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Link-Erlaubnis als Kompromiss?

Apple rückt vom Maulkorb ab: Entwickler dürfen Spar-Abos bewerben

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25 Kommentare 25

Um Apples Anti-Steering-Policy zu erklären, also die App-Store-Regel die es Entwicklern ausdrücklich untersagt auf Kaufmöglichkeiten außerhalb des App Store hinzuweisen, eignen sich spezifische Beispiel am besten.

Netflix Steering

Nehmen wir etwa den Video-Streaming-Dienst Netflix: Als sich dieser Ende 2018 dafür entschied, seine Abos nicht mehr über den App Store zu vertreiben sondern ausschließlich über die eigene Webseite gegen Angabe der persönlichen Kreditkarten-Nummer anzubieten, reagierte Apple mürrisch. Zwar musste man Netflix die Entscheidung gegen das hauseigene Software-Kaufhaus zugestehen, allerdings hatte Apple nicht vor dem Streaming-Anbieter bei der Akquise neuer Kunden zu helfen.

Keine Hinweise auf eigene Shops und Preise

Entsprechend untersagte Apple dem Videodienst auf dem Startbildschirm seiner App darauf hinzuweisen, wie potenziell interessierte Kunden an einen Zugang zum Video-Streaming-Dienst kommen sollten. Die offizielle Netflix-App startete lediglich mit einem Eingabeformular, das bereits einen bestehenden Zugang zum populären Videodienst voraussetzt.

Apple war wichtig: Netflix dürfte zwar auch außerhalb des App Store Geschäfte machen, sollte diese innerhalb des Software-Kaufhauses aber nicht bewerben und die App-Store-Nutzer schon gar nicht darauf aufmerksam machen, dass die Preise außerhalb des App Store unter denen lagen die innerhalb des Software-Kaufhauses gefordert wurden und Apples Umsatzbeteiligung direkt an den Verbraucher durchreichten. Netflix sollte die Laufkundschaft des App Stores zum Kauf nicht auf die eigene Webseite steuern dürfen – daher auch das Wortkonstrukt Anti-Steering-Policy, also etwa Anti-Steuerungs-Politik.

Link-Erlaubnis als Kompromiss?

Diese Anti-Steering-Policy hat Apple mit seinen Zugeständnissen an die Entwickler-Community, über die ifun.de hier berichtete nun also komplett gestrichen. Entwickler dürfen damit fortan nicht nur auf konkurrierende Verkaufsangebote außerhalb des App Store hinweisen, sondern diese auch dann namentlich erwähnen, wenn Anwender hier bares Geld sparen können.

Was Apple als selbstverständliche Geste an die Entwickler-Community verkauft, werten Marktbeobachter als den Versuch des kleinstmöglichen Kompromisses im Streit um die Monopolstellung, die Apple als Marktplatzbetreiber des App Store innehat.

30. Aug 2021 um 12:09 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    25 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Finde ich gut aber dann sollen die Anbieter alternativ noch das direkte buchen über Apple erlauben. Dies hatte Netflix ja aufgegeben und seit dem bin ich da auch kein Kunde mehr. Immerhin hat das ja auch den Vorteil, dass die Anbieter keine persönlichen Daten erhalten.

    • Ich verstehe Deine Beweggründe, diese zeigen aber genau das Problem auf.
      Wer meint, dass das Apple-Ökosystem für ihn persönlich Vorteile hat (welche auch immer) sollte über die Kosten, die dann durch Apple anfallen transparent informiert sein, diese gegebenenfalls auch tragen und vor allen Dingen selber die Entscheidung treffen dürfen.

    • Würdest Du wirklich 30% mehr im Monat an Apple zahlen für Dein Netflix Abo, nur damit Du bei Netflix keine Zahlungsdaten angeben musst?

      • @john: ja.

      • Falsch, ein Abo kostet nur 15% und ich verwende ausschließlich rabattierte Gutscheinkarten, die mindesten 15% meist sogar 20% Bonus haben. Dann wäre das eine Nullnummer und in dem Fall würde ich es vorziehen das über Apple abzuwickeln.

    • Rechnen wir mal mit 10€/Monat, damit müsste Netflix einen Preis von Rund 14,28€ im AppStore ansetzen um nach Abzug der 30% noch die 10€ zu bekommen. Versuch das mal einen Kunden zu verkaufen. Gerade wo manche der Meinung sind, das Netflix eigentlich nur 3€ drauf packen müsste. Und das dürfte mehr an den Ansehen von Netflix kratzen als wenn sie die Abos nur über die Website anbieten.
      Problematischer wird es dann mit dem 2. Jahr, wo sie ja nur noch 15% abführen, also einen Preis von rund 11,76€. Da sie das nicht einfach so ab dem 2. jahr ändern können müssten sie entweder das schon ab dem 1. Jahr machen (dann büßen sie da aber Geld ein) oder es generell bei dem 30%-Preis belassen, dann gibt es wieder Ärger von den Kunden.

      • ich gebe gerne mehr aus, denn meine daten sind es mir wert!

      • Euch ist schon bewusst, dass Netflix euer Name und IBAN egal sind? Das wichtigste sind die generierten Daten innerhalb Netflix, da so die Nutzerangepasste Mediathek generiert wird.
        Ein Profil einer bestimmten Person zuzuordnen kann man derweil mit weiteren technischen Maßnahmen, wie Tracking-Pixel etc. erreichen. Da ist der echte Name nur etwas hilfreich.

      • Sei ehrlich es geht dir nicht um Daten, wenn es so wäre würdest du deine Daten nicht bei Apple angeben. Dir geht’s lediglich um App Store Rabatte ;)

    • Wenn man einmal über den Store gebucht hat, und dann pausierte geht das trotzdem immer noch. Ich dachte ich das geht nicht mehr und habe es dann doch probiert, und so kann ich immer noch die monatliche Gebühr durch iTunes Gutschein Rabatte senken. Einfach unter Abos nachschauen.

  • Hoffentlich wird Apple dazu verdonnert Apps auch außerhalb von App Store zuzulassen.
    Selbstverständlich auf eigenes Risiko.
    Diese Monopolstellung ist bei der aktuellen Tragweite nicht mehr akzeptabel. Punkt.

    • Nein hoffentlich nicht, gerade deswegen ist ios interessant.
      Willst du es anders besorgt die android…

      • Warum der Verweis auf Android, wenn es doch angeblich was komplett anderes ist? Und es wird dich doch keiner zwingen, Apps aus externen Quellen zu beziehen. Epic hat es damals unter Android probiert und den Store gemieden. Letztendlich sind sie doch drin gelandet weil der Kundenkreis einfach größer ist. und so wird es bei allen Apps mit entsprechenden Kundenkreis sein, keiner wird den AppStore verlassen.
        Ich halte übrigens auch nicht viel von Sideloading bzw. sehe da kaum Notwendigkeit. Aber wen es Interessenten gibt, warum nicht? Die Sicherheit des Systems kann es doch nur gefährden, wenn das System als solches nicht sicher ist.

      • @Sonari. Kein System ist sicher. Das iOS eines Tages von Sideloading Apps hopps genommen wird ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Genau wie die Betrügereien. Das wird nochmal ein anderes Lebel erreichen.

      • Soll doch einfach Sideloading machen, wer es will. Gibt genügend (legale) Gründe hierfür. Und wer nicht will, der lässt es bleiben. So einfach ist das.

      • Das Argument („nutz doch Android“) ist so infantil, heuchlerisch und jämmerlich, wie die ganzen zahnlosen Scheinargumente gegenüber den „Right to repair“ Befürwortern.

        Wenn ich Ersatzteile von jemandem Dritten bekommen und verbauen möchte, hat der Hersteller des Autos oder Rechners (der originalen Teile) sich da rauszuhalten und sicher nicht das Recht diese Transaktion auf irgendeine Weise zu unterminieren oder gar zu unterbinden.
        Das Todschlagargument „Sicherheit“ zieht einfach nicht, weil es längst millionenfach widerlegt worden ist. Denn sonst würden auf der ganzen Welt Autos, PCs und Handys reihenweise in die Luft fliegen, weil überall 3rd Party Hardware verbaut wird, welche nie vom ursprünglichen Hersteller designt und abgesegnet worden ist.

        Im Allgemeinen machen freie Reparaturwerkstätten bei iPhones, iPads und Macs seit Jahren einen weit besseren Job als Apple selbst, denn Apple möchte einem verständlicherweise lieber ein neues überteuertes Gerät andrehen, deswegen sind die Reparaturpreise auch so überverschämt hoch, obwohl man lächerlicherweise nicht mal eine simple Datenrettung anbietet. So wurden in der Vergangenheit auch tausende Käufer für Apples eigene Hardware-Designfehler ordentlich zur Kasse gebeten und beispielsweise 1000€ Reparaturkosten für ein von Apple zu kurz designtes Displaykabel oder deren müllige Butterfly-Tastatur verlangt.

        Der liberale Ansatz bei der Hardwarereparatur zahlt sich tagtäglich aus und sollte deswegen auch auf die Softwareseite übertragen werden.
        Dabei muss iOS sicher nicht zu Android werden, wie viele Nichtsblicker gerne fabulieren.
        Keiner wird gezwungen außerhalb des AppStores Apps zu kaufen und App-Abos abzuschließen, aber jeder sollte zumindest die Möglichkeit dazu haben. Dies führt zwangsläufig zu mehr Wettbewerb, besserem Service und sinkenden Preisen.
        Und dass Apple das nötig hat, sieht jeder, der in den letzten Jahren probiert hat in derem grottigen AppStore zu stöbern und die lachhafte Suchfunktion zu benutzen.
        Hier ist die Zeit 2015 stehen geblieben und von den Dutzenden von Milliarden Einnahmen ist wohl nur ein Promillebetrag in die Standhaltung geflossen.

      • du musst noch mehr schreiben, ich habs noch nicht ganz verstanden. ;)

      • @Atylsrap: Was passiert denn, wenn die derzeitigen Gegner von Apple, also Facebook, Microsoft, Spotify und Co dann ihre Apps nur noch selbst vertreiben? Dann werde ich gezwungen Sideloading zu erlauben, mit allen Nachteilen die es gibt und habe letztendlich den gleichen Scheiß wie bei Windows, wo ich dann auch noch gezwungen werde einen Virenscanner zu nutzen, weil es ohne nicht mehr geht.

      • +1

  • Nach meinem Verständnis gilt das doch nur für US-Entwickler. Und auch nur per Mail (die die meisten natürlich nicht haben). Oder hat sich da kurzfristig noch etwas geändert?

  • Die angepasst Anti-Steering-Policy bezieht sich auf marketing Maßnahmen außerhalb der App (z.B. E-Mail). Der Artikel ist hier leider irreführend.

    • Das ist richtig und sollte auch im Artikel so korrigiert werden. Hinweise in den Apps auf andere Kauf-Optionen sind meines Wissens nach immer noch untersagt. Apple „erlaubt“ es den Entwicklern nun lediglich außerhalb der App für diese anderen Angebote zu werben. Das ist natürlich ein unglaublich großzügige Geste (nicht).

  • Wie geil einige sind: begründen den Aufpreis (den sie bereit zu zahlen wären), damit Netflix keine Daten hat. ROFL!

    Die IBAN ist denen doch egal.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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