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E-Rezept: 2,6 Millionen eingelöst, iPhone-App in neuer Version
Eineinhalb Monate nach der offiziellen Einführung des so genannten E-Rezeptes in Deutschland liegen die ersten Zahlen zu einem der großen Digitalisierungs-Projekte des deutschen Gesundheitssystems vor. Bisher wurden über 2,6 Millionen E-Rezepte von Versicherten in einer der knapp 18.000 deutschen Apotheken eingelöst.
Inwiefern diese Statistik jedoch als Erfolg für die Einführung der digitalen Verordnungen zu werten ist, beliebt abzuwarten. So stellen hiesige Praxen nach Angaben des Deutschen Hausärzte-Verbandes jährlich 450 Millionen Rezepte aus, also monatlich mehr als 37 Millionen.
Allerdings scheint sich das E-Rezept seit dem Start im Juli 2023 stetig zu verbreiten und von den Beteiligten deutlich besser angenommen zu werden als es noch bei den ersten Gehversuchen vor rund einem Jahr der Fall war. Damals, in der viel kritisierten Pilotphase wurden die E-Rezepte häufig noch in Form eines QR-Codes ausgedruckt und mussten manuell in die zugehörige App eingepflegt werden.
Karl Lauterbach in einer Berliner Apotheke | Bild: ABDA
Inzwischen können E-Rezepte sowohl über die elektronischen Gesundheitskarte (eGK) als auch mit Hilfe der E-Rezept-App verwaltet werden. Letztgenannte steht seit heute in Version 1.12 zur Verfügung und gestattet nun auch die Aufnahme eines eigenen Profilfotos. Bereits seit dem vorangegangenen Update auf Version 1.11 können Versicherte E-Rezepte als Dateien und Fotos in die App aufnehmen und können, wenn eine private Krankenversicherung zum Einsatz kommt, Kostenbelege in der App verwalten.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Apotheken in der vergangenen Woche für ihre gute Mitarbeit bei der Einführung des E-Rezeptes gelobt. Diese profitieren durch reibungslosere Abrechnungen und weniger Papierkram grundsätzlich auch selbst vom E-Rezept und erhoffen sich vom Umstieg zusätzliche Sicherheiten. Reinhard Groß etwa, Vize-Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands, konstatiert:
„Wir haben die Erwartung, dass es keine unklaren Verordnungen mehr gibt. Ein elektronisches Rezept muss per se richtig sein, sonst kann es gar nicht ausgestellt werden. Und wir haben auch die Erwartung, dass es insgesamt schneller geht“.
Mal angenommen, ich möchte das nutzen. Was muss mein Arzt wissen, um das unterstützen zu können?
Gar nichts. Er braucht Deine Versichertenkarte
Brauch er aber nur einmal pro quartal. Wenn er sie schon eingelesen hat. geht es alles elektronisch
eigentlich nur einmal im Jahr. Das mit dem Quartal sagen die Arztpraxen nur, um mehr „Beratung“ abrechnen zu können.
Das stimmt so nicht. Da der Arzt quartalsweise mit der KV abrechnet, braucht er die KK-Karte auch einmal im Quartal. Auch ein Überweisungsschein in eine Facharztpraxis hat nur im Quartal Gültigkeit.
Tatsächlich sind Überweisungen quartalsübergreifend. Schon länger.
Dann komme mal mit einer Überweisung, die älter als 14 Tage am Quartalsanfang ist, in unsere Radiologische Praxis. Du kommst umsonst und wir schicken Dich wieder weg. Weiß ich ganz genau, bin nämlich MTR. Ich halte es mal mit Dieter Nuhr. Wenn man keine Ahnung hat…
Tatsächlich sind Überweisungen meist überflüssig und nicht mehr notwendig.
@yankee7. Einfach nur: nein. KV-Abrechnungen erfordern es so.
Er muss wissen wie rum er dein Handy in seinen 64 Jahre alten Nadeldrucker legen muss, damit das Rezept richtig in das Display gestanzt werden kann.
YMMD
Danke schön
Er muss an die TI angeschlossen sein.
Außerdem benötigt er einen eHBA (elektronischer Heilbehandlungsausweis).
An das TI?
Telematik-Infrastruktur.
Ist quasi die Gesundheitscloud des Bundes.
Dein Arzt braucht die entsprechende Software!
Ohne zugehörigem Zettel funktioniert es noch nicht! 2x probiert
Was denn für ein Zettel schon wieder?
Das e-Rezept wird als QR-Code ausgedruckt und der Apotheke vorgelegt.
Leider dann auch wieder Papier. Apple kann ja das iRezept einführen;-)
sieht der apotheker meine privaten daten wie name und adresse?
Du meinst die Daten, die auf dem Papierrezept auch stehen?
++1.
Es scheint, dass in Deutschland eine besonders ausgeprägte Sensibilität für den Schutz persönlicher Daten besteht.
mimimi
Nein, du kannst nicht anonym Drogen kaufen ;-))
Ja, und er kann sich sogar denken, dass die Salbe gegen Genitalherpes nicht zur Behandlung von Sonnenbrand ist.
Ich bin ja ein großer Fan von Datenschutz, aber dieses fortschrittsverhindernde Götzenbild zu dem dieser geworden ist, ist einfach nur traurig. Ja, digitale Lösungen haben auch Nachteile, aber eben auch zahllose Vorteile. Wäre schön, wenn man das auch bedenken und in ein gesundes Verhältnis setzten könnten.
++1
Aber Nein, was sagst Du…. Vielen Menschen ist es DAS Lebensziel überhaupt, private Daten wie Name und Adresse zu schützen.
und die die am lautesten sind beim datenschutz. Zahlen Bar im Supermarkt und geben dann ihre Payback Karte ab.
+1
Datenschutz ist in dem Moment wichtig, wenn alle verfügbaren Daten an einem Punkt zusammengeführt werden und damit ein potenzielles Ziel für Missbrauch darstellen.
Das war in der analogen Welt eben anders – wenn du da deinen Zettel verloren hast hat ihn vielleicht ein Anderer gefunden. Dass der dann die kriminelle Energie hat, damit etwas anzufangen, bleibt relativ unwahrscheinlich.
Daher ist es richtig und wichtig, mit persönlichen digitalen Daten anders umzugehen.
Ja kann er
Klar ist aber auch egal. Mein Apotheker kennt mich. Auf dem Papierrezept steht es übrigens schon immer drauf. Wie soll er auch sonst prüfen, ob du es bist, der sein Cannabis abholt?
Also dem Apotheker ist es reichlich egal, ob du des bist der DEIN cannabis abholt. Ich hole ständig Rezept und Tabletten für meine Freundin mit ihrer Karte…
Nein, aber Karlchen :-)
Bei mir klappt es fast problemlos. Der Arzt schickt es mir auf mein Handy, es wird in der App angezeigt und in der Apotheke eingelöst. Bislang hatte ich einmal das Problem, dass die Apotheke es nicht lesen konnte. Hab es dann mit Screenshot als Mail verschickt und es klappte.
Leider war der Weg bis dahin langwierig. Aber einmal eingerichtet klappt es. Vorteil: Medikamente, die ich dauerhaft bekomme, können mir jetzt direkt zugeschickt werden und ich muss nicht jedes Mal zum Arzt fahren (jeweils etwa 28km Wegstrecke)…
Kannst du kurz schreiben, wie du es eingerichtet hast?
NFC-fähige GK mit der Gematik-App gekoppelt? Weißt du, wie der Upload des Rezeptes durch die Praxis in die App erfolgt?
Und dann, ich habe das alles mit Pin und Puk. Mein Arzt will aber alle 3 Monate mie Versichertenkarte also muss ich doch hin. Wobei mein Hausarzt keine Lust hat das Geld für die Hardware alle 5 Jahre dann neu auszugeben also er hat noch nichts. Die Aptheke meines vertrauen kann auch noch nicht. Wieviel kostet der Spass den Versicherten
Ja, Fortschritt kostet erst mal Geld, um später dasselbe einzusparen!
@ Katie: mein HA sagte, dass er bezahlen muß, dass die Ärzte aber eine Erstattung von der KV (?) zurückbekommen. Ob das die ganzen Ausgaben deckt, weiss ich nicht.
Der soll nicht jammern, Dein Arzt!
Bei der TK kannst du auch eine Versicherungsbescheinigung aus der App an die Arztpraxis faxen lassen. Damit muss man auch nicht mehr pro Quartal zum Arzt seine Karte einlesen lassen, wenn man lediglich Rezepte haben möchte.
Zur Verwendung der E-Gesunheitskarte wird die Eingabe einer CAN (Card Access Number) benötigt.
Soweit so gut. Ich habe mich – nach Erhalt der eGK – an meine Krankenkasse gewandt, da die CAN nicht zugesandt wurde.
(!) Bei gemeinsamem Studium des Briefes, mit dem mich die Karte erreichte (der KK-Mitarbeiter hatte keinen Schimmer und verwies mich auf das Einführungsdatum Ende 2024), stellte wir fest, dass die CAN auf der Vorderseite der Karte gedruckt ist. (!)
Muss ein neue Sicherheitsvorrichtung sein! Das wäre – m. M. n. – als würden die Banken die PIN gleich mit auf die Giro-, Debit- oder Kreditkarte drucken. Das käme dann auch denen zugute, die sich 4-stellige Telefonnummern „von“ Freunden mit Edding auf diese Karte schreiben, weil sie sich die nicht merken können. (Zur Erklärung, ich habe früher in einer Bank gearbeitet und da sind mir solche Fälle en Masse begegnet.)
Nachtrag:
Gerade erreichte mich ein Anruf des KK-Mitarbeiters, der mich darauf hinwies, dass nicht die CAN für das Einlösen eines Rezepts über die App erforderlich sei, sondern eine PIN, die online mittels PostIdent-Verfahrens (wozu haben wir seit über 12 Jahren eigentlich den nPA?) verifiziert werden muss.
Es bestätigt sich für mich immer wieder: D ist ein EDV-technisches Entwicklungsland, woran sich seit 2015 („Neuland“) wahrlich nichts geändert hat!
Die CAN gibt es auch beim Personalausweis vorne unten rechts über der Unterschrift. Die dient einzig und allein dazu sicherzustellen dass man die Karte auch tatsächlich in der Hand hat beim kontaktlosen auslesen und nicht einfach nur beim Vorbeigehen ausliest. Die CAN hat nichts mit Deiner PIN zu tun.
Immerhin!
Erste Praxixtests gab es schon 2002!
Dagegen ist der BER ein ICE!
Ich lebe in Island und hier passiert so gut wie nichts mehr auf Papier. Ich kann zu egal welcher Apo gehen, nenne nur meine pers. ID-Nummer, zeige meinen Ausweis und dann bekomme ich das Medikament. Null Papier. Seit Jahren …
Habe Online-Zugriff auf meine „Patientenakte“ light.
Gut, dass Lauterbach dieses Thema nun endlich in DE auch angeht und nach vorne bringt.
Meine Krankenkasse , KKH, verschickt eine PIN, die in der App zur Aktivierung genutzt werden soll.. Man soll dann die NFC fähige Karte zur weiteren Identifikation nutzen. Dies klappt aber bei neuen iPhone nicht. Mist…