Fast lautlos: 260.000€-Portal Govapps.de stellt den Dienst ein
Wer sich auf der Seite Govapps.de mal wieder einen Überblick auf die steuerfinanzierten iOS-Applikationen mit offensichtlichem Gemeinnutzen verschaffen möchte, schaut zukünftig in die Röhre bzw. auf diesen Platzhalter-Text.
Govapps: Steuerfinanzierte Apps im Überblick
Govapps.de, das im Juli 2012 gestartete Online-Portal zur Katalogisierung von mobilen Anwendungen, die durch eure Steuergelder finanziert und sowohl vom Bund als auch von Städten und Kommunen bereitgestellt wurden, hat seinen Dienst jetzt komplett eingestellt.
Zwar ist der Verlust des Web-Portals zu verkraften – die Beschreibungen der gelisteten Anwendungen wurden 1-zu-1 aus dem App Store kopiert, die Zusatz-Informationen waren sehr überschaubar – die Tatsache jedoch, dass die wartungsarme Seite jetzt auch ihren Bundesländer-Überblick eingestellt hat, verstört aber doch ein wenig.
Gerade beim Blick auf die Selbstbeschreibung und das Budget des Govapps-Projektes, sind wir von einer langfristigen Bereitstellung der Übersicht ausgegangen. Immerhin trat Govapps Ende 2012 mit dem Versprechen an „die zentrale Informationsstelle für öffentliche Apps zu werden“.
Daraus wird jetzt nichts mehr. Das von der IT-Beauftragten der Bundesregierung ins Leben gerufene Portal hat 260.000€ verbrannt, nie zufriedenstellend funktioniert und inzwischen einfach den Stecker gezogen.
Immerhin: Auf govapps.de steht interessierten Web-Entwicklern jetzt der Quelltext der Plattform zur Verfügung. Angeboten unter der freien BSD 4-Lizenz könnt ihr euch hier nicht nur die Projektbeschreibung, sondern auch alle Module der eingestellten Govapps-Seite laden.
Apropos Projektbeschreibung. In dem 103 Seiten langen Schreiben (PDF) vom 10. August 2012 hieß es im Punkt „Zielsetzung“ noch:
[…] Bürgerinnen und Bürger sollen Informationen über diese Apps erhalten und sich insbesondere zu datenschutzrelevanten Funktionen einzelner Apps informieren können. Gleichzeitig soll der Entwicklergemeinde gemeinnütziger mobiler Anwendungen eine Plattform geboten werden um ihre Anwendungen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu können.
Eigentlich eine schöne Idee…
Apps, die bei Govapps gelistet waren
Seller Not Found
19.73MB
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19.73MB
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19.73MB
Heißt das, WarnWetter hat sich damit in Sachen zukünftige Updates schon wieder erledigt? Aber gut, erklärt zumindest das grottige Logo, da war denen wahrscheinlich schon eh alles egal …
Update ist ja nicht nötig. Funktioniert, fertig, ab
Nein. Die Apps werden unabhängig entwickelt. Die Webseite war nur ein Sammel-Portal.
Lesen bildet…
Sie hätten mal lieber ein Portal stampfen sollen das Bürger und Bürgerinnen erfragt an welchen stellen sie am liebsten die Digitalisierung deutschland sehen und vorantreiben möchten ;)
Das Problem bei den Dingern ist doch immer das gleiche: In einem Politiker oder eine Partei proglamiert ein Vorhaben. An die Macht gekommen wird das Vorhaben (welches zuvor natürlich budgetiert wurde) ausgeschrieben. Das Budget ist den an der Ausschreibung beteiligten bekannt, damit es auch voll abgerufen werden kann und nicht im nächsten Jahr gekürzt wird. Dann wird da ein Portal aus dem Hut gezaubert, egal ob es eine Überlebenschance hat oder nicht und wenn dann die budgetierten Mittel nach einigen Jahren weg sind, werden die Pforten geschlossen. Immer das Gleiche.
260.000€ für ein solches Sammelportal?! Wurde der Quelltext auf vergoldeten Tastaturen geschrieben, oder womit rechtfertigt man solche exorbitant hohen Kosten?
Eine Kopie der App-Store Beschreibung auf eine Website zu spiegeln, schafft jeder Hobby-Programmierer, warum zur Hölle legt man dafür so viel Geld auf den Tisch?
Weil…
…niemand sich dafür interessiert, woher das Geld kommt, wenn es da ist.
Wird doch alles extern vergeben an die Firma mit den schönsten Prospekten und der besten PowerPoint-Präsentation.
Lächerlich … Im Preis und erst recht im Abgang!!!