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Apple stellte plötzlich Forderungen

DoNotPay-App: Entwickler dokumentiert willkürlichen Apple-Eingriff

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Das in den USA und in England aktive Online-Angebot DoNotPay startete als rechtlicher Helfer zum Anfechten von Strafzetteln. Inzwischen unterstützen Webseite und Applikation zahlreiche Rechtsgebiete, in denen Nutzer die automatisierten Dienste des Dienstes in Anspruch nehmen können.

Dieser hilft dabei Mahngebühren anzufechten, Vergütungen bei Flugverspätungen einzufordern sowie Verträge zu kündigen und automatisiert damit zahlreiche Alltags-Ärgernisse, für die zuvor nicht selten der Gang zum Rechtsanwalt beschritten werden musste.

Um das eigene Angebt zu finanzieren setzt DoNotPay auf eine jährliche Zahlung von $36, nutzt dafür aber nicht Apples In-App-Kauf-Mechanismus, sondern wickelt die Zahlungen, ohne Umsatzbeteiligung Apples, komplett in Eigenregie ab.

Nach Jahren stellte Apple plötzlich Forderungen

Bis heute Nacht. Nach mehreren Jahren unkompliziert durchgewunkener App-Store-Updates rief die zuletzt eingereichte Aktualisierung jetzt Apples Einlasskontrolle auf den Plan und sorgte für einen Anrufe beim DoNotPay-CEO Joshua Browder.

Sein Angebot, das Vertragsküngigungen bei Hulu, Tinder, Netflix und Co. genau so separat offerierte wie die Ticket-Kompensationen bei verspäteten Flügen und die Anfechtung von Parktickets, sei dem App Store selbst in seiner jetzigen Form zu ähnlich (Punkt 3.2.2 der Entwickler-Richtlinien) und müsse fortan 30% des generierten Umsatzes an Apple abführen.

Darauf angesprochen, warum dies in den vergangenen Jahren kein Problem dargestellt habe, verwies das App Store-Team lediglich auf einen kürzlich vorgenommenen, internen Kurswechel. DoNotPay müssen In-App-Käufe implementieren – eine Reader-App die Ausschließlich den Zugriff auf bestehende Accounts ermöglicht (etwa wie Netflix) könne Apple ebenfalls nicht gestatten.

Browder machte den Fall daraufhin auf der Kurznachrichtenplattform Twitter öffentlich – was für (nachvollziehbaren) Unmut in der Entwickler-Community sorgte.

Drei Stunden später klingelte das Telefon erneut – Apple war zur vollständigen Kehrtwende bereit. Nach Wochen des Stillstands hat Apple das jüngste Update der DoNotPay-App jetzt wieder durchgelassen, spricht von einem Fehler und will nun doch keine Einführung der In-App-Kauf-Funktion mehr erzwingen.

Joshua Browder kommentiert: „[Apple] gab zu, dass ein Fehler gemacht wurde. Sonnenlicht und Transparenz lösen alle Probleme, aber nicht alle Entwickler sind auch auf Twitter aktiv. Ich bedanke mich für eure Unterstützung.“

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04. Nov 2020 um 14:07 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Sind das wirklich übermütige Praktikanten die den Spaß verbrechen? Oder testet Apple da bewusst seine Grenzen, wie weit sie gehen können ehe es einen Aufschrei gibt?
    Werden langsam zu viele solche Ausrutscher…

  • Apple wird vom Marketing regiert.

    Wenn der Widerstand (Marktmacht oder Medien) groß ist, bekommt man alles, ansonsten verlangt Apple halt seine 30% Steuer.

    Hätten die Fanboys sich genügend empört, gäbe es wohl auch in der aktuellen iPhone Generation ein gratis Ladegerät.

  • So „generiert“ Apple seine gewaltigen Einnahmen. Klingt alles nach regelrechter Erpressung seitens Apple.

  • Schon traurig, wenn man immer öffentlichen Druck ausüben muß. Das darf eigentlich nicht sein.

  • Viel Spaß den kleinen Entwicklern, die keine große Twitter-Folgschaft haben.

  • Hab am Wochenende mein MacBook 2007 auf Linux elementary umgestellt. Nur Linux. Was soll ich sagen, es rennt wie eine Rakete. Und es hat AKTUELLE Software an Board. Habe am Montag gleich mal mit jitsi eine Call mit 20 Leuten gemacht. Was soll ich sagen? Es lief reibungslos.
    Dann habe ich Desktop-Themes gefunden, die das Look and feel wieder auf Catalina gebracht haben. Ich brauche das. Ist sehr emotional so ein Abschied in Häppchen.
    Was ich sagen will: Obwohl ich total verappled bin , fühle ich mich zunehmend veräppelt und schaue immer mehr über den Tellerrand.
    Es nervt mich so vieles an Apple. An Windows aber noch viel mehr. Linux hat an den Punkten die mich nerven die Nase vorne. Deutlich!
    Inzwischen läuft Linux bei mir auf mehreren Raspis, der Synology, der Fritzbox, dem MacBook. Und überall extrem stabil und richtig gut…
    Schade, dass MacOS X, was ja als Unix gestartet war sich von dem guten Unix-Image immer mehr entfernt. Und immer mehr Telemetrie fordert.

  • Es ist echt unglaublich wie Apple da nach gutdünken mit den Existenzen der Entwickler spielt. Finde es klasse das ihr immer wieder auch über solche Vorkommnisse berichtet.
    Es wird einfach Zeit das Apple Sideloading erlaubt…..dann haben die Developer wenigstens die Möglichkeit am Store vorbei zu verkaufen und sind nicht auf die Laune des AppStore Review Teams angewiesen.
    iOS ist mittlerweile einfach eine wichtige Plattform die Millionen Menschen täglich nutzen…..das der einzige Weg über den Store führt und Apple da schalten und walten kann wie es will, ist einfach nicht mehr vertretbar. Jedes andere OS bietet Möglichkeiten auch ohne Einlasskontrolle Software installieren zu können.

  • Hmm. Jeder will verkaufen. Jeder will die Ressourcen des AppStore/Google Store/Amazon/Ebay etc. Jeder will alles umsonst. Jeder meckert. Jedem steht es doch frei, statt einer App seine Artikel in seinem Shop anzubieten. Jeder kann sein Marketing selbst machen und seinen gewünschten Erfolg generieren. Selbstständig ist das Zauberwort. Wenn ich Ressourcen, Unterstützung und Know brauche, muss ich es einkaufen. Anwälte sind nur ein Beispiel. Die örtliche Zeitung nimmt 220€ für ne kleine Anzeige. Die ist am nächsten Tag verraucht.

    Natürlich empfinde ich 30% als nicht wenig. Gastronomie ~300%… Aber egal wo und was ich kaufe, jeder der Ressourcen einsetzt möchte diese bezahlt haben. Selbst die Kirche Arbeit nicht umsonst.

  • Als Entwickler bekomme ich das Werkzeug und die Plattform kostenneutral zu Verfügung um meine Produkte zu entwickeln und zu vermarkten und dann soll ich 30% abdrücken? Verstehe ich hier was falsch oder Wiese regen sich so viele darüber auf?

    • Das hast du nicht ganz richtig verstanden. Es sollte jeden Dienst den er in seiner App anbieten in einer separate (!) App packen und dann jeweils 30% abführen. Also das Gleiche was Apple auch bei Microsoft und Stadia versucht.

    • Was ist „kostenneutral“? Die Anschaffung eines Mac oder inoffiziell Mieten von quasi Mac VMs? Der Entwickleraccount für den AppStore kostet jährlich $99. Und wo ist da die Vermarktung? Nicht jeder landet in den „App Stories“, sondern ist wenn man die Apple Platform selbst sieht nur über die Suche auffindbar. Dinge wie die Abrechnung in verschiedenen Währungen und der passenden Steuer wären interessant, wenn denn die oben genannte App irgendwelche Bezahlungen über die Apple Platform anbieten würde. Machen die aber nicht.

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