Offene Kommunikation bleibt aus
Foto-Panne unter iOS: Kein Fremdzugriff aber peinlich für Apple
Mit iOS 17.5.1 hat Apple zwar das Problem mit den Fotos behoben, die obwohl sie längst vom Nutzer gelöscht waren, plötzlich wieder in der Fotos-App aufgetaucht sind. Über den Hintergrund dieser Problematik hat sich Apple bislang jedoch nicht offiziell geäußert. In der Folge machen weiterhin jede Menge Spekulationen die Runde und der iPhone-Hersteller hätte sicherlich gut daran getan, ein paar mehr Sätze als den knapp gehaltenen Beschreibungstext zum Update zu diesem Thema zu veröffentlichen.
Auf der Diskussionsplattform Reddit springt hier ein Nutzer an die Seite von Apple, der die Herkunft seiner Informationen offen lässt aber immerhin andeutet, dass er mit Apple in Verbindung steht und seine Informationen zum Thema direkt von dem iPhone-Hersteller bezogen hat.
Im Wesentlichen geht es darum zu erklären, was in dem unten eingebetteten Video auch nochmal zusammengefasst wird. Es ist zumindest wahrscheinlich, dass sich das Ganze ausschließlich auf den jeweiligen Geräten der betroffenen Nutzer abgespielt hat. Weder speichere Apple die Fotos der Nutzer ohne ihr Wissen auf irgendeinem Server, noch sei das Problem durch eine Hintertür in iCloud oder iOS verursacht.
Apple darf sich allerdings nicht wundern, wenn solche Gerüchte aufkommen. Das Unternehmen ist zwar stets ganz vorne dabei, wenn es darum geht, mit dem Schutz privater Daten plakativ Werbung zu machen. Wenn es um die Aufklärung und Erklärung von irritierenden Vorkommnissen geht, hält sich Apple aber stets vornehm zurück. Wir denken hier auch an die Account-Sperren, mit denen sich kürzlich zahlreiche Apple-Kunden konfrontiert sahen, und für die das Unternehmen bis heute keine Erklärung geliefert hat.
Externer Zugriff scheint ausgeschlossen
Das vergangene Woche aufgetretene Fotos-Problem scheint jedenfalls tatsächlich auf einem Dateifehler zu beruhen, der sich vereinfacht wie folgt erklären lässt:
Die Fotos-App zeigt lediglich an, was sie in Form eines „Inhaltsverzeichnisses“ vom Betriebssystem präsentiert bekommt. Werden Dateien aus der App gelöscht, so muss nicht nur der Eintrag in diesem Inhaltsverzeichnis getilgt, sondern auch die verknüpfte Datei selbst gelöscht werden. Und eben Letzteres scheint in der Vergangenheit nicht zuverlässig funktioniert zu haben.
Mit iOS 17.5 wurde dann wohl eine Reparatur dieses Inhaltsverzeichnisses angestoßen, was zur Folge hatte, dass auch die zuvor „gelöschten“, aber weiterhin auf dem Gerät vorhandenen Fotos wieder in der Fotos-App angezeigt wurden.
Verunsicherung ist nachvollziehbar
Kritisch muss man diesen Sachverhalt in jedem Fall sehen, denn in der Tat waren Bilddaten auf dem iPhone vorhanden, die der Nutzer für gelöscht gehalten hat. Allerdings gibt es keinerlei Anhaltspunkte dahingehend, dass diese Daten für Fremde zugänglich waren oder sogar das komplette Löschen und den Verkauf eines Geräts überlebt haben. Die vereinzelten Berichte dahingehend werden stark angezweifelt.
Gelöschte lokale Bilder müssten doch Speicherplatz belegen, damit sie plötzlich wieder da sind, quasi „entlöscht“ wurden. Kann mir das nicht vorstellen, wie das gehen soll. Wo sollen die Daten herkommen?
Löschen von daten ist eigentlich nur in der ToC zu speichern das der speicher wo das foto liegt „frei“ ist, also bedenkenlos überschrieben werden darf. Solang das nicht passiert ist gibt es noch das foto obwohl der speicherplatz frei ist.
Genau so isses – wie seit mehr als 30 Jahren.
Die Vorgehensweise wäre nach wie vor das Überschreiben der Daten mit „0“. Egal ob das Inhaltsverzeichnis ‚ToC‘ oder ‚FAT‘ oder sonstwie heißt.
Aber das braucht halt seine Zeit. Und wer will denn schon eine Bremse einbauen wenn’s auch anders geht. Außerdem hilft es (bitte immer positiv denken) beim Daten retten.
Das hilft nicht nur beim datenretten. Das sofortige überschreiben würde die Lebensdauer halbieren
Danke! Wollte es auch grad erklären und find es gut, dass ihr das mal gemacht habt.
Ein bisschen Ahnung von der Materie zu haben, ist nie verkehrt.
Klar sind die Daten noch vorhanden nach dem löschen. So funktionieren digitale Festspeicher seit Jahrzehnten. Aber wie tauchen dieses Daten wieder in der Photo-App auf? Das müssten doch Datenreste sein, von dem das System nicht weiß wo diese zugehören.
Bin auch mal gespannt ob die Berichte über die „Wiederherstellung“ auf fremden Geräten irgendwie belegt werden können. Wäre ja sehr interessant und sollte einfach zu beweisen sein.
@Ach..
Na ja das nur der directory Eintrag gelöscht wird, stimmt so seit 10 Jahren (oder so) nicht mehr.
Also 1. unter jedem Betriebssystem gibts auch die Möglichkeit „Dateien sicher löschen“ oder „Secure delete files“ , dann werden die Daten wirklich zerstört.. keine Ahnung ob sie mehrfach überschrieben werden, aber dann kann zumindest kein „normal sterblicher“ die Daten mehr lesen (bei einmaligen überschreiten können man mit der Magnet Differenz Methode zumindest Fragmente wieder sichtbar machen, ist aber eher was fürs FBI & Co.)
2. mit der Geschwindigkeit hat das sicher nichts zu tun, das macht seit Jahren ein DMA Controller irgendwann im Hintergrund ganz nebenbei, so könnte man das auch sicher bei 30 Tage löschen machen
3. a)eine hdd macht das natürlich nix, es werden im Prinzip auch keine Nullen mehr geschrieben, sondern Zufalls Werte (um es der Magnet Differenz Methode zu erschweren.. 5mal überschreiben wäre natürlich besser).
b) Alles was auf den Prinzip des Flash-Speichers basiert (SSD & Co.) geht das natürlich in Tat auf die Zyklen Anzahl, was bei „neuen“ System aber auch kein so großes Problem mehr sein sollte.
Schau mal hier unter Kapitel ‚Wear Leveling‘ – vllt erhellend.
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/1105091.htm
Eben wie auf einer formatierten Festplatte: die Daten werden wieder hergestellt. Das ist kein Zauber.
Dumm ist, wenn ein iOS-Gerät beim plattmachen nicht tatsächlich gelöscht wird.
So ne Art „Format c /u“ gibt es ja anscheinend nicht …
Bitte den letzten Satz beachten: Es gibt keine verifizierten Berichte darüber, dass die Bilder bei einem richtig gelöschtem und verkauftem Gerät erschienen sind, die Berichte darüber wurden sogar gelöscht.
Das ist technisch auch nicht möglich. Aber wie immer, es gibt einen Bug und manche versuchen dann mit Märchengeschichten eine ganz große Sache daraus zu machen – was auch immer diese Leute davon haben.
Da Daten auf Geräten ohnehin verschlüsselt sind, können diese eigentlich ein vollständiges Zurücksetzen des Geräts nicht so überleben, dass sie noch lesbar sind.
Apples Empfehlung zum sicheren Löschen von Datenträgern am Mac ist mittlerweile auch nicht mehr „Überschreiben“, sondern „Verschlüsseln“.
Immer vorsichtig sein mit Aussagen wie „technisch nicht möglich“. Das ist kompletter Quatsch so eine Aussage zu tätigen, wenn man den Quellcode nicht kennt. Beim Rest deiner Aussage gebe ich dir recht.
Wie bei normalen Festplatten, es wird eben nur das „Inhaltsverzeichnis“ gelöscht und neu angelegt, die Daten selbst bleiben erhalten und werden nur überschrieben, wenn es notwendig ist. Zur Speicheranzeige wird vom System eben auch nur in dieses Inhaltsverzeichnis geschaut. Fürn Hausgebrauch reicht das auch, aber spätestens bei Verkauf wirds schwierig – wie man eben erfahren hat.
Mit Bitlocker beim PC oder Verschlüsselung beim Mac tritt das Risiko nicht mehr ein.
iPad/iPhone sind immer verschlüsselt.
Ich bin einmal vor ein paar Jahren auf so ein Problem gestoßen, allerdings unter Windows. da hat mir ein Fehler meine ganze Fotos gelöscht. Nach einigen Recherchen war mir klar, dass Bilder nicht für immer gelöscht sind. Beim Löschen unter Windows wird lediglich das Inhaltsverzeichnis gelöscht, das Bild ist aber immer noch vorhanden und kann wiederhergestellt werden. Mit speziellen Tools kann man die Bilder dann wiederherstellen, solange sie noch nicht von Windows neu überschrieben wurden. Wenn man Bilder endgültig löschen will, muss man sie mit einem speziellen Tool (einem Schredder) mit Nullen und Einsen überschreiben. Danach sind sie nicht wieder herstellbar. Das ganze muss sogar mehrfach gemacht werden, damit es endgültig gelöscht ist. Dass dieses Problem auch bei Apple besteht, war mir nicht bewusst. So oder so ähnlich ist es dann wohl auch bei Apple. Alle kochen wohl mit dem selben Wasser. Was ich mich auch frage wissen die Apple Nutzer überhaupt, dass es den Ordner gelöscht gibt und der erst nach 30 Tagen gelöscht wird? Das könnte auch ein Grund sein, warum plötzlich gelöschte Bilder wieder da waren.
Bei Windows / Mac tritt das Problem wegen der Verschlüsselung (Bitlocker optional unter Windows) nicht mehr auf.
Und iOS verschlüsselt nicht?
Ich kenne das nur von Festplatten. Aber nicht von Flashspeichern. Ich weiß nicht ob beim Handy einen TRIM Befehl gibt wie SSD’s. Aber selbst wenn dieser ausgeführt wurde ist es noch möglich Daten wiederherzustellen. Ein schreddern wie bei einer HDD würde ich nicht machen. Aber es gibt wohl ein sicheres löschen einer SSD, im bios habe ich da mal was gesehen.
Mehrfach überschreiben zum endgültigen Löschen. So ein Unsinn. Was soll das bringen?
Entweder ist das Bit 1 oder 0.
wenn es nicht eindeutig ist, kann sich der Controller für beides entscheiden. Dann gibt das Ergebnis aber auch keinen Sinn.
Nerviger Fehler, habe aufwendig über GetSorted meine Bilder ausgemistet.
Jetzt sind 1.000 gelöschte Fotos wieder da. Bei knapp 16.000 Fotos nicht einfach diese wieder erneut zu finden.
Es scheint so, dass viele im Album ganz oben zu sehen sind, also als die ältesten. Obwohl es vom Datum nicht stimmt.
Ich hoffe einfach mal, dass GetSorted die wieder erschienenen Fotos erkennt und die betroffenen Monate wieder von 100% auf die jetzt wieder korrekte Anzahl korrigiert. Bisher ist dies kurioserweise nur in einem Monat passiert.
16.000 Fotos. Für den Job?
Ne, nur alle Fotos der letzten ~ 20 Jahren.
Waren mal über 24.000 Fotos und immer mal wieder ausgemistet. Darunter waren und sind natürlich auch inzwischen unsinnige Screenshots etc.
Die wieder erschienenen, zuvor gelöschten, Bilder sind zwar unter den vielen nach Datum sortierten schwer zu finden (ich habe 28.000 obwohl bereinigt von Screenshots), aber im Album „Zuletzt“ sind sie in der Reihenfolge des hinzufügens, also ganz am Anfang als der Fehler nach iOS Update passierte.
Und wieder ein gutes Beispiel dafür, wie sich Lügengeschichten im Internet verbreiten. Da behauptet ein einziger Mensch im Internet, dass diese Fotos auf einem verkauften Gerät erschienen sind (was technisch gar nicht möglich ist) und Tausende lassen sich durch diesen Unsinn verunsichern und verbreiten es sogar weiter. Das ist schon ein seltsame Zeit in der wir leben. Heute glauben vermutlich mehr Leute an Lügengeschichten als im Mittelalter. Wer interessiert sich denn heute noch für Fakten und Beweise? Das wäre ja langweilig.
Naja, Apple schreibt es selbst in den Patchnotes 17.5.1:
„Dieses Update enthält wichtige Fehlerbehebungen und behebt ein Problem, bei dem Fotos mit beschädigten Daten in der Mediathek von „Fotos“ wieder angezeigt werden, obwohl sie bereits gelöscht wurden.“
Uwe, es geht um ein verkauftes Gerät. Und das steht nicht in den Patch-Notes, weil es schlichtweg nicht wahr ist.
Und auch wieder ein Beispiel, wie sich solche Gerüchte halten können, weil manche einfach nicht richtig lesen. :D
ymmd
Und wieder ein Myth verstärkt.
OMG.
Vielleicht ist es auch jetzt einfach eine platzierte Lüge von Apple um weiter mit dem Thema privacy Werbung zu machen.
Die Gerüchteküche muss sich keine kritischen Fragen stellen.
Es geht hier nicht um den Bug perse der angeblich eine Lüge ist, sondern es wird in Frage gestellt ob die Aussagen stimmen das die Bilder nach einem Werksreset noch verfügbar waren.
Sonst hätte ja Apple überhaupt nicht das Update rausgegeben um eben diesen Bug zu korrigieren.
Jede hinreichend hochentwickelte Technologie kann als Zauberei betrachtet werden.
Dagegen ist schwer anzukommen.
Wirklich gelöscht oder doch eher wird nicht mehr angezeigt?
Ich versteh die ganze Sache trotzdem nicht so ganz. Ja, es ist nur ein „Inhaltsverzeichnis“ gelöscht, aber woher kommen die Bild aus 2017, wenn ich mir in 2022 ein neues iPhone zugelegt habe?
Aus dem Backup.
Ich verstehe gar nicht, wie man das überhaupt bemerkt. Ich habe über 50.000 Fotos in der Mediathek. Bekomme gar nicht mit, wenn da aus 2019 was wieder auftaucht.