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Apple will mitverdienen

Brave-App knickt ein: Apple untersagt Trinkgeld-Modell

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50 Kommentare 50

Nach längerer Durststrecke ohne signifikantes iOS-Update hat der Datenschutz-Browser Brave jetzt seine jüngste Version 1.22 zum Download im App Store bereitgestellt und erklärt in einem begleitenden Blogeintrag, warum das aktuelle Update ein ganz besonderes ist.

Apple will mitverdienen

Um dies zu verstehen, muss man zuvor jedoch zumindest einmal vom sogenannten Rewards-System gehört haben, das Brave als digitale Quasi-Während in seinem Browser etabliert hat.

Das Rewards-System funktioniert folgendermaßen: Anwender, die Werbung von datenschutzkonformen Werbeanbietern konsumiere, erhalten dafür Rewards-Punkte (BAT). Die geldwerten Punkte lassen sich von den Nutzern dann manuell oder automatisch an Webseiten überweisen und verteilen die Ausgaben der Werber so zwischen Nutzern, Content-Lieferanten und dem Brave-Team selbst.

Brave App

Damit ist jetzt Schluss. So hat Apple dem Rewards-System des alternativen Browsers nun einen Riegel vorgeschoben. Die Begründung des iPhone-Konzerns: Wenn Trinkgelder verteilt werden, ganz gleich in welcher Währung, müssen diese über Apples In-App-Kauf-Mechanismus fließen und Apple so am Umsatz beteiligen.

Auch Punkte sammeln nicht mehr möglich

Nach Angaben der Brave-Verantwortlichen hat Apple auf Punkt 3.1.1 und Punkt 3.2.2 der App Store Richtlinien verwiesen und gleich mehrere Änderungen von den Entwicklern gefordert. Neben dem Verteilen von BAT-Trinkgeldern, wurde das Brave-Team auch aufgefordert, das Sammeln von BAT-Punkten aus der App zu entfernen. Entsprechend können Mobil-Anwender auf dem iPhone fortan nicht mehr am Rewards-System teilnehmen.

Die Brave-Macher zeigen sich enttäuscht von Apples Entscheidung und dürften als weiteres Fallbeispiel in die Untersuchungsakten der Marktwächter eingehen, die sich derzeit mit Apples App Store-Monopol in Europa und in den USA auseinandersetzen.

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11. Dez 2020 um 14:34 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    50 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • auch wenn das Gemeckere gleich wieder losgeht „Apple ist gierig blablabla“…sie wussten von Anfang an, dass das ohne an Apple abzudrücken nicht geht…von dem her finde ich die Realrion von Apple vollkommen gerechtfertigt.

    • Hm, ja Ansichten gibt es vielerlei. Ich sehe das etwas anders und stelle die Frage: wenn ich was verschenken will, warum muss da ein dritter was daran verdienen??

      • Da steht dass die Gelder zwischen User ,Werbetreibenden und brave Team fließen also verdienen die von brave sehr wohl daran

      • So wie ich es verstehe,fließt da Geld vom Werber über den content-Lieferanten zum User und dem brave Team

      • Frag das mal den Staat. Wenn Du aus dem Nichts ein Produkt erschaffst und vorher alle Voraussetzungen dafür leistest (Strom, Ernährung, Abfall etc. plus Steuern), will der Staat etwas von Deinen Einnahmen abhaben, obwohl Du ja bereits Steuern für die Voraussetzungen gezahlt hast. Er greift also zweimal zu. Apple nur einmal.

      • Sorry, aber das ist etwas kurz gedacht. Die „Vorleistungen“ sind in der Regel Betriebsausgaben. Steuern werden nur auf den Gewinn (Überschüsse Einnahmen über Ausgaben) fällig.
        Sicher, auch dies vereinfacht ein wenig, ist aber im Grundsatz zutreffender als “ ich muss zweimal Steuern bezahlen “
        Davon abgesehen: wieso überhaupt soll ein Vergleich Apple und Staat passend sein?

      • @Pukeko
        Kannst du bitte ein praktisches Beispiel aufzeigen?
        Danke

      • Dümmlicher Vergleich.
        Apple kassiert ganz sicher nicht nur einmal ab:
        Apple hält die Hand auf unter anderem bei:
        – Hardware
        – Software
        – Apple-Services
        – AppleCare-Garantie
        – Reparaturen
        – AppStore-Provision
        – Abo-Provision
        – ApplePay-Transaktionen

      • @pukeko: Ich stimme Dir zu. Krasseres Beispiel ist die Rente. Sie geht vom Lohn ab, wird dabei versteuert, dann bei Auszahlung nochmal versteuert und jeder Einkauf damit auch noch mal versteuert. Der Gegenwert einer Ware raduziert sich auf 26,873 Prozent. Kein Wunder, dass Teures als solches empfunden wird.

      • @mike: Du kaufst einen Rohstoff, zahlst dabei Steuern (und wenn es nur die Mehrwertsteuer wäre…), erschaffst etwas, verkaufst es und musst den Verkaufspreis versteuern.

      • @Katja: bei der Rente wird (altes Modell) nur der Ertragswert gesteuert, dh. Der Betrag, den man mehr erhält, als eingezahlt. Beim neuen Modell, auf das stückweise umgestellt, wird auf die Einzahlung der Rentenbeiträge keine Einkommensteuer fällig. Insoweit: keine doppelte Besteuerung.
        Ja, beim Einkaufen wird Umsatzsteuer fällig, auch wenn vorher das Einkommen schon mit Einkommensteuer belastet war. Das ist aber auch keine Doppelbesteuerung, sondern zwei unterschiedliche Steuern, deren Gesamtbelastung eben für eine möglichst gerechte Besteuerung sorgen sollen (einen Teil auf das Einkommen, einen Teil auf den Konsum)

      • @Bisky: die Mehrwertsteuer beim Verkauf verringert sich um die beim Einkauf gezahlte Mehrwertsteuer, da diese von der an das FA zu zahlenden Zahllast abgezogen wird.
        Nix mit Doppelbesteuerung

      • @KHW
        Deine Auführungen zur Rente sind falsch. Die gesetzliche Rentenversicherung ist vom Bruttolohn zu bezahlen. Der Bruttolohn wird besteuert.
        Bei Rentenbezug ist die Rente ebenfalls zu besteuern. Ab 2040 ist die Rente bei Bezug zu 100 % zu versteuern, denn der Besteuerungsanteil von aktuell 80 Prozent steigt jährlich um 2 Prozent. Hier wird tatsächlich mehrfach besteuert. Es gibt 1.000 Beispiele der Doppelbesteuerung. Von den meisten Steuern habt ihr aber noch nie gehört und die werden meisst beim Erzeuger abgerufen und auf den Verlaufspreis aufgeschlagen. Und auf den Betrag kommt am Ende meisst noch die Umsatzsteuer in Top. Schaut euch nur die Energieprodulte (Strom, Kraftstoff) an. Die Schaumweinsteuer zur Finanzierung des 1. Weltkrieges erfunden gibt es noch immer. Die Alkopopsteuer. Ach ach ach. Wir werden an sovielen Stellen ausgepresst. Kein anderes Land der Welt macht es so erfolgreich wie Deutschland.

      • @Mike Gern. Ich erstelle Videotutorials. Die erzeuge ich mit meiner Stimme und zeige, wie man bestimmte Software benutzt. Das kann ich nur, weil ich meinen Computer bezahlt habe, den Strom zum Betrieb, das Essen und Trinken, damit ich leben und überhaupt die Filme aufnehmen kann, das Abwasser, weil ich auch mal aufs Klo muß, und so weiter. Für all das habe ich bereits Steuern entrichtet. Nun erschaffe ich die Tutorials aus dem Nichts, nur mit den Voraussetzungen, die ich bereits bezahlt habe. Weil ich dadurch aber Einkommen erziele, will der Staat dafür nochmal Steuern haben (Einkommenssteuer). Die Einkommensteuer ist meiner Meinung nach mit Dir unfairste Steuer überhaupt. Steuern müssen entrichtet werden, damit der Staat lebensfähig bleibt. Das ist mir klar. Aber sich von meinem bisschen generierten Geld auch noch was abzwacken, empfinde ich als dreist.

      • @Pukeko
        Also das mit PC ist so, dass du jene Steuer zahlst, die der Produzent abliefern musst. Sie ist nur separat ausgewiesen. Anderseits, wenn du eine Firma hast, wie sieht es da mit der MWST genau aus?
        .
        Zum Essen, Trinken, Abwasser etc. Du brauchst das ja nicht zu kaufen, das Klo zu benutzen usw., denn für Videos brauchst du das alles nicht. Das ist nur für dein Privatleben. Und auch da bezahlst du die MWST, die dir die Firma/der Verkäufer separat ausweisen muss. Wenn das nicht wäre, würdest du nur 1 Gesamtpreis sehen. Und wenn du für fliessendes Wasser und Abwasser nichts bezahlen willst, ist das das Eine, du bezahlst aber auch hier für die Dienstleistung und keine Steuer.
        .
        Videos: Ja, da stimme ich dir voll zu, dafür benötigst du wirklich „nur“ deine Stimme und dein Gesicht. Für beides hast du aber noch nie Steuern bezahlen müssen. Oder? Du erstellst Videos und bezahlst keine Steuern, wenn du sie gratis weiter gibst.
        Und jetzt kommt das wirklich fiese, ungerechte Ding. Du willst Geld für deine Videos und der Staat verlangt eine MWST. Ich würde auch dagegen sein, wenn deine Videos keinen Mehrwert hätten. Wobei du dann keine Steuer zahlen müsstest, weil sie niemand kauft.
        Somit bezahle ICH die MWST, die DU dann abliefern musst. Das ist dreist.
        .
        Ja, ich kenne auch niemand, der gerne Steuern zahlt. Anderseits bekommst du Strassen, eine relative Sicherheit, ein Gesundheitswesen, usw. Müsstest du jedes Mal, wenn du einkaufen gehst, vorab Wegzoll zahlen, damit mit dieser Maut die Strasse unterhalten werden kann … …nur so als Beispiel… … Wie glücklich wärst du dann?
        .
        Und Ja, eine fixe Steuer, die Einkommensunabhängig ist, trifft die Armen und Wenigverdienenden härter als jene, die ein grosses Einkommen haben. Und das ist ungerecht.

    • Bla. Dann soll Apple side-loading erlauben. Aber dann wären die Einnahmen nicht mehr so hoch

    • Deine Argumentation zielt darauf ab, dass es Wahlfreiheit gäbe. Gibt es aber nicht … in sofern gibt es nur „Friss oder stirb“.

    • Auch wenn das Geflenne gleich wieder losgeht, fast jedes andere Betriebssystem erlaubt die Installation und Ausführung von ThirdParty-Software, die man sich auf eigene Gefahr aus dem Netz besorgen hat. iOS und iPadOS funktionieren hingegen eher wie eine Playstation mit Zugang zum PSN-Shop.
      Nicht umsonst wird Android mit westlichen Demokratie und iOS mit dem Iran und Nord Korea gleichgesetzt.

  • Wo Apple Datenschutz doch so wichtig ist, hätten Sie hier doch mal ein Auge zudrücken können. Wobei das wahrscheinlich schwierig zu rechtfertigen ist

  • mich würde dann mal interessieren wie das mit Payback Punkte sammeln oder dergleichen weiter geht … is ja auch ne Art von Währung die an Apple vorbei fliesst

  • Ganz klarer Fall: wenn ich beispielsweise mit der McDonalds-App meine Bestellung aufgebe und direkt über die App bezahle, dann sollte Apple daran mitverdienen!!11!

  • Sideloading! Langsam ist das echt überfällig. Es muss unter iOS die selben Möglichkeiten geben Programme zu installieren wie unter MacOS.

    • gebe dir vollkommen recht! ich hoffe sehr für alle iPhone nutzer, dass Cydia zugelassen werden muss. Und die leute die hier nach einem geschlossenen system schreien sollten auch das recht verlieren auf ihrem Mac programme zu installieren wenn sie nicht aus dem appstore kommen.

      Ich meine am ende muss ja niemand das sideloading nutzen, aber die möglichkeit zu haben ist doch einiges wert.

      • Ja, sehe ich auch so.
        Zudem müsste Nutzung des App-Stores für App-Anbieter nachvollziehbar kosten (z.B. nach Größe der App und Downloads) und wenn diese Kosten höher sind als in anderen Stores, würden die Anbieter das gegebenenfalls an die Käufer weiterreichen. Als Kunde kann ich dann entscheiden: Teuer kaufen – evtl. Mit höherer Sicherheit oder billig kaufen – mit eventuell höherem Risiko.

    • Das mit den gleichen Möglichkeiten wird kommen. Aber anders als du denkst. Auf dem Mac wird es auch nur noch den App-Store geben.

  • Mal wieder der größte IT Konzern der Welt, der sich noch mehr an der Arbeit der kleinen Programmierer bereichern möchte.

  • Was ein „digitales Quasi-Während“? Noch nie davon gehört.

  • Im Ernst, manche Kommentare sind in der einen oder anderen Richtung ziemlich „voreingenommen“.
    Ich kann Apple natürlich verstehen, dass die Infrastruktur bezahlt werden will und ja, man kann sagen “ so sind nun einmal die Regeln, um diese Infrastruktur zu nutzen“
    Gleichwohl, ich denke auch, dass Apple den Bogen überspannt und sich immer stärker der Gefahr regulatorischen Eingriffe aussetzt.
    Das Grundübel ist der Wechsel von einem Hardwareproduzenten zu einem „Dienstleistungsbetrieb“ (mit unklarer Dienstleistung).
    Auch wenn Vergleiche immer hinken: Man stelle sich vor Mercedes würde von seinen Kunden verlangen, an den Einnahmen aus dem Frachtverkehr beteiligt zu werden, der mit Mercedes LKW abgewickelt wird. Nach dem Motto: Du kannst ja auch einen anderen LKW fahren!
    Weit hergeholt? Bestimmt, weil dann eben keiner mehr Mercedes-LKW kaufen würde!
    Nur ist das hier anders gelagert. Die App-Programmierer bestimmen eben nicht, welches Smartphone genutzt wird, sondern der Kunde macht das. (Übertragen würde das heißen, der Warenempfänger sagt „Meine Bestellungen dürfen nur mit Mercedes-LKW ausgeliefert werden“
    Die App-Anbieter haben keine Wahl, entweder sie verzichten auf einen ganzen Kundenkreis oder sie bezahlen Apple.
    Im Marktsegment „Apple-Nutzer“ hat Apple durch den App-Store ein Monopol!
    Und der Verdacht der missbräuchlichen Nutzung dieser Marktmacht wächst!

    • +1

      Sehr schöner Kommentar mit einem leicht nachvollziehbarem Vergleich.

    • Für meine Begriffe ist das schon lange kein ein bloßer Verdacht mehr.
      Man stelle sich nur vor, dass, um beim Beispiel zu bleiben, eben das Autohaus in dem der LKW bis zum Kauf stand nun verlangt, dass für alle Einnahmen aus Transportleistungen, die mit diesem LKW getätigt werden, 30% Ertragsbeteiligung fällig wären, obwohl nach dem LKW-Verkauf vom Autohaus gar keine Leistungen mehr für diesen erbracht werden. Andernfalls könnten keine weiteren LKW über das Autohaus verkauft werden.

    • Mercedes ist n gutes Stichwort. Was ganz anderes, aber auch ne Frechheit.
      Die Autohersteller, eben wie dieser, liefern jetzt Fahrzeuge aus, die man gekauft hat mit seinem Geld. Die meisten Extras sind schon verbaut, allerdings müssen diese jetzt neuerdings über das fahrzeugmenü über Monatsabos gekauft bzw. freigeschaltet werden.
      Auch ne Freiheit!
      Ist ne andere Kategorie aber kommt mir auch spanisch vor. (Ist mir nur bei dem Beispiel eingefallen)

  • Das ist doch sowas bescheuertes. 1. als hätte Apple nicht schon genügend Geld und 2. dann müsste Apple auch bei allen anderen Apps wie eBay, Amazon, Otto, McDonald’s und co. kassieren.

    Manchmal sind Apple’s Richtlinien echt zum kotzen.

  • Und morgen kommt dann die Meldung dass es ein Versehen seitens Apple war und sie rudern wieder zurück.

  • Ich kann mit Apps a la Netto etc. auch meinen Einkauf bezahlen. Erstaunlich, dass Apple noch nicht auf den Trichter gekommen ist, von meinem Wochenendeinkauf 30% vom Betreiber einzukassieren.
    Das jedenfalls geht auch so nicht mehr lange gut, Apple … ihr habt da einfach gnadenlos überzogen …

  • Ich benutze Brave seid ca. einem Jahr als default Browser für MacOS und iOS. Super Sache! Kann mir vorstellen, dass hier Apple die Chance sieht einen wachsenden Konkurrenten klein zu halten.

  • … und Crypto freundlich war Apple bis jetzt noch nicht wirklich.

  • Meines Erachtens geht es hier um ein neues Zahlungsmodel, was Content, Werbung und Konsum möglichst sinnvoll miteinander verknüpfen könnte.

    Das hat Apple so aber nicht vorgesehen, als darf es das im eigenen Ökosystem auch nicht geben! Eine höchst arrogante Einstellung, an der schon viele große Konzerne kaputt gegangen sind!

    Apple täte gut daran, sich solchen Lösungen offen gegenüber zu stellen, statt sie pauschal abzulehnen!

  • Es ist Grundsätzlich eine Frechheit was Apple sich hier leistet. Sie nutzen ganz einfach ihre Marktmacht aus und das hier viele den riesen konzern auch noch verteidigen (der praktisch keine Steuern bezahlt) zeigt mir umso mehr das hier dringend gehandelt werden muss.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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