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Gesundheitsministerium zieht Reißleine

E-Rezept: Vorhaben „auf unbestimmte Zeit“ verschoben

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Dass sich das Digitalisierungsvorhaben E-Rezept schwer damit tun würde, den selbstgesetzten Einführungstermin zu halten, stand schon vor dem 1. Januar 2022 fest. Klaffende Versäumnisse in der IT-Infrastruktur kollidierten mit schlecht vorbereiteten Praxen und einem immer länger laufenden Pilotversuch, der von nahezu allen beteiligten als zum Scheitern verurteilt beschrieben wurde. Nun hat der Petitionsausschuss des Bundestages die Reißleine gezogen.

Erezept Einloesen

E-Rezept ein „absoluter Flop“

So hat die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Sabine Dittmar, jetzt bestätigt was zuvor nur gerüchteweise kursierte: Die bundesweite Einführung des E-Rezeptes „wird auf unbestimmte Zeit verschoben“.

Zuletzt hatte das Gesundheitsministerium kurz vor Weihnachten erklärt, dass man die Einführung zum 1. Januar absagen müsse und dies als „Verlängerung der Testphase“ verklausuliert. Nun heißt es, dass man die Testphase offen verlängert habe und den flächendeckenden Roll-Out erst angehen werde, sobald die technischen Voraussetzungen dies zulassen würden.

„Testphase offen verlängert“

Mit seinem Beschluss reagiert der Petitionsausschuss des Bundestages auf eine im vergangenen Oktober eingereichte Petition der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, die eine verlängerte Testphase von 12 Monaten gefordert hatte und sich gegen eine zu hastige Einführung aussprach, mit der man die betroffenen Praxen überfordern würde.

Bei der für das E-Rezept verantwortlichen gematik GmbH hat man den Schuss allerdings noch nicht gehört. Diese berichtet in ihrem Newsroom heute noch zuversichtlich über die Vorteile, die das E-Rezept Praxen und Versicherten bringen würde und verlinkt ein YouTube-Video, das die positiven Erfahrungen des Allgemeinmediziners Dr. med. Sven Schellberg ins Rampenlicht rückt, die dieser mit dem nun vorerst ins künstliche Koma versetzten E-Rezept gemacht hat.

Mit Dank an Manu!

15. Feb 2022 um 17:56 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Naja, das Internet und die Digitalisierung sind halt noch Neuland … kann man zur Überbrückung nicht irgendwas mit einem Fax aufbauen?

    Kauft sich halt jeder Bürger ein Faxgerät und schickt sein Rezept an die Apotheke … muss doch wohl möglich sein. Mal ein wenig Einsatz zeigen.

    • Das Fax ist weiterhin ein gängiges Kommunikationsmittel für Arztpraxen. Wir haben eine Arztpraxis mit der wir per Mail kommunizieren können, was die meisten KollegInnen aber nicht hinbekommen. Das große Problem bei der Sache ist einfach, dass keine Auseinandersetzung mit neuen Techniken stattfindet bzw. die Leute nicht geschult werden im Umgang damit. Einzelne, technisch versierte Leute, laufen da eben gegen die Wand.

      • Komisch! In anderen Ländern läuft das schon sehr lange mit den Rezepten ausschließlich digital! Ist dort das Personal schlauer als bei uns?

      • „In anderen Ländern“ läuft fast alles besser als bei uns. Und warum? Weil Deutschland immer alles selbst machen will statt mal was Funktionierendes zu übernehmen. Nein, das Personal ist nicht schlauer … die Entscheider sind es!

      • @Tom: Keine Ahnung woran das liegt, vermutlich setzen sich die Leute mehr damit auseinander bzw. sehe ich das als Gesellschaftliches Problem sich mit Veränderungen auseinander zu setzen.

      • Ja ich weiß, dass das Fax in Deutschland (und nicht nur in Arztpraxen) noch wichtig ist. Aber das ist doch gruselig!!

        Und nein, das kann nicht nur daran liegen, dass manche es nicht anders können oder wollen.

        Wenn in meiner Firma ein neues System eingeführt wird, muss halt jeder mitziehen, sonst wird das Arbeiten irgendwann fast unmöglich. Und wir sind 4.500 Mann weltweit und auf Platz 3 im internationalen Ranking unserer Branche. Also da laufen genug Leute ü60 rum, die vlt sagen könnten, sie wären ZU ALT.

      • @Knight: Stimme dir vollkommen zu, aber in den Breichen Arztpraxen und Pflege (dort arbeite ich), ist das leider einriesiges Problem. Es dauert alles zu lange und die meisten Leute haben keine Ahnung von Technik. Da sind Ziehen und Ablegen schon Fremdwörter.

      • Ja, das will ich ja auch gar nicht verneinen. Aber zB sieht es ja in Behörden nicht besser aus. Und da könnte man einfach anordnen und durchsetzen. Aber wenn zu viel Inkompetenz am Werk ist natürlich nicht.

        Aber ich denke, wir haben da die gleiche Meinung.

      • Türkei… dort ist die gesamte Bürokratie digitalisiert worden und ich bin extrem neidisch, wie reibungslos und einfach es dort verläuft! Wie unfähig ist DE was die Digitalisierung angeht?!

      • Das Problem ist, dass in Deutschland die Gesundheitsdaten die schützenswertesten Informationen sind- also „darf“ man eigentlich keine gesundheitsbezogenen Daten per Mail (unverschlüsselt) schicken…in Ermangelung an guten und sicheren Alternativen gibt es jedoch auch Praxen die Rezepte, Überweisungen etc. per WhatsApp schicken…
        Generell muss man das ähnlich „simpel“ halten wie bei Zahlungsmethoden…die Ärzte bekommen ein Gerät mit einer Schnittstelle und man kann da genau nur den vorgeschrieben Zweck mit erfüllen…auf der anderen Seite kann es für die Infrastruktur ja die nötigen Vorkehrungen geben…

      • Ja, und genau dort liegt das Problem.
        Es gibt nicht wirklich eine entsprechend geschützte Schnittstelle über die das gesamte Gesundheitssystem kommunizieren kann.
        Stattdessen gibts es einen hervorragend funktionierenden Lobbyismus von ein paar wenigen Firmen,die sich mit der Telematik Infrastruktur so richtig die Taschen voll machen.
        Warum muss denn eine simple, zwar verschlüsselte, Chipkarte ( z. B. der Heilberufsausweis oder die SMC Karten) mit über 500,- € zu buche schlagen?
        Aus meiner Sicht werden hier mit staatlicher Unterstützung nicht nur die Patienten, sondern auch das gesamte Gesundheitswesen abgezockt.

    • @_Knight_ danke, gerade herzlich gelacht!!!

      Was weniger zum Lachen ist, bleibt die Tatsache, von Ämtern bis Arztpraxen ohne Fax bis heute nichts läuft.

      Nachdem man vor ein paar Jahren den singenden Boten mit Schriftrolle abgeschafft hatte, war das Fax geradezu ein technisches Wunderwerk!

      ^^

      • Gerne …

        Aber schlimm, oder?

        Wir sind das Land, dass den Zuse Z1 hervorbrachte, das Automobil, den Transrapid … und bekommen ein simples E-Rezept nicht geschi***en?

        Soll mal einer nach Finnland gehen, die haben das schon seit Ewigkeiten. Vlt einfach mal einen ITler dort abwerben und hier machen lassen.

      • @Knight, Auch in Polen gibt es das E-Rezept schon lange. Dort braucht auch nicht jedesmal wenn die Medikamente zu Ende sind ein neues ausgestellt werden, sobald der Arzt das an die Apotheke und Patient geschickt hat kann der Patient seine Medikamente öfters bekommen.
        Aber es ist wie immer, bei uns muß man das Rad immer neu erfinden anstatt bewährtes zu übernehmen. Was dabei rauskommt wissen wir ja, Steuergelder ohne Ende aus dem Fenster werfen!

      • Gerne auch in Polen. Das wusste ich nicht. Meinetwegen kann man auch einen ITler aus Finnland und einen aus Polen nehmen.

        Aber wie du sagst, hier muss man immer etwas neues machen. Und aktuell dann noch 5 Blockchains hinten dran, damit es sicher ist.

        Man kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.

    • Weil die Devs über 50 sind und kein Plan von nichts haben.

      • Was für eine fundierte Aussage.

      • Du Hirni, ich bin 73 und kann dir bestimmt noch einiges beibringen. Vor allem Benehmen gegenüber älteren Menschen, die im Gegensatz zu dir schon im Leben was geleistet haben.

      • Hm, auch wenn du 73 bist, scheinst du ebenfalls wenig Anstand zu haben. Die älteren verlangen immer nur Respekt und zeigen oft selbst keinen Respekt den jüngeren gegenüber. Als ob die jüngeren gar nichts leisten. Der Ersteller hat nur das geschrieben, was leider der Wahrheit entspricht. In unserer Regierung sind zivile alte Menschen, die mit digitalen Medien nichts am Hut haben. Hier gehts im Programmierung, Entwicklung von Projekten und mal etwas Kreativität. Das sind im allgemeinen Dinge, die Menschen des älteren Semester nicht gelernt haben. Auch wenn Sie einiges erlebt haben, wird ein junger, welcher mit der Technik aufgewachsen ist, Sie mit ziemlicher Sicherheit in allen Belangen programmiertechnisch überholen. Mit welcher Sprache sind Sie denn aufgewachsen? Basic, C, Ada, …? Programmierer um die 50 sind nicht objektorientiert aufgewachsen. Selbst wenn sie in den 90er gelernt haben, war Java das Maß der Dinge. Viele sind dort stehengeblieben und entwickeln sich defining langsamer weiter, als jemand, der heute das entwickeln lernt.

        Kurz: Auch wenn Sie einiges zeigen können, müssen Sie nicht die Beleidigungen auspacken, dass gehört genauso zum Respekt.

      • @Fabian
        gut auf den Punkt gebracht

        @ag8113
        pauschal zu sagen, Ü50er haben keinen Plan von nix ist genauso falsch, wie jüngeren vorzuwerfen, dass sie noch keine Lebenserfahrung haben

      • Dass sie kaum Lebenserfahrung haben, ist Fakt, das jemandem vorzuwerfen ist nicht in Ordnung.

      • @Fabian: Aah, das entwickeln kann man lernen. Wahrscheinlich von einem 20jährigen oder online. Denk mal über die unqualifizierte Aussage nach. Wo wärst du heute, wenn es die Ü50 nicht geben würde?? Und viele Unternehmen setzen immer noch auf Erfahrungen der Ü50. Diejenigen die alles kaputt machen sind Leute wie du mit unqualifiziertem Sachverstand.

      • Mein unqualifizierter Sachverstand beruht auf Dingen, die ich tagtäglich in meinem Umfeld erlebe. Der ü50er bin übrigens ich, ich kann mehrere Programmiersprachen sieht den frühen 90er und merke es in meinem Umfeld immer wieder, wie schwer sich meine gleichaltrigen (mich eingeschlossen) mit dem Erlernen neuer Sprachen tun. Wir brauchen mindestens doppelt so lang wie meine 25jährigen Kollegen. Und wir sind wahrlich nicht dumm, aber wir haben andere Prioritäten in unserem Leben, als immer neue Sachen zu lernen. Wir haben in der Tat einiges geleistet und viel zur IT-Geschichte beigetragen, aber ich leite heute lieber Projekte und lasse mich auch gern in Teammeetings von meinen jungen Kollegen inspirieren und lasse sie auch machen. Ich habe erkannt, wann es Zeit ist, bestimmte Dinge abzugeben oder auch wann es Zeit ist, den Nachwuchs kommen zu lassen, ich muss nicht immer beweisen, dass ich es kann (was viel zu anstrengend ist). Der Erfolg kommt nicht nur von einer Generation. Meine älteren Kollegen wollen das aber oft nicht wahrhaben.

        Und deine Aussage, ich würde alles kaputt machen mit meinem unqualifizierten Sachverstand kann ich nicht nachvollziehen. In welcher Form ist die Aussage, dass ältere in der Regel technisch nicht so versiert sind, falsch und unqualifiziert? Willst du mir etwa sagen, dass es nicht so ist?

        Und ja, programmieren kann man lernen. Sich selbst beibringen, in Kursen, auch von den alten. Genau da liegt der Unterschied. Viele wollen es in meinem Alter nicht mehr lernen. Auch wenn Unternehmen gern auf ältere Generationen setzen, wird ein IT-Unternehmen in der Regel jüngere für das Programmieren einstellen. Finde mal als 50er einen Job in der Branche.

        Aber darum geht es nicht. Fast alles, was von der Regierung in Sachen IT/Appentwicklung kommt, ist ein totaler Reinfall. Weil es einfach die falschen Leute entwickeln und managen. Entweder massig Fehler oder nicht zu Ende gedacht. Dann wieder unsicher oder eine UI zum kotzen. Dann kostet das alles noch massig Geld für die Entwicklung. Das ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Wenn wir so arbeiten würden, wären wir längst arbeitslos,

      • Stimmt! Es ist nicht richtig jüngeren Menschen mangelnde Lebenserfahrung vorzuwerfen. Genauso falsch ist es älteren Menschen mangelnde IT-Kenntnisse zu unterstellen. Diese Verallgemeinerungen sind nicht in Ordnung. Eigentlich sollte man voneinander lernen.

      • Wenn man z.B. die Bewertungen auf „kununu“ liest, scheint es eher mal wieder am Management zu liegen. Ein gutes Management versteht es jede Altersgruppe sinnvoll und wertschätzend einzusetzen, so dass sich Alt und Jung sinnvoll ergänzt.

      • Ich habe 10 Jahre als als Freelancer in verschiedensten Großprojekten gearbeitet. Bin jetzt seit ein paar Jahren wieder in Festanstellung, um auch wieder auf digitale Produkte iterieren zu können. Was du hier schreibst, kann ich nicht nachvollziehen. Objektorientiertes Programmieren ist keine Rocket Science. Das Problem bei solchen Projekten ist fast immer der Mangel an Kommunikation und nicht irgendwelche „Programmierkünste“. Man einigt sich schliesslich auf Programmierpatterns, macht bei jedem Pullrequest Reviews, nach dem Vieraugenprinzip.

        Wenn der eine nicht weiss was der andere macht, dann führt es immer zu einem schlechten Ergebnis. Das tiefere Problem kann sehr vielschichtig sein und muss auch gar nicht an irgendwelchen Dev’s liegen. Das hat mit dem Alter also wenig zu tun.

        Es gibt junge unerfahrene als auch ältere unerfahrene Programmierer. Aus meiner Erfahrung bin ich mit älteren besser zurecht gekommen. Eine Frage der Motivation des Einzelnen.

      • Dumme aussage …

      • Diskrimierung anderer ist dir aber schon ein Begriff :-(

      • Noch keine Haare am Sack Solche Aber immer ganz vorne dabei wenn es um Ansprüche und Forderungen geht. Sammle erstmal Erfahrungen dann kannst du auch mit den Großen spielen

      • Boah wie hier manche direkt auf den Tisch springen. Ja kein Plan von nichts kann man absolut nicht sagen. Dass bestimmt 95% der Ü50er von heutiger IT so viel Ahnung haben wie Männer vom Kinder kriegen ist aber einfach so und daran ändert auch keine Ausnahme was, die mit 72 Jahren noch recht fit in Sachen Technik ist.

        Manchen ist es scheinbar so wichtig, die eine Ausnahme so hoch zu hängen, dass man auf beiden Augen vollkommen blind für vollkommen offensichtliche Dinge wird.

        Aber das dieses Forum hier mit seinen Lesern zu 0,0 repräsentativ ist sollte klar sein. Würde mal gerne eine große Umfrage unter Ü50 Jährigen sehen, die gefragt werden was beispielsweise DLAN ist. Da wette ich Dollar gegen Donut, dass 9 von 10 absolut keinen Plan haben werden und zusätzlich 2-3 den „Witz“ reißen, sie kennen nur WLAN.

      • Den Ü50 zu unterstellen, dass sie nicht wissen was DLan ist, ist genauso hirnrissig, wie dir zu unterstellen, dass du bei der Multiplikation von 2 mal 2 den Taschenrechner brauchst.
        Und jetzt lassen wir alle unsere Voreingenommenheiten mal pausieren!

      • Und ich wette, das Generation Z mehrheitlich keinen Plan hat, warum Powerline (so heißt das eigentlich, dLAN ist ein Produktname) hochgradig ineffizient, extrem störanfällig und noch dazu massiv den Kurzwellenfunk störend ist. Technik kennen und benutzen ohne sie wirklich zu verstehen kann jeder, die wahren Digital Natives sind aber die, die mit dem Aufkommen der Technologien aufgewachsen und sich diese selber erschlossen haben. Und die sind oder werden gerade alle ziemlich genau 50.

      • Hast du ganz toll bei Wikipedia rausgesucht, aber was soll das jetzt grad an meiner Aussage ändern? Kennen dadurch jetzt mehr als 1 von 10 DLAN (was ein einfaches Beispiel war). Ich wüsste auch nicht, dass ich überhaupt etwas über eine spezielle Technologie geschrieben hätte. Ich hätte jetzt auch VPN als Schlagwort nehmen können, da gilt das gleiche.

      • Was für ein aufgescheuchter Hühnerhaufen hier. Alt werden ist und bleibt keine Leistung, alt wird man von alleine, souverän aber wohl nicht unbedingt. :-D

  • Mich würde ja nicht wundern, wenn hier auch die Apotheken Lobby bisschen mitgeholfen hat. Vom e Rezept dürften gerade Online Apotheken profitieren.

  • Ein Trauerspiel was da wieder abgeliefert wird und ein Armutszeugnis für den „Technologiestandort Deutschland“.

  • Hoffentlich kann man die QR Rezepte dann relativ einfach fälschen.

  • Der Apotheker eben hatte ein Schild „Bereit für E-Rezept“.

  • Ich versteh nicht, warum man sich in Deutschland mit nahezu jeglicher Art von Digitalisierung so schwer tut.

    • Wie ich oben schon schrieb, es findet keine adäquate Auseinandersetzung seitens vieler Leute die damit umgehen müssten statt. Die Leute werden aber auch nicht darin geschult und viele interessiert das einfach auch nicht. Hinzu kommt ein Wirrwarr an verschiedenen Systemen und Programmen, die die Umsetzung verkomplizieren. Wenn jede Arztpraxis verschiedene Programme verwendet, müssen erstmal die Schnittstellen geschaffen werden. Das kostet Geld und das will keiner investieren, weil es ja auch so irgendwie geht. Kommunikation und Datenaustausch zwischen Polizeibehörden ist deshalb eben auch eine Katastrophe. Eigentlich müsste Digitalisierung ein Schulfach sein, aber nein, stattdessen lernen die Schüler Sachen, die die Wenigsten später im Beruf und Alltag brauchen.

      • Saubere Zusammenfassung – da gehe ich zu 100% mit

      • Palettenschubser

        Super zusammengefasst! Bravo!

      • Du redest hier von der Anwendung der Software. Alles was Du genannt hast, setzt erste inmal eine funktionierende Software voraus. Und genau DA hapert es ja. Die Software funktioniert nicht oder sie entspricht nicht dem Datenschutz oder ist leicht zu hacken, oder, oder, oder.
        Würde Deutschland eine funktionierende Software hinbekommen, würde sie auch angewendet werden.

  • Wie alles in der nähren Vergangenheit!
    Nichts klappt, was mit Digitalisierung zu tun hat! Unglaublich für den Industrie-Standort: Deutschland!
    #Bananenrepublik

  • Die gematik gmbH schafft es auch an sich einfache Vorgänge extrem kompliziert zu gestalten.
    Haben in der Praxis am laufenden Band IT-Mitarbeiter vor Ort und Telefonieren oft mit dem Support nur um die eAU hinzubekommen.
    Anstatt alles digital, einfach und unbürokratisch, ist es dadurch komplizierter und der Arzt hat mehr Arbeit, um nun mehrmals mit Passwörtern auf speziellen Terminals zu signieren, zu versenden usw. + parallel die analogen Sachen auszugeben
    Traurig das ganze….
    Vor allem die teuere Infrastruktur die die Praxen bis 1. Januar anschaffen mussten, da mit Gehaltskürzungen gedroht wurde, wenn eRezept nicht geht. Nun haben sie es selbst ohne Konsequenzen „Verschoben“

    • Man sehe sich die Ausschreibungen der gematik an. Wir waren eingeladen, eine zu pitchen. Allein anhand der Ausschreibungsunterlagen war klar, dass das Security-Konzept nicht passt und ein eRezept so nicht umsetzbar ist. Mich wundert das eigentlich gar nicht.

      • Mich auch nicht.
        Nur schade dass es nun die Schuld anhand ein paar negative Beispiele probiert wird auf Apotheke und Praxen zu schieben….
        Die Sachen war durch schlechte Planung von Anfang an eine Totgeburt -.-

  • Deutschland kriegt auch nichts mehr geschissen, gerade was Digitalisierung angeht. Das graust es einem vor der Zukunft.

  • Ich hatte mich ehrlich gesagt auf die Lösung gefreut.

    Mein Use Case:

    Jetzt: (1) Abholen des Papierrezeptes beim Arzt. (2) Fahrt zur Apotheke. Arznei muss bei mir grundsätzlich bestellt werden. (3) Nochmalige Fahrt zur Apotheke zur Abholung (Lieferung eher widerwillig) = 2,5 Wege

    Neu wäre (habe mich schon informiert): eRezept wird nach Anruf elektronisch auf meine GK geladen. (2) In App Auswahl und Weiterleitung an Apotheke. (3) Abholung nach Info, wenn verfügbar = 1 Weg

    Stammapotheke ist nach Nachfrage „ready“. Hausarzt (scheint für so Neuland nicht sehr motiviert) wartet noch auf Update seiner Praxis-SW durch Dienstleister. Diese würde ich vom UI irgendwie zwischen MS-DOS und Win95 verorten. Kann man sowas noch erweitern?????

    • Warum so umständlich? Es geht auch ohne eRezept mit genau einem Weg. Wenn man regelmäßig Medikamente braucht kann man mit der Apotheke vereinbaren das Medikament telefonisch zu bestellen und das Rezept bei Abholung abzugeben. Zur Not faxt der Arzt es in die Apotheke. Ist zwar ein mittelalterliches Verfahren aber man spart sich ein paar Wege. Und zum Thema Liefern „eher widerwillig“ kann ich nur sagen: „zu dieser Apotheke nur widerwillig“ es gibt genügend Apotheken die es proaktiv anbieten.

    • Bis das soweit ist, wie du dir es wünschst, werden noch Jahrzehnte vergehen. Was du beschreibst, ist ein Traum. Ich würde es mir auch wünschen, aber ich kann leider nur lachen, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie man das in Deutschland hinbekommen will.

    •  ut paucis dicam

      Lade Dir doch „CallmyApo“ suche die Apotheke Deiner Wahl, Rezept Einscannen. Das mache ich noch im Auto wenn ich vom Arzt komme.
      Du erhältst von der Apo eine Nachricht, wenn Deine Medikamente da sind. Hingehen, Rezept vorlegen, abholen.

    • Sind wir doch mal froh. Die Umsetzung, wie sie geplant war, war doch sowieso völlig unsinnig. Hauptsache digital. Warum braucht es hier wieder ne App oder sonst was? Ich habe von meiner Krankenkasse ein schickes Kärtchen. Der Arzt liest sie sowieso ein. Warum also das Rezept nicht mit der Karte „verknüpfen“? Dann gehe ich in die Apotheke, geben denen meine Karte und Tada! It’s magic! Der Apotheker weiß, welchen Stoff ich brauche und besorgt ihn mir… Ach ja, das ist ja so ohne QR Code und Blockchain und hasse nich gesehen… ja, ich weiß, Privatpatienten haben keine so tolle Karte. Das wird es sein…

      • Auch Privatpatienten haben eine Krankenkassenkarte.

      • Echt? Das ist neu. Ich hatte damals keine, das ist aber auch 5-6 Jahre her

      • Die Debeka ist die einzige private ohne Karte.

      • Bei der HUK auch ohne Karte – wofür soll die Karte gut sein?
        Adresse bei neuem Arzt aufs Anmelde Formular- fertig.
        Bei Ärzten die man regelmäßig besucht, reicht es nett den Namen zu nennen.

  • Auf unbestimmte Zeit verschoben, heißt nicht, dass es nicht kommt, es soll viel mehr sicher gestellt werden, dass das Projekt auch fehlerfrei am Tag X funktioniert.

    Das hate ich auch für vollkommen richtig, denn es macht keinen Sinn einen Tag X als Einführungstermin zu nennen und dann erst zu schauen, welche Probleme es gibt.

    Der letze Absatz von iFun passt aber überhaupt nicht dazu.

    Das Projekt wurde keinesfalls eingestellt, warum sollte dann bitte die gematik GmbH nicht mehr über die Vorteile berichten?
    Das Problem liegt hier wohl auch weder auf Seiten der gematik GmbH sondern mehr bei den Ärzen, Apothekern und Krankenkassen, die Angst haben, dass ihre Mitarbeiter nicht genügend geschult sind.

    So steht es auch in der Petition:
    „diese „revolutionären Verfahren“ massive Umstellungen in den Abläufen von Arztpraxen, Apotheken und Krankenkassen verursachten. Jedoch hätten die erforderlichen technischen Voraussetzungen Ende September noch lange nicht flächendeckend bei allen Anwendern zur Verfügung gestanden.“

    

  • Das Problem sind gar nicht mal die Praxen. Wir sind bereit und alles was Bürokratie und Kosten (Druckertoner, etc.) ist Willkommen. Das große Problem ist, dass die Telematikinfrastruktur theoretisch laufen sollte nur tut sie es leider nicht. Wir müssen mehrmals täglich die Kartenlesegeräte neu starten, da sie beim Einlesen bestimmter Karten (insb. GK 2.1) abstürzen. Das dauert dann wieder. Und dieser Fehler scheint Hardwarebasiert zu sein. Das bekommt man wohl nicht so schnell gefixt. Außerdem ist es nicht ganz klar, wie mit Heimpatienten oder Vertretungspatienten umgegangen werden soll, wenn man die Karte noch nicht hat. Theorie und praxis sind da meilenweit auseinander. Daher bin ich froh, wenn wir jetzt erstmal die eAU (Papierverachwendung ohne Ende) richtig machen (alles digital, nur noch Beleg für den Patienten auf Verlangen), und dann uns weiteren Bereichen widmen.

  • Also von Flop kann keine Rede sein. Es wird verschoben, weil die Praxen, Kassen und Apotheken noch nicht alle die erforderliche Technik haben, so steht es in der Begründung.

    Hier haben wohl vor allem einige Praxen geschlafen. Es wird aber weiterhin getestet und voraussichtlich in einem Jahr erfolgt die verbindliche Einführung. Alles andere hätte wohl in vielen Praxen zum Chaos geführt.

    • Wusste man natürlich nicht vorher… genau wie der allumfassende Test da letztes Jahr, bei dem 1? Apotheke mitgemacht hat und man ne Hand voll Rezepte getestet hat? Wenn das im großen Stil live geht, wundert man sich sicher auch, warum die Server in die Aktie gehen. Konnte ja keiner mit rechnen, das da mehr wie zwei Rezepte am Tag generiert werden müssen…

    • Ja die Technik. Wird wohl so sein, das viele Praxen, Kassen und Ärzte noch nicht die ausreichende Geschwindigkeit im internet haben. Aber egal, auf Papier sieht es immer gut aus und man kann es schön in einem Ordner abheften.

  • Statt sich hier die Köpfe heiß zu reden…einfach mal die letzten Highlights Revue passieren lassen. Ursächlich für jedes einzelne Desaster ist der im Vergleich zu anderen Ländern überzogene Datenschutz. Es geht auch mit weniger…

  • Liegt sicher an den strengsten Datenschutzgesetzen, dass hierzulande keine Digitalisierung funktioniert. Außerdem noch die unbegründete Angst der Bürger, man wäre dann gläsern (zuviel George Orwell gelesen).
    Anders kann ichs mir nicht erklären.

    • Blödsinn, das ist EU-Recht und in anderen Mitgliedsländern klappt das auch

      • EU schön und gut. Wird nur nirgends so umgesetzt (habe jahrelang in Spanien und Frankreich gearbeitet).

      • Genau. Neulich hab ich hier in Spanien einen Gebrauchtwagen verkauft. Ein Interessent sagte mir direkt dass es bei der letzten HU doch ein paar Mängel gegeben hätte. Tja, hier kann nämlich jeder für ein paar € die Untersuchungsergebnisse der letzten HU kaufen, dafür braucht es nur das Kennzeichen, weiter nichts. So lässt sich auch einfach überprüfen, ob irgendwann mal die km weniger geworden sind ;-)
        In D gäbe es bei sowas einen #Aufschrei wegen der allgemeinen Datenschutzhysterie. Mit ein Grund, warum in D vieles scheitert. Die anderen Gründe: Alles perfekt und für jeden gerecht machen und jede Ausnahme berücksichtigen wollen. Und natürlich diverse „Interessenvertreter“ die alles blockieren, Hauptsache sie profitieren irgendwie weiter.
        Ich hab hier neben der staatlichen eine rein private Krankenversicherung (Sanitas). Da mache ich aus der App ein Videotelefonat mit der Ärztin, die beamt mir umgehend ein Rezept in die App, das wird in der Apotheke gelesen und ich krieg meine Tabletten. Ist wahrscheinlich nicht so advanced wie in D aber es funktioniert.

  • in Österreich funktioniert. Di gematik kommt mir so vor, als wäre sie mental noch auf Lochkartenniveau.

  • Alleine die Vergabeverfahren dauern in Deutschland ewig. Ich arbeite für eine Krankenkasse, wir kämpfen schon seit 2012 mit dem Vorhaben eRezept und ePatientenakte. Denke vor 2025 wird das nix, zu kaputt die digitale Infrastruktur. Wir senden heute noch Genehmigungen per Fax an Leistungserbringer, müssen jeder Rechnung die digital kommt postalisch abgleichen. Naja, Neuland halt.

  • Liegt wohl auch an der IBM… die sind zu schwerfällig und nicht wirklich Agil. Ein wirklich längst fälliger Service sollte schnellstmöglich kommen…

  • „praxen überfordert“… ganz ist von digital überfordert. auf dem weg zum abwicklungsland

  • Lebe in Schweden -hier gibt der Arzt Rezepte ins System ein (registriert auf die Patienten-„Personnummer“, quasi die Solzialversicherungsnummer), 10min später kann man es sich an jeder Apotheke im Land abholen. Dafür in der Apotheke z.B. mit Führerschein identifizieren (QR-code zum scannen drauf), fertig. Gar nicht so kompliziert, sollte man meinen?!?

  • Lebe in den USA, eRezept gibt es schon seit Jahren hier… Arzt send Rezept an Apotheke, Apotheke sendet mir direkt nach Hause die Medikamente, alles innerhalb 2 Stunden.

  • Sarkasmus ein: Also ich finde das ist doch völlig nebensächlich. Digitalisierung – wer braucht so was? Viel wichtiger ist es doch, das korrekt gegendert und jedes Wort vermieden wird, bei dem glaubt, dass sich irgendein Lebewesen in dieser Galaxie beleidigt fühlen könnte. Sarkasmus aus.

    Ich denke, dies ist ein erneutes Zeichen, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb sich in Richtung Entwicklungsland bewegt.

  • Was sagen die Ärzte?

    Hip Hip Hurra, alles ist super, alles ist wunderbar.

  • Das ist Deutschland. DAS Entwicklungsland in Europa wen. Es um IT in Behörden und Schulen geht.

  • mit der man die betroffenen Praxen überfordern würde“ – komischerweise haben unsere Politiker überhaupt kein Problem damit, mit ständig neuen Gesetzen und Vorgaben Einzel- und Online-Händler massiv zu belasten.

  • Herrlich. Egal was die Bundesregierung (egal in welcher Konstellation) auch an Digitalisierung anstrebt – es ist und bleibt jedesmal ein Flop, wird zurück gezogen, auf unbestimmte Zeit verschoben oder abgesagt. Es ist wirklich langsam lächerlich.

  • Passt stimmig in das Gesamtbild :-(
    In diesem Land bekommt man nix mehr gebacken!

  • Warum habe ich das geahnt? Hmmm … ach ja … es gab/gibt andere Projekte, die vor Aktionismus strotzen und im Hintergrund nur lauwarme Luft produzieren. Profis aus der Wirtschaft, die solche öffentlichen Großprojekte stemmen können, werden sich davor hüten.

  • De Oma hat erst am Freitag wieder Ihr Rezept bekommen. Nett wie jeher auf den Rosa Zettel :)

    Die Ärztin macht weiterhin bei den Bums nicht mit. Familienpraxis ( Eltern inkl. Tochter), und stellen weiterhin die Rosa Rezepte aus.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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