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Bundesregierung informiert

Corona-Warn-App: Beschluss nennt Eckdaten

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49 Kommentare 49

Im Anschluss an ihre heutige Telefonschaltkonferenz haben die Bundeskanzlerin und die Regierungschefs der Länder ihren Beschluss über die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID19-Epidemie vorgelegt (PDF).

2020 05 06 Grafik Covid 19 Zahlen 1500

Covid-19-Infektionen in Deutschland

Das sechsseitige Dokument erläutert den Pfad zur schrittweisen Öffnung des Landes, den die Länder in eigener Verantwortung gehen sollen, geht im Volltext aber auch noch mal auf die geplante Corona-Warn-App ein.

Mit knapp 1400 Wörtern fasst der Beschluss die bereits bekannte Faktenlage noch mal leserlich zusammen. Zwar verzichtet dieser auf Überraschungen, wir haben uns dennoch dafür entschieden den gesamten Absatz zu zitieren, bietet dieser in Sachen Corona-Warn-App doch die aktuellsten Informationen von offizieller Stelle an.

Zur Unterstützung der schnellen und möglichst vollständigen Nachverfolgung von Kontakten ist der Einsatz von digitalem „contact tracing“ eine wichtige Maßnahme. Der Bund hat für die Entwicklung der entsprechenden App inzwischen entschieden, einen dezentralen Ansatz zu verfolgen und den Einsatz dieser App durch die Bürgerinnen und Bürger nach dem Prinzip der „doppelten Freiwilligkeit“ zu ermöglichen.

Das bedeutet, dass die europäischen und deutschen Datenschutzregeln strikt eingehalten werden und lediglich epidemiologisch relevante Kontakte der letzten drei Wochen anonymisiert ausschließlich auf dem Handy des Benutzers ohne die Erfassung des Bewegungsprofils gespeichert werden. Darüber hinaus soll nicht nur der Einsatz der App auf Freiwilligkeit basieren, sondern auch eine mögliche Datenweitergabe an das RKI zur Optimierung der App und für die epidemiologische Forschung soll nur freiwillig erfolgen.

Gibt ein Bürger diese Daten nicht frei, hat das keinen negativen Einfluss auf seine Nutzungsmöglichkeiten der App. Die App wird transparent „open source“ bereitgestellt. Sobald eine breit einsetzbare Anwendungssoftware (App) vorliegt, wird es darauf ankommen, dass breite Teile der Bevölkerung diese Möglichkeit nutzen, um zügig zu erfahren, wenn sie Kontakt zu einer infizierten Person hatten, damit sie schnell darauf reagieren können. Bund und Länder werden dazu aufrufen.

Die von der Regierung geplante Corona-Warn-App befindet sich aktuell noch in der Entwicklung, wird sich aber ohnehin erst nach der Freigabe der Apple-Schnittstelle in iOS 13.5 installieren lassen.

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06. Mai 2020 um 18:35 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Liebes ifun.de Team,
    Ihr macht einen guten Job!

    Die App wird damit nicht die erhofften Entlastungen der Gesundheitsämter bringen, aber dafür bleibt der Datenschutz in Deutschland gestärkt…

    Insgesamt ein positives Zeichen von gelebter Demokratie.

  • Klingt ja ganz gut.
    Aber was mach ich denn mit der Information. Wenn ich eine Warnung bekomme sollte ich dann gleich zum Doktor springen?

  • Das heißt aber, dass nur Personen diese App nutzen können, die ein relativ aktuelles Gerät besitzen.

    • Ich kann mir vorstellen dass auch für ältere iOS Versionen ein Update kommt

      • Das wird leider schon daran scheitern, daß ältere Geräte den erforderlichen Bluetooth-Standard nicht unterstützen, der für eine Messung der Abstände der Geräte untereinander benötigt wird.

      • Die Bluetooth-Abstandsmessung geht schon seit iOS 7. Also schon sehr lange. Nur der dauerhafte Zugriff auf diese Funktion im Hintergrund ist neu (plus ein paar weitere Teile). Ich denke es werden sehr viele iPhones diese App unterstützen. Auf den SouceCode bin ich schon gespannt :-)

      • @Didi: iPhones unterstützen Bluetooth LE ab dem 4s, also seit 2011.

    • Wobei hier als „aktuelles Gerät“ ein iPhone 6S aus dem Jahre 2015 ausreichen sollte.

  • Ein aus meiner Sicht sehr wichtiger Schritt in Richtung Akzeptanz wäre, den Quellcode öffentlich zugänglich zu machen. Das würde deutlich machen, dass keine anderen Absichten dahinter stecken und man könnte damit schon im Vorfeld den Verschwörungstheoretikern etwas Wind aus den Segeln nehmen.

    • Das ist m.W. auch so geplant. Open Source, vielleicht via GitHub zugänglich. Aber noch wird ja entwickelt…

      • Zumindest in dem zitierten Absatz wird Open Source ja explizit erwähnt und angekündigt…

    • Das soll wohl auch so passieren, allerdings wird das die Verschwörungstheoretiker auch nur nicht überzeugen. Erstens, weil es ja „von oben“ kommt, und zweitens, weil sie den Code eh nicht lesen können ;-)

      • Und weil Du außerdem nicht weißt, ob die App tatsächlich genau aus diesem Code compiliert wurde.

      • Und weil ein quelloffener Code ist eine Sache ist und das was dann mit den gesammelten Daten passiert eine andere Sache ist.

    • Ist oder soll doch Open source sein. Im Prinzip wurde alles gemacht was bemängelt wurde. Dezentral und Open source

      • Prinzipiell könnte jeder mit einer Apple Developer Lizenz das dann selbst auf das iPhone spielen. Dann hat man es zu 100% im Griff was die App genau macht… wenn man sich auskennt :-)

      • Nein, weil du das ExposureNotification entitlement nicht hast, das kriegen nur die offiziellen Anbieter der Apps.

        Aber man könnte die build-Parameter mit veröffentlichen und dann sollte bei gleichem Build-System dasselbe Binary rausfallen. Man kann auch mit Tools die Symbole vergleichen (IDA).

    • Eine ernst gemeinte Frage an die Experten:

      Woher weiß man, dass der zur Überprüfung veröffentlichte Quellcode tatsächlich dem entspricht, der in der App zum Einsatz kommt? Lässt sich das prüfen?

      (nicht als Verschwörungsdings gemeint, sondern rein technisch)

      • Sofern man den Code nicht selbst kompiliert und aufs iPhone bringt, weiß man es nicht ganz sicher. Wahrscheinlich kann man es aber mittels Dekompilierung der App + Netzwerk-Überprüfung (wie verhält sich die App?) nachprüfen.

  • Woher weiß meine App, dass ich positiv auf Corona getestet wurde? Muss ich das selbst eingeben? Sprich ist das freiwillig?
    Wenn ja, macht es für keinen Sinn. Denn nicht jeder wird das tun und dann wissen auch die anderen Kontakte nichts davon.
    Wenn nein, ist die App ja doch verpflichtend.

    • Ja du musst es selber eingeben. Aber warum solltest du das nicht machen? Bringt ja keinen Nachteil für dich.
      Das Gesundheitsamt weiß eh schon das du positiv bist, und weder erfährst du wer deine Kontakte waren, noch erfahren diese das du der Positive bist.

      Du musst es aber nicht eintragen. Es bringt keinen Nachteil. Allerdings kannst du dich dann fragen warum du die App vorher überhaupt installiert hast. Du kaufst ja auch keine Dauerkarte für das Stadion und gehst dann nicht hin. (Ok, schlechtes Beispiel derzeit.)

      • So sehe ich das auch.

      • Wird das nicht in anderem Ländern anders gelebt? Dort wird doch über ein QR Code vom DOK oder Gesundheitsamt oder was auch immer, den Zustand „infiziert“ in der App freischalten.

        Ansonsten kann doch jeder einen Tag quer durch die Stadt gehen, sich lang genug irgendwo aufhalten und am Abend zum Sandmännchen schöne Grüße an die Bevölkerung senden. Gerade die Mitläufer der Populisten, würden daraus einen Wettkampf machen.

      • Bin voll bei dir Oliver.
        Dabei ist mir das Beispiel mit dem Fitnessstudio eingefallen. Wieviele bezahlen da jeden Monat über Jahre ihren Mitgliedsbeitrag und waren nicht ein einziges :-)

      • @lars: Damit man die eigene App auf „positiv“ setzen kann braucht man einen Freischaltcode vom Gesundheitsamt (sowas wie eine TAN beim Banking). Sonst könnten sich ein paar Spaßvögel einen dummen Scherz erlauben.

  • Ich finde, es war gut, das über die App so viel diskutiert wurde. Nur so wurde das Projekt zu dem was da jetzt kommt.
    Die erste, geplante App mit uneinsehbarem Code und zentralem Tace und Tracking hätte ich (und viele Andere) mit Sicherheit niemals installiert. Jetzt sieht die Sache schon sehr viel vertrauenswürdiger aus.

  • Ich befürchte, dass die wenigsten sich die App überhaupt installieren werden sofern sie denn irgendwann mal fertig ist, der Nutzen dürfte dann wohl eher gering ausfallen.

  • Apple unterstützt Bluetooth Low Energy seit iOS5.
    Aber es wurde nicht zur Reichweitenmessung konzipiert und ist daher hochgradig ungenau.
    Die Regierung sagt, es benötigt 60% aller Bürger, damit die App wirklich helfen kann. Das sind ca. 50Mio Menschen. Laut BitKom gibt es in Deutschland 59Mio Nutzer mit Smartphone. Einige davon so alt, dass sie den Standard ich unterstützen. Vor allem ältere Menschen habe so ein Smartphone nicht.
    D.h. Fast alle Bürger mit einem tauglichen Smartphone müssen die App verwenden, damit der Nutzen überhaupt erreicht werden kann. Laut Regierung und seiner Techniker, wie Boos.
    Die Datenspende App haben 500.000 Menschen heruntergeladen.
    Nach dem Drama um Datenschutz werden es sich viele überlegen. Und damit wird der Nutzen dann gegen 0 gehen. Es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass die App was bringt. Selbst Länder wie Taiwan, Singapur (20% Nutzer) oder Südkorea sagen, dass die App alleine keinen Mehrwert hat. Nur in Zusammenhang mit der Kameraüberwachung in Singapur bspw. Würde sie was bringen.
    Zu guter Letzt: Sie wird wahrscheinlich zusammen mit dem BER live gehen (SCNR)

  • Mal eine Frage zum Diagramm: Kommen die Daten so wirklich vom RKI? Die ergeben eigentlich keinen Sinn. die Fläche unter der grünen Kurve (AUC) ist gefühlt deutlich größer als, die der roten. Es würde also mehr Genesene als jemals Erkrankte geben, was ziemlich ausgeschlossen ist. Auf der RKI-Seite habe ich die Zahlen nicht gefunden.

    • Das ist quasi ein statistischer Kniff, um die Genesenen (gesamt) mit den aktuell Erkrankten (nicht gesamt) zu vergleichen. Das geht unter der Annahme, dass einmal Erkrankte immun sind und dann nicht noch einmal erkranken (was ja noch nicht sicher ist).
      Hier muss also für den Vergleich der Gesamtzahl eigentlich die Fläche unter der roten Kurve bis zu einem bestimmten Zeitpunkt mit der punktuellen Zahl (Wert auf der Y-Achse zu diesem Zeitpunkt) der grünen Kurve verglichen werden.

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