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Adressbücher und Ton-Mitschnitte gesichert

Adressbuch-Zugriff: Clubhouse-App im Visier der Datenschützer

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Die noch relativ junge Clubhouse-Applikation hat in den vergangenen Wochen vor allem durch die Vielzahl prominenter Nutzer viel Aufmerksamkeit geerntet. So brach Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow mit seinem Auftritt in der Clubhouse-App erst Ende Januar eine Debatte über den Umgangston des Politikers vom Zaun, die nur wenig später eine öffentliche Entschuldigung des Ministerpräsidenten nach sich zog.

Enormer Popularitätszuwachs in kürzester Zeit

Auftritte wie der von Ramelow oder auch der des Tesla-Chefs Elon Musks, haben das Profil der Sprach-Chat-App binnen kürzester Zeit geschärft und dafür gesorgt, dass die Warteschlange der anmeldewilligen Verbraucher rasant wächst.

Denn bei Clubhouse kann nicht jeder einfach so mitmachen. Der Audio-Dienst setzt auf ein Empfehlungssystem und verwaltet Warteschlangen mitmachwilliger Nutzer, die nach der Erst-Anmeldung mit der privaten Handynummer erst die Zustellung einer gesonderten Einladung abwarten müssen, ehe mitgehört werden kann.

Clubhouse Screen

Um sich im Dienst schnell zurecht zu finden und potentiell interessante Menschen ausfindig zu machen, denen man als Follower zuhören möchte, bittet Clubhouse neue Nutzer um den Zugriff auf das iPhone-Adressbuch. Dieser Adressbuch-Zugriff hat jetzt den Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Dr. Johannes Caspar, auf den Plan gerufen.

Laut Caspar werfe die plötzlich populäre App „viele Fragen zur Wahrung der Privatsphäre von Nutzerinnen und Nutzern und von dritten Personen“ auf.

Adressbücher und Ton-Mitschnitte gesichert

Clubhouse würde etwa die Adressbücher von Anwendern, die ihrerseits Freunde zur Teilnahme an dem neuen Dienst einladen, systematisch auslesen und auf Servern in den USA speichern. Ein Vorgang, bei dem Kontaktdaten zahlreicher Nutzer an das Unternehmen übergeben würden, ohne dass diese mit Clubhouse je in direktem Kontakt gestanden hätten.

[…] Die Betreiber speichern nach eigenen Angaben zudem die Mitschnitte aller in den verschiedenen Räumen geführten Gespräche, um Missbräuche zu verfolgen, ohne dass die näheren Umstände transparent werden.

Anbieter, die sich an europäische Nutzer richten, müssen deren Rechte auf Information, Auskunft, Widerspruch und Löschung achten. Gleichzeitig besteht die Pflicht, die technisch-organisatorischen Maßnahmen zum Schutz der Daten zu gewährleisten. An all dem bestehen derzeit bei der Clubhouse-App einige Zweifel. Der HmbBfDI hat sich daher mit den anderen deutschen Aufsichtsbehörden abgestimmt und hierzu einen Katalog von Fragen an die Betreiber in Kalifornien übersandt, um die Einhaltung des europäischen Datenschutzrechts zu überprüfen.

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‎Clubhouse
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Developer: Alpha Exploration Co.
Price: Free
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02. Feb 2021 um 17:10 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    • Das macht es aber nicht besser oder akzeptabler.
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    • Ich frage mich schon länger ob das nicht eigentlich gegen die DSGVO verstößt. Sind ja meine Daten die dort verarbeitet werden und ich wurde, im Zweifel noch nicht mal gefragt….

      • Ich vermute mal, das liegt daran, dass WA (als Beispiel) ihre App für das Gros vor der DGSVO auf den Markt brachten. Wäre aber interessant wie das Wachstum der App jetzt ist und wie sie damit umgehen?

      • DSGVO greift nicht bei Privatleuten.

      • Wo bitte hast du denn diese Information her???

        DSGVO greift bei allen natürlichen Personen. Das betrifft selbstverständlich auch Privatpersonen.

        Auszug aus Artikel 1 DSGVO:

        (1)
        Diese Verordnung enthält Vorschriften zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Verkehr solcher Daten.

        (2)
        Diese Verordnung schützt die Grundrechte und Grundfreiheiten natürlicher Personen und insbesondere deren Recht auf Schutz personenbezogener Daten

    • WhatsApp ist auch rein theoretisch in Deutschland illegal, gerichtlich bestätigt. Interessiert nur niemanden.

      • Bezweifle ich ganz stark, sonst wäre entsprechend darüber berichtet worden.

      • Ist es, sehr ausführlich sogar. Solmecke hat dies auf seinem YouTube Kanal letztens auch nochmal thematisiert.

      • Aber warum darf WA das noch (Zugriff auf Kontakte)? Wo kein Kläger kein Richter?
        Es ist mir zu einfach, wenn gesagt wird „Interessiert nur niemanden.“ …

      • Von Privat (ich) zu Firma Facebook (WhatsApp) ist das eine..

        Besonders interessant ist der Einsatz bei Firmen Handys.. inzwischen oft anzutreffen.. (von Versicherungs Makler bis zu meiner Werkstatt)

        Im Prinzip gibt eine Firma (als Beispiel, ich’e) ungefragt eine anderen Firma (Facebook) ungefragt (ihr.. wenn ihr meinem Adressbuch stehen würdet) Telefonnummer, Adresse, Geburtstag & Co. weiter..

        im Prinzip müsste man sich, von jedem einzelnen, die Einwilligung dazu holen..
        Das da noch nicht geklagt wurde, verstehe ich auch nicht.
        (oder nur nicht mitbekommen)

    • Was passiert bei „Kontakte freigeben“ bei iOS? Ich finde nirgends Informationen welche Daten genau übertragen werden bei Clubhouse, WA etc.

      Werden nur die Rufnummern übertragen oder auch hinterlegte Daten wie Name, Vorname, Spitzname, Postadresse oder gar die Notizen zum Kontakt?

      • Du gibst deine Kontakte frei und alles, was dort gespeichert ist darf übermittelt werden. Und es wird alles abgegriffen, was auch nur im entfertesten damit zu tun haben könnte.
        Die Suchmaschine deines Vertrauens hilft beim stöbern in den fast unendlichen Weiten der Informationen zur zielgerichteten Findung derselben.

  • Interessant ist auch: man kann nicht einfach so seinen eigenen Account dort löschen. Man muss eine Mail an den Support schreiben.

  • Oh Hilfe!!! Datenschutz!! Brüllen jetzt alle und schicken diese Info per WhatsApp an ihre Freunde!

    • Was soll dieses schwachsinnige Argument immer? Hier lesen generell eher Menschen mit, die Interesse an Technik & damit verbunden am Datenschutz haben und sich darüber informieren. In diesem Forum hat ja auch der Großteil eben kein WhatsApp oder Facebook mehr, wenn man den Anteilen in den Kommentaren glaubt.

      Und diese gleichen Menschen lesen jetzt genauso hier, dass in dieser App der Datenschutz nicht besonders gut erscheint.

      Andere Menschen außerhalb dieser Buble, die für einen lächerlichen 5€ Coupon an der Kasse im Lidl 50x mehr Daten preisgeben als bei WA in 1 Jahr, interessieren sich eh nicht dafür.

    • Docbrown76’s Kommentar nicht beachten!
      Er/sie sagt mit solch einem (platten) Kommentar mehr über sich selbst aus als er damit überhaupt etwas thematisch beitragen könnte.

      • Ihr habt den Punkt nicht verstanden. Habe vergessen. ;-)
        Also schön chillen und weitermachen

  • Komisch bei Facebook und Co. legen Sie sich nicht so ins Zeug.

    Bei der Werbung schaue ich mir an.

  • War ja klar das dieser Casper wieder direkt auf den Plan tritt.

  • Clubhouse funktioniert auch ohne Adressbuchzugriff. Wenn man seine 2 Invites weiter reichen will:
    1. iCloud Kontakte deaktivieren
    2. bei beliebiger E-Mail Kontakte Sync aktivieren
    3. Kontakte erstellen
    4. Clubhouse Zugriff auf Kontakte geben
    5. Kontakte einladen
    6. Clubhouse Zugriff „ entfernen
    7. iCloud Kontakte wieder …

    PS: bringt natürlich nichts wenn die eigenen Freunde nicht so Datensparsam sind…

    • Naja würden die eigenen Kontakte mit solchen Apps/Plattformen genau so umgehen wie mit Apps die von 1x Kosten auf Abo umsteigen oder einen mit sonstigen Anmeldefenster nerven. So würden diese ganzen Plattformen eh nicht existieren können, denn einen wirklichen Mehrwert sehe ich da nun nicht wirklich.

    • Sehr kurzsichtig… Was du nicht benötigst, ist für andere unverzichtbar…

      • Unverzichtbar im Kontext einer App…wohl kaum

      • Unverzichtbar? Eine App, die es vor wenigen Monaten noch nicht mal gab, ist „unverzichtbar?“

        Manche Leute haben einfach einen verqueren Blick auf ihr Leben.

    • Hab ich mir im ersten Moment aber auch gedacht – ist im Grunde das Selbe wie diese nervtötenden Spachnachrichten bei WhatsApp!

      Für Legastheniker als Nutzen vielleicht noch nachvollziehbar, bleibt für den Rest tatsächlich nur noch eine Frage: warum?

      Gilt allerdings auch für Facebook, Instagram, TikTok und wie sie alle heißen – warum?

  • Whatsapp Twitter Facebook benutzen aber bei der Corona App schreien

    • Schlechtestes Mitläufer-„Argument“ ever. Hier im Forum befinden sich viele Technik Interessierte und davon nutzt ein großer Teil eben nicht die von dir genannten Apps, aber ist ja am leichtesten irgendwas nachzuplappern :D

    • Dir ist aber klar, dass bei der Corona-Warn-App eben genau keinerlei personenbezogene Daten an irgendwen übermittelt werden, oder? Wenn nein, dann lies doch bitte noch mal nach, wie sie vollkommen anonym trotzdem funktioniert. Das ist was komplett anderes als ein Adressbuch hochzuladen und damit alle seiner Kontakte der Werbebranche zuzuführen.

      • @MacManux: Schon beeindruckend, dass es immer noch Menschen gibt, die es nicht mitbekommen haben – oder akzeptieren wollen. Erinnert mich an einen Vorfall in Amerika, wo jemand auch nach vielen Wochen etwas nicht akzeptieren will.
        Wäre halt auch mal schön, wenn dann Leute wie Max auch mal erklären könnten, wo denn der Datenschutz der Corona-App mit FB, WA oder CH zu vergleichbar wäre.

  • Hat sich jemand eingeloggt? Bei mir klappt es nicht. Warte immer noch auf die SMS …

  • Es ist noch viel schlimmer als WhatsApp: WhatApp lädt das komplette Adressbuch in den Facebook-Konzern hoch, und die Kontakte (auch Unbeteiligter) werden innerhalb dieses Konzerns zur Profilbildung verwendet.

    Bei Clubhaus steht explizit: alle Adressen aus dem Telefonbuch werden an Werbefirmen weiterverkauft. Das ist nicht nur dreist, sondern schlicht unzulässig.

    • Eine amerikanische Firma, die sich einen Dreck um europäische Gesetze schert? Wer hätte das gedacht…

      Auch das, was Facebook macht, ist illegal, weil nämlich i.a. nicht alle Personen des Adressbuchs dem Hochladen zu Facebook oder der Datenverarbeitung zugestimmt haben.

      • Wäre durchaus interessant, wer hinter dieser Alpha Exploration Co. steckt und an wen diese Firma jetzt die Daten verhökert hat.

    • Echt ?
      Dann hat der Ramelow seine ganzen linken Parteifreunde mit ihren Geheimadressen und Decknamen weitergegeben?
      Uuiii

  • Immer der gleiche lächerliche Unsinn der Datenschutzbehörden. Hört endlich auf, die Menschen zu entmündigen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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