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Homophobe Sonderbehandlung?

Apples Pride-Zifferblatt: In Russland unauffindbar

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43 Kommentare 43

Wir haben uns dem Themenbereich bereits im vergangenen Jahr unter der Überschrift „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ angenommen: Um Konflikten mit Gesetzgebern, Marktaufsichts- und Regulierungsbehörden aus dem Weg zu gehen, passt Apple seine Angebote an landesspezifische Vorgaben an.

Zifferblatt Pride

Anwender in Saudi Arabien mussten über Jahre hinweg auf FaceTime verzichten, in Japan lässt sich das Knipsgeräusch des iPhone-Kamera nicht stummschalten und in China zeigt die Tastatur des Apple-Handys Taiwans Emoji-Flagge einfach nicht an – für Festland-Chinesen existiert das Ideogramm schlicht nicht.

Dass Apple offenbar auch eine homophobe Sonderbehandlung für russische Anwender vorgesehen hat, überrascht allerdings.

Der Konzern, dies wollen Entwickler in den Tiefen des iOS-Betriebssystems ausgemacht haben, versteckt sein kürzlich eingeführtes Pride-Zifferblatt für die Apple Watch auf iPhone-Modellen, deren Regional-Einstellungen das Gerät aus russisches Modell ausweisen.

Gerade in Sachen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften hat sich Apple bislang stets auch öffentlich für eine Gleichbehandlung und gegen die Diskriminierung der LGBTQ-Community ausgesprochen. Apple Chef Tim Cook trat zuletzt als „a proud gay american“ auf, die Marketing-Abteilung Cupertinos produziert in unregelmäßigen Abständen Hochglanz-Videos zum Thema.

In Russland hingegen scheint der Konzern einzuknicken und mit dem Verstecken des Pride-Zifferblatts hier proaktiv auf das „Gesetz gegen homosexuelle Propaganda“ zu reagieren, das seit Sommer 2013 für staatliche geförderte Diskriminierung Homosexueller sorgt.

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03. Sep 2018 um 11:16 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ohhh…Apple fördert Diskriminierung und Unterdrückung unter dem Deckmantel des Kapitalismus.
    Mal was ganz neues…aber zum Glück sind sie da nicht ganz allein.

  • Profit statt Moral. Anders wird man wohl keine Billion-Dollar-Company, traurig!

  • ob da ne regionumstellung hilft? ausserdem kann man sich das sicher selbst machen.

  • Und jetzt Hände hoch, wer würde nicht einknicken.
    Die Konsequenz wäre ja evtl kein Verkauf mehr in Russland.
    Und trotzdem ist es gut das Apple sich in solchen Sachen positiv zu Wort meldet.
    Und das Thema häufig aufgreift

    • Ja genau, finde ich auch…läuft die Kamera…stehe ich so richtig?…also, ja Regenbogen und so, wir sind für Freiheit…reicht das?…Ok, dann sag ich noch was zu Umwelt und so…wir sind green…und Menschenrechte und unsere Steuern zahlen wir auch alle regelmässig…ist alles im Kasten? Super.

  • Gerade unter Tim Cook (Homosexuell -auch wenn diese Feststellung NIEMANDEN was angeht-) hätte ich das nicht gedacht. Richtig schwach und trägt zu dem immer unsympathischerem Bild der Firma bei.

  • Naja aber wenn es verboten ist? Was sollen se machen? Die Watch dort gar nicht verkaufen?

    • Das wäre eine oder evtl. sogar die eine Konsequenz. Ist halt die Frage, was einem wichtiger ist und ob Apple das selbst überhaupt bestimmen kann. Stichwort: Aktienunternehmen.

      • Ist es nicht sinnvoller seine Marktmacht weiter auszubauen um in dem Land eine Lobby zu haben bzw diese stärker zu machen anstatt sich zurück zu ziehen und denen die diese Meinung vertreten das Feld ganz zu überlassen?

    • Konkret ist das Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda.“ Ein Watchface mit bunten Streifen, welches meistens eh nur der Träger zu Gesicht bekommt kann man kaum als Propaganda bezeichnen. Meiner Meinung nach nur vorauseilender Gehorsam seitens Apple.

      • Gesetzestext nur einmal gelesen?

      • Was gibts da zu lesen? Sind etwa alle Regenbögen in Russland verboten? Man könnte es auch Spektralfarben nennen. Hätte ich so ein Statement wie Apple hätte ich drauf gepfiffen und eben keine Geräte dort verkauft. Wenn nicht Apple hier eine Botschaft senden kann, wer dann? Unsere Welt wird eben von Kapitalisten regiert da nützen einem weichgespülte Hollywood-Filme mit Oscar auch nicht.s Es ist eine Ohrfeige für all die, die täglich für ihre Rechte kämpfen müssen. Aber Apple biegt sich die Welt ja eh wie sie wollen, aber dann sollen sie auch dazu stehen.

      • Nein, hat er nicht.
        Denn genau sowas wie das watchface ist durch das Gesetz verboten.

      • revosbackback: na, ist heute wieder Tag des Quatsch erzählen?
        Laut der Gesetze gegen die „Schwulenpropaganda“ können öffentliche Demonstrationen mit Plakaten, die zum Beispiel die Aufschrift „Schwul sein ist normal“ tragen, bestraft werden.
        das trifft wohl kaum auf ein Wallpaper zu, vor allem nicht auf einen Regenbogen.
        Auch wurde Apple nicht aufgefordert!

        Also erzähle nicht immer so einen Quatsch, bloß weil dein Apple-Gott für dich unfehlbar ist

      • Also ich hab ja sogar schon den eingeschworensten Apple-Fanboys kritische Aussagen bezüglich Apple gelesen, aber von dir, lieber Sven, gab es noch nicht einen einzigen Kommentar hier, der kein Apple-bashing war – unabhängig von diesem Artikel.

      • Doch das trifft sehr wohl darauf zu da dieses Watchface, als auch das Armband, eine öffentliche Darstellung und Verherrlichung der Homo-Propaganda bedeuten – das mag dir zwar unsinnig vorkommen aber was erwartest du von einem der homophobsten Ländern dieser Welt? PS: ich bin selbst schwul :)

      • Warum genau muss die ganze Welt nochmal wissen, ob Person X homosexuell oder nun heterosexuell ist? Ich kann es ja einerseits verstehen, wenn homosexuelle dafür einstehen, heiraten zu dürfen etc. Aber warum muss es ein extra Band geben, dass der Welt, die es absolut nicht interessiert, zeigen soll, welche Sexualität man nun hat? Gibt es ein spezielles Band für heterosexuelle? Gleichberechtigung wäre dann, dass es Bänder für alle gibt und kein spezielles für eine bestimmte Gruppe. Aber das läuft ähnlich wie die Gleichberechtigung der Frauen. Die wird auch künstlich auf ein Maß gehoben, dass die Frau am Ende besser gestellt ist als der Mann und nicht gleich.

      • Ja na und? Es ist ein Statement, mehr nicht … wieso hältst du eigentlich Händchen mit deiner Freundin? Musst du jedem aufs Auge drücken dass du hetero bist? Ist das unbedingt nötig? Das Regenbogen-Banner steht nunmal für die Homosexuelle Bewegung bzw. ist ein Erkennungszeichen der Community. Wenn für dich selbst ein lächerliches Banner schon ein Problem darstellt, solltest du ggf. nach Russland auswandern, denn DORT wirst du solche Dinge nicht mehr zu sehen bekommen.

      • Ach @Kylian…

        Auf dem Dach des Millerntor-Stadions weht u.a. die Regenbogenfahne. Sind jetzt alle Besucherinnen queer?

        Die Farben sind *auch* ein politisches Statement und ein Zeichen der Solidarität, um das Anerkennen der Normalität von LGBTQ in der Gesellschaft zu fördern, aber *kein* persönliches Outing, zumindest nicht notwendigerweise.

        Und wenn du ernsthaft erzählst, Frauen wären inzwischen besser gestellt als Männer, haste echt ein (ziemlich dickes) Wahrnehmungsproblem. Aber das nur am Rande, denn mit Apple und ihrer Rückgradlosigkeit hat dein Statement ja nichts zu tun.

      • Aber warum hält man dann als homosexueller nicht auch einfach „Händchen“ mit seinem Partner? Das wäre die Art „Gleichberechtigung“ und nicht wenn eine Gruppe (egal in welcher Hinsicht) immer wieder von Diskriminierung spricht, wenn sie keine Sonderberechtigung bekommen – und ja das Band ist eine Art Sonderberechtigung oder gibt es jetzt für heterosexuelle auch spezielle Farben/Bänder. Wenn wir schon so anfangen, dann sollten auch Behinderte sich beschweren, dass sie kein spezielles Band von Apple bekommen. Geht auch nicht nur um homosexuelle & dieses Band/Hintergrund sondern auch auf diesen absolut hirnrissigen Trend überall und jeder noch so kleinen Aussage auch ja jeden beinahe persönlich zu erwähnen.

      • Warum wir nicht überall Händchen halten? Damit wir nicht aufs Maul bekommen … denn im Gegensatz zu Heteros die Händchen halten sehen viele bei einem Homo-Paar nicht die Menschen sondern nur den Sex. Deswegen wird es auch noch lange, lange die Regenbogenfahne geben!

  • Andersherum dachte ich mir auch, ob es für die User nicht gefährlich wäre mit dem PRIDE Statement herumzulaufen.

    Was ich wirklich schräg finde an den Russen ist ihr männliches Getue, aber nix dahinter. Mut, Kraft, Eier usw. aber dann haben sie vor Homosexualität schiss. Das raff ich nie.

    • Hat nichts mit Schiss zu tun. Aber die westliche Welt sollte mal mit ihrem Getue aufhören, dass das westliche Leben das einzig richtige ist. Russland ist keine Diktatur etc, wer dort nicht leben möchte und sich an deren Gesetze halten möchte darf gerne dorthin ziehen wohin er/sie möchte. Wer bist du, ich oder wir, dass wir Ihnen zu sagen haben, was RICHTIG ist und was falsch?

      • Sage das mal allen voran Berlin und den USA, die beide gleichlautend seit Jahrzehnten den Rest der Welt erzählen wollen, was die einzelnen Länder zu tun und zu lassen haben. Die Amis machen das mit Bomben und Berlin mit Geld.

      • @Carsten:

        Also, in Syrien hat Putins Russland Krankenhäuser gebombt, in Afghanistan bombten seine sowjetischen Vorgänger, in Afrika macht’s China mit Geld (und gegen ärmste Philippinische Fischer und Tibeter mit Militär); in Afrika gibt es kaum einen Staat, der demokratischen Ansprüchen genügen würde, in moslemischen Staaten jeder Couleur schon gleich gar nicht. Und nun?

        Bitte erspare uns diese vulgäre Art von Antikapitalismus, die Demokratien, Diktaturen und Oligarchien mit verharmlosender Semidistanz betrachtet. Denn bei aller Kritik, die man an Marktwirtschaft und/oder Demokratie-Konzepten haben kann: der entscheidende Unterschied zu vorgenannten Staaten ist, dass sich der Einzelne gegen Unrecht wehren kann!

        Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit, Menschenrechte, Dinge, die in anderen Teilen der Welt mit Füßen getreten werden, während wir auf die Entwicklung in westlichen Demokratien v.a. im Europa der letzten Jahrzehnte stolz sein können.

      • Aber nur auf dem Papier.
        Russland ist eine Demokratur und noch sehr weit entfernt von einer richtigen Demokratie mit freier Meinung und Gleichberechtigung.

    • Hallo, hast du eine Ahnung wie schnell man sich damit anstecken kann? Und dann der AIDS und so.

      • Du merkst Doch wirklich nichts mehr, oder ? Mal über ne Therapeutische Massnahme nachgedacht ?

    • Das hat aber nichts mit den Russen zu tun.

      Das gilt so ziemlich weltweit.

  • Geht es ums Geld, ist Schluss mit dem Marketing-Geseiere

  • Apple ist so groß und mächtig, die könnten ruhig ein Statement setzen. Aber man sieht, Geld ist eben doch das Wichtigste. Traurig!

  • Über die Gesetzliche Lage ist euch alles Bewusst? Apple hält sich einfach an geltende Gesetzte in Russland. Über die Sinnhaftigkeit brauchen wir nicht drüber reden aber es ist da trotzdem so wie es ist.

  • Gerade Apple mit einem Homosexuellen CEO sollte dies nicht mitmachen und den Verkauf in Russland stoppen (Wahrscheinlich war dies sowieso das Druckmittel der russischen Regierung)

    • Naja Cook ist der CEO, nicht der allein-Entscheider. Wenn er mal eben den Aktionären erklären muss, dass man bestimmt 10 Mio – 15 Mio Geräte ( Macs inklusive) pro Jahr weniger absetzt, kommt das nicht so gut an. Da wird es die Aktionäre wenig interessieren, welche Ansichten Herr Cook persönlich hat.

  • Es zu akzeptieren daß manche Menschen schwul sind und diese ihr Leben leben zu lassen,
    ohne ein großes Aufsehen darum zu machen, weil es jedem egal sein kann was der andere zuhause macht,
    so wie es hier früher normal war,
    was in Russland heute auch so ist,
    ist etwas ganz anderes als die Regenbogenfahne, die dafür steht diesen Lebensstil laut zu bewerben, als Nonplusultra einer schönen neuen Welt,
    in der Menschen in Reagenzgläsern gezüchtet werden,
    in der Normalsein nicht gewünscht ist.

    Dass Apple seine Dienste in jedem Land so einrichtet,
    dass sie den maximalen Umsatz erzielen,
    ist nicht besonders verwunderlich.

    Oder hat irgendjemand den Eindruck,
    daß sowas wie „Eigentum verpflichtet“ oder „mit großer Macht kommt große Verantwortung“
    in den multinationalen Unternehmen irgendeinen CEO interessiert?

    Das und nichts anderes ist das Problem auf der Welt.
    Diese Männer, gemeinsam mit ihren Freunden den Politdarstellern und Schauspielern, sowie Presse,
    hetzen die Menschen gegeneinander auf, zur machtausübung und Geldmacherei (Kriege und Zinsen)
    um davon abzulenken daß alles Übel auf der Welt nur von ihnen selbst kommt,
    von denen, die den Hals einfach nicht vollbekommen können.

  • Das Homosexuelle dafür kämpfen, dass sie als normal angesehen werden, finde ich völlig legitim und das sollte, wie besonders im homophonen Staat Russland unterstützt werden. Menschen sollten nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt oder benachteiligt werden.

    Mir geht es nur mittlerweile langsam auf den Keks, dass es an jeder Ecke heißt, wieso gibt es da keinen Vertreter aus der LGBT-Szene.
    Mittlerweile kommt es mir so vor, als muss sich bald jeder Macher einer Serie oder eines Filmes rechtfertigen, warum er nicht mindestens eine(n) davon in seinem Film hat.
    Da wird gefordert, das Elsa in Eiskönigin Teil 2 eine Freundin haben muss, das mindestens ein Superheld in der Serie oder im Film LGBT sein muss und so weiter. Wenn aber die Schaffenden mittlerweile erklären müssen, warum das in ihrem Werk nicht so ist, finde ich, geht da zu weit.
    Wenn das jede unterrepräsentierte Minderheit so macht, wird es schwer, überhaupt noch etwas umzusetzen.
    Dann brauchen wir in jedem Werk aus den USA z.B. eine(n) Schwarze(n), eine(n) Indianer(in), eine(n) Latino/a, eine(n) Asiaten/in und eine(n) Verteter(in) aus der LGBT-Szene von allem. Dann ist der Maincast immer mindestens 16 Personen groß.

    Wie gesagt, der Kampf um Rechte und Anerkennung ist das eine und dabei sollten Sie auch von großen Unternehmens, wie Apple, unterstützt werden, aber was da zur Zeit teilweise in den Medien abläuft, ist für mich (nur meine Meinung) zuviel.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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