Jogger markieren geheime Militärstützpunkte
Gesprächige Fitness Tracker: US-Militär spricht GPS-Verbot aus
Ein schönes Fallbeispiel, dem wir im Laufe der letzten acht Monate quasi in Zeitlupe beiwohnen konnten. Wie beeinflussen Zeitungsartikel und zu gesprächige Fitness Tracker die Handlungsanweisungen des US-Militärs und wie viel Zeit verstreicht vom Äußern erster Bedenken bis zur Ausgabe neuer Direktiven?
Auf ifun.de berichteten wir Ende Januar über den Guardian-Artikel „Fitness-Tracking-App Strava verrät Standorte geheimer US-Militärbasen“, der sich noch immer hier nachlesen lässt.
Ein Stück Journalismus, dem mehrere Wortmeldungen des Geopolitik-Analytikes Tobias Schneider vorausgegangen waren. Beide unterstrichen: Die Meta-Daten, die die Macher des Fitness-Trackers Strava zum Bau ihrer Global Heatmat einsetzen, seien zu gesprächig.
Die Ende 2017 freigegebene Karte, die die Laufstrecken der Strava-Anwender visualisiert und dazu über 3 Billionen individuelle GPS-Punkte auswertet, würde nicht nur Ein- und Ausgänge von geheimen Militärbasen preisgeben, sondern auch über Patrouille-Routen informieren und Stützpunkte alliierter Truppen in der Peripherie aktueller Konfliktgebiete markieren.
Auf ifun.de kommentierten wir damals:
Der Vorwurf, der zwischen den Zeilen mitschwingt, richtet sich dabei weder an Strava noch an Apple. Der eine Konzern erfüllt lediglich sein Produktversprechen, der andere stattet seine iPhone-Nutzer geradezu vorbildlich mit allen Werkzeugen aus, die für einen datensparsamen Alltag vonnöten sind.
Die (berechtigte) Kritik richtet sich sich an Anwender, die sich häufig nicht über die mittelbaren Auswirkungen ihrer App-, Online- und Technik-Nutzung im klaren sind und fordert eine bewusstere Auseinandersetzung mit der persönlichen Datenfreizügigkeit.
Jetzt, fast acht Monate später hat das amerikanische Department of Defense (DoD) auf die Berichte reagiert und unter der Überschrift „Verwendung von Geolocation-fähigen Geräten, Anwendungen und Diensten“ eine Handlungsanweisung an alle Soldaten und Beschäftigten im US-Militär ausgegeben.
Ab sofort ist es Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums untersagt, Geolocation-Features und -Funktionen auf privaten und staatlich zur Verfügung gestellten Geräten, Anwendungen und Diensten zu verwenden, während sie sich an Orten befinden, die als Betriebsbereiche bzw. „Operational Areas“ (OAS) ausgewiesen sind.
Das komplette Militär-Memo kann hier im Volltext eingesehen werden.
Die Amis wollen nicht ausspioniert werden, schließlich haben sie das Recht auf Privatsphäre Kappa
Privatsphäre ist nicht so zu behandeln wie ein Militär Geheimnis
jetzt weiß ich, warum die App nicht auf der Airbase funktioniert ;-).
Die Geister die ich rief.
war ein guter Film…
Sehr geil! :D
wieder mal ein Beispiel, wie toll es doch ist, dass heutzutage alles in‘s Internet gepuscht werden muss.
Am besten noch bei FB posten, wenn man auf‘m Pott hängt – ach nee MDax kann ja vermutlich auch der Fitnesstracker wenn man den Ruhepuls und die Verweildauer auswertet ;)
Schönes Weltweites Web
die wissen sogar, ob du dabei Zeitung gelesen hast (ernst gemeint).
Jetzt können sie ruhig stoppen, inzwischen wissen es diejenigen die es nicht wissen sollten! ;)
Da war die Bundeswehr ja tatsächlich mal schneller!
Hatten die was zu verbergen? Werden die noch ernst genommen? Bei denen schießt, fliegt, fährt und taucht doch eh nix.
Ist schlecht, wenn der Soldat die Postion besser kennt, als der Kommandeur. ;-)
Bei der Bundeswehr lag es aber daran, dass sie sich den Strom zum laden der Dinger nicht leisten kann.
hat man als soldat nicht andere Probleme als auf eine Patrouillie Route eine App zu starten oder ein Armband zu tragen?
nutzer tragen das band immer. die app läuft immer. das band stört genauso wie das tshirt, dass man trägt. also kein problem
achso, und wenn man läuft, will man die schritte natürlich mitnehmen, die muessen gezaehlt werden
Betriebsbereich – ich lach mich schlapp.