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Apples neue Datenschutz-Seite

Ernstgemeinte Feel-Good-Floskeln: Privatsphäre als Kaufgrund

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32 Kommentare 32

Dass sich Apples Datenschutz-Verständnis schon immer deutlich von den Googles oder gar Facebooks Position unterschied, ist bekannt. Allerdings ist das Unternehmen erst vor rund einem Jahr dazu übergegangen diesen Umstand auch als Marketing-Schwerpunkt herauszuarbeiten.

Damals, kurz bevor Tim Cook erstmals die Eröffnungsrede auf der Datenschutzkonferenz der EU hielt, bereitete Apple eine PR-Offensive vor, zu der auch die Datenschutz-Sonderseite apple.com/de/privacy zählte.

Ein schönes Alleinstellungsmerkmal, das Apple jedoch auch verletzlicher macht. Der Siri-Patzer Cupertinos währe ohne die zur Schau gestellte Datensparsamkeit wohl weit weniger schwer ins Gewicht gefallen.

Zurück zur Datenschutz-Sonderseite: Auf dieser stehen nun überarbeitet Inhalte bereit, die versuchen, die Unterschiede zwischen Apple und dem Rest der Branche in einfachen Stichpunkten und nachvollziehbaren Beispielen herauszuarbeiten.

Apple hat hier auch die einleitenden Sätze neu formuliert. Wo im vergangenen Jahr noch stand «Bei Apple sind wir überzeugt, dass Datenschutz ein grundlegendes Menschenrecht ist.» heißt es nun «Privatsphäre ist ein Grundrecht. Und Datenschutz zählt bei Apple zu den Kernwerten.»

Ein Intro, das in deutschen Ohren weiterhin nach einer Mischung aus Marketing-Blabla und unverbindlichen Feel-Good-Floskeln klingt. Was beim Lesen jedoch noch immer nicht vergessen werden sollte, ist das die 12 Worte von Apple, dem wertvollsten Konzern der Welt und einem der großen Silicon Valley-Schwergewichte stammen und entsprechend gewichtet werden sollten.

So unverbindlich die einleitenden Sätze auch klingen mögen, so unwahrscheinlich ist es, dass wir in den kommenden 10 Jahren ähnliche Formulierung von Amazons Jeff Bezos, Facebooks Mark Zuckerberg oder Googles Larry Page hören werden.

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07. Nov 2019 um 07:54 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Oh je
    vor einem Monat war Microsoft der wertvollsten Konzern der Welt, und in einem Monat …..
    wer weiss

  • Klar ist: Google, Facebook und Amazon leben von Daten. Wer die zugehörigen Dienste nutzt sollte sich also bewusst sein, dass er zu einem guten Teil mit seinen Daten bezahlt. Klar, wir haben ja alle nichts zu verbergen und wen interessiert schon was ich wann wo gemacht habe… Wer so denkt dem würde ich das Buch „Permanent Record“ von Edward Snowden sehr empfehlen.

    Klar ist aber auch: Selbst wenn Apple sein Geschäftsmodell (noch) nicht (hauptsächlich) auf Daten stützt gibt es keinerlei Garantie, dass das auch so bleibt. Gerade weil Apple sein Geschäft von Hardware hin zu Services verlagert werden Daten und deren Auswertung für Apple immer wichtiger. Wer hört welche Songs von Apple Music wann, wo und wie oft. Wer schaut welche Inhalte bei Apple+ und welche Spiele werden gespielt. Das wird sicherlich heute schon ausgewertet. Und ist sicherlich nur der Anfang.

    Daten die einmal in der iCloud lagern sind nicht mehr Privat. Punkt. Apple mag da vielleicht noch die beste Option sein aber es ist eben auch nur ein weiterer amerikanischer Großkonzern bei dem wir unter dem Strich keinerlei Kontrolle über unsere Daten haben.

    Damit will ich Apple nicht schlecht machen, man soll sich nur eben bewusst sein was man tut.

    Während ich das hier schreibe wird mir gleich nebenan Werbung für PayPack angezeigt. Wie passende. Dort zahle ich auch mit meinen Daten und bekomme dafür so tolle Dinge wie „Punkte“ mit denen ich mir irgendeinen Blödsinn kaufen kann. Ein gutes Geschäft…

    • Nur am Rande: Du kannst Dir die Punkte auszahlen lassen, damit in vielen Supermärkten Bezahlen, teilweise mit 10% Rabatt oder in Meilen umwandeln und so weiter. Ich habe in den letzten 3 Jahren 780€ mit Payback generiert. Dazu 10% Rendite. Das ist es mir dann wert.

    • Der erste seines Namens

      Da hast du schon Recht, das Problem ist in meinen Augen wie so oft, dass die Kunden selber nicht genau wissen was sie denn wollen. Das ist eine ähnliche Frage wie bei Privatsphäre vs. Sicherheit. Da wollen auch sehr viele Menschen täglich was anderes und können sich nicht entscheiden. Gibt es einen neuen Terroranschlag/-versuch, dann ist das Geschrei nach weniger Privatsphäre für mehr Sicherheit ganz groß. Gibt es dann eine Meldung über Einschränkungen der Privatsphäre, ist es wieder anders herum.

      So ähnlich ist es bei der Frage bezüglich Datenschutz vs. technische Funktionalität. Wer es z.B. cool/gut findet, dass Google Maps recht genau weiß, wann man sich auf den Weg zur Arbeit machen sollte der sollte dann nicht im nächsten Moment nach mehr Datenschutz rufen.

    • Das Geschäftsmodell von Google und Facebook ist Werbung für andere und das führt zu Aktivitäten, welche die Effizienz dabei erhöhen. Aber Amazon? Deren Geschäftsmodell ist offensichtlich der Verkauf von materiellen und immateriellen Gütern. Ja, Amazon sammelt auch Daten, aber eben im Rahmen ihres Geschäftsmodells, um die Kunden gezielt zu weiteren Käufen in ihrem Laden zu animieren. Das ist schon ein großer Unterschied zu generellen Werbeplattformen, deren Datensammlung quasi Auftragsarbeit und damit das Geschäftsmodell selbst ist.

      Und ja, Apple wertet aus, was bei deren Diensten genutzt wird. Das ist kein Geheimnis, sondern steht ausdrücklich auf den Seiten, um die es in dem Artikel hier geht. Wo sollen denn die persönlichen Empfehlungen bei Apple Music und Apple TV+ auch sonst herkommen? Das kann man in den Einstellungen zudem beeinflussen.

      Wann sind denn Daten aus Deiner Sicht privat? Muss dafür der Datenträger, auf dem sie gespeichert sind, nachweislich Dir gehören? Darf das Gerät dazu noch im Internet hängen? Was ist, wenn der Datenträger zwar Dir gehört, aber an einem Ort steht, der nicht Dir gehört? Sind sie dann immer noch privat? Ist es dafür irgendwie relevant, ob die Daten in einem verschlossenen Tresor liegen, zu dem nur Du Zugang hast oder völlig offen – bzw. natürlich hochverschlüsselt?

  • Hat bei jemandem schon diese Apple eMail Geschichte funktioniert?

    • Ja ich habe einen Mail geschrieben um zu wissen welche Daten sie von mir haben, nicht weil es mich sonderlich interessiert sondern mir ging es um den Weg dorthin.
      Ich habe eine Woche später (es kann auch länger dauern) die Antwort bekommen.
      Dort steht nur wann du das Gerät gekauft hast, wann es bei der reperatur war und welche Apple ID auf dem Gerät genutzt wird. Also ziemlich überschaubar… (was ja ein positives Zeichen ist)

  • HutchinsonHatch

    DAS ist ein Bestandteil der Apple-DNA welcher für mich sehr wichtig ist.

    Dabei erhält Apple von mir auch ein großes Maß Vertrauen dass es auch so gemeint ist und gelebt wird. Von welcher Firma kann man so etwas schon behaupten? Danke Apple und weiter so! So entstehen wertvolle Unternehmen.

    • FB, Amazon und Google verdienen ihr Geld über gezieltes Wissen über das Nutzerverhalten/-interessen. FB und Google über Werbung und Handel mit Nutzerdaten. Meine Daten werden an 3. verkauft. (Cambridge Analytics). Amazon will uns Ware andrehen. Apple verdient am meisten über Hardware und Verkäufe im iTunes und AppStore. Deshalb hab ich die Hoffnung, dass Apple einhält was es verspricht. Deshalb nutze ich kein FB, Google. Amazon so wenig wie nötig.
      Natürlich will auch aber etwas über das Nutzerverhalten wissen. Jedoch kann man es ausschalten.

  • Und dann liest man die Datenschutzbestimmungen der TVP App (mit Apple TV+) und stellt fest, das es teilweise doch nur Floskeln sind.
    Da werden schon mal Sehgewohnheiten und Nutzung der App personalisiert gespeichert, das „löschen“ dieser Daten ist nicht wirklich löschen sondern (temporäres) entknüpfen und man landet gleich noch in einem Pool für Werbe-Targeting (auch wenn dieser mind. 5000 Personen umfasst).

    • Das allerdings ist nicht neu und auch bei allen anderen Apple Devices der Fall. Die Frage ist nur wie die Informationen verarbeitet und werden. Apple bspw. verkauft auch keine deiner Daten an dritte so wie es die anderen machen. Zumindest noch nicht ;)

      Und für die Werbespools ist, lt. Apple, alles komplett anonymisiert. Zumindest noch ;)

      • Ich zitiere Golem: „Das Kauf- und Download-Verhalten von TV-Serien und Spielfilmen in der TV-App fließt außerdem in Apples Werbe-Targeting für Banner im App Store (und Apple News sowie Aktien-App) ein“

        Inwiefern unterscheidet sich das von den Anderen? Auch Google & Co klassifiziert dich, teilt dich in Gruppen ein, und verkauft diese Gruppen als Targets für Banner.

  • Gerade in den Nachrichten: 47 US-Bundesstaaten werfen Facebook, Google, Amazon und möglicherweise auch Apple vor, Verbraucherdaten zu missbrauchen.

  • Na dann sollen die mal mit der Funktion VPN Always on anfangen

  • Bei Apple hat man immerhin das Gefühl, dass die Seine Daten da sicher aufgehoben sind. Ich teile auch gerne Daten mit denen, damit die ihre Produkte verbessern können, die ich ja selber auch nutze. Man kann da schon ehr nachvollziehen was damit passiert.
    Das kann ich von den anderen nicht unbedingt behaupten. Vor allem Facebook finde ich da richtig schlimm. Deshalb verzichte ich da schon seit längerer Zeit drauf. Auf WhatsApp kann ich leider noch nicht ganz verzichten.

  • Apple ist ein nordamerikanisches Unternehmen und muss sich an die Gesetze und Bedingungen der USA halten. Fertig. Da können sie noch so viel schwurbeln.

  • „“Privatsphäre ist ein Grundrecht. Und Datenschutz zählt bei Apple zu den Kernwerten.““: finde den Fehler … :

    So eine Aussage entspricht, schon angesichts des Siri-Skandals, der klassischen Verars….e – honi soit, qui mal y pense! … … …

  • Leicht off- topic. Thema Sicherheit (das Apple angeblich mindestens genauso wichtig ist):
    Was soll der Unfug in der neuen Mail App, eine Vorschau einzublenden, wenn man auf einen Link in einer Mail gedrückt hält? Ich möchte wissen wohin der Link führt und nicht einem Spammer womöglich noch die Bestätigung geben dass es meine E-Mail Adresse gibt…

  • Hoffen würde ich da nicht drauf. Wenn sich damit Geld machen lässt, wird damit Geld gemacht (Tim Apple ist da meiner Meinung nach, absolut gewissenlos).

    Da ist mir das Verhalten von Google sogar fast lieber, die sagen klipp und klar okay wir wollen alle deine Daten.

    Apple tut so, als wären sie besser und immer wieder sickert durch, dass sie es eben doch nicht sind, nur ein wenig „vorsichtiger“. Diese Scheinheiligkeit ist widerlich.

    Ob all deine Daten verkauft oder zu Werbezwecken genutzt werden, oder nur ein Teil, spielt keine Rolle.

    Beides ist schlecht für uns Nutzer (das ist wie mit den Pseudo-Desinfektionsmitteln: 99.9% der Bakterien werden entfernt… die 0.1% sind die, die dich ebenso krank machen können).

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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