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Große Auswertung der verbotenen Wörter

Apples Geräte-Gravur: In China mit vorauseilender Wort-Zensur

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57 Kommentare 57

Das Citizen Lab, eine auf Cyberspace, globale Sicherheit und Menschenrechte fokussierte Einrichtung der Universität Toronto hat die Ergebnisse einer ausführlichen Untersuchung der von Apple angebotenen Geräte-Gravur veröffentlicht.

Gravur Arsch

Auch in Deutschland mit Einschränkungen

Gravierende regionale Unterschiede

Die Erkenntnisse, die die beiden Forscher Jeffrey Knockel und Lotus Ruan unter der Überschrift „Gravierte Gefahr“ veröffentlicht haben, lassen gravierende regionale Unterschiede in Apples Handhabe der Geräte-Gravur erkennen. Vor allem China gegenüber ist Apple deutlich zuvorkommender als es die Gesetzeslage im Land überhaupt vorschreiben würde.

Konkret haben die Forscher in sechs Regionen (Vereinigte Staaten, Kanada, Japan, Taiwan, Hongkong und Festlandchina) ausgewertet, welche Begriffe Apple von der kostenlosen Gravur ausschließt und zählen den Konzern für sein chinafreundliches Verhalten an, das auch Referenzen auf das Tian’anmen-Massaker am Platz des himmlischen Friedens von der Gravur ausschließen würde.

So untersagt Apple chinesischen Anwendern etwa die Gravur der Zahlenkette „8964“ die an die Aufstände des 4. Juni 1989 erinnert, lässt keine Kritik am politischen System zu und gestattet weder die Gravur der Namen bekannter Dissidenten oder unabhängiger Nachrichten-Organisationen noch werden Begriffe im Zusammenhang mit Religionen, Demokratie und Menschenrechten akzeptiert.

8964 Gravur

Keine Referenzen auf Demokratie und Menschenrechte

In den Vereinigten Staaten hingegen werden fast ausschließlich herablassende, beleidigende oder sexuell explizite Wörter von der Gravur ausgeschlossen.

Während die Forscher für den amerikanischen Markt eine Liste mit 170 verbotenen Begriffen extrahieren konnten, zählt die für Festlandchina ermittelte Liste 1045 Begriffe.

Nach Einschätzung der Forscher macht Apple selbst keine Angaben zur Herkunft der verbotenen Gravur-Begriffe und entfernt deutlich mehr, als rechtlich erforderlich sei:

Wir haben festgestellt, dass ein Teil von Apples politischer Zensur auf dem chinesischen Festland sowohl nach Hongkong als auch nach Taiwan ausstrahlt. Ein Großteil dieser Zensur geht über die rechtlichen Verpflichtungen von Apple in Hongkong hinaus, und uns ist keine rechtliche Rechtfertigung für die politische Zensur von Inhalten in Taiwan bekannt.

Die vollständigen Forschungsergebnisse lassen sie hier einsehen.

20. Aug 2021 um 17:50 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    57 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Klasse! So ein Unternehmen darf meine Fotos gerne auch auf verbotene Inhalte prüfen… /s

    • Wird es doch hier auch geben oder? Oder kann man einfach die üblichen N.zie Parolen drauf lasern? Kenne mich da nicht aus. Und wie immer gilt : Staat > Unternehmen. Ist auch gut so.

      • BestimmtenSachen können auch dem Image der Firma schaden…
        Also völlig ok.

      • Stimmt, weil der nationalsozialismus natürlich mit dem Masakker auf dem Platz des himmlischen Friedens gleichzusetzen ist. Und diejenigen die sich haben dort erschiessen lassen eben Nazis waren und keine unbewaffneten Demonstranten Meine fresse.

      • Hast du getrunken?
        Was redest du…

      • Vielleicht ist Dir der Sarkasmus in R0gers Posting entgangen? Was er sagen wollte ist, dass Begriffe, die den mörderischen Faschismus verherrlichen nicht das gleiche sind, wie Begriffe, mit denen an die Ermordung unbewaffneter Demonstranten erinnert werden soll.

  • Steigert den Wiederverkaufswert bestimmt enorm wenn „Du Arsch“ eingraviert ist! Ironie off

  • „gay“ ist erlaubt, aber „schwul“ nicht. Ganz toll…

  • Und das ist auch gut so. Wenn ich mir im Internet anschauen was sie die Leute aussuchen wenn es freie Auswahl gibt, bin ich froh über die Zensur

  • Apple und China – die größte Liebesgeschichte unserer Zeit.

  • Wird das eigentlich viel genutzt? Ich meine habt ihr für euch oder jemanden anderen schon mal ein Apple Produkt mit Gravur gekauft?

  • Mein erster iPod nano (mit der verchromtenRückseite) wurde von Apple mit „Leck meinen glänzenden Metallarsch“ graviert :-))

  • Anders herum schützt man damit die User in China, indem nichts für sie gefährlich werdendes eingravieren lässt. Das chinesische system ist ziemlich humorlos. Und man kann die Herausgabe des iPhones beispielsweise nicht verweigern. Ich möchte nicht in eine „Situation“ geraten, nur weil ich was gefährliches eingraviert habe.

  • Zeile 893 (China):

    远红外透视仪

    Heisst gem. deepl Übersetzung soviel wie

    Ferninfrarot-Transilluminator

    Aha.

    Hütet euch vor den Transilluminatoren. Jedenfalls in China.

  • Voreilende Chinafreundlichkeit von Apple – Photoabgleich auf Privatgeräten durch Apple – der Wurmapfel fällt nicht weit vom Stamm! … … …

  • So what?
    Man passt sich den Gesetzen
    des Landes an,
    wo man Geld verdienen will.
    Da gibts halt nix zu meckern.

    • Das sehe anders.. nur weil der/dein Kern deine Aussage ja eventuell richtig sein mag.

      1.) warum gibt es da nix zu meckern?
      2.) Ich bin Berliner und habe immer was zu meckern
      3. Ich habe immer was gegen voraus eilenden Gehorsam, was also da Apple da so treibt in letzter Zeit ist schon lange zum meckern

      und Anmerkung: wenn es eine Alternative gäbe.. Dankeschön, auf wiedersehen

  • Ich wollte „ICH BIN EIN ASS“ raufgravieren lassen.
    Geht nicht :((((

  • China hat nun einmal die Hebel in der Hand und kann Apple bei sowas ganz schnell in grosse, weltweite Schwierigkeiten bringen. Darum werden in China Apps im Appstore zensiert und auf Anfrage rausgeworfen, die chinesischen iCloud-Server stehen in China und und. Für Russland übrigens ganz ähnlich – keine Pridebackgrounds für Watch und iPhone, keine Pride-Armbänder für die Watch. Oder Facetime in einigen arabischen Ländern – komplett deaktiviert. Aber davon erfährt der Verbraucher natürlich nichts – im Gegenteil. Apple gibt sich ach so divers, so umweltbewusst, man achtet soooo sehr auf Menschenrechte, sponsort Pride-Paraden…

  • Jedes Unternehmen hat sich weltweit an die jeweiligen Gesetze zu halten, völlig egal ob das Unternehmen (oder wir hier) die gut oder falsch finden.
    Einzige Alternative: keine Geschäfte in Ländern, deren Gesetze man ablehnt!
    Realistisch? Kaum!
    Genau das ist aber der Grund warum die KiPo-Scan Technik so gefährlich ist.
    Ist sie technisch möglich und verlangt ein Staat diese einzusetzen um andere Inhalte zu finden und melden, gibt es eben nur diese zwei Möglichkeiten: befolgen oder Markt verlassen.
    Solange wir alle nur auf Wachstum, Arbeitsplätze etc. schauen und uns nicht konsequent verhalten, (Märkte boykottieren) wird sich nichts ändern.
    Und ich sage bewusst ‚wir alle‘, denn wer achtet schon auf Produktherkunft?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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