Kein "Mitfahren" nötig
Grooved: Gratis-App stellt Plattenspieler richtig ein
Die neue iPhone-Applikation Grooved ermöglicht es, Plattenspieler einfach und präzise zu kalibrieren. Entwickelt von Ivan Mathy aus Kalifornien, nutzt die Anwendung das Mikrofon des iPhones, um die Geschwindigkeit des Plattentellers zu ermitteln.
I just released a new app that lets you calibrate your turntable simply by playing a song! 🎶
It’s called Grooved, it’s 100% free, and contains no ads or trackers.
You can try it out here: https://t.co/ttJH2ZUItH pic.twitter.com/7cTPEoBMc1
— Ivan Mathy (@OKatBest) May 28, 2024
Kein „Mitfahren“ nötig
Im Gegensatz zu vergleichbaren Apps, die entweder den Druck eines speziellen Musters und die Verwendung der Kamera erfordern oder das iPhone auf den Plattenteller legen und dessen Beschleunigungssensor nutzen, arbeitet Grooved allein mit dem Mikrofon des Geräts.
Anwender müssen lediglich eine beliebige Schallplatte auflegen, einen Button antippen und kurz warten. Grooved ermittelt dann Abweichungen zur Standardgeschwindigkeit. Entwickler Mathy betont, dass die App gänzlich kostenlos erhältlich ist und weder Werbung noch In-App-Käufe, Abonnements oder Tracker enthält.
Dies hat auch damit zu tun, dass die Applikation ursprünglich für den Eigenbedarf entwickelt wurde. Nachdem sich Mathy von der Genauigkeit und der Zuverlässigkeit der Platten-Analyse überzeugt hatte, steht die App nun allen interessierten Vinyl-Fans kostenlos zur Verfügung. Derzeit ist Grooved ausschließlich in Apples App Store verfügbar, eine Android-Version soll voraussichtlich im Juni erscheinen.
Abweichungen manuell korrigieren
Auf dem Kurznachrichtenportal X zeigt der Entwickler seine App in Aktion, der Kalibrierungsvorgang nimmt dabei nur wenige Sekunden in Anspruch und soll mit beliebigen Platten funktionieren. Für den produktiven Einsatz ist damit nur noch wichtig, dass sich die Geschwindigkeit eurer Plattenspieler (meist über eine versteckte Schraube) bei auftretenden Abweichungen auch entsprechend anpassen lässt. Wie dies in der Regel funktioniert, zeigt folgendes YouTube-Video ganz anschaulich:
Damit stellt Grooved eine interessante Option für Plattenspieler-Besitzer dar, die eine einfache und kostenlose Methode zur Kalibrierung ihrer Geräte suchen, ohne ihr iPhone dabei auf dem kostbaren Plattenteller mitfahren zu lassen.
Weiß jemand wie das funktioniert?
Ist derzeit noch „geheim“. Der Entwickler erklärt warum: „Essentially I don’t want to have somebody swoop in, replicate the same thing, be better at marketing, and charge money for it. I’m both protecting users because they shouldn’t be charged for something that is free, but also protecting my ego because I spent time and effort and as far as I can tell I’m the first one to build an app that works this way and it sucks when somebody takes a community thing and paywalls it.
Once the Android version is out and everything blows over I might consider making the apps open-source so that anyone can see and learn how it works, then potentially make derivative works.“
Sehr nobler Ansatz, den es leider nur noch viel zu selten gibt.
Gerade mal mit Youtube Musiv getestet Ergebnis = perfect 33 1/3
Die Messung kann sich also nur auf ein bekanntes Muster beziehen ( Shazam Spoty. Usw )
Nutzt vermutlich Shazam als Liedersuche und misst die Tempo-Abweichung mit dem Original.
müsste man mal mit einer Vinyl testen, die Shazam und Co. nicht erkennen würden.
Ich gehe davon aus, man vergelicht die kurven.
1. Liedstelle identifizieren und
2. zweite Liedstelle identifizieren
3. Phasenversatz ausrechnen
Sollte eigentlcih
Einen Phasenversatz kannst du nur ermitteln, wenn dir die Länge der Phase selbst bekannt ist ^^
Daher bleibt die Frage: woher weiß die App wie lang die Phase genau jener LP ist, die du gerade aufgelegt hast.
Ggf kürzt sich die Phase irgendwo raus?
@Thomas:
Einfach nach sauberen Tönen suchen oder über Shazam mit dem original vergleichen.
Vermutlich Tonhöhe messen oder zeitliche Abstände zwischen prägnaten Passagen
Das ist mal eine sehr hilfreiche App! Danke!
Hätte die App früher mal gut gebrauchen können.
Keine Ahnung, wozu das gut sein soll, an meinem 1210 MK II gibt es eine Lampe und ein Muster auf dem Plattentellerrand. Und wenn das Muster stehen bleibt, dann sind 33 1/3 oder 45 rpm erreicht.
Genau.
Aber vielleicht hat jemand nen alten Plattenspieler und möchte die 78 rpm justieren …
Oder man hat keinen MK II
Vielleicht mal vom eigenen Tellerrand schauen und bemerken dass es auch Plattenteller ohne Punkte und Stroboskop gibt… ;)
@djs-astra dann hat man eine stroboskopscheibe.
Plattenspieler Stroboskope sind immer nur so gut wie die jeweilige Netzfrequenz. Gibt es Abweichungen beispielsweise von den hierzulande üblichen 50 Hz, und die sind gar nicht mal so selten, zeigt auch das Stroboskop die Drehzahl nicht mehr exakt an. Das hier angewendete Verfahren arbeitet frequenzunabhängig.
Die App benötigt iOS 17.2 …schade
Nö. Ist schon gut so wie es ist.
Dankeschön für den Tipp; direkt geladen.
Ich vermute auch stark einen Vergleich mit den üblichen Musikdatenbanken.
Selbst mit verschiedenen Liedern aus meiner Musikbibliothek ausprobiert. Immer 33 1/3. Einige Titel werden aber auch nicht erkannt, andere, teils von DJs verwendet, oder auch live zeigen Abweichungen.
ABER: Wie werden 45 oder 78 unterschieden? Hat das jemand getestet? Oder muss man das vorab in den Settings einstellen? Ich habe nix gefunden.
Wenn wirklich nur „Takt“ -Abgleich mit Datenbank, dann wohl doch nicht so Voodoo.
Kann man an sich ja leicht testen, indem man das iPhone in den Flugmodus schaltet.
Wenn die Ermittlung rein auf einem Algorithmus basiert, sollte das ja auch ohne Netzzugang klappen. Wenn nicht, dürfte es die Abgleichmethode sein.
Netter Versuch.
Getestet mit einem Technics SL-1210MK2 mit exakt 33 1/3 zeigt die App z. B. 32,78 an, bei unbekannteren Titeln braucht sie mehrere Anläufe oder analysiert überhaupt nicht.
Dann läuft dein Dreher wohl zu langsam, da deine Netzfrequenz nicht exakt 50 Hz beträgt.
Warum hat das etwas mit der Netzfrequenz zu tun? Wird die Gescheindigkeit eines Motos nicht über die Spannung geregelt?
Hab mal Lust zu antworten, obwohl ich denke, das die Frage nicht erstgemeint war.
Mal kurz und populärwissenschaftlich erklärt: Viele Dreher haben zur Geschwindigkeitskontrolle eine fest verbaute Konstruktion aus einem strahlenden „Lämpchen“ (LED, früher auch Glimmlampe), die mit 50hz aus dem Stromnetz getaktet wird und einer Stroboskopscheibe mit fester Verbindung zum Teller. Dort drauf befindet sich ein Raster aus hell/dunkel.
Je nach Drehfrequenz des Tellers, entsteht der Eindruck eines bewegten (links/rechts) Raster , was es gilt, mittels dem Geschwindigkeitsregler zum „stehen“ zu bringen.
Es gibt oft mehrere Raster (Dichte) auf der Seite des Tellers für je 33/45/78