Review-Entscheidungen anfechtbar
App-Store-Reviews: Apple gesteht Entwicklern mehr Stimmrecht zu
Im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple verschiedene Lockerungen angekündigt, die sich mit kritischem Blick auch als vorauseilender Gehorsam hinsichtlich anstehender Monopol-Klagen interpretieren ließen. Ein Punkt davon war das Versprechen, beim Review-Prozess im App Store künftig stärker auf die Belange er Entwickler zu achten.
Bislang waren Entwickler den Entscheidungen von Apples Eingangskontrolle mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Eine Tatsache, die über die letzten Monate hinweg vermehrt zu Protesten geführt hat. Apple hatte im Juni zugesagt, dass Entwicklern im Laufe des Sommers mehr Argumentationsraum eingeräumt werden und zudem dringende Updates nicht mehr wegen Richtlinienverstößen verzögert werden sollen.
Überarbeitete App-Store-Regeln jetzt gültig
Einem Hinweis an Entwickler zufolge sind die neuen Optionen jetzt aktiv. In der Folge sollten App-Entwickler den Entscheidungen der App-Store-Kontrolleure nicht mehr ganz so hilflos ausgeliefert sein wie zuvor, sondern auch die Möglichkeit erhalten, Gründe und Argumente für ihre Vorgehensweise darzulegen und im besten Fall eine Regeländerung zu erwirken.
Apple schreibt:
Der App Store hat es sich zum Ziel gesetzt, ein großartiges Erlebnis für jedermann zu bieten. Um weiterhin einen sicheren Ort für Benutzer zum Herunterladen von Apps zu bieten und euch bei der erfolgreichen Entwicklung von Apps zu helfen, die sicher, hochwertig, zuverlässig und die Privatsphäre der Benutzer respektierend sind, haben wir den App-Prüfungsprozess wie auf der WWDC20 angekündigt aktualisiert. Für Anwendungen, die sich bereits im App Store befinden, werden Fehlerbehebungen nicht mehr wegen Richtlinienverstößen verzögert – es sei denn, sie beziehen sich auf rechtliche Fragen. Ihr werdet stattdessen in der Lage sein, Richtlinienverstöße bei eurer nächsten Einreichung zu beheben. Zudem könnt ihr jetzt nicht nur Einspruch gegen die Entscheidung einlegen, dass eine App gegen Richtlinien verstößt, sondern auch Änderungen dieser Richtlinien vorschlagen. Wir ermutigen euch auch, eure Vorschläge für den App Store und Apples Entwicklungsplattform einzureichen, damit wir die Erfahrungen für die Entwicklergemeinde weiter verbessern können.
Mit Blick auf die aktuellen Streitigkeiten zwischen Apple und Epic Games hat dergleichen natürlich keine Auswirkung. Nicht nur ist es unwahrscheinlich, dass Apple eine fundamentale Säule des App Store wie die 30-Prozent-Regel mal eben wegen einer einzelnen und dazu provokanten Beschwerde kippt. Zudem legt das Protokoll der vergangenen Wochen nahe, dass Apple und Epic in direktem Kontakt standen und der Spiele-Anbieter damit verbunden die zuvor wenigen Entwicklern zugestandene Möglichkeit erhalten hat, seine Argumentation ausführlich darzulegen.
Das kann ich mir gut Vorstellen, wie das läuft. Die haben jetzt einfach jemanden eingestellt, der die Einwände ablehnt.
Das bleibt alles beim Alten: Wir wollen keine 30% zahlen! Warte, wir überlegen, nein!
Wir würden gerne darauf hinweisen, dass der Anbieter der Leistung nicht wie üblich 100% der Zahlung ausbezahlt bekommt. Warte, wir überlegen, nein!
Das wäre doch eine gute Stelle für Siri.
Siri antwortet dann Standardmäßig: „Das übersteigt möglicherweise meine Fähigkeiten.“ :D
…ich habe folgendes im Web für dich gefunden…
+1
„Für Anwendungen, die sich bereits im App Store befinden, werden Fehlerbehebungen nicht mehr wegen Richtlinienverstößen verzögert – es sei denn, sie beziehen sich auf rechtliche Fragen. Ihr werdet stattdessen in der Lage sein, Richtlinienverstöße bei eurer nächsten Einreichung zu beheben.“
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Ein Schlaumeier baut dann einen Richtlinienverstoss ein, Apple muss die App freischalten und ein Update wird erst nach einem halben Jahr oder länger nachgeliefert ;)
Apple agumentiert natürlich bei den meisten Richtlinienverstössen, dass rechtliche Fragen offen seien und diese erst geklärt werden müssen.
Also alles beim alten? Es sei denn, ich verstehe die Begriffe „Regelverstoss“ und „rechtliche Fragen“ nicht. Ich denke schon, so nach jahrzenten langer Erfahrung mit der Apple Welt.
Das ist wie bei der Auslegung, was irrelevante Informationen sind. Apple entscheidet, ob rechtliche Fragen zu klären sind. Insbesondere die Frage, ob Apple hier zu seinem Recht kommt.
Apples Store, Apples Regeln. Mein iPhone, Apples Regeln…
:)
Was mir auch gefällt, ist der Titel von diesem Beitrag: Apple gesteht Entwicklern mehr Stimmrecht zu
Ich lehn mich mal etwas weiter hinaus und stelle die These auf, dass es bei den mehrheitlich „Systemirrelevanten“ Entwicklern eher so sein wird, dass sie das Recht bekommen, ihre Stimme zu erheben, diese aber im schalltoten Raum unverhalt absorbiert wird.
Apples Antwort könnte lauten: „Wir haben euer Problem gehört und finden es gut, dass ihr darauf hinweist, um das grossartige Erlebnis für jedermann zu erhalten, weiterhin einen sicheren Ort für Benutzer zum Herunterladen von Apps zu bieten und zu helfen, Apps zu entwickeln, die sicher, hochwertig, zuverlässig und die Privatsphäre der Benutzer respektierend sind.“
Und bei den anderen wird es grösstenteils langwierige Gespräche geben, ob etwas rechtlich zulässig ist.
Mal sehen, ob ich mich zu weit hinausgelehnt hab :)