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Apple zieht Konsequenzen

Falsche Bewertungen: ProCam schummelt, Dash fliegt raus

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38 Kommentare 38

Im Rahmen der seit Mitte September laufenden App Store-Reinigung geht Apple offenbar auch rigoros gegen Bewertungs-Tricksereien im seinem mobilen Software-Kaufhaus vor. Mit der Entwickler-Applikation Dash – ein Nachschlagewerk, das API-Dokumentationen bereitstellt – beklagt die Community nun das erste prominente Opfer.

Farbe

Klare Richtlinien für Bewertungen

Vorneweg muss angemerkt werden: Im Gegensatz zum neuen 50-Zeichen-Limit für App-Namen und dem konsequente Vorgehen gegen Anwendungen, die lange nicht mehr aktualisiert wurden, sind Apples Vorgaben für Nutzerbewertungen keinesfalls neu.

Schon seit Jahren macht Cupertino in den Entwickler-Richtlinien darauf aufmerksam, dass iOS-Anwendungen ihre Nutzer nicht zur Bewertung „zwingen“ dürfen um zusätzliche Inhalte freizuschalten; noch eine Review voraussetzen sollten, um anstandslos zu funktionieren.

In den „App Store Review Guidelines“ heißt es dazu:

Apps must not force users to rate the app, review the app, download other apps, or other similar actions in order to access functionality, content, or use of the app.

Apps should allow a user to get what they’ve paid for without performing additional tasks, such as posting on social media, uploading contacts, checking in to the app a certain number of times, etc. Apps should not force users to rate the app, review the app, download other apps, or take other similar actions in order to access functionality, content, or use of the app.

Dash-Entwickler soll geschummelt haben

Im Fall des Dash-Entwicklers hat Apple die Anwendung kurzerhand aus dem App Store entfernt und den Macher nur darüber informiert, dass man Anhaltspunkte für einen Bewertungsbetrug festgestellt habe. Apple Entscheidung in der Sache sei endgültig und nicht anfechtbar.

100 5-Stern-Bewertungen kosten $899

Leider informiert Cupertino nicht darüber, ob es um gekaufte Bewertungen – ifun.de berichtete im Herbst 2014 über den Schwarzmarkt für bezahlte Rezensionen – oder Bewertungs-Tricksereien innerhalb der App ging. Der Dash-Entwickler Kapeli streitet die Vorwürfe in seinem Blog ab.

ProCam schummelt

Wer sich ein Bild aktueller Bewertungs-Tricksereien machen möchte, kann einen Blick in die Foto-Applikation ProCam werfen. Die in den Einstellungen angebotene Farbauswahl wird von der iPhone-App nur dann freigegeben, wenn ihr dem eingeblendeten Bewertungs-Hinweis folgt und die Rezensions-Seite im App Store aufruft.

Zwar muss letztlich keine Bewertung zur Nutzung der Funktion abgegeben werden, unbedarften Anwendern wird dies jedoch nicht bzw. zu spät auffallen. Der Text der Macher suggeriert jedenfalls genau dies.

Pro

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07. Okt 2016 um 18:51 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    38 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Die Masche mag ich auch gar nicht, weiß allerdings auch, dass man in Wirklichkeit nie eine Bewertung abgeben muss – der Klick auf den Button reicht zum Freischalten immer aus. Schön, dass hier gegen solche Mittel vorgegangen wird!

  • Stefan B. aus H

    Ich kann mir nicht helfen…
    Diese permanente Bewertungsbettelei nervt mitunter schon, besonders bei Produktivapps wie z. B. Kalendern oder E-Maildiensten.
    Verstehe zwar auch die Entwickler und kenne die Gründe, aber trotzdem stört es mich zuweilen.

  • Absurd! Da werden sich ja die User freuen (welche in diesem Fall vor allem ebenfalls Devs sein werden). Dann werde ich wohl auch den Kaufpreis von Apple zurückfordern müssen. Dass Apple nicht einmal Belege für eventuelle Manipulationen vorlegt und keine Widerspruchsoption einräumt, spricht bände für eine stümperhafte und realitätsfremde Implementation des Reinigungssystems. Ich werde mal sofort etwas Geld in die Hand nehmen, ein paar hundert gefakte Rezensionen für die Apps von Whatsapp und Facebook kaufen und dann sind wir den Quatsch auch los

    • So ein unpassender Kommentar. Warum willst du dein Geld für die App zurück? Die wurde aus dem Store entfernt und nicht von deinem Gerät.

      • Weil sie dann wahrscheinlich auch nicht mehr aktualisiert wird?
        So absurd ist das nicht.
        Abmahnen und zurücksetzen der Bewertungen hätte es ja auch getan.

      • @Victor: So ein passender Kommentar! Wenn eine App komplett aus dem App-Store entfernt wird, musst Du die App VORHER in iTunes geladen haben, wenn Du sie z.B. noch auf einem anderen Gerät installieren oder Dein Gerät neu aufsetzen willst.

        Oder stell‘ Dir mal meine Laune als Apple-Kunde vor, wenn Apple ProCam ohne Vorwarnung endgültig aus dem App-Store schmeißen würde – ProCam habe ich nach unzähligen Vergleichen zu meiner Haupt-Fotoapp gemacht, ich kann die App „blind“ bedienen und die App wurde BISHER regelmäßig gepflegt und erweitert – und wegen eines einzelnen Verstoßes des Entwicklers sollte ICH die Folgen tragen??? Schwachsinn!

        Apple verfährt halt generell gerne nach Gutsherren- bzw. Oberlehrermanier und lasst die ganze Klasse (= alle Kunden) nachsitzen, weil EIN Frevler „gestört“ hat… Aber vielleicht ist dieses Verhalten eher amerikanisch-evangelikal, siehe „Sintflut“, „Sodom & „Gomorrha“ usw., da wird auch immer ganz schön was „ausgemerzt“ bzw. „weggeballert“… ;-(

      • Ähem… Nächstes mal denke doch erstmal nach, bevor du dein schulisches Nicht-Wissen (das man ja so gerne den Amerikanern unterstellt) so nonchalant zur Schau stellst.

        Die Sintflut steht in Gen. 7, Sodom und Gomorra (Gomorrha – man sagt ja eher den Amerikanern einen gewissen Fernsehkonsum nach – war eine auf Sky ausgestrahlte Serie, die die Camorra zum Gegenstand hatte) in Gen. 19. Beide Stellen sind alttestamentarisch und haben nichts, aber auch gar nichts mit freikirchlichem Christentum (also christl. Gruppen, die – von wegen Religionsfreiheit – im alten Europa verfolgt wurden) zu tun.

        Nichts gegen Kritik, aber man sollte schon wissen, worüber man spricht.

        P.S. Richtig ist sicher, dass Kunden für die Fehler oder gar Betrügereien der Entwickler einstehen müssen, indem sie zwar die App, aber keine Aktualisierungen mehr laden können. Ist im nicht-virtuellen Leben übrigens auch so, wenn Firmen plötzlich schließen: Da sind Garantieansprüche nichts mehr wert.
        Hoffentlich ist das anderen Entwicklern sehr schnell eine Lehre und ein Update wert.

  • Habe ProCam gekauft, aber das war mir bisher nicht aufgefallen, ist aber so. Geht gar nicht! Bin jetzt gespannt ob die App rausfliegt und mit ihr mein Kaufpreis. Ok, zur Not bekomme ich das Geld zurück, das hat schon ein paarmal geklappt.

  • [offtopic] ich hab mir nen iPhone bestellt. Verschickt wurde es scheinbar am 29.09. ich habe jedoch immer noch keine sendungsverfolgungsnummer. Eigentlich steht dort als Info, dass 24h nach Versand ein „sendungsverfolgungsbutton“ auf der bestellseite auftauchen soll. Is aber nicht so. :-/
    Bin ich damit allein?
    Eintreffen soll es zwischen 5.-10.10. aber verfolgen wäre halt schon toll.
    [/offtopic]

  • Schade bei ProCam. Ist mir zwar noch nicht aufgefallen, aber wenn es da Probleme geben würde, würde eine mit sehr häufigen Updates versorgte App aus dem Store fliegen. Der Funktionsumfang ist sehr groß, ProCam stellt für die Fotos-App umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten bereit (und nicht nur Filter) und der Entwickler hat mit Filmmaker und Stackables weitere sehr gute Apps im Store.

    • Wenn die App so gut wäre, hätte er das Schummeln ja nicht nötig.

      • Von Schummeln kann ja nicht die Rede sein. Schummelei wäre es erst, wenn automatisch eine gute Bewertung abgegeben würde oder eine Bewertung sogar einen IAP zur Folge hätte. Beides ist nicht der Fall. Dass man über die Art des „sanften Zwanges“ diskutieren kann, steht auf einem anderen Blatt. Nötig hat es der Entwickler nicht.

  • Danke Apple. Dass sie hier so kompromisslos vorgehen finde ich sehr gut, kommt schließlich dem Kunden zu Gute und zeigt, dass für Apple Qualität immer noch vor Quantität kommt.

  • Schonmal in den Rezensionen zu PayPal auf das Wort „übersichtlich“ geachtet. Die kaufen auch Rezensionen. Schon peinlich.

  • Ich sag nur Outbank.
    Eine Bankingapp die so gut wie nichts kann und zig 5-Sterne Bewertungen.

  • Gewundert habe ich mich über den Hinweis bei ProCam zwar auch, ich konnte jedoch die Farbe ohne Probleme umstellen. Ich sollte nur das Programm neustarten. Ich bin deswegen weder zum AppStore geleitet worden, noch habe ich eine Bewertung abgeben müssen.

  • Overcast: Da kommen mir die Bewertungen auch komisch vor. Plötzlich „Werbung oder Abo“-Modell eingeführt. Zunächst nur negative Bewertungen, nun aber überwiegend positive.
    Ein Schelm…

  • „Keep Safe“. Eine von mir seit Jahren genutzte app zum sicher-verschließen-von-neugierigen-Augen-app ( wir wissen alle wovon hier die Rede ist *Rofl*): Hat immer gut funktioniert und der support – sogar auf deutsch – war immer zu Stelle. Seit der Version 6 haben die es dann verkackt. Es hagelte 1-2-Sterne Bewertungen. Aber anstatt die app zu Verbessern bzw. die Fehler auszubügeln, wurde die app bloß jedes Mal mit mini-updates versorgt um die schlechten Bewertungen zu „reseten“. Ist halt extrem auffällig wenn deutsche User sich über die zwanghafte „private Cloud“, die in der app aggressiv als Vorteil VERKAUFT wird, beschweren und wenn sie es nicht tun nicht mehr an ihre Bilder kommen, aber zur selben Zeit englisch sprachige „User“ 5 Sterne vergeben mit kurzen Texten und die app bis in den Himmel loben…
    Aktuell wird die app als Version 7.6. angeboten. Ich war nicht so naiv und hab die app seit 5.6.3 nicht mehr geupdatet, so dass ich noch auf dieser Version bin und die app glücklich nutzen kann.

    • Das ist mir ehrlich gesagt neu, Reset der Kommentare durch ein Mini-Update, clever.

      • Das ist seit dem Launch des AppStores übliche Masche, da ja mit jedem Update die Rezensionen verschwinden.

      • Ist so. Deshalb wird meisten innerhalb der app. oder in der Update-Beschreibung von den Entwicklern drum gebeten, neue Bewertungen abzugeben. Macht ja auch Sinn, da jedes Update entweder besser oder halt schlechter sein kann.

  • Wenn mich eine App dazu zwingen würde eine Bewertung abzugeben, dann würde ich eine schlechte abgeben….dann erledigt sich das von alleine.

  • Nun ja, ich meine wen’s eine gute App und kostenlos ist, haben die Entwickler einen „klick“ verdient.
    Über die Art und weise kann man sich natürlich streiten, aber wie hier erwähnt, ein klick zum App-Store noch’n klick zurück zum App…fertig, und die Funktion(en) sind freigeschaltet, geht noch.

    Aber In-App-Käufer die Kidies arm machen können (bis zu 99,90€), die so genannte Abzock-Apps, da sollte rigorose gegen vorgegangen werden. Diese Apps sind so entwickelt, das am Anfang Spannung aufgebaut und der Ehrgeiz der Benutzer angespornt wird (das schaff ich noch), dann geht es ohne Zahlungen so gut wie garnicht weiter, weil sie so programmiert sind. Z.B. bei ein Autorennen App den fast jeder hier kennt.

    Aber das ist meine Meinung die Niemand teilen muß

    • Deine Kritik hat zwar wenig mit diesem Artikel zutun, da du auf die allgemeine Gefahr der in-app-Käufe eingehst, aber meiner Meinung nach haben auch „gute UND kostenpflichtige“ apps eine Bewertung verdient ;-) Immer diese *will umsonst Mentalität*….

  • Wenn man für gekaufte Bewertungen aus dem Store fliegt und keine Möglichkeit hat, sich dagegen zu wehren, dann eröffnet das ja echt tolle neue Möglichkeiten.

    Die App deines Mitbewerbers ist besser? Dann kauf ihm doch einfach ein paar 100 gefälschte Bewertungen und schon bist du die Konkurrenz im Store los!

  • Solange man
    a) nicht gezwungen wird eine App zu bewerten (damit man diese weiter benutzen kann) und
    b) man nicht dazu genötigt wird gute Bewertungen abzugeben,
    habe ich nichts dagegen einzuwenden, wenn man für eine Bewertung etwas als Gegenleistung bekommt.
    Insbesondere Entwickler kleiner, unbekannter Apps gehen sonst unter im Wust der miesen App Store Suche.

    Wenn eine App schlecht ist, dann schlägt sich das so oder so in der Durchschnittsbewertung und den Kommentaren nieder.

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