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iPhone-Nutzer zahlen für inoffizielle Kopie

Gefälschte Blue-Prince-App: Raubkopierte Premium-Spiele im App Store

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27 Kommentare 27

Der Spiele-Journalist Jay Peters hat in Apples App Store eine nicht genehmigte Version des Computerspiels Blue Prince entdeckt. Offiziell ist das Spiel derzeit ausschließlich auf Plattformen wie Steam, Xbox und PlayStation verfügbar.

Blue Prince App

Kurzzeitig im App Store: Blue-Prince-App als Raubkopie | Screenshot: Jay Peters

Die gefälschte App ließ sich über die Suchfunktion einfach finden und erreichte kurzzeitig eine Platzierung unter den zehn beliebtesten kostenpflichtigen Entertainment-Apps des amerikanischen App Stores. Nachdem Apple erste Presseanfragen zum Fall zugingen, wurde die Anwendung wieder aus dem App Store entfernt.

Die Gestaltung der App, einschließlich des App-Icons und der Screenshots, orientierte sich stark an der bekannten PC-Version. Auch die Beschreibungstexte glichen den offiziellen Angaben. Auffällig war jedoch, dass als Anbieter eine bislang unbekannte Person namens „Samet Altinay“ genannt wurde. Zudem wies das Impressum eine fehlerhafte Schreibweise des Entwicklernamens auf, was Zweifel an der Echtheit der Anwendung aufkommen ließ.

Inoffiziell und fehlerhaft

Nutzer, die rund zehn US-Dollar für die App bezahlten, bemerkten rasch technische Schwächen. Die mobile Version passte das Steuerungskonzept zwar für Touchgeräte an, zeigte jedoch gravierende Fehler. So konnten Spielfiguren bereits zu Beginn durch den Boden der virtuellen Umgebung fallen, was ein normales Weiterspielen unmöglich machte.

Eine offizielle Stellungnahme von Apple zu diesem Vorfall blieb zunächst aus. Das Entwicklerstudio Dogubomb sowie der Publisher Raw Fury machten in einer Mitteilung deutlich, dass aktuell keine iOS-Version von Blue Prince verfügbar ist und rieten davon ab, entsprechende Angebote zu erwerben. Käufer der entfernten App haben die Möglichkeit, über die Hilfeseiten von Apple eine Rückerstattung zu beantragen.

Statement Blue Prince

Fälle, in denen nicht autorisierte Kopien bekannter Spiele im App Store erscheinen, sind nicht neu. Auch bei anderen erfolgreichen Titeln wie Wordle oder Palworld wurden in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle verzeichnet. Unklar bleibt dabei jedoch stets, wie es die Kopien überhaupt an Apples Eingangskontrolle vorbei den App Store geschafft haben. Ohne grünes Licht von Apples Prüfern zu erhalten, ist es für Entwickler unmöglich, im App Store gelistet zu werden.

29. Apr. 2025 um 08:28 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Aber bloß keine alternativen Stores, Die sind ja alle unsicher und unkontrolliert ;)

  • Das kommt davon wenn man sich alternative Appstores auf das Gerät packt! Ach, moment mal…Da können wir ja froh sein, dass die Übeltäter nur auf das schnelle Geld aus waren. Nicht auszudenken wenn die darüber Schadsoftware verteilt hätten oder noch schlimmer die Geräte geschrottet hätten.

    • Also ich lese den Artikel so, dass das Spiel Apples Eingangskontrolle „geschafft“ hat und über den offiziellen AppStore von Apple vertrieben wurde.

    • Apples Eingangskontrolle prüft halt nicht, ob Code und Assets eventuell von Dritten geklaut sind. Was auch mitunter einen extrem hohen Aufwand bedeuten würde. Sie prüfen erstmal nur, welche APIs verwendet werden und ob die Anwendung Maleware ist. Und Hardware durch Software zu „schrotten“ ist auch nicht so trivial, Software die das Gerät auf root oder kernel Ebene angreift um es zu bricken bekommst du nicht so leicht durch die Eingangskontrolle. „Geklauten“ Code einschleusen ist hingegen einfach. Apple kennt nicht sämtlichen Code und dessen Urheber auf dem Planeten. Auch nicht sämtliche Lizenzverträge. (Mobilumsetzungen durch Dritte sind übrigens nicht unüblich. Siehe z.B. Feral Entertainment, die für Kalypso, Creative Assembly, Codemasters/EA usw. Mobilumsetzungen realisieren und deren Spiele entsprechend mit Feral als Entwickler im Store gelistet sind.
      Für die Urheber und die User ist das natürlich dennoch Mist. Aber es gibt einen Unterschied zwischen „sicherheitsrelevant“ und „Urheberrechtsverletzung“. Da verwechselt ihr wohl was.
      Apple sollte hier jedoch insofern reagieren, dass sie umgehend sämtliche Zahlungen an den Pseudoentwickler und dann auch an die Kunden zurückbuchen.

      • Ich glaube nicht, dass das die Leute hier verstehen. Hier ging es um AppleBashing, da kommst du mit Fakten nicht weit.

      • Ohja, alles Bashing und so unfair Apple gegenüber. Wir reden hier von Apple die hier keine Bauchentscheidung treffen werden. Die werden wohl selbst wissen mit welche potentiellen Betrügern sie es zu tun haben könnten und sollten dementsprechend ihre Prozesse dafür geschaffen haben. Und wir reden hier von keiner Entscheidung die von heute auf morgen getroffen werden. Manche Apps benötigen Wochen bis sie oder auch nur ein Update durchgelassen wird. Und der Vorschlag mit den Rückzahlungen ist ja wohl selbstverständlich, denn hier haftet alleine nur Apple. Aber spricht hier auch mal jemand von Imageschaden? Aber natürlich, Apple wird ja so unfair behandelt. Aber von unserem „vermutlichen“ Apple-Marketingbeaufragten Karo habe ich es eigentlich auch nicht anders erwartet. Wirklich geschickt wie du hier immer wieder ganz neutral versuchst zu deeskalieren sobald Kritik gegenüber Apple geäußert wird ;)

      • Äh, nein. Apple haftet nicht, wenn sie nach einem Copyrightclaim die Software entfernen und keine Zahlungen mehr an den Pseudoentwickler weiterleiten. Nur wenn sie den claim ignorieren machen sie sich angreifbar.
        Und nein, Apple bekommt mit der eingereichten Software keinesfalls eine Dokumentation aller Assets mit den Verträgen über die Rechte jeder Codezeile, Pixels oder Polygons. Wie sollen sie das also prüfen? Absurd.
        Das ist nicht wie bei Musik, bei der es für jeden Titel ISWCs und ISRCs gibt, anhand derer der Rechteinhaber ermittelt werden kann. Und selbst da hat es z.B. Spotify mit tausenden Piraten zu tun, die gestohlene Musik mit eigenen ISRCs hochladen. Und Spotify wird dem partout nicht Herr. Und auch da muss der Urheber den claim machen und drauf hoffen, dass Spotify die Kohle noch nicht ausgezahlt hat. Dabei ist Spofity NICHT haftbar.

  • Wenn der Prüfer täglich eine bestimmte Anzahl von Apps prüfen und akzeptieren oder ablehnen muss, wird er schnell nachlässig, wenn er seine Tagesquote nicht erreicht und winkt mal schneller Apps durch, die eine gewissenhafte Prüfung nicht bestanden hätten. Das ist meine Vermutung, ich weiß nicht, ob Apple solche Vorgaben hat.

    Spätestens die Prüfer untereinander werden entsprechende Rankings am Kaffeeautomat austauschen „Mist, schon 12.00 Uhr und erst 83 Apps geprüft. Wie läuft es bei dir?“

    • In den USA ist es nicht unüblich, „Low Performer“ zu entlassen. Also die am wenigsten produktiven in einen Team zu feuern und durch neue Leute zu ersetzen. Das hält die „Arbeits-Motivation“ hoch, daher nicht unwahrscheinlich, dass man da nachlässiger wird um die Tagesquote zu erfüllen, bzw. nicht am Ende der Produktivitäts-Liste im eigenen Team zu landen…

    • Aha, und wievielen Prüfern reden wir? Einem? Zwei? Drei…hundert? Tausend? Selbst wenn dem so wäre, wäre das keine gute Strategie seitens der Führung. Jeder weiß dass gerade unter hohem Druck Fehler unvermeidbar sind.

  • Passt halt zu dem was die EU als Eindruck vom Appstore hat:
    Der Preis, den Apple erzwingt, passt einfach nicht zur Qualität, von Apples Eingangskontrolle.

    • Naja, Apple prüft halt nur, ob die Anwendung schädlich ist. Nicht ob Code und Assets geklaut sind oder ob eine Spiel bugs/glitches aufweist.

      • Nein, mit dem Argument des Copyrights wurden ja Amiga Emulatoren fern gehalten.

        Kann natürlich auch einfach vorgeschoben sein, da man sich das Geschäft mit Apple Arcade nicht versalzen lassen wollte.

      • Nein, nicht „fern gehalten“, sondern nachträglich entfernt. Bei entfernter Software ist es für Außenstehende aber nicht immer ersichtlich, wieso eine Anwendung entfernt wurde. Ein DMCA claim wird nicht vom Herold auf dem Dorfplatz verkündet.

      • „Kann“… die richtlinie wurde jedoch (vor kurzem) angepasst.

  • Ich frage mich, an welcher Stelle so etwas überhaupt auffallen soll. Apple prüft bei der App-Einreichung nicht aktiv, ob ein Entwickler wirklich eine Lizenz oder einen Auftrag vom Publisher des Originals hat – das steht auch so in den App-Review-Richtlinien. Erst wenn Rechteinhaber Beschwerde einlegen oder ein klarer Verstoß auffällt, wird Apple tätig. Apple ist nicht verpflichtet, mich vorher rauszuwerfen.

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