App Stores von Apple und Google auch in Japan unter Druck

Apple und Google sehen sich mit Blick auf ihre App-Store-Politik zunehmend unter Druck. Wir haben ja bereits darüber berichtet, dass die Gesetzgebung sowohl in Europa als auch in den USA darauf hinarbeitet, eine Öffnung der Mobilbetriebssysteme iOS und Android für Apps aus unabhängigen Quellen zu ermöglichen und zudem die Bedingungen für Entwickler zu verbessern.

Zumindest teilweise blasen jetzt auch Wettbewerbshüter in Japan ins gleiche Horn und fassen Maßnahmen ins Auge, um ein wettbewerbswidriges Verhalten der beiden Plattformbetreiber zu unterbinden.

Apple und Google als Duopol

Einer aktuellen Veröffentlichung der Japan Fair Trade Commission zufolge teilen sich Apple und Google mit annähernd gleichen Anteilen den dortigen Markt und lassen keinen Raum für einen ernsthaften Wettbewerb. iOS liegt der Untersuchung zufolge dabei mit 46,6 Prozent etwas unter den 53,4 Prozent Marktanteil von Android. Google selbst habe dabei einen Marktanteil von 90 Prozent im Android-Bereich, während Apple den iOS-Markt zu 100 Prozent kontrolliert.

Damit verbunden sind aus Japan die gleichen Kritikpunkte zu hören, wie wir sie bereits aus Europa und den USA kennen. Die beiden Konzerne schreiben die Regeln und lassen keinen freien Wettbewerb zu, sondern manifestieren diese Position durch zu ihrem eigenen Vorteil ausgelegte Regeln. Konkret wird hier der beschränkte Zugriff auf Smartphone-Funktionen sowie die Benachteiligung von Entwicklern in Rankings und bei App-Überprüfungen angesprochen. Auch würden Apple und Google die Auswertungen im Zusammenhang mit dem Angebot von fremden Apps zu ihrem eigenen Vorteil nutzen und ihre Kunden durch mitgelieferte Apps und Grundeinstellungen beeinflussen.

Alternative Abrechnung und Interoperabilität

Um diese Missstände auszuräumen fordern die Wettbewerbshüter unter anderem, dass die Restriktionen rund um die App Stores von Apple und Google gelockert werden und beispielsweise auch alternative Bezahlsysteme zugelassen werden. Darüber hinaus wird eine verstärkte Interoperabillität zwischen den Systemen gefordert, um den einfacheren Austausch von Daten zwischen den beiden Plattformen zu ermöglichen.

Die Veröffentlichung dürfte nicht zuletzt angesichts der allgemeinen Entwicklung in diesem Bereich ein weiterer Warnschuss für Apple sein. Zwar drohen in Japan noch keine konkreten Maßnahmen, doch die Behörden wollen das Marktverhalten der beiden Konzerne fortan genauer unter die Lupe nehmen und es läuft wohl alles darauf hinaus, dass Apple sein App-Store-System auch auf diesem Markt umfassend anpassen muss.