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Sportarmband ausprobiert

Fitbit Charge 4: Fürs Joggen hervorragend, für mehr nicht

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19 Kommentare 19

Mit dem Sportarmband Fitbit Charge 4 hat Fitbit seit wenigen Wochen ein recht preisgünstiges Sport-Accessoire für Jogger im Angebot, das vielleicht eines der letzten Fitness-Tracker mit dem Logo des Unternehmens sein könnte.

Charge4 App

Bekanntlich steht die neue Konzernmutter Google kurz davor die Übernahme zu finalisieren – in der Folge könnte sich das Unternehmen von der Eigenständigkeit das ist seit 2014 bestehenden Marke verabschieden.

Zurück zum Armband: Die Fitbit Charge 4 fällt eigentlich sehr attraktiv aus. Zum überschaubaren Preis von nur 149,95 Euro bietet das Armband ein integriertes GPS-Modul, eine satte Akkulaufzeit von bis zu sieben Tagen, eine kontinuierliche Herzfrequenzüberwachung und bewirbt zudem ein ab Werk integriertes Schlaf-Tracking – eine Funktion die selbst der aktuellen Generation der Apple Watch noch fehlt.

Günstige UVP hat ihren Preis

Einmal um das Handgelenk gelegt, wird jedoch schnell klar, wie es die Charge 4 auf den vergleichsweise günstigen Verkaufspreis bringt. Das Display bietet ausschließlich Graustufen an und verzichte komplett auf eine Farbdarstellung, zudem verlangt Fitbit ein aktives Drehen des Handgelenks, um die kleine Pixelanzeige überhaupt zu aktivieren. Ähnlich wie alte Generationen der Apple Watch blendet sich die Anzeige nur drei Sekunden nach der Aktivierung wieder aus, um es so auf die versprochener Akkulaufzeit zu bringen.

Was im Einsatz stört: Die bewusste Handgelenksrotation zum Aktivieren des Displays ist selbst in jenen Situationen nötig, in denen der Tracker eure Aufmerksamkeit mit einer kurzen Vibration für sich beansprucht. Wer nach dem Brrrrmmm… Brrrrmmm… nur kurz zum Handgelenk schielt, blickt auf ein schwarzes Display.

Am Handgelenk macht die Charge 4 keinen wertigen Eindruck. Zwar haben wir noch darüber geschmunzelt, als Apple bei Vorstellung der Watch-Armbänder aus „speziellem Hochleistungs-Fluorelastomer“ die Materialbezeichnung angestrengt herausarbeitete – inzwischen verstehen wir jedoch warum Cupertino einen besonderen Wert auf Produkteigenschaften wie eben die Kunststoffkomponenten der Armbänder legt, die mal eben vier Fünftel der Sport-Begleiter ausmachen können.

Diese fühlen sich bei der Charge 4 stets ein bisschen speckig und zu sehr nach Plastik an. Zudem scheint Fitbit den werksfrischen Armbändern ordentliche Spaltmaß-Toleranzen einzugestehen. So vergrößert sich der Schlitz zwischen Armband und Tracking-Modul im Laufe eines Tages auf gut 1 mm. Dieser lässt sich zwar wieder zusammenschieben, stört (uns) jedoch bei jedem Blick auf die Uhr.

Fitbit Zonenminuten

Die Lauf-Auswertung der FitBit-App…

Ihre eigentliche Aufgabe, in unserem Fall die Trainingsüberwachung mit Streckenaufzeichnung und Laufauswertung, übernimmt die Charge 4 allerdings (weitgehend) hervorragend. Der Lauf wird automatisch erkannt, am Handgelenk können Herzfrequenz, Schritte, Strecke und Co im Blick behalten werden.

Nach dem Lauf informiert die Fitbit-Applikation mit einer detaillierten Auswertung über die zurückgelegte Strecke und wertet die sogenannten Zonenminuten aus; eines der neuen Feature des aktuellen Modells. Fitbit unterteilt die anliegende Herzfrequenz in vier Zonen (Höchstleistung, Cardio, Fettverbrennung und normale Zone) und gibt während des Trainings zu verstehen in welchem Herzfrequenzbereich ihr euch gerade aufhaltet.

Kurze Vibrationen machen beim Laufen darauf aufmerksam wenn sich der Bereich ändert und geben dem Läufer so die Möglichkeit die Intensität bzw. Geschwindigkeit anzupassen, um die Zone zu halten bzw. bewusst zu verlassen.

Heißt: Sobald es vibriert checkt ihr den Status und könnt das Lauftempo nun entsprechend vermindern, etwa um weiter in der Fettverbrennungszone zu bleiben, beziehungsweise etwas anzuziehen um die Cardio-Einheit bis zum Ende durchzustehen.

Apple Watch Auswertung 2

…der selbe Lauf aus Sicht der Apple Watch

So gut wir die Charge 4 damit als Jogging-Accessoire bewerten, so schlecht fällt unser Eindruck der Smart-Watch-Funktionen aus. Die Bezahlfunktion Fitbit Pay unterstütz derzeit so gut wie keine relevante Bank, die Spotify Integration beschränkt sich auf eine Fernbedienungsoption, Wetter, Kalender und Co. haben auf der dem pixelligen Display zu wenig Platz, um halbwegs brauchbar zu sein und dürfen eher als Gimmick denn als produktive Software-Helfer betrachtet werden. Eigene Musik lässt sich nicht übertragen. Bluetooth-Kopfhörer können nicht verbunden werden.

Die Taste an der Seite des Fitness Trackers, die kein Hardware-Knopf, sondern eine berührungsempfindliche Fläche ist, die auf Druck mit einer leichten Vibrationen reagiert, ist gewöhnungsbedürftig, reagiert aber zuverlässig und macht einen unzerstörbaren Eindruck.

Fürs Joggen hervorragend, für mehr nicht

Die Fitbit Charge 4 bietet genau das, was wir uns von der Fitbit Versa erhofft haben, die 2018 noch für 229 Euro in den Markt startete. Eine Apple Watch-Alternative, für Anwender die ihr Armband ausschließlich zum Lauftraining einsetzen möchten.

Gerade mit dem integrierten GPS – das sich wie im bebilderten Beispiel hin und wieder auch neben der Strecke lokalisiert – und dem besonderen Fokus auf die Herzfrequenzzonen eignet sich die Charge 4 als motivierender Begleiter für jeden angehenden Läufer.

Sobald jedoch etwas mehr Funktionalität gefordert wird, landet man schnell wieder bei der Apple Watch und sollte einen Bogen um die Fitibit-Produkte machen, deren zukünftige Weiterentwicklung ohnehin auf wackeligen Beinen steht.

Mit der bevorstehenden Finalisierung der Fitbit-Übernahme durch Google könnte die Marke langfristig komplett vom Markt verschwinden und Nutzern dann einen App- und Account-Wechsel hin zu Google abverlangen.

Für wen ist die Charge 4?

Die Charge 4 ist für Anwender, die außerhalb ihrer täglichen Jogging Runde keine Uhr am Handgelenk tragen möchten und auch keine Probleme damit haben, zukünftig zu Google Fit statt zur offiziellen Fitbit-App zu greifen.

Die Charge 4 ist jedoch nicht für Nutzer, die beim Kauf auf eine günstigere Apple Watch mit längere Akkulaufzeit hoffen.

Produkthinweis
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31. Mai 2020 um 15:15 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ui, da sind die Push-Nachrichten ja wieder ;-)
    Danke für die Info!!

  • Schlafüberwachung lässt sich an der Apple Watch gür 5,49€ oder so mittels der App Pillow nachrüsten. Ich denke, dass fitbit da noch mehr „closed shop“ als Apple ist.

    • Ich ganz, pillow kostet 5€ in der premium Version, allerdings pro Monat.
      Als Standard Version gratis, dann kann man aber auch nur seinen letzten Schlaf anschauen.

      • Ich mag AutoSleep.
        Hat sogar die Tagen n smarten Wecker bekommen. Ich kann die App Wärmsteins empfehlen

    • Die Fitbit ist ein Fitness tracker und keine Apple Watch.
      Der Vergleich ist in etwa so, wie ein Fahrrad mit einem 5er BMW zu vergleichen (inkl Preis) und einfach Unsinn.
      Meine Charge 3 leistet hervorragende Dienste bei der Sportüberwachung. Die Kalarien-Genauigkeit liegt meiner Einschätzung nach <10% Abweichung, was für so ein günstiges Messsystem sehr gut ist.
      Schlafaufzeichnung ist ein netter aber unnützer Gimmick und alle Social Media und Nachrichten Push habe ich ausgeschaltet. Wenigsten beim Sport soll Ruhe sein.
      Insofern für unter 100,- ein hervorragender Begleiter zum Sport.

      • Barefoot Dancer

        Da gebe ich dir zu 100% Recht. Schade ist, dass bei den älteren Modellen die Anruf- Funktion nicht mehr geht.

    • Bei längeren Trainingseinheiten mit GPS-Aufzeichnung kommt die Charge 4 schnell an ihre Akku-Grenzen. Die App ist selbsterklärend und übersichtlich. Ein großes Problem ist die Synchronisierung und da stehe ich nicht alleine. Ein Tracker, welcher sich mal so, mal so aktualisiert, ist nicht sonderlich förderlich. Hier sollte man sich vor einem Kauf die Erfahrungsberichte innerhalb der App-Community genau ansehen. Ich selbst bin nach einem Monat unzufrieden mit diesem Tracker und sehe mich nach etwas anderem um..

  • Richtig nur was für den Jogger. Da daS integrierte GPS Akku nach 5 nach Stunden killt schon problematisch für einen langen Spaziergang und erst recht für eine Wanderung. Die Möglichkeit stattdessen connected GPS zu verwenden wurde auf Anfrage von FitBit für eine gute Idee gehalten, besteht laut FitBit aber nicht.
    Für mich gab es noch nie ein so deutliches Kriterium etwas nicht zu kaufen.

  • Xaomi Mi Band 4, hat alles ausser GPS kostet nur 30€ und die ist echt super. Mehr braucht es nicht.

    • 25€ und im Angebot 20€. Läuft ganz gut. Mein aw will ich dafür aber nicht hergeben. Der Frau gefällt das Band aber jedesmal bestens. :)

    • Hab ich mir auch gedacht, da 150 Euro offenbar „vergleichsweise günstig“ sind! ;-)

    • Hab die Charge 4 und das MiBand 4. Das MiBand 4 ist tatsächlich besser. Allerdings kann ich mit der Charge 4 per NFC bezahlen. Das klappt und war mir wichtig. Schade dass das MiBand 5 und das Amazfit Band kein NFC für Europa haben. Fitbit werde ich nicht mehr kaufen. Die AW wäre mir allerdings zu schade… ich arbeite viel draußen und würde die recht schnell zerkratzen etc.

  • Selbst die Amazfit Bip hat ein Farbdisplay mit always on und hält locker 6 Wochen durch. Warum die Fitbit trotz sw Display zu kurze Akkulaufzeiten hat, ist mir ein Rätsel.

  • Geht bei Fitbit der Sync mit Apple Health den mittlerweile? Für mich war es damals ein Grund sich von meinen Fitbit Charge der ersten Generation zu trennen.
    Das mit dem 1mm Spalt würde mich auch stören, kann man schön in einigen Videos sehen, sieht sehr billig aus und kann sich auch Staub ansammeln.

  • Wie ist das eigentlich mit diesen Fitnesstrackern. Werden da die Ringe an der Apple Watch auch gefüllt? Oder geht das nur rein mit der Apple Watch direkt?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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