Mehr Werbeumsätze als Käufe
App-Store-Umsätze: Vor allem mit physischen Waren und Dienstleistungen
Kurz vor der anstehenden WWDC-Entwicklerkonferenz am kommenden Monat läuft Apples Marketing-Maschine auf Hochtouren. Die häufig wiederholten Kernaussagen: Apple geht es nur so gut, weil es auch den Entwicklern richtig gut geht. Das eigene Ökosystem schafft Arbeitsplätze.
Untermauert werden soll dies von einem atemberaubenden Wert: Im vergangenen Kalenderjahr, darauf weist Apple im eigenen Newsroom hin, hätten Entwickler über das App Store-Ökosystem Umsätze und Verkäufe in Höhe von 1,1 Billionen US-Dollar erwirtschaftet.
1,1 Billionen US-Dollar
Der Konzern stützt sich hier vor allem auf eine Studie von Analysten der Analysis Group, allerdings solltet ihr bei eurer Bewertung der Zahlen berücksichtigen, dass diese zwangsläufig mit Schätzungen und mit von Apple bereitgestellten Daten arbeiten müssen.
Überhaupt haben die plakativ angeführten 1,1 Billionen US-Dollar eine genauere Betrachtung verdient. So handelt es sich bei dem überwiegenden Anteil der gigantischen Summe um „physische Waren und Dienstleistungen“. Soll heißen: Die Essensbestellung bei Lieferando, die Amazon-Order und der Shopping-Ausflug bei Modehändler Zalando wurden hier recht breit kategorisiert und dem „App Store-Ökosystem“ zugeschrieben. Auf den Verkauf von physischen Waren und Dienstleistungen entfallen demnach satte 910 Milliarden US-Dollar.
Mehr Werbeumsätze als Käufe
Spannend sind auch die weiteren Umsatzkategorien, die die Studie anführt. Während große App-Anbieter und kleine Entwickler mit Werbeanzeigen im vergangenen Jahr 109 Milliarden US-Dollar umgesetzt hätten, hätten Abos und In-App-Käufe „nur“ für Umsätze in Höhe von 104 Milliarden US-Dollar gesorgt. Ein Verhältnis, das wir so nicht erwartet hätten.
Insgesamt seien die 2022 über das App Store-Ökosystem erwirtschafteten Umsätze im Vergleich zu 2021 um 29 Prozent gestiegen. Apple betont:
Der App Store ist treibende Kraft der Geschäftsentwicklung und bietet Entwickler:innen für Apple auf der ganzen Welt eine globale Vertriebsplattform, die mehr als 195 lokale Zahlungsmethoden und 44 Währungen in 175 Stores unterstützt. Er ermöglicht es Entwickler:innen auch, Nutzer:innen über Grenzen hinweg zu erreichen: Im Jahr 2022 wurden 54 Prozent der Downloads in Stores außerhalb der Heimatländer der Entwickler:innen getätigt. Laut neuen Daten von Apple ist der App Store in 2022 weltweit durchschnittlich 650 Millionen Mal pro Woche besucht worden. Anwender:innen haben in 2022 pro Woche durchschnittlich mehr als 747 Millionen Apps geladen bzw. 1,5 Milliarden Mal erneut heruntergeladen.
Und davon fischt Apple ~ 1/3 Ab, ohne eine großartige Gegenleistung – nur weil man der gate-keeper ist. Das hat schon was von den Biblischen Zöllnern.
Nanana, wenn du zu den großen Freunden gehörst, nimmt Apple weniger :)
Und auch von kleinen. Da sind es 15% wenn unter einer Million Dollar Umsatz im Jahr
… und ich wundere mich schon die ganze Zeit, dass die bei mir mehr holen :-))
Erstens bietet Apple für Entwickler sehr wohl eine „großartige Gegenleistung“ (Werkzeuge, Support, Vertriebsplattform, Zahlungsabwicklung usw..) und zweitens behalten sie bei einem Jahresumsatz unter eine Million USD nur 15% ein.
Naja Werkzeuge werden doch schon mit der Jahrspauschale abgegolten und die Zahlungsverwaltung ist doch auch nur gezwungen. Da als „bietet an“ zu sprechen ist doch auch murx
@David, deine polemischen Äußerungen sind schlicht falsch. Bis 1 Million Umsatz sind es nur 15 %. Und darüber hinaus, ist es durchaus eine Leistung ein weltweites Zahlungsabwicklungssystem zu etablieren, welches von einem Entwickler einfach so in Anspruch genommen werden kann.
Das System hat allerdings seine Schwächen, wenn ein Indie oder Hobby Entwickler nur lokal in seinem Land eine kleine App vertreiben möchte. Da sollte Apple noch eine eigene Kategorie erstellen, denn manchmal sind schon die 99 € für das Developer Programm zu viel.
Es gibt bereits ein Zahlungssystem das weltweit verfügbar ist und seit jahrzehnten funktioniert . Nennt sich Kreditkarte, mit deutlich geringeren Gebühren.
Kreditkarte ist ein Zahlungsmittel, kein System. Das wäre als würde man sagen, Kassierer und ein Kassensystem ist überflüssig, denn es gibt ja Bargeld.
Irgendwer muss eben die Abwicklung machen und diese Dienstleistung erbringt Apple. Zusammen mit dem Hosting des AppStores, Rechnungserstellung, etc.
Ich frag mich ja, wie das alle anderen ohne Apple schaffen…
Nein. An dem Verkauf von physischen Waren verdient Apple rein gar nichts. Oder glaubst Du ernsthaft, dass Apple für alles was Du bei Amazon, Zalando oder Lieferando bestellst 30% bekommt?
Für 90% der Umsätze bekommt Apple keinen Cent.
Und das ist auch gut so
Ist doch logisch, dass mehr über Werbung als über Abo/In-App-Käufe läuft.
Abos und In-App-Käufe sind quasi nur Softwarelizenzen für Anwendungssoftware und Spiele.
Daneben gibt es noch E-Commerce, Lieferdienste, Ticketplattformen, Car-Sharing, Reisebuchungs-Plattformen, Fluggesellschaften, Banken etc. Die bieten ihre Apps kostenlos an, schalten aber dennoch Werbung.