"Freiwillige" Änderungen vorgenommen
App Store: Apple-freundliche Suchergebnisse werden zurückgefahren
Die Antwort auf die Frage, ob Apple die hauseigenen Anwendungen beim Anzeigen der App Store-Suchergebnisse bevorzugt, überraschte Ende Juli viele Leser.
Damals präsentierte das Wall Street Journal eine statistische Auswertung zur Häufigkeit der Apple-Anwendungen in den Suchergebnissen und untersuchte die gefühlte Dominanz systematisch.
Rot: Die Anzahl der Apple-Apps in den Suchergebnissen
Pro App wurden drei passende Suchbegriffe gewählt – etwa „Musik“, „Songs“ und „Playlist“ für Apples Musik-Anwendung – und anschließend geprüft, wie häufig es Apples eigene Applikationen auf den ersten Platz der Suchergebnisse schafften.
Nach 600 Suchabfragen zu rund 40 Applikationen konstatiert das Wall Street Journal damals:
- Nur 4 Mal landete keine Apple-App auf dem ersten Platz
- 11 Mal landete eine Apple-App bei allen 3 Suchwörtern auf dem 1. Platz
- 16 Mal ging der erste Platz bei 2 von 3 Suchwörtern an Apple
- 8 Mal konnte Apple immerhin noch in einer von 3 Suchen den ersten Platz für sich beanspruchen.
Die New York Times, die von besonders krassen Beispiel zu berichten weiß (auf die Sucheingabe „Podcasts“ zeigte der App Store mitunter 14 Apple-Apps an, ehe die ersten Podcast-Anwendungen von Drittanbietern auftauchten), hat sich zum Thema nun mit den Apple-Managern Philip Schiller und Eddy Cue unterhalten.
Spotify besonders betroffen
Spotify: Über Jahre die unangefochtene Nummer 1…
Auf die Präferenz der Suchergebnisse für die hauseigenen Apps angesprochen, haben diese die Eigenart zwar eingeräumt, machen jedoch intelligente Algorithmen verantwortlich, die anhand des Verbraucher-Verhaltens optimiert wurden. Und hier stehen Apple-Apps nunmal stets hoch im Kurs.
Man habe die Suchfunktion nicht zum eigenen Vorteil nutzen wollen, sondern lediglich so gestaltet, dass diese stets Anwendungen anzeigte, von denen man Annahme, dass Nutzer auch an eben jenen interessiert seien.
[…] the executives denied that there had been a problem that needed fixing.
…Ende 2018 auf den 23. Platz verdrängt.
„Freiwillige“ Änderungen vorgenommen
Wie die Apple-Manager nun bestätigen, wurden die Algorithmen der App Store-Suche jetzt dahingehend überarbeitet, dass Apples Haus-Applikationen aktiv aus den Top-Ergebnissen herausgefiltert werden. Eine freiwillige Geste, die Apples Chef-Etage als ausgestreckte Hand in Richtung der im App Store aktiven Mitbewerber verstanden wissen will.
Das Unternehmen scheint hier bereits vorsorgliche Eingriffe für die laufenden, kartellrechtlichen Untersuchungen vorzunehmen.
Denn: Alle anderen Apps in den Suchergebnissen werden weiterhin vom etablierten Algorithmus bestimmt, der insgesamt 42 Signale auswertet, um die Reihenfolge der angezeigten Suchergebnisse zu beeinflussen.
Nach der im Mai eingeleiteten kartellrechtlichen Untersuchung der Europäischen Kommission, die das Unternehmen nach der Beschwerde des Musik-Streamers Spotify unter die Lupe nimmt und dem nach wie vor anhängigen App Store-Monopolverfahren vor dem obersten US-Gerichtshof, setzt sich inzwischen auch das amerikanische Justizministerium mit Apples womöglich marktbeherrschender Stellung auseinander.
Zum Nachlesen
- Apple im Visier: Auch US-Behörden leiten Untersuchung ein
- Apple: EU-Beschwerde von Spotify ist überzeichnet
- Spotify gegen Apple: EU leitet kartellrechtliche Untersuchung ein
- App Store-Monopol: Apple beginnt sich zu rechtfertigen
- App Store-Monopol: Apple muss vor den obersten US-Gerichtshof
- App Store-Monopol: Supreme Court scheint Klage gegen Apple zuzulassen
Ich finde schon dass es sinn macht apps mit dem Wölkchen Symbol zuerst anzuzeigen und Apples vorinstallierte apps sind nunmal in diesem Status. Ich mag es, dass die Apple apps zuerst kommen da ich meist Apple wähle wenn es eine App von ihnen gibt für das was ich machen will.
Aber das haben ja andere zu klären.
Schön!