Wordle-Erfolg lockt unseriöse Anbieter
Erst auf Zuruf: Apple entfernt Spiel-Plagiate aus dem App Store
Apple muss einmal mehr erkennen, dass der Erfolg des App Store auch ein großes Maß an Verantwortung mit sich bringt – zumindest wenn das Unternehmen die eigenen Versprechungen in Sachen Qualitätssicherung ernst nimmt. So wurden gleich mehrere mehr oder weniger schamlose Kopien des Wortpuzzles Wordle erst aus dem App Store entfernt, nachdem das Thema öffentlich diskutiert wurde.
Wenn ihr Wordle noch nicht gespielt habt und ihr einigermaßen gut Englisch sprechen könnt, probiert es aus. Kostenlos und einfach aufgebaut, macht das Wortratespiel verdammt viel Spaß. Ihr habt sechs Versuche, um ein täglich neues Wort mit fünf Buchstaben zu erraten. Als Hilfestellung werden dabei korrekte Buchstaben gelb markiert, stehen diese auch noch am richtigen Platz so sind diese grün hinterlegt. Auf diese Weise hat sich Wordle innerhalb kürzester Zeit zu einem der populärsten Angebote im englischsprachigen Web entwickelt.
Apps kopieren den Browser-Erfolg
Die Tatsache, dass es sich bei Wordle um ein reines Browser-Spiel handelt, hat offenbar einige bei Apple registrierte Entwickler auf die Idee gebracht, mit App-Kopien davon schnelles Geld zu machen. So machten im Laufe des gestrigen Tages zahlreiche Berichte von englischsprachigen Publikationen diesbezüglich die Runde und nannten einige der von Apples App-Store-Prüfern durchgewunkenen Plagiate beim Namen.
Erst auf diesen Wink mit dem Zaunpfahl hin wurde Apple selbst aktiv und hat wie das Magazin The Verge berichtet, die betreffenden Apps mittlerweile entfernt. Zu einer Stellungnahme diesbezüglich war der iPhone-Hersteller bislang allerdings nicht bereit.
Apple darf sich über die zunehmende Kritik an den Missständen im App Store nicht beschweren. Das Unternehmen wirbt schließlich aktiv mit den seine Aussagen nach „strengen Qualitätskontrollen“ in den App Stores für iOS und Mac. Dennoch schaffen es regelmäßig unseriöse oder betrügerische Angebote durch die Eingangskontrollen und werden wenn überhaupt, dann erst nachdem die Vorfälle medienwirksam Beachtung finden von Apple untersucht. Im Gegensatz dazu klagen immer wieder seriöse Entwickler über unnötige Hürden, die sie im Rahmen von Apples App-Prüfung überwinden müssen.
Wordl ist wie Mastermind, nur mit Buchstaben statt Farben.
Apple sollte endlich einen größeren Teil der Einnahmen vom Appstore in den Appstore investieren.
Ansonsten müssen die Gesetzgeber einschreiten und das Monopol von Apples Selbstbedienungsladen brechen.