"AMEX und JPMorgan kein Interesse"
Apple Card: Die Suche nach Ersatz für Goldman Sachs scheint schwierig
Die Nachricht, dass der Finanzkonzern Goldman Sachs seine Zusammenarbeit mit Apple in Sachen Apple Card beenden will, macht schon längere Zeit die Runde. Der Konzern ist im Hintergrund für die mit der Kreditkarte verbundenen Finanzdienstleistungen zuständig. Allerdings sollen sich die seit der Einführung der Apple Card vor knapp vier Jahren damit verbundenen Verluste inzwischen allerdings in Milliardenhöhe belaufen.
Anfang des Monats haben wir darüber berichtet, dass der Kreditkartenkonzern American Express (AMEX) hier als potenzieller Nachfolger gehandelt wird. Goldman Sachs will sich wohl nicht nur aus der Verbindung mit Apple, sondern komplett aus dem Geschäft mit Privatkunden zurückziehen. Das Onlinemagazin The Information legt diesbezüglich nun mit Hintergrundinformationen nach. Dem Bericht zufolge sind andere Anbieter als Goldman Sachs längst nicht so scharf auf das Geschäft mit Apple, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.
Vorstellung der Apple Card 2019
Laut Goldman auch in Zukunft nicht profitabel
Kurz nach dem Start der Apple-Kreditkarte hat der Goldman-Sachs-Chef David Solomon noch von der erfolgreichsten Kreditkarteneinführung aller Zeiten gesprochen. Mittlerweile hat sich diese Begeisterung allerdings gelegt und der Finanzkonzern würde den Vertrag mit Apple wohl lieber heute als morgen auflösen. Der Bericht zitiert hier mit der Angelegenheit vertraute Personen, dem zufolge sieht Goldman die Geschäftsbeziehung auch in naher Zukunft als nicht profitabel an.
Der große Haken bei der Sache sei allerdings, dass die beiden Unternehmen ihre Zusammenarbeit eben erst über mehrere Jahre hinweg verlängert haben. Auch wird angezweifelt, dass Anbieter wie AMEX oder JPMorgan, mit denen Apple anfangs noch verhandelt hat, jetzt als Ersatzspieler auftreten möchten.
Apple Card eher Prestigeobjekt für Anbieter
Die Suche nach einem Ersatz für Goldman Sachs dürfte sich allein deswegen schwierig gestalten, weil einem Brancheninsider zufolge kein erfahrener Anbieter in diesem Bereich Apple die gleichen Konditionen gewähren würde wie Goldman Sachs. Als Apple-Partner erhalte die Bank weder die sonst üblichen Jahresgebühren (die gibt es bei der Apple Card nicht), noch eine prozentuale Beteiligung an den Umsätzen. Die Einnahmen beschränken sich dem Bericht zufolge ausschließlich auf einen Anteil bei den Zinseinnahmen im Zusammenhang der den bei der Apple Card optional erhältlichen Teilzahlungsdarlehen. Letztendlich kann man das Angebot wohl eher als Prestigeobjekt für den jeweiligen Apple-Partner sehen.
However, Goldman earns a fee from Apple in the high-single-digit percentage range of every loan issued to cardholders who opt to split the cost of Apple products over monthly installments, two people with direct knowledge of the arrangement said.
Immerhin scheinen sich Goldman und Apple nicht in einem offenen Konflikt zu befinden. Trotz all der damit verbundenen Schwierigkeiten würden die beiden Unternehmen die Partnerschaft als erfolgreich ansehen und damit verbunden auch die Verantwortung sowie ebenso den Erfolg des Projekts teilen.
Warum Tim Cook zunächst keine Apple Card bekam
Mit dem Information-Bericht verbunden macht aktuell auch eine Anekdote die Runde, die zwar eine schöne Schlagzeile hergibt, bei genauerer Betrachtung jedoch keineswegs so außergewöhnlich ist, wie man auf den ersten Blick meinen möchte.
Als der Apple-Chef Tim Cook noch vor dem offiziellen Start der Apple Card bei einem Testlauf selbst die Kreditkarte beantragt hat, wurde die Ausgabe von Goldman Sachs abgelehnt. Hintergrund ist hier allerdings die Tatsache, dass es sich hier um eine automatisierte Sicherheitsmaßnahme handelt, die besonders bekannte und wohl auch wohlhabende Personen vor Betrug schützen soll. Die Anbieter führen hier entsprechende Negativlisten und im Falle von Tim Cook musste Goldman Sachs wohl eine manuelle Überprüfung durchführen, um die Ausnahme zu machen.
Tja, wenn Apple das Geld abgreifen will und den Banken nicht ihre Marge übrig lässt, wird das wohl nichts.
Das dürfte wohl auch mit ein Grund sein weshalb die Kreditkarte nicht in anderen Ländern angeboten wird. Ich vermute Apple wird das wieder einstellen.
Umsonst arbeitet sich auch schlecht
Das ist Apple jedoch von anderen Gewohnt
+1
Aber hat Apple nicht langsam die finanzielle Masse, selbst Bank zu sein?
Am Geld wird das nicht liegen, die haben eher keinen Bock auf die Regulierung, nehme ich an.
Naja, das würden sie noch stemmen können. Aber diese Karte ist dafür da Profit für Apple zu generieren und eine Bank und die Kunden dafür zahlen zu lassen während man praktisch null Benefits anbietet. Dass man mit so einem Produkt Kunden veräppeln kann, ist ja noch recht einfach, aber dass sich eine Bank davon überzeugen lässt ist auf Dauer wohl eher nicht so realistisch.
War doch bequemer andere die Arbeit machen zu lassen und nur den Gewinn einzustreichen.
Frage mich nur, was genau da so schief gelaufen ist, dass die Verluste inzwischen über einer Milliarde liegen.
Stumpf geschätzt ohne realistische Schätzung: „Oh mit Apple arbeiten, das macht bestimmt Milliarden-Gewinne. Machen wir! Wo sollen wir unterschreiben?“
Komisch, schon wieder Goldman Sachs, dieser so seriöse Laden, der keine Verluste kennt. Hust hust.
Goldman Sachs wollte ins Endkundengeschäft und sah Apple als gute Werbeplatform.
Goldman Sachs bekam bisher nur die Kreditzinsen – und die waren halt geringer als erwartet.
Wow Apple Kunden sind zahlungskräftig und benötigen weniger Kredite? Wer hätte das nur gedacht?
Wenn Apple seine Partner nicht fair beteiligen will, muss Apple wohl selbst zur Bank werden.
Ich verstehe sowieso nicht, warum Apple in seiner Größenordnung nicht einfach selbst ne Bank-Sparte eröffnet. Offenbar haben Sie ja ernste Interessen in diesem Bereich.
Wenn Apple so heiß darauf ist, dieses Angebot am Leben zu erhalten, sollten die es mal mit einer eigenen Bank versuchen. Das Geld dafür hätten die ja…
Das ist der nächste logische Schritt. Und dann irgendwann eine Krankenversicherung in Kombination mit der Apple Watch. Gruselig aber phänomenal für Aktionäre!
… ne eigene Bank lohnt sich für Apple nicht, die verdient zu wenig bzw. legt ja noch drauf. Denn was sollte die Apple Bank besser oder anders machen dass es sich für diese dann lohnen sollte ? Da muss Apple die Konditionen für die Bank ändern , dann lohnt es sich. Und wenn es sich lohnt, dann macht Apple ne eigene Bank.
Die Apple Card wird bestimmt eingestellt mit auslauf des Vertrages. Wenn es sich für Goldman nicht lohnt dann für die anderen auch nicht. Seh da auch kein Mehrwert dahinter ich zahl mit applepay. Und je nach Kreditkarte / Umsatz gibt es was zurück.
„… David Solomon noch von der erfolgreichsten Kreditkarteneinführung aller Zeiten gesprochen… “
Das war dann ja wohl eine krasse und teure Fehleinschätzung! Dafür gibts dann aber bestimmt einen dicken Bonus am Jahresende.
Dann sollen sie eben eine kleine Bank kaufen, haben andere doch auch gemacht.
Airbus hat die Salzburg München Bank gekauft und in Airbus Bank umbenannt
Anscheinend brauchen die gerade keine Minuszahlen um ihre Steuern zu drücken.