Technische Richtlinie für SMS-Warnungen
DE-Alert: Es wird ernst in Sachen „Cell Broadcast“
Ihr erinnert euch sicher an die schwere Flutkatastrophe, die Mitte Juli Teile Westdeutschlands unter Wasser setzte, für dramatische Verwüstungen sorgte und bundesweite Solidaritätsaktionen auslöste, an denen sich unter anderem auch Apple beteiligte.
++ Eilmeldung ++ In #Erftstadt-Blessem sind Häuser massiv unterspült worden und einige eingestürzt. Es werden etliche Personen vermisst. Aus den Häusern kommen Notrufe, aber eine Rettung ist vielfach nicht möglich. Unser Katastrophenschutz ist vor Ort. Fotos: Rhein-Erft-Kreis pic.twitter.com/Waaq3tMciM
— BezirksregierungKöln (@BezRegKoeln) July 16, 2021
Warnen auch ohne Internetverbindung
Im Nachgang des Katastrophenereignisses wurden nicht nur die unzureichenden behördlichen Warnungen kritisiert, damals wurde auch die Sinnhaftigkeit von Warn-Applikationen wie NINA oder KATWARN infrage gestellt.
Zum einen würden die App-Systeme voraussetzen, dass die zu warnenden Personen die entsprechenden Applikationen auf ihren Endgeräten bereits installiert hätten. Zum anderen würden warnende Stellen auf eine vorhandene Internetverbindung angewiesen sein, um die betroffene Bevölkerung im Katastrophenfall überhaupt erreichen zu können.
Erftstadt zeigte damals wie schnell diese im Ernstfall wegbrechen kann.
- Lese-Tipp: Notfallwarnung im Mobilfunknetz & Cell Broadcast
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- Unzuverlässige Warn-Apps: Rückkehr zur SMS im Gespräch
Die Politik reagierte auf den 16. Juni hektisch. Plötzlich wollte man sich wieder im Warn-Sirenen kümmern und auch der schon leicht angestaubte „Cell Broadcast“-Standard, mit dessen Hilfe sich einfache Nachrichten an alle Geräte einer Mobilfunkzelle zustellen und so lokal gezielt ausspielen lassen, wurde wieder hervorgekramt.
Armin Laschet, im Sommer noch als voraussichtlich nächster deutscher Kanzler gehandelt, führte erste Gespräche mit den großen deutschen Telekommunikationsanbietern. Der Plan: Ab Sommer 2022 soll Deutschland auf ein Public Warning System (PWS) per Cell Broadcast setzen, das auch ohne Internetverbindung der Endgeräte funktioniert.
Richtlinien-Entwurf jetzt verfügbar
Für das Projekt DE-Alert hat die Bundesnetzagentur jetzt den Entwurf der ersten technischen Richtlinie vorgelegt (PDF-Download) und ruft betroffene Organisationen zum Einreichen von Stellungnahmen, Vorschlägen und Änderungswünschen bis zum 10. Januar 2022 auf.
Am 1. Dezember 2021 wurden mit dem neuen Telekommunikationsgesetz und einer Mobilfunk-Warn-Verordnung die rechtlichen Voraussetzungen für die Einführung von „Cell Broadcast“ geschaffen. Die Bundesnetzagentur legt nun den Entwurf zu den Einzelheiten des Systems in einer Technischen Richtlinie vor.
Verbände der Mobilfunknetzbetreiber und Hersteller, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die von diesem benannten Vertreter der Gefahrenabwehrbehörden und der Behörden des Zivil- und Katastrophenschutzes sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sind zu beteiligen.
Ich finde es eigentlich schockierend, das in DE meistens erst mal was passieren muss, bis sich was bewegt. Vor allem da die technischen Möglichkeiten ja schon so lange gegeben sind und auch von anderen Ländern bereits genutzt werden. Eigentlich müsste man denken, das man doch lieber ein System nutzt, was wo anders gut funktioniert und das man auch problemlos so übernehmen kann in der Hoffnung das man es nie braucht. Stattdessen überlegt man sich immer irgendwelche Alleingänge und lässt Zeug programmieren, was am Ende dann einen Nutzen gen Null hat.
Dann geh in die Politik. Zeig wie einfach es geht.
Eben. Einfach nur meckern kann nämlich jeder.
Naja alleine kann man da nichts reißen
@PhUser
Wenn das Frühstücks-Ei nicht schmeckt, muss man also selbst ein besseres legen?
Berechtigte Kritik sollte schon erlaubt sein, auch wenn man es selbst nicht besser kann.
Sehr gut!
Was ist denn das für ein K**k Argument?
Wenn ich mir beim Fleischer eine Bulette kaufen und die wie ausgekotzt schmeckt, darf ich dann mich nicht beschweren, wenn ich es nicht selber oder besser machen kann?
Dafür gibt es Berufe und die Leute werden bezahlt Ihren Job zu machen und zwar richtig…..
Aha. Dann wähle ich einen anderen Fleischer oder lerne es besser zu machen.
Gute Idee. Oder?
Wenn dir das Ei nicht schmeckt, lerne es besser zu kochen. Oder wähle eine andere Hühnerrasse.
Wow.
Du verstehst es nicht.
Dr. X, ich habe es verstanden und stimme zu!
Danke ROP … :))
Stimme da zu. Hatte mal die Nina-App. Die warnte vor Corona-Viren. Naja, gelöscht.
Finde ich auch krass. Rede schon seit Jahren darüber, das Nina und Co Quatsch sind. Höchstens begleitend taugen die. Auch hier in den Kommentaren und anderen Foren habe ich mich wund geschrieben. Die Toten hätten echt vermieden werden können.
Quatsch sind sie nicht, sie konnten jedoch nie den Cel-Broadkast ersetzen.
Ich werde Katwarn weiter nutzen um auch Meldungen für meine Eltern oder für „zu Hause“ zu bekommen, wenn ich unterwegs bin.
Da bist Du viel zu optimistisch. Ich befürchte, dass es zukünftig genausoviele Tote geben wird. Es war schließlich nicht so, dass nicht schon tagelang davor gewarnt wurde.
Wenn jetzt mit Cell Broadcast die ersten Alarme kommen und nicht schlimmeres passiert, reagiert der Mensch beim dritten schon gar nicht mehr.
Ich darf auch daran erinnern, dass auch Menschen gestorben sind, weil sie meinten, sie könnten durch eine überflutete Straße noch mit dem Auto durchfahren – da hilft gar nichts mehr.
Genau so sehe ich das nämlich auch. Seit Jahren Frage ich mich schon, warum Geld in diesen Apps versenkt wird, wenn es mit Cell Broadcast einen besseren, zuverlässigeren, internationalen und vor allem bewährten Ansatz gibt.
Spätestens nach dem vergeigten Warntag hätte man die Apps komplett einstampfen müssen….Aber nein…Man braucht erst wieder den massiven Druck aus der Bevölkerung, bevor man den eigenen Mist austauscht.
Nein, nach dem vergeigten Warntag hätte man schnell Cellbroadkasts aufbauen müssen.
Ich bin immer noch überrascht, dass die ignorante Einstellungen (na, wenn die Tests Probleme aufzeigen, testen wir einfach nicht mehr) keine rechtlichen Konsequenzen nach der Ahrtalüberschwemmung hatten.
Die Apps haben einen anderen Zweck. So können Sie sich dort auch für andere Standorte von Interesse warnen lassen (Partner, Eltern, Kinder, Ferienwohnung etc.)
Ist in jeder großen Firma so das erst reagiert wird wenn was passiert ist.
Genau das ist aber typisch deutsch – Arroganz pur gegenüber anderen.
„Wir können das besser!“ …nicht
JLX hat vollkommen recht. Er hat seine Meinung kundgetan, der ich mich übrigens anschließe. Und jetzt wird noch gemeckert, er solle es doch besser machen oder in die Politik gehen. Armselig!
Es geht übrigens um ein System, welches vor Katastrophen warnt, nicht um Corona!!!
Besser läßt es sich nicht ausdrücken, Hans. + 1!
@JLX: auf den Punkt gebracht!
Cell Broadcasts kenne ich aus anderen Ländern seit 20 Jahren!
Früher hieß das Fürstentum- heute Land. Seit Erfindung des Internets sollte die Diskussion um die Globalisierung in Richtung gleicher Rechte und Pflichten für alle endlich gestartet worden sein.
What?
Jlx hat doch Recht!!!
Wenn ihr nur das hiesige Schulsystem überblickt….Katastrophe. Da möchte man keine Kinder mit konfrontieren müssen. So ist es auch mit dem Warnsystem. Einer hat ne „tolle“ Idee,aber keine Ahnung. Dabei liegen die Lösungen so nahe.
Das ist so typisch Deutsch. Anstatt etablierte Systeme / Lösungen zu nutzen, kocht man erstmal sein eigenes, schlecht funktionierendes Süppchen, bis man (ein paar Millionen später…) dann doch auf Etabliertes zurückgreift.
Das beste Warnsystem hilft nur nix, wenn zu spät auf den Knopf gedrückt wird.
Das Problem kann man auch mittigeren.
Möglichst viel nach automatischen Regeln festlegen und keine „befehlsketten“ die durchlaufen werden müssen, damit jemand auf den Knopf drückt.
Tut, definiere: „mittigeren“.
Naja. Gemeckert wird immer und überall. Die (staatlich beauftragte) CWA ist umständlich, unpraktisch und viel zu teuer, Luca ist gut zu nutzen, aber bedenklich und (wen erstaunt es) viel zu teuer eingekauft.
Gibt der Staat Geld aus, wo der Nutzen nicht sofort ersichtlich ist, ist es Verschwendung (flankiert von Sicherheitswahn und „German Angst“), gibt er es nicht aus, ist es Fehlplanung. Gibt der Staat Geld aus, ist es Verschwendung, weil Private viel effektiver und flexibler agieren, tut er es nicht, überlässt er das haben denen, die den Hals nicht vollkriegen.
Also: Staat lernt, dass das System nicht hinreichend funktioniert, und handelt. Alles gut. Auch, wenn nächstes Jahr sicher wieder viele meckern: es dauert zu lange, ist zu teuer, technisch veraltet und zu unflexibel. Und überhaupt, die Sonne scheint nicht, das ist doof!
Luca ist ein Geniestreich der Entwickler: Möglichst billig eine, rechtlich nicht machbare, App entwickeln, schnell an Länder verkaufen und dann genüsslich Scheinchen zählen…
+ 1!
Die CWA ist doch total simpel und verständlich aufgebaut.
Und ebenfalls eine Spionage-App, Kreven.
An welcher Stelle findest du die Corona Warnapp zu umständlich?
Das glaubst Du aber auch nur, das private es immer günstiger machen. Die wollen schließlich daran verdienen. Btw. Telekom und Siemens sind Privatwirtschaft.
Das Problem – wie auch bei der Rüstung – ist, das Deutschland immer die Version mit der Goldkante haben will, statt auf schon etabliertes zu setzen.
Ob es dann auch vor der neuen Regierung warnt ?
Och, vor einer Hochzeit sollten die Alarmglocken doch standardmäßig läuten, da braucht es keine App für. ;)
„Angestaubt“ ist hier nicht das Kriterium.
Wichtig ist, dass so etwas auf möglichst vielen Geräten und mit möglichst einfacher Infrastruktur funktioniert. Dazu gehört z.B. auch, dass man auch alarmiert wird, wenn man gar nicht in das lokale Netz eingebucht ist. Bei Cell Broadcasting reicht ein eingeschaltetes Handy, nicht mal eine SIM-Karte muss drin sein.
Der gute, alte „Commi“. Colin hab ihn selig. :-)
Aikon.ch – das waren noch Zeiten!
Und erschreckend, wie Nokia damals den Karren Vollgas an die Wand gefahren hat …
Wusste ich doch, das es hier Gleichgesinnte gibt. ;-)
Hoffentlich kommen die Warnungen dann nicht in Intervallen wie bei Nina und KATWARN. Da kommen identische Meldungen teilweise in wenigen Minuten zehn mal und öfter (wie kürzlich beim möglichen Eisregen), weshalb ich beide mittlerweile deaktiviert hab.
Cell-Broadcast kann man dann wohl nur durch Ausschalten des Smartphones deaktivieren, wenn’s nervt …
Ja und hoffentlich kommen dann keine Sinnlosen Meldungen wegen Kälte, Regen und Sonnenschein. Ich möchte solche Meldungen wegen extremer Kälte haben, wenn es -10 °C ist und nicht bei +10°C…..etc.
Und hoffentlich auch nicht Warnungen, insbesonders an Autofahrer àla: „Vorsicht, Ihre Räder drehen sich!“ …
Sorry, aber das gab es alles schon in den deutschen Netzen, und hat auch mit Nokia 2110 funktioniert – schon vergessen..?
Wieso nicht Alarm ?
Alarm, Alarm! …
wenn ich mit dem Flieger zurück nach Deutschland komme gibt es doch die SMS schon ewig. Wo ist das Problem.
Das ist ein ganz anderes Thema
Das ist eine SMS, kein Cell Broadcast
Na dann schauen wir mal, ob wir uns am nächsten Warntag im September wieder fremdschämen müssen.