Bundeskartellamt macht Druck
Bahn soll Konkurrenz-Apps mehr Echtzeitinformationen liefern
Das Bundeskartellamt schürt die Hoffnung, dass wir in Zukunft deutlich leistungsfähigere Mobilitäts-Apps von Drittanbietern zu sehen bekommen. Die Behörde will die Deutsche Bahn dazu zwingen, auch externe Angebote in vollem Umfang mit Echtzeitdaten zu versorgen.
Dem Bundesamt zufolge soll dies deutlich über die bislang bereits von der Bahn angebotenen Schnittstellen hinausgehen. Die Bestimmungen der seit Anfang dieses Monats geltenden neuen EU-Fahrgastrechteverordnung reiche hierfür nicht aus. Zwar sei die Bahn jetzt schon dazu verpflichtet, Prognosedaten für die Information der Reisenden zu teilen, die Regelung umfasse jedoch nicht alle relevanten Aspekte. Insbesondere hebt das Bundeskartellamt hier auf Verspätungsdaten des Schienenpersonenverkehrs sowie Zugausfälle oder ausgefallene und eventuelle zusätzliche Halte, die Gründe für Verspätungen oder Ausfälle, zusätzliche Fahrten oder Ersatzverkehre, aktuelle Gleisangaben oder Gleiswechsel und Daten zu Großstörungsereignissen ab.
Der vom Netzbetrieb bis zum Fahrkartenvertrieb vertikal integrierte Staatskonzern Deutsche Bahn ist das in Deutschland mit weitem Abstand marktbeherrschende Verkehrsunternehmen im Schienenpersonenverkehr. Die Dienstleistungen von Mobilitätsplattformen, Reisenden eine integrierte Routenplanung zu ermöglichen, sind ohne die Einbindung der Angebote und der Verkehrsdaten der Deutschen Bahn nicht denkbar. Daher unterfällt die Deutsche Bahn der kartellrechtlichen Missbrauchsaufsicht und hat besondere Pflichten gegenüber anderen Unternehmen. Konkret geht es um die Weitergabe von Daten, Werbeverbote, vertikale Preisvorgaben, weitreichende Rabattverbote und das Vorenthalten verschiedener Provisionen für die Drittplattformen. Ohne eine wirksame kartellrechtliche Durchsetzung können die Geschäftsmodelle von Mobilitätsplattformen nicht im Wettbewerb zur Deutschen Bahn funktionieren.
-Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes
„Drittanbieter unzulässig in den Möglichkeiten beschränkt“
Die erweiterten Forderungen mit Blick auf den Zugriff auf die von der Deutschen Bahn kontrollierten Echtzeitinformationen sind Teil einer grundsätzlichen Entscheidung der Kartellwächter, der zufolge die Bahn konkurrierende Anbieter und Mobilitätsplattformen unzulässig in ihren Möglichkeiten beschränkt. Weitere Themenbereiche sind beispielsweise Rabattaktionen oder auch Provisionen für die Kundenvermittlung. Ausführliche Informationen zu den Hintergründen und Forderungen an die Bahn hat das Bundeskartellamt in diesem PDF-Dokument veröffentlicht.
Allerdings ist die Entscheidung des Bundeskartellamts noch nicht bestandskräftig. Die Deutsche Bahn hat zunächst noch einen Monat lang die Möglichkeit, dagegen Beschwerde einzureichen. Die Weichen für einen offeneren Wettbewerb scheinen mit den Vorgaben der Kartellwächter allerdings schon weitgehend gestellt.
Sowas wie Flightradar24 für die Bahn wäre ja auch ganz nett. Oder gibt es sowas schon?
Ähm nein, weil Bahnen größtenteils von Monopolisten betrieben werden, die ihre eigenen Regeln schaffen und hüten. Internationale Standards so wie im Luftverkehr im Bahnverkehr zu schaffen ist schwierig bis unmöglich. Wenn mal zwei Bahnen miteinander kooperieren ist das schon ein Erfolg. An einer Schaffung von einheitlichen Strukturen im Bahnverkehr haben sich schon viele versucht. Die EU hat da schon einen Haufen Geld investiert und die Ergebnisse sind eher mau.
Gab früher ne App namens: „Zugradar“, die war aber nur auf Prognosen und Berechnungen basiert. Leider nicht mit Echtzeit GPS Daten…
Nein, weil auch kaum ein Zug mit GPS ausgestattet ist, gerade im Frachtverkehr.
Für Flugzeuge wird dan MLAT verwendet- also Peilung über die Zeit die das Signal zu mehreren Sendern benötigt
Flightradar24 basiert auf Daten von Nutzern, die Empfänger betreiben und die Daten veröffentlichen.
Für die Bahn würde ich mir keinen zweiten Mast ans Haus bauen.
Von Nutzern? Das ist kompletter Bullshit…
https://de.wikipedia.org/wiki/Flightradar24
@Käpt’n Blaubär:
Wieso is das denn bullshit?
Den folgenden Abschnitt deines angeführten Wikipediaeintrages könnte man aber so verstehen, dass die Daten auch von privaten Spottern kommen:
[…]
Die ADS-B-Empfänger werden teils von dem Unternehmen selbst gestellt;[5] zusätzlich übermitteln Spotter die Daten ihrer privat betriebenen ADS-B-Empfänger an den Webdienst.[6]
[…]
Ich mein ja nur, wer im Glashaus sitzt sollte nicht nackt sein…
https://youtu.be/42wYlSWqRYo
In den USA werden die Daten von der FAA geliefert. Und ansonsten werden die Daten auch von Nutzern geliefert aber bei weitem nicht ausschließlich. Es sei den Spotter betreiben auch Satelliten. Deshalb ist die pauschale Aussage „die Daten kommen von Nutzern“ undifferenzierter Bullendung
Schau mal hier
https://travic.app/?z=13&x=1347971.0&y=7185545.3&l=lite&ol=
Schau Dir mal https://www.zugfinder.net/ an…
Die Bahn soll soll ich mal um den eigenen Laden kümmern, anstatt anderen das Leben schwer zu machen. Da haben sie die nächsten 50 Jahre genügend zu tun.
Da kann ich allen nur diese App nahe legen:
https://apps.apple.com/de/app/bahn-fahrplan-live-tracking/id1622187352
Jetzt schon 100x besser als die 5(?) Apps die die Bahn entwickelt hat.
Cool. Kannte ich noch nicht. Eine Kartenansicht sehe ich nicht.
DB Navigator funktioniert eigentlich bei mir ganz gut.
Was ich aber als Pendler gut nutze:
https://dbf.finalrewind.org
Zeigt den Abfahrplan des Wunschbahnhofs an. Und ist auch konfigurierbar.
Dann einfach HomeScreen-Link erstellen.
Inoffizielle Abfahrtstafel mit Extra:
https://bahn.expert/