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App Store-Fehler schürt Existenzängste

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35 Kommentare 35

Der am Mittwoch veröffentlichte Erfahrungsbericht des Programmierers Russ Shanahan machte beim Lesen Bauchschmerzen: Der unabhängige Software-Entwickler, der seit acht Jahren an seinem Gewichtstracker Happy Scale arbeitet und mit den im App Store generierten Umsätzen seine Familie ernährt, verschüttete am vergangenen Samstagmorgen fast sein Müsli.

Happy Scale

Der routinierte Blick auf die aktuellen Download-Statistiken offenbarte einen Einbruch der täglichen Downloads um satte 44 Prozent. Nach Jahren der relativ konstanten Nachfrage, schienen sich über Nacht deutlich weniger App Store-Besucher für den Gewichtstracker zu interessieren als üblich.

Shanahan recherchierte, analysierte die Zugriffe der vergangenen Tage und versuchte ein Selbstverschulden auszuschließen als ihm eine Änderung in den Suchergebnisse des App Stores auffiel.

Während seine App bislang stets als erstes Suchergebnis für die Wortkombinationen „weight tracker“ und „weight loss tracker“ angezeigt wurde, tauchte die Anwendung nun überhaupt nicht mehr in den Suchergebnissen auf. Und dies, obwohl die Wörter sogar strategisch geschickt im Untertitel der App auftauchten. Shanahan befürchtete: Apple musste ihn, warum auch immer, über Nacht aus der Liste genommen haben.

Happy Scale Downloads

Der dann formulierte Hilfeschrei lässt sich hier nachlesen. Shanahan telefonierte mehrmals mit Apples Entwickler-Support, wurde allerdings jedes Mal vertröstet.

Inmitten der WWDC-Vorbereitungen hat man Apple-intern Wichtigeres zu tun, als Suchergebnisse zu prüfen, zumal Änderungen in den Resultaten durchaus zu erwarten sind. Entsprechend reagierte Apple erst mal mit einem Schulterzucken:

Das von Ihnen beobachtete Verhalten ist normal. Die Chart-Platzierungen im App Store ändern sich regelmäßig und wir garantieren keine App-Platzierung. Apps die es in die Charts geschafft haben, können diese auch wieder verlassen.

Shanahan ließ nicht locker, schrieb seinen Blog-Eintrag zum Thema, suchte Hilfe in den sozialen Netzen und wurde schließlich außerhalb der offiziellen Apple-Kanäle fündig: Auf dem Twitter-Account von Ilia Kukharev.


Der Mitarbeiter des Analyse-Dienste appfollow.io stellte fest, dass ein plötzlicher Bug im App Store dafür sorgte, dass Apps mit mehr als 30 Zeichen in ihrem Untertitel vom App Store nicht mehr indexiert werden:

Ein neuer Tag – ein neuer Fehler im #AppStore. Wörter am Ende des Untertitels werden nicht mehr indexiert. Wenn Sie 30 Zeichen in Ihrem Untertitel haben, wird das letzte Wort nicht vom App Store wahrgenommen und Sie verlieren alle Positionen für die Suchbegriffe mit diesem Wort. Wenn Sie 29 Zeichen in Ihrem Untertitel haben, funktioniert es einwandfrei. Aber wenn Sie 30 haben, werden Sie für das letzte Wort nicht gelistet.

… ¯\_(ツ)_/¯

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31. Mai 2019 um 18:59 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    35 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Mich würde ja mal interessieren, wie der allgemeine App Entwickler Support (außerhalb der WWDC) von Apple so aussieht. Eigentlich sollte es ja in Apples Interesse liegen, Entwickler so gut wie möglich zu unterstützen, damit das Angebot an Apps gut ist und bleibt. Mein Eindruck ist allerdings, dass bei Apple hauptsächlich der App Store an sich als Einnahmequelle Unterstützung und Wartung bekommt, aber die App Entwickler eher weniger. Lasse mich da gerne eines besseren belehren.

    • Der Eindruck verstärkt sich auch bei mir immer mehr. Da wird der Entwickler nicht mehr ernst genommen, vertröstet oder gleich ignoriert. So wird das nix mit den Dienstleisterträumen, Apple! Wobei ich diese ambitionierten Pläne tatsächlich nicht ernst nehmen kann. Apple hat Suchergebnisse nie anständig anzeigen können. Nirgendwo in deren Programmen geht das Anständig. Da gibts einfach wesentlich bessere Algorithmen. Zudem sind sie zu langsam die Store-Regeln der heutigen Zeit anzupassen – und unabhängige Entwickler bekommen Konkurrenz vom Kaufhauseigentümer, der Produkte entwickelt, welche mehr dürfen als das unabhängige Produkt. Entweder hat Apple Glück und es funktioniert – oder der Markt entscheidet sich gegen die Allmachts- Fantasien.

    • In den meisten Fällen quasi nicht existent. Man erreicht zwar den Support, wirklich helfen kann einem dort aber meist niemand. Die Probleme werden wenn überhaupt nur verwaltet.

      Apple ist es auch ziemlich egal ob deine App auf Platz 1 steht und sich 1000 mal verkauft oder ob du auf Platz 81927 abrutscht und sich dafür eine andere App auf Platz 1 gut verkauft. Unter dem Strich zählt nur der Umsatz und nicht wer diesen generiert.

      Als kleiner Entwickler ist man „ein bisschen“ Abhängig von Apple…. Aber hey, die Entwickler sind doch eh nur alle Geld geile Abzocker die den Hals nicht voll genug bekommen und mit Wucherpreisen von 1,99 EUR oder gar einem Abo für 20 EUR pro Jahr Milliarden scheffeln… Nicht? Wenn man sich hier oft die Kommentare durchliest bekommt man jedenfalls den Eindruck, dass es genau so sein muss :-P

    • der Moment wo 30% zu viel klingt.

      Wenn Preis, Leistung und Anspruch nicht mehr einhergehen.

  • Der Fehler an sich ist schlimm genug, aber Apple’s Umgang damit inakzeptabel.

  • Ein weiter Grund für die Abschaffung des Monopols des App Stores

    • Auf keinen Fall. Es handelt sich hier nicht um ein Monopol. Apple könnte den App Store auch einfach ganz dicht machen und gut ist. Können ja etwas Neues erfinden, woran wir heute noch nicht denken.

      • Wenn man keine Ahnung hat einfach mal Klappe halten..
        Das ist ein klassisches Beispiel für Monopol.. könnte man sozusagen ins Lehrbuch aufnehmen.
        Was spricht eigentlich die Möglichkeit App genauso installieren zu können wie auf nen Mac, Linux oder Windows Systemen?
        Leihen setzen außerhalb, immer mit abschalten des AppStores gleich.
        Warum kann der Entwickler nicht entscheiden wo es sein Produkt veröffentlicht und der User wo und ob er es Download/Installiert. Wer will nur aus dem AppStore andere eben nicht..

        Auch geht ja nicht.. User sind ja von Hause aus Blöd.

      • Jetzt bitte noch einmal so das ich auch verstehe was du sagen willst.

      • Natürlich ist das ein Monopol. Auch Produzenten mit einem Monopol könnten plötzlich aufhören zu produzieren, das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun.

  • Er setzt für seine gesamte Existenz und die seiner Familie auf eine App?
    Nach 8 Jahren sollte sich der tägliche Pflegeaufwand auf ein Niveau begeben haben, um zumindest ein zweites, wenn nicht sogar drittes Eisen im Feuer zu haben. Was will er bitte machen, wenn die Nachfrage plötzlich wegen Sättigung deutlich stärker einbricht, als der ohnehin konstante Abfall, den ich in dem Verlauf erkennen kann?

    • Ich weiss nicht was du arbeitest, aber auch dein Arbeitsplatz ist nicht absolut sicher. Klar ist es besser zweigleisig zu fahren, als 1 man show aber nicht immer einfach. Die meisten normalen Arbeitnehmer haben auch nicht immer was in der Hinterhand.

      • Aber du machst an deinem Arbeitsplatz mehr als eine Sache, bzw. machst immer mal wieder was leicht anderes.
        Wenn du also in der Poststelle arbeitest, und nur DinA4-Umschläge bearbeitest und das Format wegfällt, haste nen Problem. Wenn du aber mehrere Briefformate (vgl. Apps) bearbeitest, hat es keine Auswirkungen auf dich wenn was wegfällt. Die Arbeit der Poststelle (vgl. Appstore) ist ja immer noch gefragt.

      • Es gibt genug Gründe seinen Arbeitsplatz zu verlieren, zum Beispiel einfach wegen Überkapazitäten. Wird man in in Kürze wieder vermehrt sehen. Bei den Zeitarbeitern gehts ja schon los

    • Solange die Kunden satt sind, wird die Gewichtstracker-App laufen !!

      (Sorry, das Wortspiel musste einfach sein)

    • Er setzt seine gesamte Existens und die seiner Familie auf eine Anstellung? Nach 8 Jahren beim selben Arbeitgeber sollte man doch so viel Routine haben, dass man bequem noch einen 2 oder dritten Job annehmen kann. Was will er bitte machen der Arbeitgeber plötzlich Pleite macht oder ihn wegrationalisiert?

      Sorry, aber du hast scheinbar keine Erfahrung mit der App Entwicklung, dem Aufwand den man Support, Weiterentwicklung, etc. hat.

  • es gibt keine garantie auf ranking, umsätze oder downloads bei apple. Nennt sich counterpart risk.

    • Und damit sind idiotische Apple-Fehler und die widerwärtige und inkompetente Art der Kommunikation mit Entwicklern „MEGA in Ordnung“?
      Aber da du die Argumentation von Apple weitestgehend fehlerfrei wiedergeben kannst UND sogar mindestens ein Fremdwort kennst (!), hast du bestimmt Recht – was auch immer du mit deinem Beitrag sagen wolltest.

  • Apple sind einzelne Menschen egal, ob Kunden oder Geschäftspartner. Das ist bei allen grossen Firmen so ich erlebe das gerade bei der Telekom so. Da hilft nur der Rechtsanwalt um an sein Geld zukommen. In Deutschland geht das aber in den USA muss man schon anders angehen, am besten mit einer Sammelklage und direkt auf eine Milliarde verklagen damit man ernst genommen wird.

  • Text wie dieser „…generierten Umsätzen seine Familie ernährt, verschüttete am vergangenen Samstagmorgen fast sein Müsli. “ dürfte nach Claas Relotius nicht unbedingt als qualitativ hochwertig angesehen werden.
    Bleibt bitte auf dem Boden der Tatsachen.

  • Dass jemand sich auf seinen Lorbeeren ausruht wenn er gerade mal eine App entwickelt hat, und damit auch noch seine Familie ernährt, finde ich schon leichtsinnig. Ok, gibt natürlich Ausnahmen wie „WhatsApp“… Ich hoffe für seine Familie, dass ihn dieses Ereignis aufgeweckt hat.

  • Das ist Apple heute.

    Hab seit Jahren ein Ticket wegen Bildschirmflackern über miniDP offen. Anfangs viele Tests und Schuld bei mir.
    Heute keine Rückmeldungen mehr. Es ist schlicht ein Treiberproblem, deswegen funzt unter Bootcamp auch alles.

    anderes Ticket: iTunes Film ist asynchron. Auch hier nutzen sie nicht den ATV sondern streamen auf den ATV mit Airplay. Da der Film so aber auf Apples Servern liegt immer das gleiche Problem.

    Und wieder keine Reaktionen mehr.

  • Wenn ich die reisserischen Überschrift lese „Existenzängste“.(Bild Niveau)
    Also ganz ehrlich, wenn einer sein Leben und das seiner Familie auf einer App aufbaut, ist das schon sehr leichtsinnig.

  • Apple gehören genau wie Google, Amazon und eBay mal ganz gewaltig die Krallen gestutzt.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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