Banner kauft man inzwischen bei Apple
Datenschutz-Offensive steigert Apples Werbe-Umsätze
Wer in den zurückliegenden Monaten nicht mit verschlossenen Augen durch die Stadt geschlendert ist, der hat mit hoher Wahrscheinlichkeit Werbung für die iPhone-Applikation CLARK gesehen.
CLARK-Anzeige im App Store
CLARK will jungen iPhone-Anwendern Versicherungen verkaufen und Geld mit den lukrativen Provisionen verdienen, mit denen Versicherer Neuverträge vergüten. Um die Verträge zu vermitteln und an den Vertragsabschlüssen zu verdienen, muss CLARK es jedoch erst mal auf die Geräte der möglicherweise interessierten Anwender schaffen. Was dabei verlässlich hilft ist Reklame. Richtig viel Reklame.
Auf Plakatwänden, im Radio und im Netz. Kippt man nur genug Millionen in die „Verbraucherinformationen“ dann wird auch die App geladen. Mit steigender Nutzerzahl kommen dann die Umsatzstarken Neuverträge zustande.
Relevanz der klassischen Werber lässt nach
Vor der Ausgabe von iOS 14.5 und der zusammen mit dem Update eingeläuteten Datenschutz-Offensive Apples hätten Anbieter wie CLARK ihre Anzeigen im Netz wahrscheinlich exklusiv auf Facebook, bei Google oder bei TikTok geschaltet. Die Relevanz der einflussreichen Marketing-Plattformen hat durch Apples Anti-Tracking-Offensive allerdings deutlich nachgelassen.
Wie die Financial Times aktuell berichtet, hat Apple von der Datenschutz-Offensive vor allem selbst profitiert. So ist Apple jetzt für 58 Prozent der Anzeigen verantwortlich, deren Darstellung einen App-Download ausgelöst hat. Ein Wert, der vor einem Jahr noch bei gerade mal 17 Prozent gelegen hat.
Stoßen Anzeigen einen App-Download an, kommen diese immer öfter von Apple
Banner kauft man inzwischen bei Apple
Wer eine App bewerben will, kauft die Banner dafür inzwischen nicht mehr bei Facebook und Google, sondern vor allem direkt bei Apple. Entsprechend nachvollziehbar ist damit auch, dass Apple die Anzahl der Werbeplätze erhöht hat und App-Reklame nun nicht mehr nur in der Suche, sondern auch im Entdecken-Bereich des App Stores anzeigt.
Ebenfalls interessant: Im zurückliegenden Jahr hat sich die Anzahl der App-Downloads, die mit Apples Anzeigen in Verbindung gebracht werden, verdoppelt.
Der App Store hat bereits zwei Werbeplätze
Ausschlaggebend dafür ist, dass Apple nach wie vor das personalisierte Ausspielen von Anzeigen zulässt, den Mitbewerbern wie Facebook dies durch die neue Tracking-Abfrage jedoch massiv erschwert hat.
Laufe nie mit verschlossenen Augen durch die Stadt/Städte – Clark war mir aber bis zu dem Artikel unbekannt. Entweder ist (mein Teil von) NRW „Clark“ Werbefrei oder es ist doch möglich Werbung zu ignorieren….
Mit zum Glück auch
Berlin vor allem. Da sind die an jeder Ecke und wollen einem einen Kaffee andrehen. Widerlicher Verein, der die Unwissenheit der jungen Kunden ausnutzt.
Genau! In Berlin ist es so schlimm, ständig werde ich hier angesprochen und nach Kaffee gefragt, ob ich gern ein hätte.
Ich bin 20 und falle darauf nicht rein
Die stehen schon ziemlich lange in der Kritik…
Unter dem Deckmäntelchen der objektiven Beratung, möchten sie nur eins: verkaufen!
Prinzipiell gilt: umsonst gibts nie was!
Ist was kostenlos, zahlt man mindestens mit den eigenen Daten
Ist doch immer so. Was erwartet man denn sonst von Versicherungsvertretern?
Sei froh. Das sind Diebe! Wer nur einen Beitragsvergleich mit dieser App macht, dessen Versicherungen werden dann zukünftig von denen und nicht mehr von dem bisherigen Makler bzw. Agentur verwaltet. Die nehmen denen praktisch die Verträge weg. Ich habe ein sehr gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu meinem Versicherungsmakler und habe die App nur mal genutzt, um zu sehen, was die denn so bieten. Fazit: Kein Euro gespart, aber die Verträge wurden meinem Makler geklaut. Zum Glück konnte er das nach meiner schriftlichen Willenserklärung wieder rückgängig machen, denn im Schadensfall will ich ganz bestimmt nicht von Clark beraten werden, sofern man die überhaupt persönlich erreichen kann.
Ist ja nicht so, dass dies ganz klar von Clark kommuniziert wird, dass es sich um Maler handelt und diese auch entsprechend handeln. Ich bin zufrieden dort, wusste aber, auf was ich mich einlasse.
Die Werbung ist überall.. In der Sport1 App wirst überschüttet, Miles and more will dir das Ding auch aktiv andrehen mit einen Haufen Meilen usw usw..
Wer so aggressiv ist wird ignoriert
In Düsseldorf und auch sonst ist mir viel Werbung für Clark über den Weg gelaufen. Allerdings, und so reagiere ich meistens: Bei zu viel Werbung für ein Produkt oder eine Dienstleistung stumpfe ich eher ab und bezweifle sowohl die Qualität als auch Seriosität. Wer/Was gut ist, braucht keine Werbung.
Man muss Apple einfach bewundern. Die sind Meister im Kohle scheffeln
Facebook wertet die Aktivitäten der User in der eigenen App ja nach wie vor aus. Auch Google betreibt profiling…vorallem wenn man deren Angebote und Apps im eingeloggten Zustand nutzt.
Daher weiß ich nicht in wie fern Apple’s AppStore Banner damit nun vergleichbar sein sollten.
Die wenigsten User verbringen mehrere Stunden im AppStore…die Banner tauchen ja hauptsächlich in der Suche auf und wenn ich die aufrufe, habe ich schon eine bestimmte App im Kopf die ich suche…Apple Banner interessieren mich daher also nicht die Bohne. Kann mich nicht erinnern denen jemals Beachtung geschenkt oder die geklickt zu haben.
Auf FB und Google verbringen die meisten User deutlich mehr Zeit. Eigentlich könnte Apple sich diese Banner komplett schenken…Oder sieht das jemand hier anders?
Ich halte es daher echt für ne steile These, dass Apples Banner Ads effektiver sein sollen als die üblichen Ads im Netz.
Naja, die „steile These“ stellst du hier eigentlich auf.
Während die Zahlen zumindest eine Korrelation aufzeigen, wird deine These, außer von Mutmaßungen, Bauchgefühl und „ich denke ja“ durch überhaupt nichts untermauert^^
So funktioniert Wissenschaft nicht
Da freut es mich erneut, dem ganzen Werbewahn zu entgehen. Im Netzwerk läuft Pihole, auf dem Desktop eine Kombination aus mehreren Blockern gegen Werbung, Tracking, Skripte, Cookies und den App-Store benutze ich seit dem Umbau nicht mehr zum Stöbern.
Also zusammenfassend: der Datenschutz von Apple ist eher ein Datenschutz in Richtung der Mitbewerber. Mir ist das Marketing in letzter Zeit eh zu suspicious geworden…
Werbung vermarktet sich heute nicht mehr ohne Zielgruppe, da wird auch Apple nix dran rütteln. Gerade wenn die Preise vergleichbar mit dem Rest ist muss Apple da schon ne gute datenbasis vorweisen.
Wenn das mal nicht die EU-Kommision auf den Plan ruft ;)