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Leere Technik-Worthülsen

Bundesregierung präsentiert AppChecker: Datenbank für Handy-Apps

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18 Kommentare 18

Falls ihr über zwei Minuten Freizeit verfügen solltet, dann schaut euch das von euren Steuergeldern finanzierte Datenschutz-Portal AppChecker an. Auf diesem sollen Smartphone-Nutzer fortan nachschauen können, welche persönlichen Daten die auf ihren Smartphones installierten Apps sammeln und wem diese anschließend zur Verfügung gestellt werden.

Bildschirmfoto 2021 03 18 Um 14.11.20

Was heute von der Bundesregierung präsentiert wurde, hat seine Finanzierung vom Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz erhalten und wurde von den beiden Vereinen iRights e.V. und dem Institut für Technik und Journalismus e.V. aus dem Boden gestampft.

Nur deutsche Gratis-Apps für Android

Was fraglos gut gemeint ist krankt an Umfang und Umsetzung. So berücksichtigt AppChecker derzeit ausschließlich Android-App, ausschließlich deutschsprachige Applikationen und ausschließlich kostenlose Downloads.

Insgesamt sollen bereits 30.000 Apps auf dem Portal verfügbar sein, lediglich 3000 davon wurden jedoch „ausführlich analysiert“ und anschließend mit Noten von 1 (kein Risiko) bis 5 (sehr problematisch) versehen.

Ard Mediathek 1500

Keine Noten für Facebook, Instagram, YouTube

Ausgerechnet die populärsten Downloads, wie etwa die Facebook-App, Instagram, YouTube, WhatsApp oder Gmail wurden nur in Schnelltests berücksichtigt. Ausführlich mit Note 1 getestet wurden hingegen die Offline Koran-App „Al-Quran Offline-Lesen“, der „DAK Kopfschmerz-Coach“ oder die „Einfach vorlesen!“-App der Stiftung Lesen, die ohnehin nur die Webseite des Anbieters darstellt und mehr als Mini-Browser mit fest eingestellter Internetadresse, denn als eigenständige Smartphone-Applikation gewertet werden muss.

Uns erinnert das Projekt an das kurzlebige Govapps.de-Portal steuerfinanzierter Apps, das erst für teures Geld aufgebaut wurde, nur um wenig später sang und klanglos wieder eingestellt zu werden.

Leere Technik-Worthülsen statt brauchbarer Tipps

Der AppChecker verwandelt Fördermittel in nichts-sagende Datenschutz-Bewertungen, die schon mit dem nächsten Update der getesteten Apps überholt sein können und selbst interessierten Anwendern überhaupt nicht weiterhelfen.

Statt nachvollziehbaren Handlungsempfehlungen bekommen Besucher des AppChecker-Portals leere Technik-Worthülsen vorgesetzt. Nehmen wir die „Einfach vorlesen!“-App der Stiftung Lesen, hier erklärt der AppChecker, unter der Überschrift „Wer bekommt welche Daten?“, dass ein TLS-verschlüsselter Verbindungsaufbau zum Content Delivery Network BootstrapCDN stattfindet…

Bei der ARD-Mediathek sieht der AppChecker: „ein mittleres Risiko für Ihre Privatsphäre“.

18. Mrz 2021 um 14:19 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Der Witz: Was da Millionen (!) kostet, gibts franko gratis von jedem einigermassen versierten Abiturienten erzählt…

    • Oder sogar im AppStore selbst. Und da sogar noch aktuell!

      Allerdings muss man da halt dann bisschen selber denken, man bekommt keine Schulnote/Score. Wer am Schutz seiner Daten wirklich interessiert ist dürfte das aber problemlos auf die Reihe bekommen. Den Rest interessiert es sowieso nicht, weder im AppStore noch im AppChecker.

      Man hat also wieder mal ne tolle Lösung gebaut, wo noch das passende Problem dazu fehlt…

  • Cool, jetzt wissen wir warum kein Geld für Impfstoffe da ist, besser sinnfreie Projekte

  • Ich fand mobilsicher. de war und ist eine gute Quelle für Sicherheitsfragen im Smartphone Bereich. Und diese Appchecker Thema gibts ja noch nicht so lange. Ich geb dem ganzen noch eine Chance.

  • Ich bitte um Wiedervorlage, ifun, sollte der Staat es schaffen, etwas Brauchbares daraus zu machen.

  • Da ist die sang- und klanglose Einstampfung der App doch jetzt schon absehbar. Wäre interessant wenn ifun das Thema in ein paar Jahren nochmal aufgreifen würde.
    Statt Energie in wirklich wichtige Themen wie zum Beispiel die Spaltung der Gesellschaft, intensiver (!) und ernst gemeinter Bürokratieabbau, Transparenz bei politischen Entscheidungen, Beschleunigung der Bearbeitungsgeschwindigkeit von Anträgen und Planungen, Vereinfachung (Reduzierung des Haftungsrisikos) von ehrenamtlichen Tätigkeiten uvm. zu stecken, investiert man in derartige Steuergräber.

    Die (eigentlich sehr sinnvolle Institution) EU flutet uns regelrecht mit irgendwelchen Verordnungen die reine ABM Maßnahmen sind und die dann immer rasch von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden müssen (dreimal darf man raten welches Land da dann immer noch in Sachen Komplexität einen oben drauf setzt während andere sich einen feuchten Dreck um die Umsetzung scheren). Was ich da in meinem beruflichen Umfeld mitbekomme ist wirklich zum verzweifeln.

  • Vielleicht sollte man in der Überschrift erwähnen, dass AppChecker derzeit nur Android Apps anzeigt!!

  • Liest das hier noch einer? Egal…

    Also ich muss jetzt mal Kritik los werden! Alle (einschließlich ifun.de) meckern hier nur rum. Und ja, es gibt viele Stellen an denen das Projekt verbessert werden sollte und viele Dinge wurden hier auch angesprochen, aber hat einer von euch mal bis ans Ende der Seite gescrollt? Da stehen eine Telefonnummer und eine Mailadresse. Wer von euch hat sich die Mühe gemacht und seine Kritik konstruktiv in eine Mail verpackt und dort hin gesendet? Oder wer hat gar dort angerufen? Ich nehme mal an keiner.
    Ich finde eine solche Seite durchaus wichtig. Erst gestern hatte ich wieder das Thema Datenschutz in meinem privaten Umfeld und ich bin inzwischen der Meinung, dass im privaten 90% der Leute keine Ahnung haben was da mit ihren Daten tatsächlich passiert. Und da finde ich ein solches Projekt sehr gut, auch wenn es noch lange nicht perfekt ist. Aber das könnte man ja ändern.
    Und kommt mir jetzt nicht mit „Apple hat das aber schon im AppStore“, denn das ist 1. nicht unabhängig und 2. können die Entwickler rein schreiben was sie wollen und keiner prüft es, unterm Strich also auch nicht weiter AppChecker.

  • In welcher Traumwelt leben die? Währen die so eine Gülle produzieren stampft man in irgend einem anderen Land wieder die nächste Große Plattform aus dem Boden. Wenn dass die Digitalisierung ist von der Merkel sprach, dann prost Mahlzeit!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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