Angebot ist noch zu schwach
Fast wie Audm: Audicle-App will deutsche Hörartikel etablieren
Die englischsprachige Audm-App haben wir euch im Sommer 2019, damals noch als Geheimtipp ans Herz gelegt. Noch immer gilt: Anwender, die bereit sind für eine Auswahl professionell eingelesener Zeitungs- und Magazin-Artikel 7,49 Euro im Monat auszugeben, können hier wenig falsch machen.
Audm, das US-Original
Audm engagiert professionelle Sprecher, die aktuelle Magazininhalte namhafter Publikationen wie The Atlantic, The New Yorker, Wired, Politico und Vanity Fair einlesen und euch so den akustischen Konsum ausgewählter Longform-Artikel ermöglichen.
Ein Beispiel von vielen: Der New Yorker veröffentlichte kurz vor unserer Berücksichtigung der App den viel beachteten Artikel The Case of Al Franken. Das lesenswerte Stück über den Vorzeige-Abgeordneten, dessen Karriere vor wenigen Jahren plötzlich nach vergleichsweise harmlosen Sexismus-Vorwürfen beendet wurde, bringt es auf 12.000 Wörter und setzt (zum unverzögerten Zugriff) eigentlich ein Abo des Magazins voraus.
In der Audm-App lässt sich der Artikel in Hörbuchform konsumieren. Spielzeit: 1 Stunde und 22 Minuten. Nach dem Start der Anwendung haben Nutzer Zugriff auf das gesamte Archiv, können interessante Artikel markieren und zum späteren Hören herunterladen.
Audicle versucht es in Deutschland
Mit einer Kopie der Idee versucht es die iPhone-Applikation Audicle nun mit deutschen Inhalten auf dem hiesigen Markt. Auch Audicle lässt ausgewählte Inhalte von professionellen Sprechern vertonen und verspricht dafür die „die besten Artikel“ aus Zeitschriften und Zeitungen zu kuratieren.
Das Repertoire ist aktuell jedoch noch sehr überschaubar. Audicle (ein Kofferwort aus den englischen Begriffen Audio und Article) wirbt zwar mit Inhalten der Süddeutschen Zeitung, der Börse am Sonntag und des WirtschaftsKurier, sowie Artikeln von DIE GAZETTE, pardon, Business User und weiteren Nischenangeboten – liefert aber nicht ab.
Angebot ist noch zu schwach
Die großen Namen täuschen fast schon: Aktuell stehen lediglich drei Audio-Artikel der Süddeutschen und vier des Satire-Magazins pardon bereit. Kein Angebot, das derzeit in der Lage wäre die Monatskosten von 8,99 Euro zu rechtfertigen, geschweige denn den Jahrespreis von 83,99 Euro. Zum Vergleich: Audm nimmt nur 7,49 Euro im Monat.
Allerdings ist die Entwicklung löblich. Audicle baut an der Infrastruktur für ein deutsches Audm. Vielleicht schafft es dies sich langfristig zu etablieren. Wir würden uns freuen.
Na mal schauen, ob Audible den doch sehr ähnlichen Namen hier einfach so akzeptiert.
Stimmt, ist phonetisch sehr nahe dran, das ist markenrechtlich gefährlich
Nicht nur phonetisch. Auch „alphabetisch“ :)
Allerdings ist audible (dt.: hörbar) einfach ein normales englisches Wort. Kann man daher schwer schützen ggü. Audicle (audio+article).
Und das englische Logo erinnert durch farbliche Abgrenzungen an eine Automarke…
Welche Marke soll das sein?
Netter Neologismus. Finde die Idee gut, allerdings ist die Flut an Audio-News-Quellen aktuell etwas viel ^^
Blinkist, Podcasts, Clubhouse, Radio ..
Ich nutze schon seit mehr als einem Jahr Blendle auf Niederländisch. Dort gibt es jeden Tag zu mehrfachen Uhrzeiten (Früh, Nachmittags & Abends) eingesprochene Artikel zu einer breiten Themenauswahl (z.T. auch übersetzte Artikel aus englisch-sprachigen Medien wie NY Times). Ich finde das, neben der Artikelzusammenstellung zum Lesen für einen Flatpreis ein sehr faires Angebot. Ist aber nur für Niederländisch-Interessierte. :)
Vielleicht bringt Blende Deutschland auch etwas Vergleichbares auf den Markt.
Nette Idee mit deutschen Inhalten.
Mir wäre aber ein deutsches Apple News lieber. FAZ+. SZ+. Spiegel. Zeit. Das ist einzeln in Summe extrem teuer.
Ein gemeinsames Abo wäre mal was.
Ich denke man muss berücksichtigen, dass die App erst wenige Wochen live ist. Natürlich ist das Repertoire daher noch überschaubar. So wie ich das sehe, kommen aber täglich neue Inhalte hinzu.
Ich glaube einen Pluspunkt macht Audicle durch die Top Autoren. Habe da glaub ich schon Inhalte von ein paar Nobellpreisträgern und Spitzenpolitikern gesehen.
Ich habe mir die App schon runtergeladen und bin viel positiver als der Autor! Mit Sicherheit wird es in Zukunft (nicht vergessen, es ist ein junges Start-up!) noch mehr größere Namen geben, aber das entscheidende sind doch die Inhalte. Und die sprechen mich schon sehr an! Zudem ist die Plattform klar & einfach und das Konzept überzeugt mich. Von mir gibt es eine klare Empfehlung!
Würde ich zustimmen. Der Artikel ist schon ein bisschen sehr kritisch… Sehe da auch viel potenzial drin!