Soulver-Macher reagieren
Apples Mathe-Notizen: „hätten Soulver einfach kopieren können“
Apples Vorstellung der mathematischen Notizen in iOS 18 dürfte bei vielen iPhone-Anwendern ähnliche Assoziationen ausgelöst haben: Das, was Apple zukünftig in die Rechner-App auf iPhone und iPad integriert, erinnert viele in der Community stark an die hervorragende Soulver-Applikation. Was sagen deren Entwickler zu Apples Implementierung des rechnenden Notizzettels? Wir haben nachgefragt.
Soulver-Entwickler reagieren
ifun.de gegenüber reagiert man bei Soulver nicht etwa angefressen, sondern beglückwünscht Apple zur ersten Ausgabe der Mathe-Notizen ausdrücklich. Bei Soulver bewertet man das Mathe-Feature des Apple Pencil als beeindruckendes Stück Ingenieurskunst, das sich besonders in Kinderhand bewähren und hier bei der Bewältigung von Mathe-Hausaufgaben assistieren könnte.
Die Soulver-App auf dem Mac
Hinsichtlich der Brauchbarkeit der neuen Mathe-Notizen-Funktion in Apples Taschenrechner äußert das Soulver-Team jedoch Bedenken. Nach Sichtung erster Screenshots und Videos – selbst ausprobiert hat man Apples neue Rechenfunktion noch nicht – scheint die Benutzerfreundlichkeit doch deutliche Mängel aufzuweisen. Grundsätzlich gäbe es zwei Designansätze für rechnende Notizzettel:
- “MathPad”-Stil (von Mark Widholm im Jahr 1997 und verfeinert von Calca im Jahr 2013)
- “Soulver”-Stil (im Jahr 2005 von Soulver eingeführt und zuerst 2014 von Numi und in den darauffolgenden Jahren von vielen anderen Notizblock-Rechnern kopiert)
Apple verfolgt “MathPad”-Ansatz
Apple habe sich offenbar für den “MathPad”-Ansatz entschieden, der der Implementierung von Soulver, mit eigener Antwortspalte, klar unterlegen sei. Während Soulver Echtzeit-Antworten beim Tippen ermögliche, müsse bei Apple stets auf das Gleichheitszeichen gewartet werden.
Links: Die Mathe-Notizen von iOS 18 – Rechts: Die Soulver-App
Zwar sei man stets darüber erfreut, wenn gute Ideen weiterentwickelt würden, doch scheine die Mathe-Notizen-Funktion von Apple umständlich zu sein und nichts Neues zu bieten. Es fehle an wesentlichen Features wie ordentlichen Summen- oder Teilsummenfunktionen und einer automatischen Vervollständigung von Variablen. Außerdem würde Apples Ansatz die Nutzung natürlicher Sprache nicht unterstützen.
Bei Soulver ist man sich sicher: Apple hätte den Soulver-Ansatz einfach kopieren sollen und das bewährte Konzept so auf der eigenen Plattform bereitstellen können. Das Herzstück von Soulver, den so genannten SoulverCore, hätte Apple als frei verfügbare Komponente sogar einfach mitnutzen können.
Na, dass die Apple-Neuerung vielleicht noch nicht das Gelbe vom Ei ist, ist wahrscheinlich. Ich gehe davon aus, dass Apple hier relativ schnell nachbessert. Somit hört sich die Reaktion der Soulver-Macher wie „Pfeifen im Wind“ an.
Du bist aber positiv. Normalerweise dropped Apple 80% und packt dann eventuell unter Umständen vielleicht die restlichen 20 im Laufe der nächsten Dekade an…
Die Beträge richtig zu erkennen, fällt Soulver aber auch schwer, wenn Datumangaben dabei sind. Oder wenn man statt der zwei Nullen nach dem Komma ein „-“ schreibt.
Vielleicht sind es Regeln von Soulver, oder ich kenne mich in Mathematik nicht gut genug aus?
Ich habe mal ein einfaches Beispiel zusammengefasst. Kopiert es gerne mal in Soulver rein und seht, welch exorbitante Summe entsteht.
Beispiel:
29.05. -209,68€ für essen
06.05. -15,-€ trinken
d 06.05. -30,50€ essen
29.04.2024 165,00€ Spielzeug
d21.04. 50,00€ essen
15,00€ 21.04.2024 Zigaretten
20,-€ 20.04.2024 trinken
Ich verstehe nicht, was Apple macht:
Sie veröffentlichen einerseits viele Sachen, die aber nicht im eigentlichen Sinn zum Betriebssystem gehören (Journal, Rechner, etc.) und die leicht auch von anderen Herstellern als Apps geliefert werden können.
Andererseits aber bringen sie es nicht fertig, das Betriebssystem selber mal auf ein Pro-Niveau zu haben, ich sage nur mal als Beispiele das Dateisystem und die Background-Ausführung.
Diese Sachen können eben nur von Apple geliefert werden und von niemandem anderen.
Das ist meiner Meinung nach eine Verschwendung bzw. Fehlleitung von Ressourcen.
Mit freundlichen Grüßen
Da gebe ich dir zu 100% Recht.
Manchmal denke ich, sie haben das Projekt „iPad Pro“ so wie es mal angekündigt war, aufgegeben.
Vielleicht, weil es gar nicht machbar ist, z.B. aus der Sache mit der Sandbox ein vernünftiges Dateisystem zu bauen.
Stattdessen machen nur noch Käsperles-Verbesserungen, die aber m.E. aus einem iPad niemals einen vollwertigen Computer machen werden.
Das haben sie aber damals mit dem iPadPro angekündigt.
Mit freundlichen Grüßen
Ich glaube Apple hält das bewusst zurück um dem Mac keine Konkurrenz zu machen und den Leuten 3 Produkte verkaufen zu können
+ 1
Für das erste brauchst du eine Hand voll Praktikanten oder kaufst dir einfach schon eine fertige App, das zweite ist teurer und zeitraubend und du kannst es auch noch nicht einmal richtig verkaufen.
Die Fehler nerven dich als CEO nur, wenn du dich mit deinem eigenen Produkt identifizieren kannst und nicht genauso Tapeten oder Raketen verkaufen möchtest.
Oder wenn du deine eigenen Produkte wirklich intensiv nutzen würdest oder zumindest auch mal ungefiltert deinen Kunden zuhören würdest.
Tim und sein Vorgänger waren da sehr unterschiedlich
Sehe ich genau so. Es wird niemals das Pro Niveau erreichen. Ressourcen Verschwendung in die falsche Richtung.
Was genau meinst Du mit „Dateisystem“? Ich denke, Du meinst etwas Anderes als das APFS nicht gut wäre, oder?
Ich verstehe Apple:
Wie jedes (erfolgreiche) Unternehmen stärken sie die Features eines Produktes, die die gewüschte Produkt-Identität stärken und von einem möglichst großen Teil der avisierten Zielgruppe als Mehrwert wahrgenommen werden.
Math Notes & Smart Script sind 2 neue Features, die das Alleinstellungsmerkmal „Pencil“ des iPads extrem stärken und einen spürbaren Benefit darstellen für alle, die eine handschriftliche Eingabe bevorzugen.
Die Einführung der beiden Feature stärkt die Positionierung des iPads als ein „Gerät, das für seinen ganz eigenen Einsatzzweck“ im Apple Ökosystem steht.
Korrektur für den Artikel: Der SoulverCore ist keine Open Source sondern Closed Source. Man kann zwar das Package benutzen, hat aber keinen Einblick in den Code, da nur die Binaries zur Verfügung gestellt wurden.
Dementsprechend ist der Vorschlag, diese proprietäre Software zu nutzen, hinfällig. Kein ernsthaftes Unternehmen würde bei Kernfunktionen auf die Software anderer setzen.
Danke Dir. Das stimmt natürlich. Ich habe das im text mal präzisiert.
Bitte nochmal von vorne anfangen mit dem Lesen..
Das hier ja das Problem. Man liest nur die Überschrift – und das nicht mal komplett – und schwallt dann wieder unnützes Zeug. Was nur los mit der Menschheit ^^
Bleiben wir mal optimistisch… bis Herbst kann noch viel passieren. Weiß ja nicht, warum man gleich immer alles schlechtreden muss …
Ja, leider. Wenn wir eins können, dann das.