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"hier ist es vielleicht gefährlich"

Angst als App: Dike will lokale Sicherheitsmeldungen liefern

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17 Kommentare 17

Zwar steht die junge Dike-Applikation aktuell nur in einer Ausgabe für Googles Android-System zur Verfügung, der Sprung auf das iPhone ist jedoch geplant – entsprechend interessant finden wir die kurze Video-Berücksichtigung des Angebotes durch den hessischen Rundfunk.

Einbruch

Dike erinnert an Nachbarschafts-Applikationen wie Nextdoor (bzw. den weniger seriösen Konkurrenten nebenan.de) und will ein Portal zum Eingeben und Abrufen lokaler Sicherheitsmeldungen anbieten.

Nach Angaben der Macher soll die App zum Teilen „auffälliger Beobachtungen“ animieren und damit die Wachsamkeit ihrer Nutzer positiv beeinflussen. Die Hoffnung: Durch den geschärften Blick steigt anschließend auch die Sicherheit in der Umgebung. Die Entwickler schreiben:

Das Thema Sicherheit hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Berichte über Terroranschläge, Einbrüche, Mobs etc. dominieren die Schlagzeilen. Die zudem steigende Zahl an Wohnungseinbrüchen bei gleichzeitig geringer Aufklärungsquote hat bei vielen Bürgern ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis hervorgerufen. Wir hatten den Eindruck, dass dabei zwar viel über Sicherheit geredet, aber nur wenig zur Verbesserung unternommen wird. Mithilfe von DIKE kann nun jeder einen Beitrag leisten, um unsere Gesellschaft sicherer zu gestalten.

Wir sind skeptisch. Die App, die ihr Versprechen einer „Crowd Sourced Security“ aktuell mit Pilotphasen in den Regionen Bonn, Frankfurt und Hamburg testet, dürfte wohl eher das subjektive Bedrohungsgefühl befeuern. Statt sich durch belanglose Fotos in den sozialen Netzen zu scrollen, können Dike-Nutzer jetzt jederzeit auf möglicherweise lauernde Bedrohungen in der unmittelbaren Umgebung zugreifen und sich beim abendlichen Spaziergang durch den Park noch mal auf die zwielichtigen Gestalten hinweisen lassen, die wohlmeinende Nutzer und miese Denunzianten erkannt haben wollen.

Dike Bg

Brauchen wir neben wirklich sicherheitsrelevanten Applikationen wie Katwarn, Nina und WiWapp auch lokale „hier ist es vielleicht gefährlich“-Apps wie Dike? Wir finden nicht.

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13. Jul 2017 um 16:07 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    17 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Ich stells mir grad vor: Situation G20 Gipfel – man sitzt geduckt hinter einem Auto oder einem Container und versteckt sich vor einer Straßengang, die grade randallierend vorbeizieht und dann bimmelt das Handy, weil die Pushmitteilung mit der Warnung vor Gefahr reinkommt…

  • Die richtige App für Opis, die sonst vermeintliche Falschparker aufschreiben. Ich kotze gleich. Es gibt tatsächlich für jeden eine App.

  • Das ist auf NextDoor ja schon schrecklich. Dafür auch noch eine eigene App?

  • Oh mann, immer schön den Angstlevel erhöhen, damit man noch mehr darüber schimpfen kann, wie schlimm doch alles ist und dass früher alles besser war!
    Warum war wohl früher alles besser!? Weil man da nicht im Sekundentakt mit selbst zusammengestellten „Informationen“ zugeschüttet wurde!
    Und wenn dann genügend andere besorgte Mitbürger in der Nähe sind, kann man sich gleich noch zu ner Runde Lynchjustiz verabreden! Yippie!
    Schade nur, wenn man merkt, dass man selbst der „Verdächtige“ ist, weil man heute mal den schwarzen Kapuzenpulli gewählt hat und auffällig im Handy rumtippt…

  • Tut gut zu lesen, dass die Kommentare in diese Richtung gehen.
    Hysterie hilft uns wirklich am wenigsten.

  • Hahahahahaha, das ist so bescheuert. Eigentlich weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll.

  • Nebenan ist nicht unseriös. Die Zettel werden nicht von einer Firma verteilt, sondern von den Bewohnern selbern. Die kann man fertig, mit dem Code für sein Viertel und dem eigenen Namen, runter laden und ausdrucken.

    Hier hat sich eine aktive Gemeinschaft entwickelt.

  • Es lebe die Stasi und die totale Kontrolle OMG so schöne soziale Welt die immer weniger dank ihrer Netzwerke miteinander redet… Toll

      • Aber dir ist schon klar, dass das die Nutzer von nebenan.de selbst machen, oder? Ich kann diese Werbezettel ausdrucken und meine Nachbarn motivieren mitzumachen. Wo ist das Problem?

      • Schon richtig. Aber dass es sich BEI EINFÜHRUNG der Plattform leider nicht nur um Nachbarn handelte, ist anhand der Fotos tatsächlich nachgewiesen worden. Da sollte wohl gleich zu Beginn ordentlich gepuscht werden, was der ganzen Sache nicht gut getan hat.
        Dennoch finde ich es problematisch, von einer unseriösen App zu sprechen. Die Idee ist klasse und bisher zumindest habe ich dort nur gute Erfahrungen gemacht.
        Wie auch immer: ein gemeinsames Fest zu organisieren oder sich nachbarschaftlich etwas auszuleihen ist etwas ganz anderes als diese Angst-App, wo ich die Beschreibung tatsächlich zutreffend finde: unseriös und, um es vorsichtig zu formulieren, wenig hilfreich.

  • Hmm…

    nebenan.de: > 1000 Nachbarn (und Server in D); nextdoor: < 10 Nachbarn, Server in den USA und der wiederholt eingeblendete, ganz dezente Hinweis, bis zum Zeitpunkt x gefälligst mindestens y Nachbarn zu werben, damit die Nachbarschaft als solche *überhaupt* bestehen bliebe (soviel zum Thema Seriosität). Dazu eine App, der man (noch) anmerkt, dass sie nicht für den Deutschen Markt gemacht wurde.
    Da fällt mir die Entscheidung nicht wirklich schwer (oder: und Tschüss!). ;)

    • Oh…!
      Der Nextdoor- Account lässt sich nicht löschen, nur stilllegen. D.h. E-Mail-Addy, Tel und Wohnort bleiben in jedem Fall gespeichert, für wie lange auch immer.
      Auch ein interessanter Umstand. :(

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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