Datensparsam, werbefrei, blutjung
Circles-App: Neue alte Ideen für private soziale Netzwerke
Wer erinnert sich noch an die ersten Gehversuche von Google+? Der inzwischen wieder eingestellte Facebook-Konkurrent des Suchmaschinen-Anbieters Google hatte 2011 mit etlichen Startproblemen zu kämpfen, traft in den Augen viele Anwender aber zumindest eine richtige Entscheidung: Google+ setzte auf die Trennung unterschiedlicher Freundeskreise.
Nutzer konnten so die eigene Familie vom Sportverein und den Kollegen trennen und alle Einzelgruppen gesondert administrieren. Dies sorgte für Übersicht und dafür, dass sich alle der so erstellten Kreise ganz gezielt mit geteilten Inhalten versorgen ließen.
Wichtige Personengruppen in eigenen Kreisen
Einen identischen Ansatz verfolgt die neu gestartete Circles-Applikation, die ein privates soziales Netzwerk etablieren möchte, das vollständig auf Werbung verzichtet, den Datenschutz seiner Anwender groß schreibt und auf klare Trennungen zwischen unterschiedlichen Personengruppen setzt.
Die App, die sich momentan noch in der Betaphase befindet aber schon jetzt mit dem Einladungscode FULLCIRCLE ausprobieren lässt, hat sich leider noch nicht für ein Monetarisierungsmodell entschieden und bietet sich, aktuell vollfinanziert von einem Wagniskapitalgeber, komplett kostenlos an.
Glass verlangt 31 Euro pro Jahr
Hier hätten wir uns einen mit der Foto-Sharing Plattform Glass vergleichbaren Ansatz gewünscht, gleich von Anfang an einen konkreten Monatspreis aufruft. Der Instagram-Konkurrent verlangt bekanntlich 31 Euro pro Jahr.
Dennoch empfehlen wir euch einen Blick in das eingebettete Circles-Video, da die Idee hinter dem Facebook-Mitbewerber wirklich durchdacht zu sein scheint.
Natürlich wäre es einfach, der neuen Anwendung mit Verweis auf das Henne-Ei-Problem so gut wie keine Chancen auf einen langfristigen Erfolg zu prognostizieren, so pessimistisch wollen wir die junge App aber nicht betrachten und freuen uns über frischen Wind in der nach wie vor von Facebook dominierten Kategorie.
Nachdem es im Social Media heutzutage eh nur noch um Fotos und Videos geht:
Einfach in der iCloud Fotomediathek ein freigegebenes Album erstellen und veröffentlichen. Link an die relevanten weiterschicken und fertig.
Kostet: Nix
Speicher: 10.000/Album
Und ja: Geht auch für Androiden und andere seltsame Aliens. (Achtung: Kann Spuren von Sarkasmus enthalten).
So nebenbei: Der genutzte Speicher wird übrigens auch nicht von der iCloud abgezogen. Also ein guter Rat für jene, deren iCloud-Speicher wegen Fotos/Videos immer voll ist.
Ich würde mir wünschen, dass Apple endlich eine volle Auflösung der geteilten Fotos bereitstellt. Die geteilten Alben sind unbenutzbar, wenn man in einer Familie Bilder gemeinsam sammeln will.
Für deinen angesprochenen Zweck nützlich, aber viel kann man mit den kastrierten Bildern auch nicht anfangen
Ich habe das auch bei mir in der Family gemacht. Und dort gibt es auch ein paar mit Android Phone. Weist du da mehr? Gibt es da eine iCloud App wo man dieses geteilte Album anschauen kann, bzw. auch Push Nachrichten bekommen wenn neue Bilder online sind?
Man kann jedes Album „veröffentlichen“. Da bekommst du dann einen Link den du verschicken kannst.
Android User können damit dann (ohne Registrierung) auch ins Album schauen.
Danke für den Artikel. Eure Fragen sind genau auch meine. Ich bin über die Jahre sehr skeptisch geworden. Oft wurde zu Beginn etwas ganz anderes versprochen, als am Ende gehalten wurde. Hmmmm
Die Namenswahl finde ich interessant: Fand da jemand The Circle von Dave Eggers so gut?
viel mir auch sofort ein… ;-)
Sehr gutes Buch….extrem schlechter Film :D
Das „Henne/Ei“ Problem ist leider ein sehr gewichtiges und war schon der Tod vieler guter Ideen.
Da kann man aber ruhig schon pessimistisch sein. Wer ist die genaue Zielgruppe? Bei Glass ersichtlich und da dann auch verständlich Geld für eine gute uploadqualität zu Verlagen. Hier? Sehe ich keine Abgrenzung. Wenn Datenschutz und Werbung keine Option darstellen muss es halt per Monatsabo bezahlt werden, wo dann jedoch der Mehrwert fehlt. Deutschland ist da zwar etwas komisch, in der Realität sehen die Preise für werbeprofile jedoch so aus dass Datenschutz eben nichts wert ist (Cent Beträge sind hier einfach mal als nichts zu betrachten). Da wird man dann weiterhin eher bei den Facebook (Töchtern) unterwegs sein. Hier wäre eine ordentliche Zielgruppe sinnvoller gewesen aber nagut. Macht sich später gut aufm Lebenslauf ein Social Media entwickelt zu haben. Egal ob es flopt oder nicht
Die Freunde/Kollegen/Familien-Trennung macht man doch mittlerweile über die Messenger-Dienste. Das war zu Zeiten von Google+ noch nicht umsetzbar. Folglich bin ich skeptisch, ob das als Alleinstellungsmerkmal heute noch ausreichen sollte. Obwohl ich die Idee gut fand (Google+). Das System von Facebook (alle in einen Topf, wir haben uns alle lieb) ist mittlerweile auch überholt und in der Tat völlig unübersichtlich.
@Nicolas:
Vielleicht ist es auch für euch mal interessant mal das Fediverse als Artikel aufzugreifen.
Wer wirkllich an Alternativen (sozialen) Netzwerken interessiert ist findet im Fediverse auch gesunde Lösungen für die ganze Familie.
Bitte erlaubt mir als Empfehlung diesen wirklich guten Artikel zu verlinken:
https://www.kuketz-blog.de/das-fediverse-social-media-losgeloest-von-den-fesseln-kommerzieller-interessen/
Circles klingt zwar nett, aber früher oder später müssen die ja irgendwie Geld verdienen. Und ich bezweifle, dass die meisten User bereit sind eine soziales Netzwerk zu abonnieren. Aber eine Alternative zu Facebook wäre wirklich toll.
Da wird sich eher Zoomie durchsetzen
Was ist eigentlich mit diaspora? Und ello für Art gibt es ja auch noch.