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Über 30 beklebet Rettungswagen

Gaffen tötet! Erste Rettungswagen mit QR-Code-Design

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56 Kommentare 56

Gaffen ist schon länger kein Kavaliersdelikt mehr. Seit dem 1.1.2021 gilt laut Paragraf 201a des Strafgesetzbuches, dass das Fotografieren oder Filmen eines Unfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren belangt werden kann.

Johanniter

Dennoch haben Rettungskräfte nach wie vor mit Gaffern zu kämpfen, die Einsätze behindern, hilflose Personen filmen und die Aufnahmen oft auch im Internet veröffentlichen.

Um das Bewusstsein vor Ort filmender Personen zu schärfen und auf das Problem der Gaffer aufmerksam zu machen hat die Johanniter-Unfall-Hilfe mehr als 30 Rettungswagen mit einem QR-Code-Design ausgestattet, das Gaffern ihr schädliches Verhalten bewusst machen soll.

Schaulustige, die mit ihrem Smartphone das Geschehen festhalten wollen, werden beim Streifen des QR-Codes zum Besuch des Portals Gaffen tötet! aufgefordert.

Mit wissenschaftlicher Begleitung

Parallel zum praktischen Test auf der Straße werden das „Gaffen“-Phänomen und die Reaktionen auf die beklebten Rettungswagen von der Akkon Hochschule für Humanwissenschaft wissenschaftlich untersucht.

Ausgewertet werden Daten aus den jeweiligen Rettungseinsätzen, Klickzahlen, die durch den QR-Code generiert werden und Daten, die aus Befragungen des Rettungsdienstpersonals sowie der Bevölkerung erhoben werden. Zusätzlich zu den Standorten, deren Rettungswagen mit dem neuen Design ausgestattet werden, wurden 43 regulär beklebte Fahrzeuge in die Studie einbezogen, die als Vergleichswerte hinzugezogen werden.

31. Mrz 2022 um 16:49 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Am besten nen QR Code aufbringen der die persönlichen Daten direkt an die Strafverfolgungsbehörden weiterleitet und danach das Smartphone löscht…

    • Das wär nice, aber wahrscheinlich rechtlich nicht umsetzbar :D

    • Krankenwagen tauchen doch nicht nur an Einsatzorten in der Öffentlichkeit auf, bisschen übertrieben

    • Hoffentlich trackt dein iPhone nicht die Geschwindigkeit, mit der es bewegt wird. Sonst kratzen sie dir demnächst auch die Plakette vom Nummernschild, wenn du die zulässige Geschwindigkeit um 1 km/h überschreitest.

      „Mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

      […]
      eine Bildaufnahme, die die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellt, unbefugt herstellt oder überträgt und dadurch den höchstpersönlichen Lebensbereich der abgebildeten Person verletzt,“

      Ein Einsatzfahrzeug hingegen darf fotografiert werden.

      Ich finde die Aktion übrigens sehr gut. Es geht wie oben geschrieben primär um die Schärfung des Bewusstseins, nicht um Bestrafung.

      • Ganz ehrlich, ich bin auch eher für Belehrung als Bestrafung. Aber bei den ganzen beschränkten TikTokern und co ist da glaub ich nichts mehr zu machen.
        Und es geht hier nicht um nen km/h zu viel sondern um eine Straftat mit der man Menschenleben gefährdet.

      • In dem Punkt der Sensationslust geb ich dir Recht. Bin im Außendienst und hab selbst schon oft wegen Gaffern auf der Gegenfahrbahn im Stau gestanden. Da muss man gegensteuern.

        Aber eine automatische Meldung einer möglichen Straftat bei Nutzung der Kamera geht etwas weit.

        Denk an Apples Vorstoß im vergangenen Jahr, als es um das Sichten der privaten Fotos ging. Da sind die Datenschützer Amok gelaufen. Dabei ging es auch da um ein prekäres Thema.

    • Sehr gute Idee. Noch besser wäre noch, wenn während eines Einsatzes das Fahrzeug fotografiert wird, sollte das Device zurückgesetzt werden. Jedoch leider nicht umsetzbar

      • Und woher weis dein Smartphone das grad ein Einsatz läuft…
        Also manchmal frage ich mich wie man so einen Dreck posten kann ohne das man Gefahr läuft etwas nachzudenken.

      • Beim nachdenken sollte man auch darauf kommen, warum man einen Krankenwagen überhaupt fotografieren muss.

  • Grundsätzlich sehr gut.

    Ich stelle mir nur die Frage, ob das ganze auch zu Ende gedacht ist. Am Ende werden die ja aus dem Auto und womöglich am Steuer noch schön die Handys gezückt. Ob das nicht eher kontraproduktiv ist?

    • Tut die Leute sowieso die es auch während der Fahrt macht.
      Das ist kein Unterschied.
      Aber hoffentlich erschrecken san einige wenn plötzlich Gaffen Tötet am Display steht.
      Würde mir wünschen das die Seite von Apple und Google dann sogar direkt aufgerufen wird und damit die Kamera in gewisser Weise blockiert wird.
      Dazu dann den großen Schriftzug auf der Website

  • Das haben meine Kollegen übrigens auch auf ihren Rucksäcken :)
    Nicht nur auf unseren RTWs

  • Sebastian Voigt

    Ich finde es persönlich nicht gut. Die Rettungswagen sollen auch solche erkennbar sein.
    Außerdem wird das die Gaffer sicher nur zu 0,0001% davon abhalten. (Meine persönliche Einschätzung)

  • Toll. Das iPhone zeigt in der Kamera App nur einen grünen Rahmen an, lässt das Knipsen dennoch zu.

  • Absolut top wäre, wenn Apple & Google die Art von QR Code in ihrem Betriebssystem hinterlegen, automatisch erkennen und zugleich dann die Kamera-App schließen oder die Aufnahme blockieren.

    • Dann könnte man das obere Foto auch nicht mehr machen. Wohnst QR Code Erkennung aus oder Ben richtigen Foto nehmen.

    • Ich denke, wir wissen alle, dass sowas Utopie ist. Leider.

      Im Zweifelsfall gibts ja immer noch Kamera-Apps von Dritten oder man nimmt halt eine dedizierte Kamera. *lol*

      Schade, dass man über sowas diskutieren muss und um Lösungen rätselt.. ich bin ja immer noch für Dashcams für alle Einsatzfahrzeuge sowie zur Videodokumentation z.B. von Rettungsgassen und deren Blockieren durch die Polizei, um sowas im Nachhinein in Ruhe auswerten zu können und Strafen verteilen zu können. Body Cams hat die Polizei ja schon.

      • Das ist keine Utopie. In amerikanischen Kinos ist das Kameramodul des iPhones teilweise deaktiviert, damit du nicht abfilmen kannst. Ein iBeacon sorgt dafür, dass das Modul deaktiviert wird. Natürlich lässt sich auch das umgehen, aber möglich ist das schon jetzt alles. Ähnlich wie das Gesetz in Japan, was das stumme Fotografieren nicht erlaubt. Dort macht auch jedes iPhone das typische Fotografiegeräusch, da es gesetzlich vorgeschrieben ist. Technisch ist also auf jeden Fall noch einiges möglich, aber das muss auch forciert werden. Ob wir das wollen, steht wiederum auf einem anderen Blatt.

      • Das mit den iBeacons wusste ich nicht, danke für die Info.

        Würde mich aber interessieren, ob dann tatsächlich auch Drittanbieter-Apps deaktiviert sind, die auf die Kamera zugreifen.

  • Gaffen liegt genetisch in Menschen verankert. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Auch die, die den Finger heben gaffen. Es war früher Überlebens notwendig

    • Gaffen ist die eine Sache. Ich muss zustimmen, dass ein gewisses Gaffen in jedem von uns verankert ist. Aber man muss differenzieren: Gucke ich nur mal kurz, weil etwas außergewöhnliches passiert (Mensch liegt am Boden, Straße voller Blaulicht, Verkehrsunfall, den man vorher so noch nie gesehen hat..) oder behindere / gefährde ich dadurch aktiv Menschen?

      Findest du es z.B. nicht unmoralisch, Menschen in Not zu fotografieren? Vor allem, wenn sich diese nicht wehren können?

      Würdest du folgende Sachen auch als Überlebensinstinkt betiteln:

      • Fotos von Unfallstellen machen, obwohl unbeteiligt
      • auf der Überholspur auf der Autobahn von 120 km/h auf 40 km/h abbremsen, um die Unfallstelle im Gegenverkehr zu begutachten, obwohl niemand vor einem abbremst
      • Rettungswagen oder andere Fahrzeuge zuparken
      • Rettungswagen mit steckendem Schlüssel umparken, damit man durchkommt, statt mal 5 – 30 Minuten zu warten
      • sich Rettungskräften in den Weg zu stellen, weil man irgendein Problem hat
      • Fotos von den Rettungskräften machen und falsche Stories über jene im Netz posten

      Bin selber im Rettungsdienst und das alles ist mir und anderen Kolleginnen / Kollegen auf der gleichen Wache oder im Nachbarslandkreis schon passiert.

      Highlight in meiner Laufbahn:

      • Mensch im 6. Stock reanimiert
      • Altbau, enge Treppen, kein Fahrstuhl o.ä.
      • Feuerwehr nachgefordert, um Patienten über das Fenster und mittels Drehleiter und Schleifkorbtrage hinauszubefördern

      Es haben sich in der gesamten Straße Menschen versammelt und haben zugeschaut.. das ist ja wie gesagt die eine Sache, aber: Dann noch Fotos und Videos machen, auf den Patienten drauf zu halten und drauf zu zoomen (!!!) und mit seinen Kindern auf die Straße gehen und auf den Patienten zu zeigen.. Nachbarn aus den umliegenden Häusern im entsprechenden Stockwerk haben mit ihren Handys in die Wohnung reingezoomt und haben sogar noch das Zimmer gewechselt, um die beste Sicht zu bekommen..

      Wir haben die Polizei nachgefordert, weil diese Menschen mit ihren Autos und zu Fuß aktiv die Zufahrtswege für Feuerwehr etc. zugestellt haben.. was macht die Polizei? „Das sind zu viele, da können wir nichts machen“.

      Findest du echt, dass das überlebensnotwendig ist? Dass sowas genetisch verankert ist?

      Das ist purer Egoismus und Voyeurismus. Anders kann man es nicht betiteln.

      Und was wird uns gesagt? Wir sollen doch bitte ruhig bleiben und uns auf den Patienten konzentrieren. Wow, super, danke für nichts. Echt super, wenn zwei Tage danach Bilder von unseren Gesichtern auf Instagram und Facebook gepostet werden… ein Video hat es sogar auf TikTok geschafft.

    • Und wenn die Gaffer die Rettungskräfte behindern, ist das OK? Nur weil es „genetisch“ verankert ist. Ist natürlich Quatsch.

    • Liegt es und hinschauen ist auch leider natürlich.
      Aber nicht abbremsen und ein Foto oder Video mitten auf der Autobahn zu machen (als Beispiel)

  • Durch die großflächige Umsetzung ist kein Platz mehr für die notwendige großflächige Warnbeklebung um sofort als Rettungsfahrzeug jederzeit erkennbar zu sein. Zudem wird das die wirklichen Gaffer in keiner Weise abhalten. Und im Gegenteil werden noch mehr ihr Handy zücken, um den Code zu scannen und zu testen – also noch mehr Personen mit Handy in der Hand an Einsatzstellen.

    • Die Fahrzeuge stehen doch auch mal so herum. Es macht einen Unterschied, ob du aus Neugier dein Handy darauf hälst, um zu schauen, ob es funktioniert, oder ob du zum Gaffer wirst, indem du einen Notfall filmst oder fotografierst.

      Aber ja, die typisch auffälligen Merkmale der Notfallfahrzeuge fallen weg. Da hätte man doch lieber die leuchtende Farbe als Untergrund belassen. Zudem werden sie so schon fast getarnt.
      Anderseits bei den Einsätzen haben sie das Blaulicht und die Sirene an.

    • Dann schau dir mal das komplette Video an, nicht nur die ersten 25 Sekunden. Die QR-Codes sind reflektierend.

    • Stimme dir zu. Die Warnbeklebung ist wichtig und selbst diese ist inkl. aller Möglichkeiten zur visuellen Warnung (Blaulicht, Arbeitsscheinwerfer, Warnblinker, Rückwarnblitzer usw.) keine Garantie dafür, dass dir keiner z.B. auf der Autobahn oder sogar in der Stadt reinfährt.

      Im Gegenteil, der QR-Code lenkt meiner Meinung nach vor allem Fahrende eher ab und zieht noch mehr Gesichter zu sich.

      Die Grundidee finde ich super, aber die Umsetzung.. naja, kann man mal mit 1 – 2 RTW machen, aber dafür das komplette Heck und knapp die Hälfte der Seite zu verwenden? Ich weiß ja nicht.

      Fände einen kleinen Banner wie damals bei den alten RTW mit „Schlaganfall? Sofort 112“ ganz praktisch. Die Banner wurden damals sogar in der Stadt aufgehängt und in den Bussen bei uns auf den Boden und außen hingeklebt. Sowas ähnliches nur mit der Gaffer-Thematik wäre gar nicht mal so schlecht.

      Aber selbst da muss man sich fragen: Bringt das wirklich was? Die ganzen Videos im Internet, wo Polizisten Gaffer an die Einsatzstelle führen oder wo Feuerwehrkräfte die Autos mit Wasser abspritzen.. was bringt das denn? Das ist bei den Leuten so tief verankert, dass sowas vielleicht kurzzeitig mal zum Nachdenken anregt, aber nach spätestens ein bis zwei Monaten ists eh wieder vergessen.. und die Leute, die Fotos von Verunfallten o.ä. machen, denen ist eh nicht mehr zu helfen.

    • Falls du es nicht weiß ist diese trotzdem komplett gegeben da dies gesetzlich verpflichtend ist.
      Glaub bitte dran das die Leute sich genug Gedanken gemacht haben.
      Außerdem ist es ein Test und betrifft ersten nicht alle RTWs der Johanniter und zweitens sind diese zu allen RTWs in Deutschland nur ein sehr kleiner Teil.
      Es ist eine Kampagne um es den Leuten in den Kopf zu setzen.

      Und wer beim Autofahren dafür sein Handy rausnimmt tut es so oder so.
      Das macht keine Veränderung. Dafür bekommen aber einige direkt den Warnhinweis durch die URL „Gaffen Tötet“ und der eine oder andere überlegt vielleicht noch mal. Und wenn es nur einer ist der es wenig macht zahlt es sich aus.

      Außerdem wird der RTW immer noch erkannt und gerade die Front ist u verändert.
      Wenn man sich anschaut wie Autofahrer trotz Blaulicht und Martinshorn fahren macht die Bekleidung keinen Unterschied

  • Eine sehr gute Idee! Jedem Gaffer bleibt nur zu wünschen, dass er nicht selbst irgendwann in eine Notlage gerät!

  • Es ist ja nicht nur das Gaffen, selbst auf der Gegenfahrbahn fahren alle plötzlich nur noch halb so schnell um nur ja nicht irgendwas zu verpassen …

  • Von dem Link wird sich kaum einer abhalten lassen. Google und Apple müssen zusammen ein Zeichen/QR-Code entwickeln, das sich nicht Filmen lässt! Sobald die Kamera es entdeckt, wird die Aufzeichnung beendet und gelöscht.
    Kann man dann natürlich auch für andere Dinge nutzen, die nicht abgelichtet werden sollen.

  • Ob das die Gesetzgebung gut findet? Durch die Beklebung ist ja nicht mehr schnell sichtbar das es ein „echter“ Rettungswagen ist.
    Hab hierzu mal einen Beitrag gesehen da wurde ein kleiner Farbunterschied bei der Polizei in der Folie vorgenommen. Das war aber nicht die gewünschte Farbe. So mussten alle Fahrzeuge neu filiert werden.

    Aber wird sicher geprüft worden sein :)

  • Es gab doch mal ne Konzert wo irgend ne Software eingesetzt wurde das keine Fotos und Videos gemacht werden konnten , ist sowas nicht möglich für Polizei und Feuerwehr im Einsatz

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