Fallbeispiel Orto
Flexible Geschäftsmodelle: Vom Einmalkauf, zum Abo, zum Einmalkauf
Die iPhone-Anwendung Orto haben wir erstmals im Jahr 2018 vorgestellt. Innovative Idee der damals für 7 Euro angebotenen Applikationen: um die Fernbedienung im Heimnetzwerk vorhandener Sonos-Lautsprecher komfortabler zu gestalten, verknüpfte Orto die sogenannten Siri-Kurzbefehle mit den Lautsprechern der Multi-Room-Spezialisten.
Fallbeispiel Orto
Ausgewählte Aktionen ließen sich so mit nur einem Satz beziehungsweise einem Wort durchführen und dies zu einer Zeit, in der Sonos selbst noch keine Sprachsteuerung anbot. Die damalige Empfehlung funktionierte gut und erleichterte den Alltag mit den Multiroom-Lautsprechern.
Gute zwei Jahre später, im Sommer 2021, sprang die App dann auf den allgemeinen Trend auf und bot die eigene Anwendung plötzlich nur noch mit einem kostenpflichtigen Abonnement an. Statt einmalig 7 Euro wollte man nun 99 Cent pro Monat berechnen, um den bekannten Funktionsumfang auch weiterhin anzubieten.
Jetzt ist Orto in Version 5 erschienen und hat sich mit der jüngsten Aktualisierung nun wieder vollständig von der Abogebühr verabschiedet. Wie es im Begleittext der Anwendung heißt, hätten die monatlichen Kosten verhindert, dass die Anwendung auch von Neukunden entdeckt wird. Der preis beträgt nun 7,99 Euro, einmalig.
Zu flexible Geschäftsmodelle?
Ein Fallbeispiel, das uns daran erinnert, dass wir keine Freunde der flexiblen App Store Preisgestaltung sind. Unabhängig von den Orto-Machern, die natürlich damit experimentieren sollten, welches Geschäftsmodell am besten zu ihnen passt, sind wir der Meinung, dass Apple grundsätzlich zwischen Abo-Applikationen und solchen unterscheiden sollte, die kostenlos oder zum Einmalkauf angeboten werden. Wer sich einmal für ein Geschäftsmodell entscheidet, der muss dieses beibehalten oder eine neue Applikation mit anderem Geschäftsmodell veröffentlichen.
Aus Entwicklerperspektive ist die Flexibilität, die Apple bei der Wahl des Geschäftsmodells zulässt, zwar zu begrüßen, aus Anwendersicht jedoch ist der Wechsel einer gekauften Anwendung hin in ein Abo-Modell und anschließend wieder zurück zu einem Kaufmodell nicht wirklich nachvollziehbar.
Im Fall von Orto sollen alle Anwender, die mindestens einmal die geforderte Abogebühr entrichtet haben, nun plötzlich im Besitz der lebenslang gültigen Vollversion sein, beziehungsweise mindestens so lange, bis die Entwickler den erneuten Wechsel ihres Geschäftsmodells ankündigen.
Find ich jetzt bei regelmäßig gewarteten Programmen in dieser Preisregion nicht weiter dramatisch.
Schlimm wird es nur, wenn irgendeine Miniapp glaubt, plötzlich 10€/Monat verlangen zu müssen/können.
So 1-2€ p.m. bzw. 7-10€ p.a. finde ich in den meisten Fällen sehr okay.
Kommt auf die App an.
Hat der Entwickler laufende Serverkosten (zB Wetterdienst o.Ä.) lässt sich ein Abo noch rechtfertigen. Eine Taschenrechnerapp, welche 0,99€/Monat will, kann mir dezent den Buckel runter rutschen.
Sign
Diese ganzen Bildbearbeitungsapps… Finde mal eine App, mit der Frauchen Collagen erstellen kann, welche kein Abo verlangt. Es ist die Pest. Das kann sich doch niemals rechnen. Oder setzen die einfach darauf, dass sich genug dumme finden lassen, die ein Abo abschließen und vergessen das zu deabonnieren?
Es wäre OK, wenn die Funktionalität, die man gekauft hat, nicht einfach verschwinden könnte.
Ich mache, was geht, mit Alexa. Damit sind meine nervendsten Routinearbeiten erledigt, selbst die Temperatureinstellung unserer Mitsubishi-Klimaanlagen, die sich wg. „unsteten“ Lebens nicht zeitlich automatisieren lassen. Sonos ist bei mir wg. früherer „Strangulationsversuche“ von Käufern ohnehin „Off Topics“. Für iMazing habe ich gerade mal wieder – nach Jahren – für 5 familiäre Geräte 37 € gezahlt – trotz anderslautender Nachrichten immer noch kein Abo. Es ist eben Software außerhalb Apples Zitronenpresse.
Die stabilste Softwareumgebung habe ich übrigens seit ca. 12 Jahren auf 2 macMini und einem macBook Pro, soweit es keine Software von Apple bzw. aus dem App Store ist. Mit „OpenCore Legacy Patcher“ schafft man es sogar, aktuelle Anwendungssoftware auf einem mid 2012er MacBook an’s Laufen zu bringen. Nach 5 Jahren Hardware von ca. 3.500 € in die Tonnen? Hallo! Da gibt es noch eine große gesetzliche Lücke. Ein Dell Notebook von 2008 läuft auch noch mit W2011. MS ist aber dicht auf Apples Spuren bzgl. erzwungener Verschrottung.
Insofern: Die goldene Guillotine der (Mac) App Stores und die erzwungene Veralterung durch monolithisch gebaute Hardware ist zu zerstören.
+1
Kann man damit auch alle Sonos Speaker benutzen. Also sowohl alte aus der alten App und neue aus der Neuen app?
Danke :)
Kenn die App jetzt nicht – nutze dafür Soro – damit gehts