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EU-Anpassungen kommen mit Gebührenfalle

Apples Core Technology Fee: „Strafzoll“ für abtrünnige Entwickler

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111 Kommentare 111

Apple will mit der neu angekündigten Core Technology Fee (CTF) Gebühr einführen, die teilweise auch als Strafzoll für jene Entwickler bezeichnet wird, die von Apples gelockerten App-Store-Regeln für die Länder der Europäischen Union Gebrauch machen wollen.

Apple hat ja diese Woche umfangreiche Anpassungen für den App Store für iOS und andere Plattformen angekündigt, um mit den Vorgaben des Gesetzes über digitale Märkte konform zu gehen. Entwicklern steht es allerdings offen, die damit verbundenen neuen Geschäftsbedingungen für iOS-Apps in der EU zu akzeptieren oder die aktuellen Geschäftsbedingungen beizubehalten.

Will man von den für die EU angekündigten Neuerungen Gebrauch machen, so akzeptiert man gleichzeitig auch die neuen Gebühren und geht damit nur schwer kalkulierbare finanzielle Risiken ein.

Über Nacht in die Pleite

Der Entwickler Steve Troughton-Smith hat hier die Beispielrechnung aufgemacht, dass man ganz schnell im fünfstelligen Bereich in die Kreide rutschen kann, wenn man eine kostenlose App anbietet, die viral geht und hohe Download-Zahlen erreicht.

Core Technology Fee Apple

2 Millionen Downloads ist für eine populäre App kein sonderlich außergewöhnlicher Wert. Apples CTF-Bestimmungen sehen allerdings vor, dass nur die erste Million Downloads pro Jahr gebührenfrei abgewickelt wird. Für alle weiteren Installationen fallen jeweils 50 Cent „Technologie-Gebühren“ an, was kleine Anbieter von Gratis- oder Freemium-Apps bei entsprechenden Download-Zahlen durchaus in die Pleite treiben kann.

Apples Warnung an abtrünnige Entwickler

Es steht außer Frage, dass sich Apple hier eines von den EU-Regulierern so wohl nicht vorausgesehenen Hebels bedient, um Entwickler davon abzuhalten, die mit dem Gesetzt für digitale Märkte verbundenen neuen Freiheiten zu nutzen.

Apple wäscht seine Hände dagegen in Unschuld und im Kern kann man der Argumentation des iPhone-Herstellers auch nicht widersprechen: Die Core Technology Fee sei dazu da, um die laufenden Kosten für die Technologien und Dienstleistungen zu decken, auf deren Basis der App Store weltweit funktioniert.

26. Jan 2024 um 19:39 Uhr von chris Fehler gefunden?


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    111 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Das ganze Prozedere von Apple schreit nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit der EU.

    • Wurde ja nie festgelegt oder definiert. Apple wird da ganz klar gewinnen. Da muss die EU halt mit ihren nicht wohl überlegten Ideen mal nachlegen. Ach und: Hat natürlich dann global Auswirkungen.

      • Du verstehst unser Rechtssystem nicht. „Definiert“ werden unsere Gesetze und Verordnungen erst durch Gerichtsurteile. Dies ist ganz normal.

      • In welches Gericht soll und darf über Preise im Markt bestimmen? Sinnloses Gewäsch.

      • @ja ne

        Es legt die Gesetze bzw. Verordnungen aus, ob nach diesen diese Gebühr rechtens ist oder eben nicht.

        So funktioniert unser Rechtssystem generell. Neue Gesetze kommen und dann ist vieles unklar, bis Gerichte dieses durch Urteile genauer definieren bzw. auslegen.

      • Woher weißt du wer wie in den Markt eingreifen kann? Unternehmen zu zerschlagen aufgrund von Kartellbildung geht auch. Mindestlohn geht auch. Gerichte werden sich damit beschäftigen und dann die Politik entsprechend nachlegen können.

      • Ja, in so ziemlich allen. Gerichte können festlegen, ob Höhe oder auch die Grundsätzlichkeit von Gebühren angemessen sind. Evtl. haben Sie das Prinzip von Märkten, Preisen und Rechtssystemen bzw. ihren Akteueren nicht verstanden.

      • Der Konsumentenschutz und das Finanzamt können bei den normalen Gerichten das einklagen auf Beschwerden, welche vom Volk kommen. Also in der Schweiz.

    • Und ich vermute und hoffe, dass sie da eine Klatsche kriegen.

      • Was sollen die machen? Darf nur 2Cent sein? Wer legt das fest? Da wird gar nix passieren. So sehr kann man nicht am Markt eingreifen.

      • @ja ne

        Apple will diese Gebühr ja sogar außerhalb des eigenen App Stores. Hier dürfte die EU vermutlich so eingreifen, dass Apple hier gar nichts verlangen darf. Warum sollte Apple dies auch dürfen?

        Dazu dürfte es auch untersagt sein, Entwickler zu bestrafen, die ihre Apps auch außerhalb des eigenen Stores anbieten und nichts anderes ist diese neue Gebühr.

      • Wäre das gleiche wenn edeka von der mobilen pommesbude die auf der gleichen Straße steht Geld nimmt.

        Es sind 2 unterschiedliche Geschäfte von denen ich Ware beziehen kann.
        Das wird so ne klatsche geben.

      • Hesse und Habe haben‘s nicht verstanden – oder den Text nicht gelesen, oder beides?
        Bitte nochmal genau lesen

      • @Scoo

        Was genau soll ich denn nicht richtig verstehen bzw nicht gelesen haben?

      • Der Pommesstand muss gebühren für den Standplatz bezahlen, wenn jener edeka gehört…

    • Arbeitest Du kostenlos? Wenn ja, dann hätte ich einen Job für dich. Es war doch klar, dass mit der Öffnung des Stores kostenlose Apps der Vergangenheit angehören werden, denn wer soll denn die Kosten sonst bezahlen?

      • Welche kosten denn, ist doch lächerlich. Gibt doch genug gratis Software für Mac und PC die ja komplett offen sind. Da faellt gar nichts an, Apple langt einfach zu.

      • Welchen Lack trinkst du?

      • Wer hat denn die Kosten vorher bezahlt wenn eine App kostenlos ist ? Vielleicht die Werbung die in der App zu sehen ist ? Bestimmt nicht apple.

  • Die EU möge endlich die Steuergesetze so anpassen, dass für Konzerne wie Apple die Steuer in dem Land fällig werden, in dem
    den Kunden und Entwicklern das Geld aus der Tasche gezogen wird.

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  • Sehr spannend! Der nächste Zug liegt wieder bei der EU Kommission!
    Im Großen und Ganzen schießt Apple sich aus meiner Sicht selber ins Knie! Ohne Entwickler kein Apple Geschäftserfolg und Apple nimmt die Hand die sie füttert in Geiselhaft!

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  • Das dürfte erneut rechtlich problematisch sein, wenn Apple für Apps außerhalb des eigenen Stores andere Regeln anwendet, als für solche, die direkt über den AppStore laufen. Apple hat definitiv zu viel Geld in der „Handkasse“ um das mit der EU auszufechten.

  • Kann die EU ja froh sein das die USB-C dank Apple einigermaßen hinbekommen haben. Hahaha.

    • Es fehlte nur noch, dass Apple einer der Initiatoren gewesen wäre, für USB-C Standard.

      Noch schlimmer wäre es, wenn sich herausstellen würde, dass Apple nicht die Wohlfahrt ist, sondern eine Firma die auf Gewinnmaximierung aus ist.

      • @Ghostwriter: Korrekt. Nur dann dürfen sie sich über den Shitstorm nicht wundern, wenn sie einen auf super-grün und super-Datenschutz und Sicherheit machen.

  • Apples Strategie:
    Maximale Verunsicherung und Chaotische Kommunikation um möglichst viele Entwickler und Nutzer im Goldenen Käfig zu halten.
    Wer blickt denn jetzt noch durch wann welche Gebühren wie abgerechnet wann gezahlt werden müssen und was Apple zusteht. Zur Kalkulation muss man muss nur dann nur eine Matrix mit folgenden Variablen aufspannen:

    Alte AGB/Neue AGB/App Store/Alternativer Store/In App purchase/alternatives Zahlungsmittel/link auf Kauf außerhalb/EU-kunde/Nicht-Eu-kunde/jährliche Erstinstallationen…

    Antworten moderated
  • Ich bin selbst App Entwickler und genieße den Komfort, den ich bei Apple habe… klar, ich muss Prozente abdrücken, bin an den AppStore gebunden, verstehe einige Moves nicht etc. Aber dafür sind die APIs erste Sahne, der Support erstklassig, ich habe persönliche Ansprechpartner, kann auch als kleiner Entwickler durch „Entwicklerprogramme“ in der Ausgestaltung der Swiftentwicklung mitwirken und habe irgendwo ein sehr sicheres Umfeld – man hat gefühlt ne höhere Wertschätzung vom Kunden/Appnutzer. Xcode ist beschissen, da machen wir uns nichts vor, aber das nehme ich in Kauf.

    Wenn ich mir meine Partner ansehe, die auf der Android Plattform die gleiche App entwickeln… denen stehen jeden Morgen die Haare zu Berge. Das Problem mit Raubkopien kannst du kaum noch in den Griff bekommen und generell ist die Akzeptanz von Bezahlcontent quasi garnicht vorhanden.

    Der Umsatz auf iOS liegt bei uns um Faktor drei über dem vom PlayStore. Demzufolge ist auch der Gewinn nach Gebühren ca. doppelt so hoch.

    Ich frage mich wohin die Reise für uns mit dem neuen Quatsch hingeht – bin gespannt ;-) Ich sehe mich aber irgendwo schon bald mit den Problemen meiner Kollegen konfrontiert.

    • Danke für den Einblick. Ich frage mich auch, ob die neuen Regelungen wirklich dem Benutzer und dem Benutzererlebnis dienen.

      • John Applespeed

        Nein tun sie nicht, aber da interessiert die EU ja auch nicht. Die möchte nur gerne bisschen Tore Wächtern

    • Toller Beitrag der mal wieder zeigt dass nicht alles gut ist was die EU da treibt

      • Doch ist es. Sonst könntest du unter Windows nur den Internet Explorer verwenden. Einfach auch mal 2m weiterschauen als immer nur kurze Effekte beobachten.

      • Wie verblendet kann man sein? Seit jeher ist der Explorer vllt vor-installiert, man konnte aber schon immer alternative browser verwenden.

        Und selbst wenn es diesen Zwang gäbe, meinst du dann gäbe es soviele Windows nutzer? Ich glaube wohl kaum…

        Es ist einfach ein weiterer Eingriff in die freie Marktwirtschaft der absolut unnötig ist….

      • Ach David, wenn man keine Ahnung hat …

        Bei der Regulation der EU und dem IE von Microsoft ging es nie darum, dass der IE der einzige Browser gewesen wäre. Er war nur der einzig VORINSTALLIERTE. Aber naja, Fakten und so …

    • Kann ich als Entwickler nur unterschreiben. Eine Frage jedoch, was ist an Xcode so schlecht? Welche IDE’s findest du allgemein besser? Bspw. IntelliJ oder haben deine Android Kollegen mit Android Studio mehr Spaß am Entwickeln?

      Generell frage ich mich auch, wie Apple die Anzahl der Installs in fremden App Store’s messen kann. Vielleicht über das Notarization-System, welches dann kommt. Gegen diese Urheberrechtsabgabe kann man wohl rechtlich nicht viel machen. Die Entwicklungswerkzeuge und die ganze Plattform die Apple anbietet, sind einfach Best in the Industry. Perfekt ist nichts, aber ziemlich gut ist ist schonmal, im Vergleich zu dem, was es noch gibt.

      Als eigenständiger Entwickler und auch Kunde/Nutzer sehe ich keinen Grund von Apple’s Abrechnungs-System zu wechseln. Als Entwickler muss ich mich nicht um Zahlungssysteme und Abrechnungen kümmern. Als Nutzer bekomme ich sichere Apps und alle meine Lizenzen zentral verwaltet. Aber Apple war zu gierig und hat tatsächlich die Konkurrenz blockiert. Entscheidungen wie andere Browser-Engines zu blockieren, Gamestreaming und Fortnite zu blockieren, den NFC Chip unter Verschluss zu halten etc. waren nicht gut. Auch aus Apple’s Sicht nicht, das war kurzsichtig und strategisch nicht vorteilhaft. Vielmehr hätte man weiterhin einfach daran Arbeiten müssen, das Nutzererlebnis so gut zu gestalten, dass die meisten Nutzer bei der hauseigenen Auswahl an Apps und Tools geblieben wäre. Und Sideloading einfach wie auf dem Mac als „versteckte“ Option zulassen, die eh nur die technisch versierten Nutzer finden und verwenden. Jetzt haben sie ein viel größeres Schlamassel und weiteres Image Problem erzeugt.

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    • Danke für die Info. Entwickler sind eben auch keine homogene Gruppe.

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    • Und das ist auch richtig so. Deine „Vorteile“ hätte ich ja akzeptiert wenn Apple da vernünftig und mit Augenmaß vorgegangen wäre aber 30% ist mit nichts zu rechtfertigen und ist für den Endverbraucher langfristig ein Schlag ins (finanzielle) Gesicht.
      Wenn Du Recht hättest würde es ja keine Abogebühren geben…aber hier wird der Bock (Entwickler) zum Gärtner und die Gier frisst bekanntlich das Gehirn.
      Die Abos haben in meinen Augen zu einem Entwicklungsrückgang geführt da es kaum einen Anreiz mehr gibt etwas neues zu implementieren.

      • Mit nichts zu rechtfertigen? Hahaha wieviel % Steuern zahlt man im Schnitt in Deutschland 30-35%?

        Apple hat durch das iPhone diese Platform erst ins Leben gerufen, davor gab es nichts vergleichbares wo auch kleine Entwickler ihre Apps platzieren konnten.

        Die Apis müssen entwickelt werden, verursacht laufende kosten, das ganze muss Betrieben werden, verursacht laufende kosten, Support wird gewährleistet, verursacht laufende Kosten und selbstverständlich will man daran auch verdienen, das will übrigens jedes Unternehmen, siehe Steam, Meta, usw

        Im übrigen auch sehr geil das die die diesen Streit erst auf den Tisch gebracht haben (Epic) jetzt selbst mehr als 30% von anderen verlangen. Aber nein, ist mit nichts zu rechtfertigen xD fällt einem nichts mehr ein bei solchen Leuten

    • Interessant, wir haben da ganz andere Erfahrung gemacht.

      Die Nutzerzahlen nehmen bei Apple ständig ab, zum einen (wahrscheinlich) die Nutzer ihn gar nicht mehr benutzen und zum 2. die Auffindbarkeit immer schlechter wird (da helfen auch schon lange keine super Key Wörter mehr)
      Jetzt müsste man fragen was setzt ihr als Werbung ein.
      Besonders bei Apple, wie hoch ist euer Werbebudget (Würste mit sicher nicht verraten).

      Des Weiteren haben wir massive Probleme am Apples reines Abo Model. Das wollen wir nicht. Ein Upgrade/Update Modell gibt es nicht.
      Wir verkaufen halt eine App, keine „Mehr Wert Dienste“ in der App wo ein Abo gerechtfertigt wäre.

      Was die Abrechnung an geht bis auf eine (können auch zwei sein) bieten wir nur in Deutschland und teilweise in AT an. Da bietet mir Apple nichts was jeder normale Webshop nicht auch könnte.
      Was weltweit an geht ist Apple sicher eine Hilfe aber auch nicht Nerv frei (aber wie gesagt das spielt bei uns eh keine große Rolle).

      Eine IDE Diskussion fange ich hier nicht an. Aber über die ständigen Änderungen in etlichen Frameworks, kann man sicher streiten.
      (Ich kann auch nicht mehr hören, Swift ist noch eine junge und somit dynamische Sprache, .. Her je Swift ist inzwischen 10 Jahre alt)

      Also wir hätten nix gegen sideloading, (das Wort regt mich schon auf.. hallo normales Laden der im in unserem Store).
      Der Apple App Store bietet nichts, was ein normaler Shop nicht besser könnte, Geht beim Mac ja auch (da haben wir nichts im Store).

  • Die App Store Einnahmen kommen doch jetzt schon nur von „kleineren“ Entwicklern. Facebook, Netflix, Spotify machen Milliarden, zahlen aber nichts

  • Apple ist nun mal ein knallhartes Wirtschaftsunternehmen! Erstaunlich, daß all‘ die hörigen Apple-Jünger immer noch diesen rührseligen „Steve Jobs-Storys“ folgen
    und sich die Kohle aus der Tasche ziehen lassen!

  • Es ist schon schade, dass alle Änderungen nur das iPhone betreffen und man am iPad so gar keinen Nutzen davon hat (abgesehen davon, dass Spiele-Streaming-Apps wie xCloud & Co. dort auch verfügbar sein werden). Mein iPad nutze ich einfach sehr viel häufiger, als mein iPhone. Da hätte es einen echten Mehrwert für mich.

  • Ich bin ab sofort dafür das Apple eine Durchleitungsgebühr für seinen App-Store an alle Provider zahlen muss. Ich schlage 31% des App-Preises vor. Schließlich nutzt Apple hier einen kostenlosen Service in Europa um gigantische Summen an Geld nach Amerika zu schaufeln.

    Antworten moderated
    • Bei etlichen Pro-Apple Kommentaren hier Frage ich mich was mit den Leuten nicht stimmt. Sind das Apple Aktionäre? Ist das eine Kampagne von Apple, so wie die Russen es im politischen Bereich in Deutschland erfolgreich machen?
      Apple nutzt in seinen Geräten auch hunderte Technologien anderer Hersteller. Sollen da in Zukunft auch ein paar Cent pro App Download zusätzlich gezahlt werden?
      Das ganze ist von Apple nur ein Spiel auf Zeit. Dann ziehen die Behörden irgendwann nach. Apple schadet damit dem eigenen Image. Das was Apple im legendären Werbespot 1984 bemängelt hat, ist die Firma seit längerem selbst geworden.

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      • Jede Werbekampagne funktioniert nach ca den gleichen Gesetzmäßigkeiten. Werbestrategen nutzen diese, seitdem es Werbung gibt. Das gilt für Unternehmen, die allesamt in 1. Linie Geld verdienen wollen, genau so, wie auch für politische Parteien oder andere politische Akteure.
        Den Kapitalismus kann man anzweifeln, gute Gründe dafür gibt es in große Zahl, ändern oder ersetzen kann an den aber auch nur mit demokratischen Wahlen. Und Russland vorzuwerfen, die seit ca hundert Jahren bekannte psychologische Wirkung von Werbung und Marketing zu nutzen, die von mehr oder weniger zweifelhaften Protagonisten in Demokratien ebenso genutzt werden, ist wohlfeil und bringt auch Demokratien nicht wirklich weiter.
        Hilfreich wer eventuell, wenn man in Schulen auch die Wirkungsweise von Werbung lehren würde. Zu meiner Schulzeit wurde darauf kein großer Wert gelegt. Ob sich das mittlerweile geändert hat, kann ich nicht beurteilen. Dazu müßten sich jüngere Menschen äußern.

    • Ich halte es für völlig falsch, dass TV – Sender für die Übertragungsrechte von Sportveranstaltungen zahlen müssen. Viel mehr wäre ich dafür, dass sämtliche Fußballvereine und andere Sportveranstalter, die mit ihrer Tätigkeit Abermillionen verdienen, ihre TV – Auftritte nach der Gebührenordnung für Werbetreibende u/o frei verhandelt bezahlen sollten.

  • Das wird ein interessanter Testfall für das Umgehungverbot: Art. 13 (4) DMA: „Der Torwächter darf kein Verhalten an den Tag legen, das die wirksame Einhaltung der Verpflichtungen aus den Artikeln 5, 6 und 7 untergräbt, unabhängig davon, ob das Verhalten vertraglicher, kommerzieller, technischer oder sonstiger Art ist oder in der Verwendung von Verhaltenslenkungsmethoden oder Schnittstellengestaltung besteht.“

    • Das dürfte sogar ein klarer Verstoß sein, aber Apple geht wie üblich den „american way“. Erstmal machen und drauf warten, bis jemand klagt und letztinstanich gewinnt.

      Man kann nur hoffen, dass die EU hier zügig reagiert, auch mit einstweiligen Verfügungen.

      • Grundsätzlich gilt in allen Rechtsstaaten dass erlaubt ist, was nicht per Gesetz verboten ist. Wenn man sich ins Bewusstsein ruft, welche schlechten Auswirkungen jegliche digitalen Medien auf unsere Kinder haben können, müßte man an ganz anderen Stellen mit viel strengeren gesetzlichen Regelungen beginnen. Für den Bereich „Kinder“ siehe Manfred Spitzer.

  • Selbst als Apple Fan und User seit Jahren, finde ich dieses Verhalten erpresserisch und rechtlich unlauter!

    :-/

  • Diese Maßnahme von Apple verstößt klar gegen die Torwächter regeln und wird früher oder später kassiert. Das ist Apple klar und für Apple kein Problem. Es ist NICHT das Ziel damit Einnahmen zu generieren sondern es ist einfach nur eine „nette Botschaft“ an die vielen, vielen kleinen Entwickler auf deren Arbeit Apples Erfolg ganz wesentlich thront.

    Die Botschaft lautet „Wir sind Apple und du bist nichts. Vergiss nicht wer hier das Sagen hat, und wo dein Platz ist. Spring nach unserer Pfeife oder wir treiben dich ganz schnell in den Ruin. Denk nicht mal dran, gegen uns aufzubegehren.“

    Das Ganze ist in etwa so, als ginge Don Vito Corleone spazieren, kommt an einem Laden vorbei und sagt „Ah, was für ein schöner Laden. Macht ruhig Geschäfte wir ihr das wollt. Das macht mir nichts aus. Gegen deine Kinder eigentlich immer noch die Schule dort drüben?“…

  • Apple wird seine Gründe haben, um so zu handeln, wie es das tut.
    Und da es in erster Linie ein Unternehmen ist, das Geld verdienen will, wird es dafür sorgen, dass es genau das weiterhin tuen kann.
    Ich habe meinen 1. Apple Computer 1988 gekauft. Und ich könnte mich heute für jeden einzelnen Tag, der seitdem vergangen ist, in den Hintern beißen, dass ich damals nicht auch Apple – Aktien gekauft habe, die zu dieser Zeit ca 0.40$ gekostet haben, was ca 0,70 DM bzw ca 0,35 € entsprach. Leider habe ich damals noch nicht einmal darüber nachgedacht und hätte wohl kaum unnötig Geld verbrannt. Die Entwicklung von Apple war ja leider nicht abzusehen. Mit Splits wären aus 1 Aktie mittlerweile 224 geworden und aus 0,35 € nun 177 €.
    Mit einem Einsatz von 100 DM oder 50 € hätte ich heute ca 31.800 Aktien oder 5,6 Millionen Euro. Stattdessen muss ich nach 43 Arbeit mit schwerst mehrfach behinderten Menschen nun mit knapp 1.200 € Rente haushalten. Apple hat alles richtig gemacht. Ich nicht.
    Ce la vie.

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  • Naja Gesetze sind da um angepasst zu werden. Hoffe das passiert schnell. Apple kriegt schon genug Geld für die Entwicklung durch die Hardware und die Einnahmen derer die wirklich den AppStore nutzen. Wer ihn nicht nutzt sollte dafür auch nicht bezahlen müssen.

    • Der AppStore ist Bestandteil des Applesystems. Wer Appleprodukte kauft und nutzt, wird zwangsläufig auch immer den AppStore unterstützen.
      Wenn ich, der ich auch nach 35 Jahren der Benutzung von Applegeräten noch ein Laie bin, dadurch halbwegs geschützt bin vor Idioten, die meine Geräte zerschiessen oder noch mehr ausspionieren, als Apple das mit Sicherheit auch tut, kann ich damit leben. Die meisten App – Entwickler sicher auch.

      • Und Apple kann bei anderen Produkten (z.B. iMacs und Macbooks) hervorragend mit Sideloading leben, ohne Strafzölle und ohne, dass die Benutzer dies nicht gut finden oder gar gefährdet werden.

        Das ist wie mit dem lightning Stecker: Man kämpft bis zum letzten um den eigenen Gewinn auf Kosten der Mitbewerber und Kunden zu maximieren.

      • @David: So, wie das jedes andere Unternehmen auch tut. Vor allem auch dann, wenn es, wie Apple, das Huhn gefunden hat, das goldene Eier legt.
        Jeder Kunde, jeder Entwickler ist frei, sich zu jeder Zeit für ein anderes Unternehmen zu entscheiden. Ich tue das nicht, weil einerseits zu blöd bin, die dahinterstehende Technik zu begreifen und andererseits auch niemals Lust dazu hatte, weil ich Besseres mit meiner Zeit anfangen konnte.
        Apple war dafür die richtige Lösung. Und am Ende gilt auch auf diesem Gebiet der Spruch vieler lebenserfahrener Großmütter: „Wer billig kauft, kauft 2 mal“. Oder auch schön: Ich habe nicht genug Geld, um es für billigen Sch..ß aus dem Fenster zu werfen.

  • Ein unwürdiges Hin und Her von einem der Top globalen Unternehmen. Natürlich muß ein börsennotiertes Unternehmen Gewinne machen aber bei Apple geht es mehr und mehr um pure Abzocke. Hier muss es ganz dringend mehr Wettbewerb geben. Die EU ist auf dem richtigen Weg. Nur die Strafhöhe für immer wieder neue Wege der Umgehung der Wettbewerbsgesetzte ist offensichtlich viel zu gering.

  • Das ist das endgültige AUS für Gratis-Apps ! Danke EU, danke Apple !

  • Ich finde die Diskussionen belustigend. Sich beschweren tun doch nur die, die mit allem Probleme haben. Ich z.B. vermisse absolut nichts. Die Apps, die ich interessant finde (nicht nur die, die ich brauche) bekomme ich. Und jeder Bürger kann doch frei entscheiden, ob er ein „überteuertes“ Gerät von Apple kauft, oder ein billiges von den Mitbewerbern. Ich sehe den angeblichen Zwang nicht, oder schaue ich nur nicht genau genug?

    • Korrekt, bitte nehme eine Sehhilfe mit an Board.

      Antworten moderated
    • So sehe ich das auch und bin überzeugt dass das die richtige Betrachtungsweise ist.

    • Ich habe kein Problem, und deswegen ist alles in Ordnung. Meine Hochachtung für diese Weltsicht. Es macht einem das Leben vermutlich deutlich einfacher, wenn man sich einfach nur für sich selbst interessiert.

    • Der Zwang ist aus diesem Grund gegeben, weil Apple mit seinen Produkten inzwischen eine Marktdurchdringung hat, welche vielen der Nutzern keine andere Wahl mehr lässt.
      Wer seit mehreren Jahren technisch in der Apple Welt verbringt, steckt inzwischen in einem „goldenen Käfig“. Nur ein minimaler Prozensatz hat die Kraft, und auch das Wissen, sich aus diesem Käfig zu befreien. Ich für meinen Teil habe das vor ca. 2 Jahren Gott sei Dank geschafft, und werde einen Teufel tun michwieder in irgendein Ökosystem zwängen zu lassen. Sehr viele Endverbraucher „stecken“ aber fest.

      Und genau deswegen können eben viele Verbraucher nicht mehr „frei entscheiden“ ob sie das teure Gerät von Apple kaufen, oder das vom Mitbewerb.
      Apple ist mit iOS, macOS etc. ein geschlossenes System. Die EU versucht dieses Schloss zu knacken und wenigstens etwas Freiheit da rein zu bringen. Apple wehrt sich mit allen Mitteln. Ich hoffe die EU kann in einigen Jahren für sich verbuchen das sie Apple „geknackt“ hat !

      • Conny mit der Schleife

        Das ist Unsinn! Es gibt keinen Zwang mit Ausnahme von dem, dass Apple es geschafft hat, dass Du viel Geld für ein elektrisches Gerät bezahlst.
        Dein Problem ist, dass Apple es Geschafft hat seine Leistung für einen hohen Tarif zu verkaufen, das täglich Millionen Menschen tun, Du den Preis/Gegenwert für Dich aber nicht akzeptierst.

        Das ein iPhone 15Pro 1.199€ kostet weißt Du beim Kauf, dass es einen APP-Store gibt, der Gebühren nimmt auch. Das es Android Geräte ab 149€ gibt ist auch jedem bekannt.
        Das ist aber nicht so „cool“ und vorzeigefähig, wenn man es in der Bar auf den Tisch legt.

        Außerdem ist die APi vieler Android-Apps einfach nur schlecht gemacht und man wird per In-App genauso abgezockt.

        Das einzige was ich schade finde ist, dass viele sich aufregen, alle es geul finden zu zeigen „ich habe eines der neusten iPhones“ und keiner der hier schreibt ein Entwickler ist, der seine Apps for free und ohne Abo-Modell oder In-App Käufe bisher angeboten hat.

      • Conny mit der Schleife

        Bzgl. Öko-System kann man seine Fotos durchaus umziehen oder man speichert sie erst gar nicht in der Cloud, sonder Old-School auf seiner eigenen Festplatte.
        Aber auch das weiß man vorher

  • Wenn Pragmatiker auf Bürohengste treffen, ist doch klar, wer den Kürzeren zieht.

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  • Das bezahlen irgend wann die Nutzer Apple besch…. und alle

  • Ein kleiner Entwickler müsste schon sehr viel Werbung betreiben, um+1 Mio Downloads ausserhalb des AppStore zu generieren. Diese Option dürfen, wenn eher sehr grosse Entwickler in Betracht ziehen.

  • Zahlen selber in Irland o,4 % Steuern und lachen sich tot.
    Aber Hochmut kommt…

  • Ist halt Apple. Kohle, Kohle, Kohle.
    Egal wie……
    Der Konsument unterstützt dieses – wirklich masslose – Gebaren leider.
    Apple geht es nicht um „Sicherheit für die Verbraucher“ oder das ganze andere Geschwätz aus Cupertino. Die wollen – mit allen Mitteln – Kohle scheffeln. Was ja nun für jedes, nicht gemeinnützige, Unternehmen der Sinn und Zweck ist. Die Frage ist halt nur ob man diese Raffgier dann nach aussen so „verkleidet“ wie Apple dies seit Jahren tut.

  • Conny mit der Schleife

    Lasst mal die Kirche im Dorf!
    Für ehrlich Entwickler mit guten Programmen sollte es kein Problem sein auch min. 50ct für ein Programm zu nehmen!

    Leider sind die Entwickler/Unternehmen doch seit längerem auf dem Tripp Abo-Modelle oder überteuerte Inn-App-Käufe anzubieten über die der Kunde abgezockt wird.

    Es gibt Nix umsonst und nur wenige Entwickler machen ihre Apps als reines Hobby ohne Kostenaspekt.

    Außerdem hat der Entwickler die Möglichkeit die Download-Zahlen in Echtzeit anzuschauen. Nach 750t Downloads kosten auf 1€.

    Antworten moderated
  • Freu mich schon auf die Anpassung/Nachschärfung der EU.
    Apple versucht sich da herauszuwinden aber alles nur eine Frage der Zeit…

  • Warum sollte ein Entwickler einer kostenlosen App diese mit „dem neuen“ System anbieten. Nach meinem Verständnis kann er sie wie bisher nur im App Store anbieten und muss dann keine Gebühren bezahlen?!

  • Während man sich kostenlose Open-Source-Apps also bisher 100€ pro Jahr kosten lassen musste (jährliche Gebühr für den Entwickler-Account samt Zugang zum Store), steht man in Zukunft also mit einem Bein in der Insolvenz. Na super!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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