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Erneut massive Zunahme beim Versand „stiller SMS“ zur Handy-Ortung

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24 Kommentare 24

Blick zurück, in den August 2014: Damals legte Andrej Hunko, Abgeordneter der Linksfraktion im Bundestag, die Antwort auf seine kleine Anfrage zur Zahl der vom Bundesamt für Verfassungsschutz versandten „stillen SMS“ vor.

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Die Zahlen waren bereits damals massiv: Verglichen mit den ersten beiden Quartalen 2013 hat der Verfassungsschutz im ersten Halbjahr 2014 doppelt so viele stille SMS zur Ortung von Handys verschickt wie im Vorjahr. Insgesamt wurden fast 53.000 Nachrichten zur Nutzer-Lokalisierung durch die Funknetze gefeuert.

Nun legt auch das BKA neue Zahlen vor. Im zweiten Halbjahr 2015 hat das Bundeskriminalamt 116.948 „stille SMS“ verschickt. Fünfmal so viele wie ersten Halbjahr 2015. Auch diesmal war der Statistik-Freigabe eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag vorausgegangen.

Die Tagesschau berichtet:

Datenschützer, Oppositionspolitiker und Strafrechtler kritisieren seit Jahren, dass „stille SMS“ einen enormen Eingriff in die Privatsphäre von Überwachten darstellen würden. Denn bei einer Telekommunikationsüberwachung darf eigentlich nur passiv gelauscht oder mitgelesen werden. […] Unklar ist auch, wie oft die Ermittlungsbehörde andere Technologie zur Ortung nutzen – wie die sogenannte „Signal System 7“-Methode (SS7). Sie ermöglicht es Ermittlern – und theoretisch auch Hackern – über eine Sicherheitslücke in der Infrastruktur der Mobilfunkanbieter den Standort von Handys zu ermitteln, ohne dass der jeweilige Nutzer dies bemerkt.

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20. Jan 2016 um 11:32 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Das waren noch Zeiten als Anfang der 90er das D-Netz abhörsicher war

      • Und Du weißt das du nicht Ziel bist, weil…?

      • @max: Paranoia?

      • @Devil97: ich würde sagen – reine Neugierde ;-)

      • Was ist das denn für ne Frage?

        Also auch wenn ich mich da vollkommen rausnehme, dann gehe ich davon aus, dass der Großteil der Leute irgendwas zu verbergen hat und vielleicht sogar mal mehr oder weniger gesetzwidrige Dinge macht und dass eine „totale Überwachung“ ziemlich schwerwiegende Folgen hätte. Eine Einstellung wie „wer dagegen ist, hat was zu verbergen“ oder „wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten“ halte ich für naiv. Außerdem muss man hinterfragen, ob es verhältnismäßig ist, jeden zu überwachen, wenn damit ein paar richtige Bösewichte gefasst werden können.

      • @iCarl: Volle Zustimmung.

    • Twittelatoruser
      • Twittelatoruser

        Nach dem vollständigen lesen des Artikels kann ich nun ein tl;dr schreiben:

        Die Ortung wird im SS7 gespeichert. Somit kann man lokal überhaupt nicht mitbekommen, ob und wer die Ortung abfragt. Da eine Kommunikation zwischen SS7 und Handy geschieht, müsste es prinzipiell möglich sein, dass das Handy sich in SS7 so einhacken kann, dass es erfährt, ob die Ortung von anderen abgefragt wird. Dies muss vermutlich durch Ausnutzung einer Sicherheitslücke geschehen, die es bestimmt gibt. Aber ich bezweifle, dass einer der wenigen fähigen Hacker versucht dieszu erreichen und altruistisch anderen eine App bereitstellt. Die meisten sind nur einfache Entwickler, die unter Ausnutzung des Jailbreaks/Rootings Zugriff auf sonst gesperrte Funktionen haben und mehr nicht.

        Selbst wenn dieser unwahrscheinliche Fall auftritt, ist es nicht sehr sinnvoll, wenn man nicht weiß, wer abfragt.

  • Wobei man bei solchen Zahlen die Kirche auch mal im Dorf lassen muss. Hier wurden ja nicht 100.000 verschiedene Personen geortet, sondern deutlich weniger. Denn für eine wirksame Verfolgung müssen innerhalb einer Stunde sehr viele Sms verschickt werden, ich schätze mal locker jede Minute eine um den Verdächtigen einigermaßen genau zu verfolgen. Das wären bei 24 Stunden schon 1400 Sms.

    Zumal ich nicht weiß wo das Problem ist, stille Sms dürfen genau wie Abhörmaßnahmen nur auf Richterlichen Beschluss also auf der Basis von Fakten durchgeführt werden.
    Mir ist schon sehr wohl bei dem Gedanken das gegen Tatverdächtige ermittelt wird!

    Wir sprechen hier ja nicht über eine generelle Überwachung wie bei der Vorratsdatenspeicherung

    • Der Verfassungsschutz braucht eben keinen Richterlichen Beschluss. Dafür darf der Verfassungsschutz auch niemanden selbst festnehmen. Die Polizei darf zwar Menschen festnehmen, muss aber vor Gericht über ihre Ermittlungsmethoden Rechenschaft ablegen. Und die brauchen eben auch einen Richterlichen Beschluss für solche Dinge.

  • Ich finde wie die Mehrheit der unreflektierten deutschen Opportunistendödel, dass fas Abzapfen von Daten durch WhatsApp, Google, TV- und Handyhersteller völlig in Ordnung geht. Dazu bediene ich mich des Arguments des Stammtisches: Was habe ich schon zu verbergen!!!
    Geht es aber jenseits meines herdentriebgesteuerten Konsum- und Gerätenutzungsverhalten um Prävention und Repression seitens staatlicher Organe, halte ich JEDEN Eingriff in mein Selbstbestimmungsrecht – etwa durch Videoüberwachung an neuralgischen Orten zur Ermöglichung einer Straftatenaufklärung etc. – für skandalös!!!!!

  • glaube mir, die Stasi kommt einem kindergarten gleich verglichen mit dem, was die dienste heutzutage an daten sammeln.

  • @ifun: Was mich interessieren würde! Wo ist das Bild aufgenommen? Wo kann man das Bild laden?
    Im Voraus vielen herzlichen Dank und weiter so!
    Ihr macht eine gute Arbeit!

  • Mein Gott. 100.000 SMS an wie viele Personen?! Wie viele Handys haben wir in Deutschland? Das ist doch nur ein ganz kleiner Bruchteil und die haben es sehr wahrscheinlich verdient überwacht zu werden! Ich finde die ganze Sache noch nicht einmal eine Nachricht wert. Was wollen wir denn überhaupt?! Paris oder Köln wollen wir auf jeden Fall nicht. Das so eine Anfrage aus dem Linken Lager kommt ist nicht verwunderlich, genauso wenn es aus dem Rechten käme. Aber gerade die SED Nachfolgepartei könnte sich den Aufriss sparen. Die waren auch nicht besser.

  • Das du als Zielperson ins Fadenkreuz des BKA gerätst ist gar nicht so unwahrscheinlich. Mir ist das Anfang der 1980er passiert, als die Terrorabwehr mit MGs im Anschlag vor meiner Haustür standen. Das ganze lief ab wie im Krimi. Hätte ich mir da einen Scherz erlaubt, wäre ich wohl erschossen worden. Und so borniert wie diese Behörden sind, keine Entschuldigung, Erklärung oder ähnliches.
    Seitdem ist ein Teil meines Vertrauens sowohl in die Legislativ wie in unsere Executive verloren gegangen.

  • Ich bin sicherlich kein Ziel, also ich kann mir es zumindest nicht vorstellen…. es ist nur reines Interesse, aber man weiß ja nie. Mich interessiert aber auch eher der technische Teil, also wie das funktioniert… kann mir nur schwerlich vorstellen dass man (nötige Skills vorausgesetzt) sowas mit nem gebrochenen iPhone nicht umgehen kann. War aber klar dass gleich die Keule kommt…. Man kann auch ohne dass man was dafür kann ins Licht solcher Ermittlungen kommen, man braucht nur ausversehen am falschen Ort zur falschen Zeit sein…

  • Warum rufen Sie nicht einfach an und frage nach wo derjenige ist (ironi off)

  • Wenn man bedenkt, dass eben viele Tatverdächtige mehrere Handys haben, teilweise täglich SIM-Karten oder Gerät wechseln und über Monate überwacht werden und für ein Bewegungsbild schon mal 100 SMS auf nur ein Handy am Tag gelegt werden ist das alles nicht extrem viel.
    Zumindest Kripo und BKA brauchen dafür zwingend auch einen richterlichen Beschluss zur Telefonüberwachung nach Paragraph 100a StPO (den gibt es aber auch nur für Verbrechen wie Mord, Entführung, Menschenhandel, Terrorismus, BtM-Handel etc.).
    Ohne Beschluss rücken die Netzbetreiber auch nichts raus.
    Das ganze ist dazu noch ungenau, da der Netzbetreiber nur die Koordinaten der Funkzelle/Sendemast rückmeldet, und diese können bekanntlich teilweise riesige Bereiche abdecken.
    Es gibt keinen bekannten „Schutz“ dagegen, auch nicht mit Jailbreak oder im Cydia store, außer halt Handy ausschalten.
    Eine exakte GPS-Ortung geht seitens der Polizei gar nicht. Es sei denn man kommt an die iTunes Daten des Kunden, dann kann man ihn über die iPhone-suche im Browser orten.
    Ich bin da übrigens vom Fach ;)

  • Das ist erlaubt. Immer entscheidend ist ob du das Gerät in die Hand nimmst, genauer gesagt aufnimmst.
    >So darfst du absurder weise sogar das iPhone in der Ladeschale mit der einen Hand oben festhalten und mit der anderen das Kabel unten einstecken, sprich freihändig fahren ;)

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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