Bereits 25 Millionen Strafe aufgelaufen
Apple sieht sich beim App-Store-Streit in den Niederlanden im Recht
Nachdem Apple in den Niederlanden bereits fünf Wochen in Folge die dem iPhone-Hersteller von dortigen Wettbewerbshütern auferlegte Strafe von jeweils 5 Millionen Euro in Kauf genommen hat, ließ sogar die europäische Kommissarin für Wettbewerb Margrethe Vestager verlauten, dass es Unternehmen vom Kaliber Apples eher vorziehen, eine Geldstrafe zu bezahlen, als sich an gültige Kartellvorschriften zu halten. Wohl nicht zuletzt vor diesem Hintergrund hat Apple in einem Schreiben an die niederländischen Wettbewerbshüter nun erneut betont, dass es sich diesbezüglich keiner Schuld bewusst sei.
Bilder: depositphotos.com / Dries de Scheper
In dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Schreiben an die niederländische Behörde für Verbraucherschutz und Marktaufsicht (ACM) äußert sich Apple offenbar dahingehend, dass man der Anordnung nachgekommen sei, den App Store für alternative Zahlungsanbieter für Dating-Apps in den Niederlanden zu öffnen. Die Lösung erfordert aus Sicht des iPhone-Herstellers demnach nur eine „geringfügige technische Änderung“, ohne dass dabei zusätzliche Kosten entstehen.
Verbraucherschützer sehen zu hohe Hürden
Die niederländischen Verbraucherschützer waren sich diesbezüglich bislang allerdings nicht mit Apple einig. So hatte die Behörde zuletzt kritisiert, dass der mit der von Apple bereitgestellten Lösung verbundene zusätzliche Aufwand sowohl für Entwickler als auch für die Nutzer unverhältnismäßig hoch sei. So erwartet Apple beispielsweise, dass die alternative Abrechnungsmöglichkeit über eine zusätzliche und eigenständige App angeboten wird, die nicht nur parallel entwickelt und gepflegt, sondern auch vom Kunden zusätzlich beziehungsweise anstelle der Standard-App werden muss.
Auch die von Apple von den Entwicklern in diesem Zusammenhang geforderten Gebühren haben für Unverständnis gesorgt. So fordert Apple statt der bisherigen 30 Prozent mit 27 Prozent Provision lediglich 3 Prozent weniger, was in der Regel aber nur den von den Zahlungsabwicklern einbehaltenen Gebühren entspricht.
Wir gehen davon aus, dass wir spätestens morgen erfahren, wie es in dieser Angelegenheit weitergeht. Schon in den vergangenen Wochen haben die Updates über den Stand der Strafzahlungen und damit verbundenen Forderungen jeweils in der Nacht von Montag auf Dienstag die Runde gemacht.
Ach, wer hätte das Gedacht. Und jetzt entscheiden jahrelang das die Gerichte. Nein, doch! Oh!
Bester Film.
Apple versucht es herauszuzögern, diejenigen, die Apple zerschlagen wollen bepissen sich vor Freude, wie ihnen gerade in die Hände gespielt wird.
Jede Wette das hochbezahlte TOP Anwälte seit Tag 1 dazu geraten haben.
Och Apple…nur weil man behauptet man sei im Recht ist man es noch lange nicht. Das dumme ist nur das Apple trotz der Strafe mehr einnimmt und es sich weiterhin lohnt.
Machen doch alle Größenwahnsinnig so.
Apple ftw!!!
Gott sei Dank entscheidet Apple nicht darüber was Recht und unrecht ist, sondern Gesetze und Staaten.
Selbst die nicht. Das machen Gerichte. Selbst vor Gesetze kann man vorm Gericht vorgehen. Und Gerichtsentscheidungen können auch vorm Gericht gehen.
Ich finde es mittlerweile sehr nervig, dass Konzerne sich in ihrer Gier nach maximalem Profit jeglicher Rechtsbeugung bedienen, solange der $/€ Preis nicht wirklich schmerzt.
Wie wäre es, die Regierungen würden sich in solchen Fällen des alten persischen Reiskorn-Systems bedienen: von Tag x an – 1 Mio. und an jedem folgenden Tag verdoppelt sich die Summe. Am Ende der ersten 5-Tage-Woche wären es bereits 16 Mio, eine Woche später 512 Mio?
Ein Interessanter Gedanke, was glaubst wie lange es dauern würde bis die Fanboys schreihen und behauptet die Niederlande würde nur an den Reichtum von Apple profitieren wollen?
Dann kann sich gar niemand mehr ein iPhone leisten!
Dann Strafe rechtzeitig zahlen oder von entsprechend Markt in den Niederlanden zurückziehen.
Maximal unsympathisch!
Mir erschliueßt sich nicht, wieso hier den Kommentaren von Rechtsbeugung bzw. der Arroganz Apples, über dem Gesetz zu stehen gesprochen wird:
Die niederländische Wettbewerbsbehörde hat geklagt und dahingehend Recht bekommen, dass Apple für die nl Dating-Apps eine alternative Zahlungsmethode anbieten muss. Und sofern in dem richterlichen Urteil nicht konkrete Requirements definiert waren, die diese Zahlungsmethode erfüllen muss, sehe ich hier kein Problem.
Apple hat – mit leichter Verzögerung von 1-2 Wochen – eine Alternative spezifiziert und ist somit dem Urteil nachgekommen. Dass diese erzwungene Alternative jetzt so definiert wird, dass sie wirtschaftliche Einbußen für Apple reduziert, ist doch schon nachvollziehbar, oder?
Genauso ist nachvollziehbar, dass die Wettbewerbsbehörde hiermit nicht zufrieden ist, aber es ist nicht Apples Aufgabe diese Behörde glücklich zu machen, sondern lediglich dem Urteil nachzukommen.
Guter Kommentar.
Ich bin hier weder auf der Seite von Apple noch auf der Seite der Wettbewerbsbehörde. Das Urteil betrifft nur NL und dass dann Apple ein separates App für NL fordert, ist doch nachvollziehbar
Der einzige vernünftige Kommentar … genau so ist es. Aber wer die Hasskappe trägt, kann halt nicht mehr nach links oder rechts gucken und am Ende sind eh ja alle im Internet absolute Rechtsexperten.
Damn it, sollte eigentlich an „00i“s Kommentar angeheftet werden.