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Regierung macht Druck auf Anbieter

Indien will, dass Apple und Google staatliche Apps vorinstallieren

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34 Kommentare 34

Für Apple und Google bahnt sich ein Konflikt mit der indischen Regierung an. Diese fordert Sonderrechte mit Blick auf die von den großen Smartphone-Anbietern betriebenen App Stores. Allem voran soll es darum gehen, dass die vom indischen Staat betriebene App-Plattform GOV.in direkt in die Angebote der Hersteller integriert wird.

Das Magazin Bloomberg berichtet, dass sich Vertreter der indischen Technologiebehörde vergangene Woche mit Vertretern der führenden Smartphone-Hersteller getroffen haben, um diese dazu aufzufordern, die indische App-Plattform in ihre Marktplätze zu integrieren. Ziel dieser Initiative sei es, die Verbreitung staatlicher Dienste zu fördern und deren Nutzung für die Bürger zu vereinfachen.

Apple Store Mumbai

Bilder: Apple (Apple Store Mumbai)

Besonders heikel ist in diesem Zusammenhang die Forderung, dass wohl nicht nur gefordert wird, das Angebot generell zu ermöglichen, sondern die App-Plattform auf den in Indien angebotenen Geräten vorinstalliert werden soll. Die gewünschte Umsetzung dürfte mit den in der EU erlaubten alternativen App Stores vergleichbar sein, allerdings sei dabei zudem gefordert, dass der App-Download aus alternativen Quellen ermöglicht wird, ohne dass Sicherheitswarnungen wie „unzuverlässige Quelle“ angezeigt werden.

Indien zieht Rechtsmittel in Erwägung

Mit solchen Vorgaben dürften sich weder Apple noch Google einverstanden zeigen. Google decke mit seinem Android-System rund 90 Prozent des auf 700 Millionen Smartphones geschätzten indischen Marktes ab. Dem Bericht zufolge hat sich Google diesbezüglich bereits ablehnend gezeigt und auch von Apple wird erwartet, dass es nicht bereit ist, den Forderungen ohne Weiteres nachzukommen.

Die indische Regierung habe jedoch bereits angedeutet, notfalls rechtliche Maßnahmen zu ergreifen oder die Vorgaben auf politischem Weg durchzusetzen, sofern keine Einigung erzielt werde.

Entsprechender Druck könnte durchaus zu einem Einlenken Apples führen. Der iPhone-Hersteller hat vor einigen Jahren ähnliche Vorgaben in Russland erfüllt und dort eine von der Regierung vorgegebene Auswahl an Apps vorab installiert. Indien ist zudem ein wichtiger Wachstumsmarkt für Apple. Dementsprechend dürfte das Unternehmen ein gesteigertes Interesse daran haben, mit den dortigen Behörden zu kooperieren.

23. Jan. 2025 um 18:55 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • Na das wird für die indische Bevölkerung sicherlich nur Vorteile bringen.

    Und ist garantiert nicht dafür gedacht, die Einwohner besser überwachen und deren Kommunikation beschränken zu können.

    Da gibt es ja keine Probleme von Seiten der Regierung^^

    Man denke nur an das Verbot Satellitenfähiger Geräte im Land, was sogar schon einige Touristen mit ihren Fitnesstrackern in Haft gebracht hat…

  • Akzeptieren und die iPhone-Produktion aus Indien wieder schließen.

    • Ja, sehe ich auch so. Was ist das neuerdings für ein Unding geworden das sämtliche Staaten der Meinung sind bei Produkten von privaten Firmen (NICHT staatlichen) mit reden zu dürfen? Was bilden sie sich eigentlich ein? Finde ich echt ein Unding und das hat dann halt nur noch wenig mit freier Marktwirtschaft zu tun. Ich will nicht das der Staat sich in die Marktwirtschaft einmischt, der hat da nichts verloren!

      • Crack Federvieh

        Wie lost. Es wird überall mitgemischt, es gibt überall Vorgaben. Bei jedem elektronischen Gerät, was in die EU importiert oder hergestellt wird gibt es Vorgaben, bei Informationsdiensten und Dienstleistern gibt es Vorgaben. Überall gibt es Gesetze und Vorgaben. Hier wie dort. Ob man diese jetzt gut oder schlecht findet ist eine andere Sache. Das Ganze nennt sich Staat.

      • Das ist doch aber schon lange so bzw. Vorbei….

        USB C zwang
        EU Roaming
        MNP Gebühren

        Um nur ein paar Beispiele zu nennen wo die Marktwirtschaft vom Langen Arm des Gesetzgebers die Hebel bewegt.

      • Das nennt man Regeln und Gesetze. ;)

  • Wäre ja geil wenn die Hersteller Android und iOS in Indien nicht mehr anbieten. Mal schauen wie die Inder dann schnell ein eigenes BS erstellen… Wäre doch ganz einfach. Alle wären Glücklich…

  • Einfach mal mit Schulterschluss zwischen iOS & Android ablehnen!
    Sollen sie doch die Smartphones mit dem anderen OS nehmen. Ach … wie … es gibt kein anderes? Tja … ;)

  • Könntet ihr uns vielleicht auch mitteilen welche Apps und was man damit machen kann mitteilen?

  • „Der iPhone-Hersteller hat vor einigen Jahren ähnliche Vorgaben in Russland erfüllt und dort eine von der Regierung vorgegebene Auswahl an Apps vorab installiert.“
    Das ist nicht wahr. Russland wollte vorab installierte Apps, Apple lehnte das ab. Es kam zum Kompromiss. Wird das iPhone zum ersten mal eingerichtet, werden eine Reihe russischer Apps angeboten, die installiert werden können oder auch nicht. Alle diese Apps durchlaufen den üblichen Prüfprozess des App-Store. Fakten statt Fake News.

  • Nicht nur staatliche Apps sondern auch die damit verbundenen Zertifikate … und schon kann man alles überwachen. War das nicht in China, Russland und Iran auch schon so?

  • Immer nur schlecht denken…
    Das kann auch gut sein… mal nachdenken, bitte.
    EU-Roaming bei uns, war auch eine Initiative die sehr hilfreich war. Danke EU dafür!
    Die Unternehmen machen sonst, was sie wollen. Euch schon mal aufgefallen, das die Unternehmen fast monopolische Macht haben?

    Man kann die Apps ja auch löschen, wenn es einem nicht gefällt. Das die Gov.in App dort standardmässig installiert wird hat durchaus Vorteile. Damit können nur die stattlichen Apps heruntergeladen werden.
    m-Learning Finance Health Social Language Agriculture Judiciary Education und noch ein paar spezielle Apps.

    Das sind 1,3 Milliarden Menschen die verwaltet werden wollen. Die zum Teil in Hütten wohnen oder auf der Verkehrsinseln unter Plastikbahnen, die mit Schnüren an irgendwelchen Pfosten befestigt sind. Die haben da ganz andere Probleme, als man es hier bei den ganzen fetten Menschen, z.B. mit Datenschutz hat. Da muss man erklären, wie man mit Gesundheit umgeht.

    Also bitte mal etwas chillen und sich Gedanken machen, was die Regierung da für Probleme hat solche Dinge umzusetzen um es für die Menschen dort umzusetzen.
    By the way, 1,3 Milliarden Menschen wollen auch täglich etwas zu essen haben. Deswegen die harten Regeln, wer etwas verkaufen möchte in Indien, muss dort auch produzieren. Irgendwie müssen die Menschen dort etwas verdienen, um sich die Nahrung erwerben zu können.
    Willkommen in unserer Welt…
    Sorry, aber ich war sehr entsetzt über die Kommentare hier.

    • Manch einer hier verwechselt gerne auch Eingriffe in Infrastrukturthemen mit Spionage. Da sind viele Querdenker dabei, deren Kopf selbst für geradeausdenken zu schmal ist. Da machste nix, lass die VT’ler schwurbeln.

      @Werner G, danke für den sehr sachlichen und fundierten Beitrag, der sehr deutlich aufzeigt, um welche Themen es hier WIRKLICH geht, auch wenn dadurch möglw. „Überwachbarkeit“ als Seiteneffekt auftritt. Das tut sie aber auch schon ohne die staatlichen Programme, aber auch das wissen die VT’ler nur, wenn man ihnen das vorbetet.

      • Es geht nicht um mögliche Spionage. Es geht darum das sich ein Staat nicht in die Wirtschaft einzumischen hat und schon gar nicht in die Angelegenheit privater Firmen.

      • Doch. Muss er und macht er. Hier und in jedem Staat der Welt. Partikular Interessen können nicht über dem Gemeinwohl stehen sonst fliegt uns alles um die Ohren.
        Aber hier geht es um Indien. Wenn du selbst mal Zeit vor Ort verbracht hättest dann würdest du vielleicht verstehen warum der Staat solche Themen forciert.

      • Doch das muss der Staat. Sonst haben wir Giftmülldeponien direkt hinterm Haus. Es hat schon seinen Grund, dass man Unternehmen auf die Finger schaut.

    • Danke Werner. Die Leute hier haben echt keine Ahnung von der Welt. Nicht im Geringsten.

  • Da könnte Tim doch seine neuen Freunde Donald und Elon mal ein bisschen von der Leine lassen. Bisschen Schimpfen auf X. Böser Blick mit bösen Worten auf CNN. Und schon sollte das klappen mit Indien!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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