6,4 Liter, 1700 Watt, 2 Heizelemente
Cosori Dual Blaze ausprobiert: Air Fryer mit App-Anbindung
Mit seinem Dual Blaze-Modell bietet der Küchengeräte-Hersteller Cosori eine smarte Heißluftfritteuse mit App-Anbindung an. Wir haben uns das aktuell knapp 160 Euro teure Modell genauer angeschaut.
Der freie Platz auf der Küchenanrichte, der in den neunziger Jahren noch der Mikrowelle vorbehalten war, gehört Mitte der 2020er wahlweise einem Kaffee-Vollautomaten, dem Thermomix oder der in Europa noch jungen Kategorie der Heißluftfritteusen.
6,4 Liter, 1700 Watt, 2 Heizelemente
Die vor allem in den Vereinigten Staaten populäre Produktgruppe schrumpft den Funktionsumfang eines Umluft-Backofens auf minimales Format und ist so in der Lage aufzuwärmen, zu erhitzen, zu backen, zu „frittieren“ und zu rösten. Dies geschieht vergleichsweise schnell, benötigt nahezu kein Fett und ist verglichen mit der guten alten Mikrowelle, sogar deutlich flexibler einsetzbar – ein wenig Erfahrung haben wir ja bereits.
Heißluftfritteusen, vom Namen sollte man sich nicht zu sehr in die Irre führen lassen, können Brötchen aufbacken, Backkartoffeln zubereiten, Bratwürste in ein servierfertiges Format bringen und Pommes sowohl aus rohen Kartoffeln als auch aus den Supermarkt-Tüten von McCain zubereiten.
Eine breite Funktionspalette, die der Anbieter Cosori mit einer zusätzlichen WLAN-Integration und einer begleitenden iPhone-Anwendung garniert hat.
Drei Einsatzgebiete für die App
Dabei erfüllt die VeSync genannte iPhone-Applikation des Anbieters drei unterschiedliche Funktionen: Zum einen bietet die App eine digitale Ausgabe des der Heißluftfritteuse auch in gedruckter Form beiliegenden Kochbuches an, zum anderen dient sie als Timer, der über die Restlaufzeit des Geräte informiert und lässt sich zudem als klassische Fernbedienung einsetzen, mit deren Hilfe sich die Cosori Dual Blaze konfigurieren lässt.
Kochbuch
Die Kochbuch-Funktion fällt leider recht überschaubar und unserer Meinung nach etwas zu speziell aus. Statt Basics zu vermitteln, für deren Zubereitung Heißluftfritteusen prädestiniert sind, werden Popcorn-Garnelen-Tacos, Dijon-Steakspitzen und Frühstückspizzen vorgeschlagen. Zudem merkt man den deutschsprachigen Rezepten, die in Vorspeisen, Frühstück, Hauptgericht, Beilagen und Nachspeisen aufgeteilt sind, ihre amerikanische Herkunft an. Hier wird gefühlt häufiger mit Zwiebel- und Knoblauchpulver als mit frischem Gemüse gekocht. Die Frühstückspizza setzt auf fertigen Pizzateig in ihrer Zutatenliste.
Kurz: Der Katalog an Rezepten dient hier dann doch eher der groben Inspiration und ist nicht das Herzstück der Dual Blaze. Dennoch gut umgesetzt: Das Kochbuch nutzt den Umgebungslichtsensor des iPhones, um in der Schritt-für-SchrittAnsicht zur nächsten Anweisung zu springen. Anwender können teigverklebte Hände so in 5 cm Entfernung über das iPhone halten und springen zum nächsten Schritt der Anleitung, ohne ihr Gerät berühren zu müssen.
Fernbedienung
Bei der Fernbedienung durch die App, machen Cosori offenbar EU-Vorgaben zum Einsatz elektrischer Geräte einen Strich durch die Rechnung. So können in der iPhone-Anwendung zwar gewünschte Zieltemperatur und Garzeit eingegeben beziehungsweise aus Voreinstellungen oder aktiven Rezepten übernommen werden, der eigentliche Start des Air Fryers setzt aber zwingend einen Druck auf die Start-Taste am Gerät selbst voraus.
Dies ist ärgerlich, da sich die Heißluftfritteuse nach der Erstinstallation auch aus dem Mobilfunknetz heraus ansprechen und konfigurieren lässt. So könnten eigentlich Gerichte vorbereitet werden, deren Zubereitung dann zielgenau, etwa nach dem Abholen der Kinder aus dem Kindergarten und dem unplanmäßigen Abstecher in die Eisdiele, gestartet werden. Die genannten Schutzvorgaben verhindern dies jedoch und machen aus der Fernbedienung ein Feature, mit dem sich das Gerät nicht wirklich aus der Ferne bedienen lässt.
Timer
Als dritte App-Funktion verfügt die 6,4 Liter fassende Cosori Dual Blaze über Hinweis-Meldungen, die bei der Beendigung laufender Kochvorgänge über deren Fertigstellung informieren und Anwender so auch im Arbeitszimmer beziehungsweise im Garten daran erinnern, dass die Hähnchenkeulen jetzt genussbereit sein sollten.
Bei laufenden Kochvorgängen lässt sich die Anwendung zudem dafür einsetzen, kurz zu prüfen wie lange der aktive Timer noch läuft. Eine Funktion, die wir uns für so ziemlich alle Küchengeräte wünschen würden.
Kirsche auf dem sprichwörtlichen Kuchen wäre hier vielleicht eine zusätzliche Kamera-Integration, die den prüfenden Blick auf den aktuellen Garzustand auch aus der Ferne zulässt. Da für die Reaktivierung der Heizfunktion jedoch ohnehin der Weg in die Küche angetreten werden muss, ist der Verzicht auf dieses Feature durchaus nachvollziehbar.
Solide aber nicht wirklich „smart“
Damit verdient sich der für uns interessante, smarte Teil der Cosori Dual Blaze zweieinhalb von fünf möglichen Sternen, sind die alltäglichen Erleichterungen, die die begleitende iPhone-App für sich reklamieren kann, doch sehr überschaubar.
Die Hardware der Cosori Dual Blaze arbeitet jedoch zuverlässig und schnell, bietet einen einfach (auch in der Spülmaschine) zu reinigenden Korb, in dem auch ein ganzes Hähnchen Platz hat und nimmt mit ihren Außenmaßen von 30 cm × 35 × 40 cm noch ein akzeptables Platzvolumen ein. Zudem ist der Einsatz super-simpel. Trotz App und vieler Tasten können am Gerät eigentlich nur zwei Einstellungen vorgenommen werden: Temperatur und Betriebsdauer.
Für Familien von mehr als drei Personen scheint der Cosori Dual Blaze dennoch ungeeignet. Die Zielgruppe vermuten wir in Single- oder Paar-Haushalten, die hier eine ordentliche Portion Pommes, leckeres Ofengemüse oder knusprig-zarte Hähnchenschenkel ohne große Eigenleistung und ohne die langen Wartezeiten klassischer Umluft-Backöfen fertigstellen lassen wollen.
Geht das Ding auch ohne app….nicht das wenn er Hersteller nächstes Jahr einen Bock mehr hat, man das Ding wegwerfen kann..
Gibt noch wenige die solch eine Frage stellen. Sehr gut :)
Würde noch weitergehen, gibt es eine Alternative Firmware um den Zwang der App zu umgehen?
Danke für die Frage. Muss man heutzutage stellen, wir auch noch auf die E-Autos zutreffen, viele Hersteller werden bis 2030 wieder die Segel streichen.
Ich habe seit 5 Jahren eine von der Marke im Einsatz und die App ist immer noch im Netz und anscheint gibt es immer noch neue Modelle
Tolles Gerät, aber das betätigen der Start Taste ist für mich das K.O. Kriterium.
Beim Airfryer von Xiaomi (Mi) kann man das Gerät auch aus der Ferne Starten.
(Personen die Abends mit den Hunden raus müssen, kennen den Vorteil der warmen Pommes sobald man wieder zur Haustür rein spaziert.)
Letztes Jahr habe ich mir einen Cosori CS158-AF mit App-Anbindung gekauft, weil er deutlich billiger war als dasselbe Gerät ohne WLAN-Schnittstelle. Seither blinkt eben das WLAN-Symbol auf dem Display, weil ich den Teufel tun werde, dem Ding Zugang zu meinem Heimnetz zu geben und meine Kochdaten auf irgendeinen Server in China zu übermitteln. Warum auch? Das Gerät funktioniert auch ohne das rein per Steuerung über das Display sehr zufriedenstellend. Wo ist der Vorteil, wenn man nach dem Kochen auch das iPhone noch reinigen muss?
Aber Deine Kochdaten wären schon wichtig für China. Unterschätze das bitte nicht…..
Weil es einen Kim Wang interessiert was ein Klaus aus Deutschland brutzelt…
Weil „intelligente Küchengeräte“ das neue Botnetz von morgen sind. Wieso PCs infiltrieren, wenn Staubsaugroboter, Spülmaschinen und Heißluftfriteusen mit Sicherheitslćken in Firmware und Co und Internetzugang die neuen Glückbringer sind!
Einer meiner Klienten hat im Frühjahr ein Unternehmen gegründet, das mit Grid Computing erfolgreich werden wollte: Ziel war es, die Rechenleistung der Haushaltsgeräte von Privatnutzern zu bündeln und Unternehmen zur Verfügung zu stellen.
Ach ja, mittlerweile versucht das Unternehmen sein Glück im Webdesign.
6,4 Liter und ihr denkt Dienstreise nur etwas für Single Haushalte?
einfach mal lesen vor dem Absenden :-)
Habe ich, und Du?
„Die Zielgruppe vermuten wir in Single- oder Paar-Haushalten, die hier eine ordentliche Portion Pommes, leckeres Ofengemüse oder knusprig-zarte Hähnchenschenkel ohne große Eigenleistung und ohne die langen Wartezeiten klassischer Umluft-Backöfen fertigstellen lassen wollen.“
Honk!
.. habe 2 kleine.. perfekt gut genial !
Ihr seid verärgert darüber, dass Eure aus der Ferne einschaltbare Chinesische Friteuse Eure Bude nicht in Flammen aufgehen lassen kann? – Genau mein Humor. ;-)