DiGA-Verzeichnis ist online
Apps auf Rezept: Das sind die ersten 12 iPhone-Anwendungen
In Kraft getreten ist das Digitale-Versorgung-Gesetz bereits Ende 2019. Die seither möglichen „Apps auf Rezept“ trudeln seitdem zwar ein, allerdings mit einer sehr überschaubaren Taktrate.
Das mittlerweile ans Netz gegangene Verzeichnis der digitalen Gesundheitsanwendungen listet (inklusive der letzten Bekanntmachung vom 01.07.2021) nur 12 Applikationen, die auch für das iPhone erhältlich sind. Lediglich eine davon ist dauerhaft in das Verzeichnis aufgenommen, alle anderen besitzen nur einen vorläufigen Platz in der Übersicht des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Die hier aufgeführten Applikationen, zu denen neben den 12 iPhone-Apps auch sieben Web-Anwendungen zählen, gehören im Sinne des Digitale-Versorgung-Gesetzes zu den Gesundheitsanwendungen, deren Nutzung von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattungsfähig ist.
Referenten-Entwurf kann eingesehen werden
Für eben jene Anwendungen wurde kürzlich ein Referentenentwurf zur Änderung der Digitale Gesundheitsanwendungen-Verordnung vorgelegt, der darauf abzielt die sogenannten „Apps auf Rezept“ stärker in den Versorgungsalltag zu integrieren. Dieser fällt Lobby-Verbänden wie der Bitkom aktuell zwar noch einen Zacken zu bürokratisch aus, scheint aber auf dem richtigen Weg zu sein, die Versorgung mit Gesundheits-Anwendungen anzukurbeln.
DiGA-Verzeichnis ist online
Unter den Vorläufig aufgenommenen Anwendungen befinden sich Apps gegen Angststörungen, Anwendungen zum Diabetesmanagement und zur Tinnitus-Therapie. Das Verzeichnis listet aktuell die folgenden iPhone-Applikationen:
Cankado – Brustkrebs-Therapie
Esysta – Diabetes Typ 1&2
Invirto – Panikstörung
Kalmeda – Tinnitus
M-sense – Migräne
Mika – Therapien von Malignomen
Mindable – Panikstörung und Agoraphobie
NichtraucherHelden – Abhängigkeitssyndrom
Rehappy – Schlaganfall-Nachsorge
somnio – Ein- und Durchschlafstörungen
Vivira – Rücken-, Knie- und Hüftschmerzen
Zanadio – Adipositas
Hat jemand bereits Erfahrungen mit der Erstattung durch die PKV gemacht? Die Anbieter kennen sich damit nicht aus und die Debeka scheint zwar dabei zu sein, kann aber die erforderlichen Codes nicht versenden… schwieriges Neuland!
DiGa´s sind bisher nur im GKV-Bereich eingeführt. Die PKV hat mit den DiGa´s bisher nix zu tun. Die müssen separate Verträge mit den Anbietern abschließen.
Bei den Preisen der DiGa´s aber eher unwahrscheinlich.
Moin! Aber bevor die Anerkennung in der GKV kam, war die Erstattung durch die Privaten kein Problem… ich sehe die Schwierigkeit nicht ?!
Wie geht das denn? Muss ich dann als Patient zu meinem Haus-Arzt gehen und sagen „hey ich will mit dem Rauchen aufhören verschreibe mir mal den Zugang zu „Nichtraucherheld““?
Ja, ziemlich genau so: https://youtu.be/LNN9v_Z8kJ0
Im besten Fall geht der Praktizierende da auf Dich zu und verschreibt die digitale Begleitung durch eine App, vielleicht sogar zusammen mit anderen Hilfsmitteln, als Bestandteil einer umfassenden Therapie
68€ pro Monat bei kalmeda (Tininitus), nicht schlecht^^
Billiger als die meisten Medikamente und Behandlungen
Vielen Dank für den – mal wieder – etwas weiteren Blick über den Tellerrand!
*Emoji: Thumbs Up* (mehrmals …)
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese Apps für die von uns allen finanzierten Krankenkassen sehr teuer sind, und daher nur bei nachhaltigem Interesse erfragt werden sollten. 300-500€ im Quartal werden da momentan von den Anbietern aufgerufen. Es gibt für viele deutlich günstigere Alternativen…
Teuer? Meiner Meinung ist das schon Wegelagerrei. Wie kann man für ein Schmerztagebuch was normalerweise einmalig 5€ kostet 300€/Quartal verlangen und auch noch ködern, das es kostenlos sei.
Ich finde so etwas verantwortungslos. Mit dem Geld sollten lieber Brillen oder Zähne bezahlt werden…
Eine Zahnimplantation kostet 3.000€ – Eine digitale Verhaltenstherapie, die dafür sorgt, dass sich der Patient die Zähne nicht mehr zerstört kostet 300€. Was ist denn hier Ihrer Meinung nach teuer?
Völliger Blödsinn und Geldschneiderei. Jeder Mensch reagiert anders. Da hilft so eine monotone App-Therapie überhaupt nicht. Zum Schluss falsche Therapie-Ansätze und alles geht nach hinten los. Bei solchen Krankheitsbildern gehört ne 100%e persönliche Beratung/Therapie angesetzt und nicht so eine Scharlatanerie.
Eine App schließt doch begleitende Maßnahmen nicht aus. Solange wir Homöopathie subventionieren, können wir hier gerne mal sinnvoll investieren.
Glaube Sie es bräuchte digitale Therapien, wenn allen Leidenden eine persönliche Beratung/Therapie ermöglicht werden könnte? 90% erhalten gar nichts und hängen in der Luft…Sie erinnern mich an Marie Antoinette: „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“
An die Meckerköppe…
Vielleicht solltet ihr euch erstmal genauer erkundigen.
Alle aufgeführten DiGa´s müssen sich durch das Bundesamt für Arzneimittel zertifizieren lassen. Dabei müssen sie auch nachweisen das die App entsprechend des Krankheitsbildes zur Verbesserung bzw. der Heilung beiträgt.
Das muss durch eine wissenschaftlich Studie belegt werden. Sollte dieser Nachweis nicht vorliegen, hat der Hersteller der App nur ein Jahr Zeit dies nachzuweisen, ansonsten ist keine DiGa mehr und ist danach für immer raus.
D.h. diese Apps sind quasi mit Arzneimitteln gleichgesetzt.
Die meisten dieser Apps wurden im übrigen von Unis bzw. Fachärzten entwickelt.
Zudem soll die App nicht allein heilen sondern immer nur in Zusammenhang mit einem verschreibenden Arzt.
Nun dürft ihr mal rechnen was das alles kostet und vergleicht das auch mal mit den Entwicklungskosten eines Medikamentes oder den Kosten die im laufe einer Therapie anstehen.
Ach ja, Deutschland ist im übrigen das erste und bisher einzige Land in dem es möglich ist sich Apps per Rezept verschreiben zu lassen.
Zarte Anfänges des Medizinisch-Holographischen Notfallprogramms aus Voyager ;-)