iphone-ticker.de — Alles zum iPhone. Seit 2007. 38 822 Artikel

Hintertür für Facebook & Co. im Visier

Apple und China: Zensurmaßnahmen sollen App-Angebot einschränken

Artikel auf Mastodon teilen.
19 Kommentare 19

Apple steht einem Bericht des Wall Street Journal zufolge in intensiven Verhandlungen mit der chinesischen Regierung, um die Auswirkungen einer neuen Gesetzgebung auf den App Store und in der Folge auch auf die grundsätzliche Marktposition des iPhone-Herstellers in China abzuschwächen. Die neuen Regeln könnten dazu führen, dass Apple Anwendungen wie Facebook, Instagram, WhatsApp, YouTube oder X (ehemals Twitter) bald schon aus dem chinesischen App Store entfernen muss.

Bislang profitieren die Anbieter der genannten Apps und indirekt auch Apple davon, dass sich diese über den chinesischen App Store laden und über die Hintertür dort auch verwenden lassen. Der reguläre Onlinezugang zu diesen Angeboten ist in China schon seit längerer Zeit gesperrt, die Nutzer umgehen diese Blockade teilweise allerdings, indem sie die zugehörigen Apps in Verbindung mit VPN-Diensten nutzen.

China Facebook Youtube Instagram

China hat dem Bericht zufolge mittlerweile den Druck auf Apple verstärkt und pocht auf die Einhaltung neuer Regeln, die von März an zwingend für alle entsprechenden Angebote gelten. Anbieter von Apps und Onlinediensten müssen in der Folge beim chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) registriert und von der Behörde genehmigt sein. Offiziell als Maßnahme gegen Internet-Betrug eingeführt, geht man davon aus, dass die neue Gesetzgebung auch generelle Auswirkungen auf das App-Angebot in China hat. Bislang ließ sich eine direkte Genehmigung durch den Umweg über App Stores wie jenen von Apple umgehen.

China erwartet Zensur durch App-Store-Betreiber

Apple hat sich bereits über die vergangenen Jahre hinweg stets bemüht gezeigt, eine Einigung mit den chinesischen Behörden zu erzielen und dabei nicht selten auch Angebote aus den hauseigenen App Stores entfernt. Zuletzt sind dieser Form der Zensur mehr als 100 Anwendungen zum Opfer gefallen, die mit KI-Funktionen ausgestattet waren.

Im Falle der oben genannten Apps dürfte Apple ein generelles Verbot jedoch schwerer fallen, als es bei den Angeboten kleinerer Entwickler der Fall ist. Man darf annehmen, dass deren Verfügbarkeit trotz der mit der Nutzung verbundenen widrigen Umstände für zahlreiche Nutzer auch eine Rolle bei der Wahl von Endgerät und Plattform spielen. Investoren sehen die neuen Regeln daher auch als Bedrohung für das Apple-Geschäft in China.

Es wird als unwahrscheinlich betrachtet, dass sich die hinter den fraglichen Apps stehenden Konzerne den neuen chinesischen Regeln unterwerfen. Eine offizielle Registrierung würde höchstwahrscheinlich auch die Zustimmung zu verschiedenen chinesischen Zensurvorgaben insbesondere auch im Zusammenhang mit der Datenspeicherung und -übertragung erfordern. Findet Apple also keine Einigung mit der chinesischen Regierung, muss der iPhone-Hersteller App-Schwergewichte wie Facebook, YouTube & Co. komplett aus dem chinesischen App Store entfernen.

02. Okt 2023 um 09:21 Uhr von chris Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    19 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Gesetz ist Gesetz…

    Wenn der Westen ein Gesetz gegen Tiktok macht,
    muss Apple dies auch runteernehmen..

    Genau wie es schon mit RTDE passiert ist….

      • Finde den Vergleich durchaus passend.

      • Äpfel und Birnen sind ja auch gut zu vergleichen da die pflanzen fast die selben sind wenn man sich mal botanischen familien dazu ansieht

    • Schön wie man immer zwei unterschiedliche Dinge miteinander vergleicht. Nach Deiner Logik waren die Gesetze die Juden in Deutschland 1933-48 bei bestimmten Punkten massiv benachteiligten, z.B. die Nürnberger Gesetze, auch völlig in Ordnung.

      • Jetzt bewertest du dies aber mit den heutigen, moralischen Werten. Früher war das eben alles ganz anderes und nicht so einfach über das Knie zu brechen. Außerdem muss man nicht immer gleich mit der Keule schwingen. Tatsächlich muss man sich eben an die Gesetze halten und so einfach zurückziehen von Markt, kann Apple sich auch nicht. Wie unten bereits richtig erwähnt, hält die chinesische Partei die Mehrheit am Unternehmen in China.

      • Wie kommt mann bitte von Facebook und TikTok zu den Nürnberger Prozessen???
        Respekt

      • Danke das hab ich mich auch gefragt.

    • Der Unterschied ist, dass die Maßnahmen gegen TikTok dazu dienen sollten, demokratische Werte zu schützen und zu erhalten.

      Die kommunistische chinesische Regierung macht das, um noch mehr Macht und Kontrolle auszuüben und demokratische Werte im Keim zu ersticken. Alles von oben herab, also diktatorisch.

      Nicht, dass das missverstanden wird: Auch Apple und viele amerikanische Konzerne müssen auch kontrolliert und zum Teil reguliert werden:
      Und in der EU erfolgt das (wenn auch langsam) demokratisch. Man denke nur an die Milliarden Klage gegen Google oder den USB C – Buchse bei Apple Geräten (um überflüssigen Elektronikschrott zu vermeiden)

      • Gerade die EU ist dafür verantwortlich mit der Einführung des USB C, dass jetzt sehr viel Elektroschrott in Zukunft jeder zu Hause liegen hat der Apple Geräte hat.

      • Weil sich ja jeder sofort ein neues Handy kauft, lol. Und zu dem sind Kupferkabel kein eWaste

    • China ist eine Diktatur, die Menschenrechte mit Füßen tritt. Hier einen belanglosen Vergleich zu ziehen ist meschenverachtend. Apple sollte weniger auf das Geld achten und mehr die eigenen Prinzipien bedenken.

  • Mir war lange Zeit nicht klar das Apple China und Apple (Westen) 2 unterschiedliche Unternehmen sind. China (der Staat) hat auch die Mehrheit des Unternehmens. Das ist Voraussetzung um dort agieren zu können. Damit kann man wirklich alles durchziehen was man gern möchte. Ich denke daher das es nur eine Frage der Zeit ist.

    • Wo hast du das her? Bitte Quelle nennen. Ich denke, wenn überhaupt, könnte das auf die chinesische Vertriebsgesellschaft zutreffen (Apple Stores). Der gesellschaftsrechtliche Einfluss dürfte da sehr niedrig sein. Aber der politische Druck ist natürlich da. Und ja, jedes Unternehmen muss sich an die Gesetze in einem Land halten, egal, ob diese demokratisch oder diktatorisch zustande kommen.
      Aber kein Unternehmen ist verpflichtet in jedem Land Geschäfte zu machen. Apple könnte sich jederzeit vom chinesischen Markt zurückziehen (VW, BMW…. natürlich auch) Aber welches Unternehmen verzichtet schon gerne auf Umsatz und so sind auch bis heute viele deutsche Unternehmen in Russland tätig

  • Tja, das hat sich Tim selbst eingebrockt.
    mit dem ersten Bückling gegenüber China war klar, dass alle mächtigen Diktaturen Scheibchenweise sich alles vom iPhone holen, was sie wollten

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPhone, iPad, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 38822 Artikel in den vergangenen 6318 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven