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Keine Vorteile für Plattform-Betreiber

Digital Services Act: EU-Gesetzentwurf rüttelt an Apples Fundamenten

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51 Kommentare 51

Hinter verschlossenen Türen arbeitet die Europäischen Kommission gerade an einem ihrer ersten digitalpolitischen Riesenprojekte, dem sogenannten „Digital Services Act„. Ein Gesetzespaket, dessen Präsentation noch Ende 2020 erwartet wird und scharfe Kante gegenüber den Technologie-Riesen Apple, Facebook, Google und Amazon zeigen dürfte.

Vestager

Margrethe Vestager: Kommissarin für Wettbewerb und Digitales

Der erste große Eingriff der Europäischen Kommission in die digitale Infrastruktur soll Verbraucherrechte stärken und den Monopol-ähnlichen Strukturen, die sich am Markt abzeichnen entgegenwirken.

Die Financial Times hat nun erste Entwurfs-Informationen aus Brüssel zugesteckt bekommen und notiert mehrere Ideen, deren Vorhandensein in der Rohfassung des „Digital Services Act“ begrüßt werden darf.

Kein Daten-Vorteil für Gatekeeper

So hat die EU-Kommission unter anderem festgehalten, dass sogenannte Gatekeeper-Konzerne, die Portalen, App Stores oder anderen Marktplätzen vorstehen, die hier gesammelten Daten nicht für eigene Zwecke nutzen dürfen – auch eine Freigabe der Daten an alle kleinere Mitbewerber ist im Gespräch.

Ein Beispiel: Apple dürfte die Popularität von Fitness-Apps im eigenen App Store nicht dafür auswerten, um zu ermitteln, ob ein eigenes Fitness-Angebot gestartet werden sollte oder nicht.

Keine Bevorzugung eigener Dienste

Zudem sollen große Tech-Konzerne die Herrschaft über ihre Plattformen nicht mehr zum eigenen Vorteil nutzen können. Dies würde die Vorinstallation eigener Service-Angebote einschließen, wohl aber auch die Vollbild-Werbung für Apple Music beim ersten Start der Musik-Applikation.

Vorinstallierte App müssen Löschbar sein

Zudem will Brüssel durchsetzen, dass alle vorinstallierten Apps löschbar sein müssen. Eine Vorgabe, die Apple zu Teilen bereits erfüllt. Hier dürfte die Grenzziehung schwer fallen. Gehört die Musik-Applikation auch dazu? Was ist mit der Einstellungen-App?

Die Freigabe des Mammut-Projektes wird mit Spannung erwartet.

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01. Okt 2020 um 16:44 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    51 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Also sollte man die Telefon , Einstellungen usw. auch deinstallieren können ;)

  • Also ich erwarte das Projekt nicht mit Spannung.

    1. Kein Daten-Vorteil für Gatekeeper
    Ich will gar nicht, dass Apple Daten weiter gibt (reicht schon, das die sie haben)
    2. Keine Bevorzugung eigener Dienste
    Es ist doch ihre Platform, also dürfen sie das auch machen
    3. Vorinstallierte App müssen Löschbar sein
    Warum? Das habe ich damals bei MS und Explorer schon nicht verstanden.
    Ich kann doch immer einen anderen z.B. Browser installieren (und jetzt sogar als Default wählen)

    • Zu 1. Zustimmung!

      Zu 2. Das ist grundsätzlich richtig, bei monopolistischen Tendenzen sollte aber eingeschritten werden, Stichwort Telekom, Stromversorger usw. Inwiefern das auf Apple zutrifft, sei eh dahingestellt, Google mit Android ist ja hier marktbeherrschend.

      Zu 3. Dann muss Apple aber auch alle anderen eigenen Apps noch zum Ersatz freigeben, ich denke hier an den Kalender oder die Kontakte.

      • In letzter Konsequenz müsste Apple dann auch die Möglichkeit bieten, iOS und MacOs von ihren Geräten zu löschen und andere Betriebssysteme zulassen. Das ist sicherlich nicht Im Sinne der Apple-User. Gruselige Vorstellung.

      • Warum? Das wäre doch super! Ein Pixel 5 mit iOS – genial.

      • @Peter:
        Warum? Es wird wohl kaum jemanden geben, der das will, aber ich fand es damals sehr begrüßenswert, auf dem Mac auch Linux und Windows laufen lassen zu können. Dass sich Apple gegen alternative Hardware sträubt, ihre Systeme also nicht lizensieren, steht ja auf einem ganz anderen Blatt.

      • @Mixmox So rum wird es nicht laufen, dazu kann niemandem Apple zwingen.

        Alternative BS auf Apple-Hardware meinetwegen, das gibt es ja beim Mac auch schon ewig.

        Aber iOS auf anderen Mobilgeräten? Niemals, es würde auch gar nicht funktionieren. Apples BS sind ja sehr eng an der eigenen Hardware orientiert.

      • Californiasun86

        Blödsinn ..

    • Punkt 1 ist interessant. Vielleicht will man auch gar nicht die Verbraucherrechte stärken, sondern eigentlich nur an die Daten. Es wird nur anders beschrieben bzw. gelogen oder nicht alles gesagt.

      • Widerspricht fast ein wenig der DSVGO ;)
        Ich hoffe da steht mehr drin als hier im Artikel beschrieben wurde.

      • Wenigstens einer hier hat’s verstanden. Dasselbe wurde mit der dsgvo nämlich schon erreicht. Jetzt muss man überall zustimmen Daten abzugeben um den Dienst nutzen zu können.

  • Schön wäre dabei auch gleich eine Besteuerung in dem Land, aus dem Umsätze generiert werden…

  • Schön wäre, wenn sich die EU um wahre Probleme kümmern würde!

  • Ich möchte bitte die Einstellungen deinstallieren können, DANKE!! :D

  • Solange man keinen Einblick in die Technologiekonzerne hat kann man sich eh nicht sicher sein, dass geltendes Recht auch befolgt wird.

  •  ut paucis dicam

    Dann sollte aber auch das „betreute Installieren“ löschbar sein: hier z.B. die AppMediathek und die Widgets, den „Kinderkram“ also!

  • Wieso macht man sowas nicht gemeinsam mit den Konzernen? Was setzen sich Leute zusammen dir höchstwahrscheinlich gar keine Ahnung von der Materie haben? Klar ist Konzeptionierung super, aber dann scheitert es doch an der Umsetzung weil man eben nicht an alles denkt.
    Aber typisch Politik, erst die Unternehmen wachsen lassen, von den Umsätzen profitieren und dann irgendwann sagen: das macht ihr alles falsch.

    • Weil Google, Apple Facebook und Co keinerlei Interesse haben den Kunden zu stärken.

      Sie scheffeln ihre Milliarden WEIL sie ihre Monopolstellung ausnutzen und teilweise unsere Daten missbrauchen.

      Sie würden ja auch nicht mit Marlboro und Philipp Morris den Nichtraucherschutz stärken

    • Weil Konzerne durch Lobyismus schon häufig genug „mitspracherecht“ haben. Und auch hier ist die Frage: Wen fragt man alles? Nur Apple, Google und Microsoft für Betriebssysteme? Was ist mit SUSE oder RedHat oder Canonical oder OpenBSD?
      Das die Politik (und dadurch in gewissen Teilen die Bevölkerung) von den Umsätzen profitiert hat, sieht man ja an den ganzen Konzern X (mit EU-Hauptsitz Irland) Klagen der letzten Monate, wo es ja um die Frage geht, ob deren niedrigen Steuersätze berechtigt waren.

  • Vielleicht kann ich dann endlich iOS-Backups in meine privat gehostete Cloud spielen

  • Ich fände es viel wichtiger, dass man sich mal mit der Datensammlung der Konzerne auseinander setzt. Google sammelt seit Jahren haufenweise Nutzerdaten (durch Android mittlerweile 24/7) und speichert die weg. Keiner weiß, was Google da alles hat, Nutzer bekommen keinen Einblick, es gibt kaum Möglichkeiten sowas löschen zu lassen und selbst wenn…..Keiner kann kontrollieren ob das auch wirklich geschieht (oder ob die Daten einfach auf nen anderen Server geschoben werden).
    Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie die EU das umsetzen könnte…..Aber da muss dringend was getan werden.

  • Die EU hat einen an de Waffel, was diese Themen angeht. Von nix ne Ahnung und davon doch so viel. Tut mir leid – musste mal geschrieben werden.

  • Punkt 1 ist überhaupt nicht realisierbar. Vorwurf: Apple hat Fitness Apps ausgewertet und dann ein eigenes Fitness Programm samt App auf die Beine gestellt. Antwort Apple: nö, das es sich im Bereich Fitness um einen lukrativen Markt handelt sind wir ganz von alleine drauf gekommen….

  • Das kann ja wieder was werden. Neben USB-C und sinnlosen Cookiehinweisen, lassen die sich sicher noch mehr Müll einfallen, mit dem sie uns auf den Sack gehen.

  • Auch die Preispolitik von Apple ist nicht Kunden freundlich

    • Konkretes Beispiel? Oder sind Dir die Preise nur zu hoch?

      Und welcher Laden macht denn bitte kundenfreundliche Preise? Die wollen/müssen alle Geld verdienen.

      Ansonsten ist es wie überall: Niemand zwingt Dich zu kaufen.

  • Okay und dürfen dann Supermärkte auch keine Daten mehr auswerten, ob sie Profukt A oder B 1:1 von der Konkurrenz als Eigenmarke kopieren, warum ist das digital böse und analog voll gut?

  • Erschreckend, wie engstirnig manche Kommentatoren zu sein scheinen.
    Manch‘ Meinung dazu erweckt den Eindruck, dass das Recht des Stärkeren der Maßstab allen Handelns ist.

  • zusätzlich noch die Preiskalkulation der Wucher Firma Apple überprüfen und die Gewinn Margen begrenzen, dass die weniger verdienen. Und die Apple Steuerbetrüger müssen in EU angemessene Steuern zahlen sonst Marktverbot in der EU!!!

  • Also ich persönlich wäre schon froh wenn ich am iPhone in „Schlagzeilen“ so Schund wie die Blödzeitung abwählen könnte.
    Gibt es ein anderes Widget das auch Schlagzeilen anzeigt aber dem User überlässt welche Quellen verwendet werden sollen?

  • AppStore-App löschen und dann hast du keine Quelle mehr, um ihn erneut runterzuladen. Das wurde zur Abwechslung ja mal gut zu Ende gedacht. Nicht.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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