Streaming-Freiheit mit Einschränkungen
Geoblocking: EU-Parlament verabschiedet neue Regelung
Die Mühlen der europäischen Legislative mahlen langsam, aber sie bewegen sich immerhin. Wie das Europäische Parlament heute mitteilt, können EU-Bürger mit laufenden Abonnements für Streaming-Dienste wie Netflix, Maxdome, Amazon Prime, Spotify und Co. diese zukünftig auch bei vorübergehenden Aufenthalten in anderen EU-Ländern nutzen.
Die dafür notwendige, neue Regelung, die bereits im Februar 2017 informell mit den Verhandlungsführern des Europäischen Rates vereinbart wurde, wurde vom Europäischen Parlament heute verabschiedet.
Zwar wurden die neuem Regeln heute (bei 34 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen) mit 586 Stimmen angenommen, ehe der Gesetzesentwurf Inkrafttreten kann muss dieser jedoch noch vom EU-Ministerrat gebilligt werden. Anschließend haben die Mitgliedstaaten neun Monate Zeit, um die neuen Regeln zur Anwendung zu bringen.
Geoblocking-Freiheit mit Einschränkungen
Das Ende der Länder-Sperren, deren Abschaffung schon im März 2015 diskutiert wurde und mit einer Richtlinien-Vorlage im vergangenen Sommer erstmals Gestalt annahm, geht jedoch mit einem kleinen Wermutstropfen einher.
Dienstleister für Online-Inhalte können „wirksame und zumutbare“ Maßnahmen ergreifen um zu überprüfen, ob der Abonnent nicht dauerhaft in ein anderes EU-Land umgezogen ist:
Eine Liste zulässiger Methoden umfasst Überprüfungen von Personalausweisen, Zahlungsdetails, öffentlich verfügbaren Steuerinformationen, Postanschriften oder IP-Adressen. Die Dienstleister müssen sicherstellen, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten verhältnismäßig ist und Schutzvorkehrungen einrichten, insbesondere für Überprüfungen von IP-Adressen. Die neuen Regeln werden nur für kostenpflichtige Dienste gelten. Aber auch Anbieter kostenloser Dienstleistungen können ihre Inhalte EU-weit übertragbar machen, sofern sie die Vorschriften bezüglich der Wohnsitzüberprüfungen einhalten.
Europa muss für die Bürger sichtbar zusammenwachsen. Speziell der kulturelle und insbesondere der sprachliche Austausch ist wichtig. Nach Möglichkeit sollten hier alle Regionalisierungsschranken fallen.
+1
Ja, sehr richtig!
So langsam wird das doch was mit „Ein Europa“
Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
ENDLICH!
Frage mich schon immer, wieso ich als EU Bürger und zahlender Abonnent eines Dienstes, diesen nicht auch EU-weit nutzen können / dürfen soll.
Gegen welche Gesetze verstoße ich, wenn ich in D. ein PrimeVideo Abo habe und im Urlaub meine Contents weiter schauen möchte?
ARD-Mediathek funktionierte übrigens super in Spanien,
hab dann halt mal die Tatorte durchgeschaut da Amazon nicht leider ausgesperrt hat. :-$
Das werde ich bei denen aber noch aus Prinzip bemängeln und mir die 3cent für die 14 Tage zurückerstatten lassen.
So zumindest der Plan.
Lieb deine ausführungen
Netflix erlaubt das schon länger. Selbst in den USA funktioniert das deutsche Abo. Man hat dort sogar Zugriff auf das viel umfangreichere amerikanische Angebot.
Man hat aber dann NUR den Zugriff auf das Angebot des jeweiligen Landes. Kein Problem, wenn es die Serie auch in dem Land gibt (Wenn man sich in den USA aufhält idR kein Problem).
Wenn man aber seine deutsche Serie weitersehen möchte, und dass vielleicht sogar auch noch in deutscher Sprache, schaut man in die Röhre. Und genau das wird sich dann in Zukunft ändern.
Habe ich auch so festgestellt:
Hätte meine Serie auf spanisch oder englisch weiterschauen können., ebenso alle übrigen Inhalte die ich probiert hab.
Komischerweise konnte ich mich in Österreich, an Ostern, an einem Smart-TV ohne Probleme in mein deutsches Prime einloggen. War auch immer der Meinung das ginge nicht…
Karl
Prime kam in Österreich später als in Deutschland. Aber seit es Prime in Österreich gibt, funktioniert es auch mit dem deutschen Account problemlos
Da lobe ich mir meinen VPN Server zu hause und jedes Geoblocking gehört der Vergangenheit an :-)
…und ich meine purevpn app auf iphone und ipad, mit welcher ich Ländergrenzen auch mobil ausschalten kann