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Apple kehrt mit dem eisernen Besen

Entwickler-Dilemma: China-Fake sorgt für weltweite Sperre der Original-App

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9 Kommentare 9

Die Entwickler des erfolgreichen Rollenspiels Clicker Heroes bezahlen gerade ein unverhältnismäßig hohes Lehrgeld. Apple hat die iOS-Version des Titels aufgrund eines Copyright-Streits in China mal eben weltweit aus dem Verkauf genommen.

Die Ausgangslage in China ist eindeutig: Dort haben andere Entwickler im Nachhinein eine Klon des Spiels veröffentlicht, sich jedoch auch den von den Clicker-Heroes-Entwicklern genutzten aber nicht als Marke registrierten chinesischen Namen des Spiels schützen lassen. Die dortige Rechtsprechung sieht nicht zwangsläufig denjenigen im Recht, der die Bezeichnung zuerst verwendet hat, sondern denjenigen, der sich das Ganze schützen lässt.

Apple hat sich hier an die lokale Rechtsprechung zu halten und man kann den Vorgang als Lehrstück für alle Entwickler verbuchen, die ihre Apps auf dem globalen Markt vertreiben wollen. Wer sich dergleichen vermeiden will, muss seine Ideen mit entsprechend hohem Aufwand auf allen Märkten schützen.

Clicker Heroes

Nicht ohne weiteres nachvollziehbar ist allerdings die Tatsache, dass Apple die App aus allen App Stores weltweit entfernt hat. Hier kann man nur annehmen, dass es in keinem anderen Land gegenläufige Markenansprüche gibt, andernfalls könnten die Entwickler einfach belegen, dass sie der rechtmäßige Besitzer aller erforderlichen Rechte sind. Apple wird den globalen Verkaufsstopp umgekehrt zum Schutz der Entwickler automatisiert veranlassen und aufrecht erhalten, bis gegenläufige Beweise vorliegen. Das ist im aktuellen Fall hart für die Entwickler von „Clicker Heroes“, könnte sich im umgekehrten Fall aber auch als effektives Mittel aufrichtiger westlicher Entwickler im Kampf gegen den Diebstahl ihres geistigen Eigentums erweisen.

Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler von „Clicker Heroes“ bei Apple schnell an einen engagierten und verantwortungsbewussten Ansprechpartner gelangen, um ihre App zumindest außerhalb von China wieder in die Stores zu bekommen.

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24. Mai 2019 um 09:44 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • WTF? Auf Patentrecht sch…. aber beim Namensrecht total eskalieren?

    • Beim Markenrecht gilt weltweit – nicht nur in China – wer zuerst anmeldet, bekommt die Marke. Nur in Fällen „böswilliger“ Anmeldungen gibt es die Möglichkeit, diese löschen zu lassen. Also keine Besonderheit oder Böswilligkeit des chinesischen Rechtssystems, sondern eigene Schuld der Entwickler.

  • Stefan B. aus H.

    Globaler Markenschutz ist sehr teuer und zeitaufwändig. Kenne jetzt nicht alle Möglichkeiten größter Konzerne und Kanzleien, aber unter einem Jahr Bearbeitungszeit schien es mir aus eigener Erfahrung als Einzelkämpfer vor rund 12 Jahren nicht möglich, einen globalen Markenschutz zu erwirken. Auch standen fast 6-stellige Kosten im Raum – denn ohne sogenannte Abgrenzungsvereinbarungen war es fast aussichtslos, ohne Streitigkeiten durchzukommen. Gut, das hängt von der Kreativität bei der Wahl des Markennamens ab, wird aber auch zunehmend schwieriger, keine Kollision zu verursachen. Mit phonetischen Ähnlichkeiten noch einmal mehr.
    Damit waren aber immer noch nicht wirklich alle Länder abgedeckt, nach globaler Bevölkerungsverteilung damals rund 80-90%.
    Ich frage mich, was mit dem guten alten „Titelschutz“ aus Deutschland los ist, ob man damit noch einen Blumentopf gewinnen kann?

  • Apple ist der Einzelne egal die sitzen so hoch auf dem Roß Chat Mail kann vergessen

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