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Datenschutz-Bedenken

Berlin: Obdachlosenzählung nur ohne App

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25 Kommentare 25

Kleiner Schwenk in die Bundeshauptstadt. Hier leben nicht nur knapp 3,7 Millionen Berliner in ihren eigenen vier Wänden, groben Schätzungen zufolge halten sich auch zwischen 4.000 und 10.000 Obdachlose an der Spree auf.

Obdachlos Unsplash Small

Um Hilfsangebote für diese gezielter ausbauen zu können, plant der Berliner Senat schon seit Jahresanfang eine Obdachlosenzählung, die die Anzahl der Berlin-Bewohner ohne feste Bleibe ermitteln soll.

Initial sollten dazu Dreierteams mit einem vom Datenschutzbeauftragten abgenickten Fragebogen durch die Hauptstadt ziehen und die Zielgruppe im persönlichen Gespräch befragen.

Geplant war, dass die Teams der Daten-Erfasser gleichzeitig zwischen 22 und 1 Uhr ausrücken (um doppelte Zählungen so zu vermeiden) und die Antworten mit einer mehrsprachigen Smartphone-App erfassen, die die Fragen auch auf den jeweiligen Landessprachen hätte vorlesen können.

Dieses Unterfangen wurde nun gestoppt. Wie das Berliner Inforadio aktuell mitteilt, habe der Berliner Senat zwar die grundsätzliche Erlaubnis zur Zählung bekommen, Datenschutzbedenken sorgen nun jedoch dafür, dass mit Stift und Klemmbrett gezählt werden muss – die App darf nicht mit auf die Straße.

Die Berliner Sozialverwaltung hat von der Datenschutzbeauftragten die Erlaubnis für eine Obdachlosenzählung bekommen. Das sagte die Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Montag dem rbb. […]

Ursprünglich sollte für die Obdachlosenzählung eine mehrsprachige App genutzt werden, über die mit obdachlosen Menschen auch in einer Fremsprache hätte kommuniziert werden können. Allerdings sei das auch Datenschutzgründen nicht möglich. Laut Breitenbach hätten ehrenamtlichen Helfer die gesammelten Daten theoretisch auf ihren privaten Mobilgeräten abspeichern können. Bei einer Zählung mit Klappbrett, Zettel und Stift habe die Datenschutzbeauftragte hingegen keine Bedenken.

Eine Entscheidung, die ins Bild passt.

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28. Mai 2019 um 14:09 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Und ein schnelles Foto vom Klemmbrett zu machen wäre ausgeschlossen?

    Wenn einer die Daten möchte dann bekommt er sie auch.

  • Was ist das bitte für ein bescheuertes Argument?

    Die Mitarbeiter werden wohl Datenschutzklauseln unterschrieben haben, dass nichts auf private Geräte gehört, sprich sie ein Diensthandy dafür haben.

    Darüber hinaus hindert das Klemmbrett doch nicht daran, sich davon ein Foto zu machen?

    Außerdem müssten so ja die Mitarbeiter (gegebenenfalls sogar auf dem Privathandy) eventuell sogar online Übersetzer nutzen, wenn sie nicht kommunizieren können, was ja dann noch schlimmer wäre….

    • Die „ehrenamtlichen Helfer“ haben gewiss ein Diensthandy.
      Allenfalls könnte man ihnen eines temporär abgeben. Aber das kostet auch einiges. Und aufschreiben geht vielen echt schneller/einfacher als mühsam tippen.

  • Diese Neuländer und deren Datenschutz Mist, da würden mir einige vulgäre Ausdrücke einfallen…

  • Stimmt, man kann so einen Zettel natürlich auch nicht mit dem eigenen Handy scannen^^
    Gott sind die doof…
    Da sind wieder mal sogenannte Profis am Werk^^

  • Erinnert mich an meine Arbeit im Callcenter. Da haben wir auch alle Bankdaten, etc. per Stift auf Papier festgehalten, quasi als Backup. Die konnte man nach der Arbeit sogar mit nach Hause nehmen.
    Erscheint mir hier ähnlich, weil am Ende wird man ja auch alles von Papier in Computer abtippen. Und was passiert mit dem Papier?

  • Wahnsinn!

    Simple Android-Smartphones und Tablets gibt es doch schon für rund 100€.
    Konnte man sich nicht dazu durchringen, eine Handvoll solcher Gerät zu kaufen um dann darauf diese App exklusiv aufzuspielen?

  • Man zählt lieber in Berlin als die Probleme aus der Welt zu schaffen und schnell zu helfen! Super!

    • Bullshit. Erstmal muss man die Ausmaße des Problems erfassen, damit am Ende genügend Mittel bereitgestellt werden.

      • Als ob es dieses Problem erst seit Gestern gibt! Da passiert seit Jahren nichts in Berlin!
        Vielleicht achten sie ja einmal auf ihre Aussprache, man kann sich auch mit unterschiedlicher Meinung höflich ansprechen.

      • Es ist keine andere Meinung. Die Ausmaße müssen jetzt erstmal erfasst werden. Punkt.

  • Naja wenn man ehrlich ist, macht es eben schon einen Unterschied, ob sich saemtliche Daten mit wenigen Klicks ueberspielen lassen, oder mehrere tausend Frageboegen abfotografiert werden muessen – das macht den Datenklau unattraktiver.
    Natuerlich sollte man davon ausgehen koennen, dass die Mitarbeiter daran ueberhaupt kein Interesse haben, aber in der heutigen Zeit sollten die Entwickler dennoch entsprechende Vorkehrungen in die App einbauen, sodass der Datenklau eben nicht derart simpel ist.

  • Die Maßnahme, endlich einmal konkrete Zahlen über die Obdachlosen in Berlin zu erhalten incl. woher etc. ist längst überfällig. Der Gedanke, dabei darauf zu achten, dass die Daten besonders schützenswert sind (wir reden hier über die Schwächsten in unserer Gesellschaft) ist löblich.
    Die Umsetzung zeigt leider einmal mehr, dass unsere Verwaltung noch meilenweit davon entfernt ist sich mit „neuen Medien“ auszukennen.
    Ich bin selber Ü-60 und seit den 80er Jahren stetig bemüht mit der Entwicklung „rund ums Internet“ mitzuhalten. Ich glaube ich kann sagen, dass ich mich besser damit auskenne als 90% meiner Altersklasse. Trotzdem (aber vielleicht auch gerade deswegen) weiß ich, dass ich mich viel zu wenig mit den technischen Möglichkeiten, Herausforderungen und Gefahren der „schönen neuen Welt auskenne. Warum können Politiker und Verwaltung das nicht auch erkennen und endlich einmal ins 2. Glied zurücktreten um Jüngere und gerade in dieser Hinsicht kompetentere an „die Macht“ lassen?
    Warum kapieren die „Alt-Partei-Vorstände“ nicht, dass Sie den Herausforderungen der Zeit nicht gewachsen sind, die jüngere Generation (und nicht nur die) das erkannt haben und sie deswegen bei den Wahlen abstrafen? Wie Machtversessen muss man sein?

  • Das ist Berlin mit seinem RRGg Senat. Was soll man dazu sagen….

  • Zählen ist für Berlin billiger als obdachlosen Möglichkeiten bieten wieder von der Strasse zu kommen.
    Ich war entsetzt als ich kurz vor Weihnachten in Berlin eine bekannte Seniorin besuchte. Andauernd kramten alte Menschen in den Abfalleimern der Tauentzienstr. Und am Kurfürstendamm nach leeren Getränkeflaschen.Später wurde mir erzählt das soll überall in Berlin so sein.

    • Das ist Blödsinn. Erstmal muss gezählt werden, aber das scheint Dir nicht klar zu sein. Schon mal einen Koffer gepackt? Da schaut man auch erst, was alles eingepackt werden soll. Dieses Beispiel auf Vorschulniveau reicht hoffentlich aus, damit Du es verstehst.

      • Anderer Vergleich: Wenn du dir in den Finger schneidest, ist die Sofortmassnahme zu schauen, dass der Blutfluss gestillt wird = Wundverschluss. Erst danach wird „gemessen“, wie gross die Wunde ist und wie sie geheilt werden kann.
        Oder wenn du dir die Finger verbrennst, hältst/kühlst du sie auch zuerst, bevor du die Hitzequelle entfernst und den allfälligen Schaden aufräumst.
        Heisst: Zuerst Essen und Obdach geben und dann schauen, wer weitere Hilfe braucht und wie diese aussehen muss.

      • Tja Mike, leider ist Dein Ansatz bläugig und naiv. Verhungern muss in Deutschland eh niemand, dafür ist tatsächlich gesorgt.

      • ja Tim, so wegen bläugig und naiv:
        https://www.wochenblatt.com/landleben/gesundheit/verhungern-in-deutschland-8835869.html
        Ich glaube, da verstehen wir unter verhungern nicht ganz das gleiche. Vielleicht solltest du mal 1 Jahr so auf der Strasse mit nichts leben und wir reden dann über Begriffe wie Empathie, Fairness, Gleichberechtigung oder auch Freundlichkeit und Mitgefühl – das ohne Zeigfinger oder moralisieren, sondern einfache das Natürlichste, was man als Kind mitbekommt, oder man wieder lernen kann

      • PS: war übrigens eine einfache Googlesuche mit den beiden Begriffen: verhungert deutschland

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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