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Anhörung im britischen Parlament

Apple Music bleibt kostenpflichtig – Gerechtere Abrechnung in der Diskussion

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19 Kommentare 19

Vertreter von Apple Music, Spotify und Amazon Music mussten sich kritischen Fragen von britischen Parlamentsabgeordneten stellen. Zur Sprache kam dabei unter anderem die von zahlreichen Musikern als ungerecht empfundene Verteilung der Einnahmen durch Musik-Streaming. Hierbei geht es nicht nur um die vergleichsweise geringen Summen, die für die einzelnen Künstler übrig bleiben, nachdem die Anbieter und zwischengeschalteten Dienstleister wie etwa Labels ihren Anteil eingestrichen haben. Auch das Verteilungsschema als solches darf als ungerecht empfunden werden.

Elena Segal Apple Music

Die im Musikstreaming generierten Einnahmen werden nämlich nicht in Abhängigkeit davon aufgeteilt, was der einzelne Nutzer tatsächlich hört, sondern pauschalisiert abgegolten. Salopp gesagt landet alles Geld in einem Topf, und wer aktuell am erfolgreichsten ist, bekommt den größten Anteil. Auf diese Weise bezahlt auch ein Kunde, der nur wenige und zudem exklusive Titel hört, anteilig für die aktuellen Mainstream-Erfolgstitel mit.

Gut erklärt bekommt ihr das Ganze im folgenden Tagesschau-Video, das sich besonders auch mit den teils undurchsichtigen Abrechnungspraktiken von Spotify auseinandersetzt. Wenn ein Nutzer für seine 10 Euro im Monat beispielsweise nur in paar wenige Songs einer deutschen Künstlerin hört, so fließt der Großteil dieses Geldes dennoch an die aktuellen internationalen Top-Acts, anstatt ausschließlich an die gehörte Musikerin. Kritiker dieses Schemas fordern eine gerechtere, die tatsächliche Nutzung berücksichtigende Abrechnungsvariante.

Für die Streaming-Anbieter könnte ein solches System durchaus auch mit einer technischen Herausforderung verbunden sein. Vor allem mit Blick auf den damit verbundenen Anspruch zur Wahrung der Privatsphäre und der möglicherweise auch relevanten Unterscheidung zwischen Titeln, die der Anwender tatsächlich hören wollte und solchen, die das System womöglich im Autoplay-Modus eigenständig ergänzt.

Apple hält nichts von kostenlosem Streaming auf Werbebasis

Apples für die Musikvermarktung verantwortliche Managerin Elena Segal kam im Rahmen der zweistündigen virtuellen Sitzung auch auf die von Dienstleistern wie Spotify oder Deezer bekannten, werbefinanzierten Gratisangebote zu sprechen. Segal ließ außer Frage, dass man damit sicherlich zusätzliche Kunden gewinnen könne, erteilte diesem Konzept aber eine relativ deutliche Absage. Apple sei nicht der Ansicht, dass ein solches Geschäftsmodell ausreichend Gewinn erwirtschaften könne, um positiv zu einem gesunden Wirtschaftskonzept beizutragen. Zudem stünde dies im Widerspruch zu Apples Auffassung vom Schutz der Privatsphäre.

26. Feb 2021 um 18:33 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • Kritiker dieses Schemas fordern eine gerechtere, die tatsächliche Nutzung berücksichtigende Abrechnungsvariante…

    Also ist das alles ohne Substanz so wie ich das lese?

    • Kommt drauf an, wie du Substanz definierst. Die Nutzung wird abgerechnet, allerdings sehr pauschalisiert.

      • Aber was können die streamer dafür, wenn die labels das am Ende ohnehin so verteilen, wie sie wollen? Zumal ich mich mittlerweile schon frage, wer heutzutage noch ein Label benötigt? Man kann alles selber vermarkten und streicht auch den Berechtigten Lohn dann zu 100% ein.

      • Im Grunde wird die Nutzung „des Dienstes an sich“ abgerechnet, nicht das konkrete Hörmaterial. Ein ähnliches Prinzip dürfte auch bei den Videodiensten für deren Inklusivinhalte gelten.

        Es lässt sich wahrscheinlich auch nur sehr schwer anders darstellen. Wenn ein Benutzer z.B. nur 10 Songs eines einzigen Künstlers hören würde, bekäme dieser Künstler (inkl. seiner Verwertungskette) den vollen Monatsbetrag und damit 1€ pro Song. Wenn ein anderer User nun in einem Monat 100 Songs inkl. dieser 10 Songs hört, gehen nur 10 Cent pro Song an den Künstler, also eine Ungleichbehandlung desselben Produkts. Das wäre sicher auch nicht im Interesse der Künstlerschaft.

      • Dann werd mal ohne Label bekannt. Viel Spaß.
        Es bringt dir nichts 100% der Einnahmen zu behalten, wenn es keine nennenswerten Einnahmen gibt.

      • Na hoffentlich erfindet mal jemand ein weltweit verfügbares Netzwerk, wo man Daten austauschen kann.

  • Tja, wie macht man das nun richtig? Wenn ich mir die Charts ansehe und dort fast ausschließlich Deutschrap ganz oben steht, von Künstlern die man kaum bis gar nicht mehr versteht, weiß ich nicht ob ich das so schlecht finde, dass mein und das Geld anderer Hörer (im speziellen diese Deutschrap-Hörer) unter vielen Künstlern aufgeteilt wird. Wäre dem nicht so, würden ja nur noch solche „Künstler“ das größte Stück abbekommen, die sich die meisten Klicks kaufen bzw. Randgruppen würden komplett leer ausgehen. Was ist nun besser, sie werden kaum gehört und bekommen dementstprechend kaum Geld oder sie werden kaum gehört, aber bekommen trotzdem was vom großen Pott ab? Aber was kommt da nun an? Wer kann das nachvollziehen? Andererseits habe ich keine Lust, dass so eine Katja Krasvice auch nur einen Cent von meinem Geld abbekommt. Wenn ich das richtig verstehe, bekommen die Künstler am meisten ab die sich kommerziell ausschlachten lassen und auf diversen Hochzeiten tanzen, wie Billie Eilish aktuell es tut und in aller Munde ist. Diese Welt ist so ungerecht. Verdienen tun mal wieder die, die am wenigsten was mit Kunst zu tun haben.

    • Achja, und Apple soll sich hier mal nicht so als Engel hinstellen. Ich habe nicht mitbekommen, dass sie das Game auch nur ansatzweise verändert oder gar verbessert hätten.

      • Apple bezahlt zumindest die größten einzelsummen. Von daher spielen sie das Spiel durchaus etwas anders.

      • Echt nicht!?
        Also ich erinnere mich noch daran als man überall gebrannte cds bekam mit Musik die keinem Künstler auch nur einen Cent brachte !
        Dann kam iTunes und eine drm Verschlüsselung und das veränderte die musikbrache auf jeglicher Ebene!

    • Am Ende müsste man weg von Pauschalen und hin zu songabhängiger Vergütung. Die kann ja meinetwegen im Zehntelcent-Bereich oder darunter liegen, würde dann aber voll an den Künstler und dessen Label etc. gehen. Dazu noch ein niedriger Sockelbetrag für den Dienstleister und es wäre wohl gerechter.

      Allerdings können die Dienste dann nicht mehr so schön planen und tolle Quartalsergebnisse prognostizieren. Das ist ja leider mittlerweile in dieser aktiengetriebenen Zeit das Wichtigste.

    • Es soll doch gerade verhindert werden, dass Randgruppen nichts mehr abbekommen. Wenn ich nur eher unbekannte lokale Künstler höre, möchte ich ja, dass meine 10€ auch ausschließlich an diese gehen.

  • Ist halt genauso wie bei der GemA.
    Alles korrupte Systeme.

  • Baboom (gegründet von Kim Dotcom) hatte genau das Prinzip schon mal umgesetzt, ist aber eingestellt wurden.

  • Habe mich schon immer gefragt wie sich das alles finanziert, wenn man bedenkt, dass eine Single CD mit einem Titel früher 5€ kostete und man heute für 10€ pro Monat Zugriff auf Millionen von Songs hat…

  • Läuft doch bei der GEMA ähnlich… Konnte mir nie vorstellen, wie Clubsets bezüglich der gespielten Sets und durch den VA gezahlten Gebühren pekuniär bei den entsprechenden Künstlern landet. Korrigiert mich…

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