Sonderregelung für Dating-Apps
Apple muss in den Niederlanden andere Zahlungsmethoden zulassen
In einer Mitteilung an niederländische Entwickler hat Apple angekündigt, im dortigen App Store alternative Zahlungsmethoden für Dating-Apps zuzulassen. Apple kommt damit einer Aufforderung der niederländischen Behörde für Verbraucherschutz und Marktaufsicht (ACM) nach, bei deren Nichtbeachtung hohe Zwangsgelder fällig geworden wären. Allerdings will Apple gleichzeitig auch mit juristischen Mitteln gegen die Anordnung vorgehen.
Das Apple-Schreiben liegt unseren Kollegen von iCulture.nl vor. Apple teilt darin mit, dass man nicht glaube, dass die von den Verbraucherschützern geforderten Änderungen im besten Interesse seiner Nutzer sind und die Entscheidung daher vor einem höheren Gericht angefochten habe. Apple begründet dies mit der Befürchtung, dass die Änderungen das Nutzererlebnis beeinträchtigen und neue Bedrohungen für die Privatsphäre und den Schutz der persönlichen Daten schaffen könnten.
Alternative-Zahlungsmethoden ausschließlich für Dating-Apps
Wie Apple den Entwicklern mitteilt, sei man zwischenzeitlich verpflichtet, die von ACM geforderten Änderungen vorzunehmen. Man stelle daher zwei optionale neue Optionen für die Zahlungsabwicklung auf externem Weg bereit, eine detaillierte Dokumentation der damit verbundenen Möglichkeiten will Apple zeitnah nachliefern. Diese Alternativen gelten allerdings ausschließlich für im niederländischen App Store angebotene Dating-Apps.
Die Forderung, zusätzliche Zahlungsmethoden für Dating-Apps anzubieten, wurden von den Verbraucherschützern damit begründet, dass deren Entwickler quasi dazu gezwungen sind, ihre Anwendungen auch über Apple anzubieten, da ihre Nutzer ein besonderes Interesse daran haben, möglichst vielen Smartphone-Plattformen zu erreichen. Die von Apple geforderten Provisionen stünden jedoch in keinerlei Verhältnis zu im Zusammenhang mit der Bereitstellung der App verbundenen Aufwand.
Apple betont im Rahmen seiner Stellungnahmen diesbezüglich einmal mehr, dass der App Store ein sicherer und vertrauenswürdiger Ort sei, um Apps zu entdecken und zu laden. Die Tatsache, dass wir über die letzten Monate hinweg zunehmend über massive Qualitätsmängel und Abzock-Apps berichten müssen, lässt an solchen Aussagen allerdings mehr und mehr zweifeln. Mit Blick auf das Angebot von externen Zahlungsoptionen warnt Apple die Entwicklern zudem davor, dass man für die Sicherheit von Zahlungen, die außerhalb des App Stores getätigt werden, nicht garantieren könne und die Tatsache, dass Apple nicht bekannt ist, welche Käufe hierüber getätigt wurden, zu Verwirrung bei den Nutzern führen könne.
Klar tauchen ab und zu mal Abzock-Apps im Store auf. Das wird sich jetzt aber extrem steigern.
Tja, das ist die Behauptung von Apple, das werden wir sehen.
Man muss dann ja ein zweites Mal seine Bankdaten angeben, also versehentlich wo hin klicken kann man schon mal nicht.
@Stefan
Doch, kann man. Z.b. wenn über den Handyvertrag abgerechnet wird, da reicht ein klick.
Dann müssen die Leute halt einfach mal aufpassen, wo sie hinklicken.
@Hessenbabbler
Drittanbietersperre beim Provider einrichten. Dann ist eine Abrechnung über die Handyrechnung nicht mehr möglich.
Diese Drittanbietersperre ist bei einigen/vielen Mobilfunkanbietern auch von Anfang an gesetzt, weil so viel Mist damit passiert. Sollte mMn verpflichtend sein.
Arbeiten Sie für Apple?
Nein aber es gibt nunmal viele Menschen mit unterschiedliche Meinungen. Und dass das passieren wird ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die frage ist nur noch wann.
Also doch Apple-Mitarbeiter.
Smarthome Plattformen? Ich finde das ganz Urteil irgendwie nicht nachvollziehbar, auch wenn ich stark pro Öffnung des App Stores bin.
Merkwürdig das es ausschließlich für dating-Apps angewendet wird.
Der Grund steht ja oben.
wegen des hohen Marktanteils der iPhones können Dating Apps nur funktionieren, wenn sie auch für das iPhone angeboten werden.
daher ist auch klar, dass Apple mit seinen Regeln halt sich dem Kartellrecht stellen muss
Das ist mir klar. Aber es gibt mehrere Apps die einen Service über ein anderes System anbieten und die App nur der Zugang zum System ist.
Und mit jedem, der aus einem vergleichbaren Bereich eine Klage einreicht, wird die Gewinnmarge für Apple kleiner.
Das muss man sich halt vorher überlegen ob es sich lohnt!?
Die letzten Jahre hat es sie auch nicht gestört …
M.m. sollten nur Streaming-Dienste wie Spotify, Deezer, Netflix oder Disney+ das privileg haben.
Der Kontent kosten viel Geld (egal ob lizensiert oder produziert) und Apple steht in direkt Konkkurenz.
Wie konnten wir bisher nur online shoppen ohne Apples Schutz durch den App-Store. Apple bitte, bitte schütze mich beim kauf meiner nächsten Schuhe und dem Überqueren der Strasse.
Man! Die ganze Welt funktioniert auch ohne Apple.
Wahre Worte.
Stimmt Paypal Käuferschutz ist ja so extrem kundenunfreundlich im Vergleich zu Apple… Ich bin so krass froh, dass endlich Gerichte diesem Schwachsinn ein Ende setzen.
PayPal? Dein Ernst? Hast du mal das Kleingedruckte gelesen?
Wie konnten wir überhaupt shoppen ohne Apples Fürsorge. IPhone Besitzer sollten von Apple gezwungen werden können, auch offline nur noch mit Apple-Pay zu bezahlen, damit sie auch da, selbstredend nur zu unserem Besten, die Kontrolle haben. (Und 30% vom Verkaufspreis kassieren. ) Uns allen (Allen!) fehlt einfach die Mündigkeit. Tim weiß einfach besser, was gut für uns ist. Deshalb kriegt er auch 100 Mio /Jahr.
Jim, das ist Unsinn mit Apple Pay und 30% Provision! Die gilt nur für den App Store. Beim Bezahlen im Geschäften, U-Bahn usw per Apple Pay, bekommt Apple eine deutlich niedrigere Provision (kleiner einstelliger %-Betrag), und zwar vom Kartenanbieter!
Oh, Du hast wohl völlig vergessen? wie die Situation der Smartphone Apps vor dem AppStore war und warum kleine Entwickler keine Chance hatten. Oder Du bist noch zu jung um das zu wissen.
Vor dem AppStore waren Abzock-Apps leider die Regel. Es gab kaum Stores, denen man vertrauen konnte und man musste fast immer an den Anbieter selbst zahlen – mit Kreditkarte ohne Chancen auf Rückerstattung.
Deshalb war der Markt für Smartphone Apps praktisch tot, weil niemand eine Spiele App an einen Entwickler in China, Korea, Russland oder Thailand zahlen wollte um dann festzustellen, dass die App nichts taugt.
Erst der AppStore änderte alles. Die Kunden hatten Vertrauen zum Anbieter, konnten an zentraler Stelle reklamieren und mussten nicht jedem seine Daten und Kreditkartendaten geben. Ohne AppStore und die Zahlung über Apple oder Google hätten wir heute nicht Millionen Apps, sondern immer noch ein paar Hundert – und die von Google, Microsoft und Co, aber bestimmt nicht von Snapchat, Sqare, Dong Nguyen oder Lima Sky.
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Guter Kommentar. Das geht leider in der Berichterstattung von ifun.de auch völlig unter.
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PS: Noch etwas vergessen: Kaufst Du deine Sachen online immer beim Hersteller, oder doch in einem Shop in der EU mit Widerrufsrecht?
Warum kaufst Du nicht in China, Bangladesch oder Indien ein? Oder ist dir das zu unsicher?
Dann brauchst Du also hier beim shoppen auch jemanden wie Apple der dich beschützt.
Was für eine seltsame Argumentation. Apple ist anscheinend in NL kartellrechtlich so relevant geworden, dass die fehlende Möhglichkeit „in Bangladesh direkt zu bestellen“, zu einem Problem geworden ist.
Gib den Menschen die Freiheit, selbst zu entscheiden, wenn du kartellrechtlich relevant bist.
Man kann mit apple pay obline zahlen, da schützt apple deine Kreditkarteninfos und bei bedarf auch deine Mail Adresse
Finde ich ein guter Schutz, zumal apple diese Daten von mir eh schon hat