"Tracken, stalken …töten?"
AirTags: SWR-Recherche sieht Lücken im Anti-Stalking-Gesetz
VOLLBILD, das Investigativ-Format des Südwestrundfunks hat sich mit dem zunehmenden Missbrauch kleiner Bluetooth-Tracker auseinandergesetzt, der offenbar auch in Deutschland zu beobachten ist, und weist auf Gesetzeslücken diesbezüglich hin.
AirTags: Im Netz auch ohne Lautsprecher erhältlich
Keine statistische Erfassung
Allein im vergangenen Jahr sollen demnach 21.436 Stalking-Anzeigen vom Bundeskriminalamt registriert worden sein – bei über 80 Prozent davon sind Frauen die Opfer. Immer wieder spielen bei den einzelnen Vorfällen auch digitale Bluetooth-Tracker wie Apples AirTags oder die Samsung Galaxy SmartTags eine Rolle, allerdings würde der Einsatz der kleinen Tracker nicht gesondert erfasst.
Dies erschwert die statistische Bewertung der Relevanz von Tracking-Tools wie Apples AirTags und scheint dafür zu sorgen, dass auch der Gesetzgeber den Cyberstalking-Missbrauch der kleinen Sachenfinder nicht unbedingt auf dem Radar hat.
Nicht im Anti-Stalking-Gesetz vermerkt
So macht der Südwestrundfunk darauf aufmerksam, dass Bluetooth-Tracker bei der Verschärfung des Anti-Stalking-Gesetzes im Jahr 2021 keine Rolle gespielt hätten. Stattdessen hat sich der Gesetzgeber auf das Eindringen in Geräte des Stalking-Opfers konzentriert, aber nicht auf heimlich mitreisende AirTags.
Eine Nachlässigkeit, die nach Angaben des Bundesjustizministerium erst mal nicht adressiert werden soll. Dieses sieht laut VOLLBILD keinen Handlungsbedarf und verweist darauf, dass noch keine wegweisende Gerichtsentscheidungen zu entsprechenden Stalking-Fällen bekannt seien.
Immerhin: Das Bayerische Justizministerium macht sich dafür stark, dass die missbräuchliche Nutzung der Tracker erfasst wird. Diese landen immer wieder auch in Kuscheltieren und in Fahrzeugen.
Das SWR hat seine komplette Recherche auf dem Videoportal YouTube veröffentlicht.
So einen richtigen Sinn für Dringlichkeit haben die nicht.
Warum auch. Ist ja nicht so, dass 84 Millionen AirTags in DE versteckt werden.
Einmal stalken mit Air Tags oder ähnlichen ist einmal zuviel. Deswegen wäre eine statistische Erfassung ein guter und gangbarer Weg. YMMV.
@Oli:
1. natürlich ist Stalking alles andere als ein „Kavaliersdelikt“ und uneingeschränkt zu verurteilen (besser: empfindlich zu bestrafen & zu verhindern)
2. Ich sehe ebenfalls nur Vorteile, wenn eine Daten-Basis geschaffen wird, um die statistische Bewertung der Relevanz von Tracking-Tools wie Apples AirTags zu ermöglichen.
3. Du wirst jedoch damit leben müssen, dass die Aussage „jeder Stalkingfall ist einer zu viel“ in der Realpolitik nicht das Entscheidungskriterium wird, denn hier geht es auch um Verhältnismäßigkeit: wenn Hunderttausende von Eigentumsdelikten durch Airtags erschwert werden und dem „nur“ eine Handvoll Stalkingfällen gegen überstehen, müssen Nutzen & Gefahr halt gegeneinander abgewogen werden. Zudem stelle ich die These auf, dass ein „entschlossener Stalker“ statt der AirTags auch für ein paar Euro mehr ein (gebrauchtes) Wegwerf-Handy oder einen echten GPS-Trecker verwenden wird.
Ich dachte immer, Airtags die man längere Zeit mit sich führt, aber keine Eigenen sind, auf den iPhone des unbewusst Mitführenden angezeigt werden…oder bin ich falsch informiert?
Es gibt auch Menschen, die kein iPhone nutzen. Selbst wenn es eine App für Android gibt (echt keine Ahnung), warum sollte die Person sich die installieren, sofern er/sie nicht selbst Verdachtsmomente hat?
Ich vermute mal, das sich die Täter vorher schlau machen, welches Smartphone das Opfer nutzt und setzen dann auf den Gegenspieler bei der Auswahl des Trackers (IOS -> Galaxy SmartTag/ Android -> AirTag).
Kann mir nicht vorstellen, das iOS warnt, wenn ich wochenlang ein Galaxy SmartTag mit mir rum trage.
Oder weiß da wer mehr?
Es genügt, wenn du Menschen begegnest, welche ein iPhone in der Tasche!
Und dann klingelt dein android? Eher nicht. Da wird dann die Person mit dem iPhone bei sich suchen und das war’s. Falls nix gefunden wird: wird wohl am Nachbartisch sein
Aber selbst das funktioniert nicht. Haben mehrer im Einsatz, meine Partnerin bekam noch nie eine Meldung. Auch ich zu ihrem welcher aktuell nur auf dem Couchtisch liegt noch nicht.
Warum wird über das stalking eigentlich erst seid den Apple airtags so dolle berichtet? Es gab und gibt doch bedeutend bessere Gerätschaften zu stalking
Zum einen seitseid.de . Ansonsten habe ich erst in den Medien über dieses möglich Problem erfahren (und von Apple, weil sie durch Firmware-Updates ein paar Gegenmaßnahmen ergriffen). Da sie es anscheinend besser wissen, bitte ich sie mehr darüber zu erzählen, was problematischer ist. Das Besondere, was ich vernahm, ist doch, dass dadurch mögliches Stalking extrem erleichtert wird und deutlich billiger ist. Ist das etwa kein Grund?
Durch solche Berichte werden tolle Produkte, die anderen Menschen helfen kaputt gemacht. Sehr schade, da es sogar nicht mal statistisch belegt oder ausgewertet wurde – danke liebe Reporter. Verbrechen gibt es immer und überall und auch weiterhin ohne diese Geräte.
Sorry, aber die Moderatorin sieht übrigens selbst wie ein P sy ch o aus .
Also sind jetzt die Stalker Schuld oder diejenigen, die darüber berichten?
Du solltest mal deine Perspektive und Prioritäten überdenken.
Tolle Geräte? Von wegen. Mein Airtag meldet sich erst wenn ich mich 3-6 km von meinem Schlüssel entfernt habe. So nutzt mir das auch nicht.
Bei mir ist es nach 100 Metern.
Meldung nach ziemlich genau 100m. Es sei denn Du wohnst direkt an der Autobahn und gibst Vollgas, dann schaffst Du vielleicht 1-2km.
… und schon wieder hat mike den Wettbewerb gewonnen, wer das schlechteste Apple-Gerät hat.
Wenn ich mich jetzt auf dein Niveau begäbe und von diesem auf dein Aussehen schlösse – gru-se-lig! /o\
Vielleicht sollte man die eigenen Prioritäten dann und wann überdenken!
Ich möchte bei dir ne Ausbildung abschließen und lernen wie man von Texten auf das Aussehen von Menschen schließen kann.
Hate speach Mr. Appleseed!
Ich frag mich halt wirklich, wieso solche Medien unendlich viel Geld haben für solche Sachen. Wieso zahle ich für sowas?
Ich glaube kaum, dass das unendlich viel gekostet hat.
Mein Gott….was für ein Möchtegern investigativer Quatsch schon wieder. Die Dinger sind doch schon vorne und hinten so kastriert, dass man sie kaum noch zum Schutz vor Diebstahl nutzen kann. Was sollen die Hersteller denn bitte noch tun?
Naja die AirTags sind ja auch nicht dazu da um vor Diebstahl zu schützen.. sie sind dafür da damit man seine Sachen wiederfindet wenn man sie verliert oder verlegt. Oder nicht ?
Genau so ist es. Es geht darum verlorene / verlegte Dinge wiederzufinden.
Jetzt mal ganz ehrlich … das ist doch Blödsinn:
Ein Gerät, das ich wiederfinden kann, wenn ich mich davon entfernt habe, kann eben auch dafür genutzt werden, wenn jemand anderes es von mir entfernt hat… pure Logik! Und genau deshalb haben sich auch viele die AirTags gekauft.
Dass bei einem Apple-Produkt jedoch medienwirksam das Missbrauchspotential höher bewertet wird als der Nutzen, dürfte wohl für keinen eine große Überraschung sein … daher von Apple präventiv die Etikettierung (und schrittweise Kastrierung) als „Dingefinder“. Eigentlich echt traurig!
Meiner Meinung nach werden die Möglichkeiten der AirTags weder jemanden zum Stalken ermutigen noch ihre Einschränkungen jemanden am Stalken hindern… es sind einfach Tools, die durch beliebige andere (nur wenig teurere und besser geeignete) Tools substituiert werden können.
So ist es
Es geht hier um die Gesetzgebung und die statistische Erfassung von Trackern bei Stalking-Anzeigen.
Schutz vor Diebstahl steht und fällt mit dem Versteck des Airtags. Wenn ich mir jetzt mal vorstelle ein Dieb zu sein, der gerade ein Fahrrad geklaut hätte und ich erhalte diese Mitteilung. Was tun? 1. airtag suchen 2. Rad in den Graben werfen und weglaufen 3. nach Hause/in mein Versteck fahren und dort suchen. Bei 1 und 2 muss ich jeden Augenblick damit rechnen das der Besitzer oder sogar die Polizei plötzlich hinter mir steht. Also bleibt nur 1. und 2. übrig. Ist der airtag aber so versteckt, das ich ihn nicht innerhalb von 1min Finden und entfernen kann, bleibt nur noch 2. übrig. Damit hat der Airtag dann seinen Zweck sogar besser erfüllt als ein stiller gps tracker. Denn dieser bringt mir dann nur noch etwas mit Polizei und „Hausdurchsuchung“. Im Graben kann ich das Rad selbst holen. Übrigens auch ein guter Tipp: bei Gegenständen wie einem teuren Rad einfach 2 airtags anbringen. Einen sehr offensichtlich findbaren und einen extrem gut versteckten. Hat der Dieb ersteren entfernt, wird er vermutlich eine zweite Benachrichtigung ignorieren und auf ein „Benachrichtigungs delay“ schieben.
Alle anderen Tags Hersteller sind nicht so transparent wie Apple , das sehe ich eher als Gefahr.
Dem Stalker an sich ist die Rechtslage eh egal, der ist einfach nur krank.
Vor allem da die Dinger von Samsung noch gefährlicher sind. Und wie zu erwarten war, werden die AirTags von Apple im Bericht mehr erwähnt …
Fanboys
Deutschland Klassiker. In allen Ländern dieser Welt werden neue Produkte als Chance gesehen, in Deutschland herrscht das Bedenkertum und die Anti Veränderungshaltung.
So schaffen wir uns ab.
Oh, Stalker und übergriffe Männer sehen die Technik doch sehr wohl als Chance – wo liegt also dein Problem?
Piet: Kluge Antwort! Danke. :)
Ob die Antwort klug ist, liegt im Auge des Betrachters … auf jeden Fall war sie effektvoll schlagfertig.
Der Zusatz der „übergriff-ig-en Männer“ war dabei unnötig tendenziös, da es sich um ein genderneutrales Problem handelt.
Ein Profi-Stalker nutzt Geräte mit GPS. Die sind mittlerweile auch nicht mehr viel größer als die AirTags.
Wenn es so gut recherchiert ist wie der letzte Podcast vom SWR den ich gehört hab (Mafialänd) dann gute Nacht. Ich finde es echt traurig wie mies die Qualität der Öffentlichen geworden ist aber liegt vermutlich dran wenn man sich nicht anstrengen muss. Journalismus ist das für mich nicht mehr das wird heute eher von Hobbyyoutubern gemacht – bei denen dafür oft echt gut
Es ist richtig und wichtig, dass Stalking härter vom Gesetzgeber verfolgt werden muss und finde es auch gut, dass die Medien darüber informieren.
Trotzdem gibt es keinen Grund für eine Hexenjagd gegen Apple oder Samsung. Im Beitrag ist von Überwachungskameras, Abhöranlagen, Privatdetektiven, GPS-Trackern und sogar gemeinsam genutzten Paypalkonten zum Ausspähen der Opfer die Rede.
Ich wurde vor 20 Jahren über einen Zeitraum von 2 Monaten von einer Frau gestalked. Völlig ohne Iphone, Airtags etc.
Am besten sofort verbieten! Schön, dass dieses Land keine anderen Probleme hat!
Ich glaube die meisten haben es nicht verstanden das es hier um Gesetzgebung zum Schutz der Opfer und nicht zum Bashing der Hersteller von irgendwas geht.
So wie ich das verstehe ist das Verfolgen von Personen mit xTags, rechtlich gesehen, kein Stalking also nicht strafbar.
Das soll auf jeden Fall angepasst werden.
Die Tracker wird es immer geben egal was das gesetzt sagt.
Wie wäre mal der Ansatz stalkin wesentlich härter und direkter zu bestrafen?
Den DAS ist immer noch der Witz was da vorherrscht.
Grundsatzfrage: Es gibt nun von Apple und für Android-Geräte solche AirTags? Apple-Geräte können nicht „AirTags“ für Android-Geräte erkennen? Und auch anders herum? Falls beide dies nicht können, was hindert sie daran? Dadurch könnten sie sogar damit werben, dass sie auch mögliche Stalking-„AirTags“ vom Konkurrenten erkennen können oder darauf hinweisen, oder?
In Deutschland werden auch täglich Körperverletzungen durch Hieb- und Stichinstrumente begangen. Soll man wegen dieser Zweckentfremdung nun auch Küchenmesser regulieren? LOL…
Der Preis für den „Silent AirTag“ :D
So viel Marge für so wenig Arbeit.
Auf solche Ideen muss man erst mal kommen.