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Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf der Kippe

Financial Times: Apple klagt gegen britische Schnüffelanordnung

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38 Kommentare 38

Apple hat offenbar Rechtsmittel gegen die Forderung der britischen Regierung eingelegt, den dortigen Behörden Zugriff auf in der iCloud gespeicherte Nutzerdaten zu gewähren. Zuvor hatte der iPhone-Hersteller vor zwei Wochen die Funktion für erweiterten Datenschutz für seine Kunden in Großbritannien eingeschränkt.

Großbritannien beruft sich diesbezüglich auf den „Investigatory Powers Act 2016“, ein Gesetz, das den britischen Geheimdiensten und Polizeibehörden erweiterte Befugnisse im Bereich der Überwachung einräumt.

Apple User

Laut der Financial Times hat Apple nun gegen die Forderung der britischen Behörden, eine Hintertür für den Zugriff auf Nutzerdaten einzurichten, beim „Investigatory Powers Tribunal“ Einspruch eingelegt. Hierbei handelt es sich um ein unabhängiges Justizgremium, dessen Aufgabe es unter anderem ist, Beschwerden gegen britische Sicherheitsbehörden und Geheimdienste zu prüfen. Der Financial Times zufolge ist es das erste Mal, dass hier eine auf dem „Investigatory Powers Act 2016“ basierende Anordnung auf dem Prüfstand steht.

Sollte das Gericht zu der Ansicht kommen, dass die Forderung der britischen Behörden nicht rechtmäßig ist, könnte es die Anordnung für nichtig erklären. Allerdings sei fraglich, ob überhaupt oder in welchem Umfang Details zu der Anhörung und deren Ausgang an die Öffentlichkeit kommen. Die Regierungsanordnung ist mit einem Maulkorberlass verbunden, sodass es den betroffenen Parteien verboten ist, öffentlich darüber zu sprechen.

Betroffene dürfen nicht darüber sprechen

Solche Verschwiegenheitsverpflichtungen sind generell ein Problem mit Blick auf den Schutz der persönlichen Daten vor dem Zugriff von Behörden und Regierungen. Es scheint keinesfalls ausgeschlossen, dass Zugriffsmöglichkeiten und Hintertüren, wie sie von der britischen Regierung gefordert werden, in Großbritannien und auch anderen Ländern bereits aktiv genutzt werden. Insbesondere auch amerikanische Behörden haben in der Vergangenheit immer wieder versucht, sich gegen sichere Verschlüsselungsmethoden zu positionieren und die Möglichkeit zum Zugriff auf Nutzerdaten gefordert.

Interessanterweise ist es aktuell die amerikanische Regierung, die ebenfalls gerichtlich gegen die Anordnung aus Großbritannien vorgeht. Deren Argument, das Großbritannien unrechtmäßigen Zugriff auf die Daten von US-Bürgern will, klingt allerdings eher fadenscheinig. Vielmehr geht es hier wohl darum, dass man selbst die Hoheit über diese Daten behalten will.

04. März 2025 um 20:11 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • In UK klagen und in China alles klaglos akzeptieren. Sehr überzeugend.

  • Wirr sind sowieso auf dem geraden Weg zu chinesischen Verhältnissen. Stück für Stück, aber unaufhaltsam.
    Egal, wer uns da gerade regiert. In dem Fall sind sie sich von Links bis Rechts einig.

  • Viele Leute mit denen ich oder meine Familie in letzter Zeit geredet haben, welche in China leben oder oft dort beruflich unterwegs sind, finden, dass es dort sehr sehr schön zu leben ist. Sicher, sauber, fortschrittlich. Wenn du Nix zu verbergen oder Dreck am stecken hast, wohl durchaus lebenswert.

    • Ich kann Dir einen aktuellen Beitrag direkt aus China geben, oder die Übersetzung davon, einfach nach „Chinese Immigrants Are Queuing to Return Home“ suchen, es sollte ein Ergebnis von der China Academy sein.

      Dort berichten dutzende von Chinesen, die rund um den Globus von New Zealand, über Europa & UK bis nach USA & Kanada leben, von ihren Erfahrungen und dass sie mittlerweile alle zurückgehen. Das Phänomen nennt sich im chin. Internet: „return migration“ oder „anti-gloss“.

      Weisst Du wovon die reden? Schlechte Organisation, schlechter Bürger-Service, schlechter Gesundheitssektor, keine Termine, keine Spezialisten, zu hohe Kriminalität, alles viel zu teuer usw.

      Und ja, es ist dort sehr schön zu leben. Danke, dass wenigstens einer über den Tellerrand schaut!

      • Vor allem werden Minderheiten in diesem Land voll supportet.

      • Ach und wo ist Tibet hin? Hoppala, das kann ja mal passieren, dass Tibet China unterwirft.

      • Ach, und brotpitt: in China gibt es 55 anerkannte Gruppen von Minderheiten; insgesamt sind es 9% der Bevölkerung und ihre Repräsentation innerhalb des Nationen Volkskongresses liegt bei 14%. Minderheiten haben also sogar eine überrepräsentierte Stimme. Wie viele Ureinwohner sitzen denn im US-Kongress?

        Oh, und noch was: die Zulassungskriterien für Universitäten liegt für Minderheiten ein Sechstel niedriger (500 anstatt 600 Punkto im Gaokao); auch bei vielen anderen Verwaltungsdienstleistungen, bei Straftaten oder sogar bei Feiertagen (z.B. muslimische Feiertage sind für muslimische Angestellte nutzbar) werden sie bevorzugt behandelt.

        Kann man alles sogar auf Wikipedia nachlesen, s. Artikel zu „Ethnic minorities in China“ oder auch „Affirmative action in China“. Oder Du schnappst Dir die Studie: „Supporting the development of ethnic groups with smaller populations: the policies and practices of the Chinese government“ im International Journal of Anthropology and Ethnology.

    • Diese „wer nichts zu verbergen hat“-Antworten“ sind von der Wand bis zur Tapete gedacht. Mal überlegt was passiert, wenn man irrtümlich in diese Mühlen gerät, man denunziert o.ä. wird… um nur zwei Beispiele zu nennen. Ich war auch mal in China… war toll, hat aber nichts mit der Realität eines Chinesen, der dort auch seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, zu tun.

      • An Pellex: wie ich weiter oben ausgeführt habe, ist ADP in China vollumfänglich verfügbar.

        An brotpitt: in China leben seit Jahrtausenden Minderheiten und interessanterweise sind diese Minderheiten z.B. nicht nur auf Geldscheinen mit z.B. ihrer Sprache vertreten, nein es gibt sogar autonome Zonen und sonstige Minderheiten-schützende Dinge. Minderheiten haben dort mehr Rechte als Indianer oder Schwarze/Farbige in den USA oder Ureinwohner in Australien. Aber stimmt vielleicht sollte China die einfach alle ausrotten so wie es der Westen getan hat.

        Und Du kannst Dir ja mal anschauen wie sich der Lebensstandard in Tibet geändert hat, von nahezu 100% Analphabeten oder Gegenden ohne Strom und Wasser usw. hin zu einem halbwegs modernen Leben. Vielleicht auch mal drüber nachdenken warum der Dalai Lama jahrzehntelang von der CIA finanziert wurde.

  • Ich denke auch das wenn man sich nichts zu schulden kommen kann ist es in China auch kein Problem. Der Unterschied zu hier ist das man dort weis das man gläsern ist. Hier wird einem der ach so tolle Datenschutz nur wie Honig um den Mund geschmiert und im Hintergrund wird geschnüffelt

    • Wo sind denn die Belege dazu? Wer schnüffelt denn da? Was schnüffeln die denn? Bei wem wird denn geschnüffelt. Hört doch mal auf immer nur eure gefühlten Wahrheiten rumzuträllern. Und wenn UK sagt, sie wollen schnüffeln, ist das doch gut, dass sie das transparent und offiziell sagen. So kann man eben auch dagegen vorgehen. Gibt sogar Behörden die Behörden reglementieren können, damit du als Bürger deine Rechte durchsetzen kannst. In den USA in wenigen Monaten undenkbar. Meine Herrn.

      • In unseren Gefilden geht es aus meiner Sicht weniger um „schnüffeln“ sondern eher darum, wovon nicht, oder eben nur einseitig Berichtet wird. Aber das Thema „Hintertür“ ist eben der feuchte Traum einer jeden Regierung.

    • „Sich nichts zu Schulden kommen lassen“

      Boah, Du hast es echt noch nicht verstanden.
      Das ist doch immer eine Frage der aktuellen Ansicht der Machthabenden. Was machst Du, wenn die sich plötzlich ändert?

    • Ich habe nix zu verbergen, meinetwegen können die ruhig spionieren …

      Ja, super Einstellung. Dann würde ich sagen, teilst du ab sofort mal alle deine Arztungerlagen, Steuerbescheide und Chatverläufe mit Frau/Mann/Affäre öffentlich. Ist ja nix schlimmes dran! Danke schön!

      • Arztunterlagen: Es gibt sogar Krankheiten, die meldepflichtig sind. In der BRD. Auch speziell in privaten Versicherungsverträgen.
        Private Chatverläufe mit eventuellen Sexpartnern interessieren auch in China keine Behörde. Es sei denn, es geht um Varianten, die auch in westlichen Ländern verboten sind. Und dazu dürfen auch westliche Behörden überwachen.
        Steuerbescheid: Hier wäre es interessant und in skandinavischen Ländern sind alle Steuerbescheide jedes Bürgers über das Internet öffentlich einsehbar. Warum das in der BRD nicht so ist, verstehe ich gar nicht. In China sind die aber bestimmt so geheim, wie in den meisten westlichen Ländern.

      • Am Thema vorbei. Es ging nicht darum, was irgendwo legal verfügbar ist, sondern ob er es HIER teilen will. Will er garantiert nicht. Und nur weil irgendeine Krankheit, zB Syphilis, in Dtl. meldepflichtig ist, will er bestimmt nicht in seiner Straße damit hausieren gehen, oder?

        Somit, sorry, völlig am Thema vorbei.

  • Gut von Apple! Die stehen wenigstens dafür ein. Schade, dass jetzt schon Firmen wie Apple dafür bezahlen müssen, die Unvereinbarkeit zwischen Datenschutz und Überwachung aufzuzeigen. Danke dafür. Ich hoffe, sie gewinnen. Der Schutz unserer Daten muss an dieser Stelle mehr wiegen, als die Aufklärbarkeit von Straftaten. Das wird um so wichtiger, je mehr Zuspruch die Verrückten von den Wähler:innen bekommen. Autokratische Züge in einer Regierung würden unsere Daten zu leicht gegen unsere eigenen Interessen nutzen können. Das muss unbedingt verhindert werden. Man stelle sich vor, die AfD regiere und hätte Zugang zu den Daten ihrer politischen Gegner. Es wäre fatal, was sie damit anstellen würden. Danke, Apple! Ich hoffe, ihr gewinnt.

    • Die Behörden, können ja jetzt schon Nix anfangen mit den Daten die sie haben.
      Was wollen die mir noch mehr Daten.

      Daher ein klären Nein zu der Daten Sammelwut.

      Beispiele:
      Der Attentäter vom Breitscheitplatz in Berlin. War bekannt, es gab unendliche Daten, haben sie was genützt? Nein!

      Der Attentäter von Magdeburg, auch hier gab es Unmengen an Daten, wurde daraus was gemacht? Nein!

      Also hört auf nach noch mehr Daten zu schreien, und verwendet erst mal die die ihr habt, die schon klar sind richtig.
      Macht erst mal was daraus.

      Noch mehr Daten helfen weder Verbrechen zu vermeiden noch diese aufzudecken.

      • Die Daten der Täter wurden wahrscheinlich niemals richtig überprüft, mit anderen Behörden nicht abgeglichen und wenn im Falle des Täters von Magdeburg sogar Richter und Behördenvertreter beleidigt werden und dann nichts unternehmen, kann man zwar verzweifeln, aber nützliche Daten wären vorhanden gewesen. Und dann sind nicht zu viele Daten das Problem, sondern unwillige oder unfähige Menschen.

  • Tja. Ein Dilemma. Auf der einen Seite Terror- und Kriminalitätsbekämpfung. Auf der Anderen das Recht auf Privatsphäre.

    • Ist halt auch für Geheimdienste nicht ganz uninteressant…

    • Es ist wie immer: Sicherheit vs. Freiheit.
      Ich sehe auch, dass man auf diese Weise einfacher an Daten von potenziellen Straftätern kommt, der Großteil der durch sowas hier oder Chatkontrolle erhaltenen Daten sind aber nunmal von Bürgern, die eben nichts falsch gemacht haben. In einer Zeit, in der das Smartphone bei vielen Menschen ein zentraler Bestandteil des Lebens ist ( mit u.a. Nachrichten über alles mögliche, Banking oder Hautür- und Autoschlüssel) scheint mir ein genereller Zugriff, auf den es gefühlt langsam hinauszulaufen scheint, einfach nicht verhältnismäßig. Ich kann doch auch nicht von allen Menschen die Wohnung durchsuchen weil einer von denen vielleicht ein Straftäter sein könnte. Der Vergleich mag etwas hinken ich bin auch kein Regierungsbeamter und auch kein Richter, aber als Bürger gefällt mir die aktuelle Richtung jedenfalls nicht.

      Falls meine Meinung hier jemanden interessiert xD

    • Das Recht auf Privatsphäre ist eines der höchsten das wir haben.

      Es gilt im Zweifel immer noch der Grundsatz der Unschuld.

      Mit dem was die gerne hätten, würde jeder Bürger unter Generalverdacht gestellt werden, und das passt nicht zusammen, und ich finde ist nicht rechtens.

      Klärt mich bitte mit Quellenangaben auf, wenn ich falsch liegen sollte.

  • Zu dem Thema ich habe nichts zu verbergen:
    Ich bin ein weißer, Heterosexueller Cis Mann.
    Man stelle sich aber nur mal Menschen aus der Queeren Community vor, die aktuell auch sagen, sie haben nichts zu verbergen, weil sie zB keine Verbrechen begehen, und Staatstreu sind.
    So nun ändert sich die Regierung, und auf einmal ist es dahin mit der Gleichberechtigung, das kann nicht passieren? Oh doch, das kann es.

    Und schon sind diese „Ich habe nichts zu verbergen Menschen“ in einer ganz doofen Situation…

    Nur mal ein kleines Beispiel als Gedankenanreiz.

    • „ Und schon sind diese „Ich habe nichts zu verbergen Menschen“ in einer ganz doofen Situation…“

      Damit hast Du vollkommen recht. Aber wenn solche Politiker gewählt werden oder auf anderen Wegen an die Regierungsmacht gelangen, kann kein bestehendes Gesetz sie aufhalten. Dann kann nur noch verzögert werden, bis die Gesetze entsprechend geändert worden sind. Und dann sitzen alle Bürger in der Falle. So ist es vor 90 Jahren in Deutschland abgelaufen und so sieht es in den USA momentan auch aus.

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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