Mehr als 60% weiterhin verfügbar
Abo-Betrügereien: Apple ignoriert über 80 schwarze Schafe
Der auf Systemsicherheit und Virenschutz spezialisierte Softwarehersteller Avast hat im vergangenen März eine Liste von über 130 mobilen Applikationen veröffentlicht, die nach Einschätzung der Sicherheitsexperten als schadhafte „Fleeceware“ einzustufen seien.
Der Begriff Fleeceware beschreibt eine Schadsoftware-Gattung, die es auf den unlauteren Vertrieb von In-App-Käufen abgesehen hat und es dabei zumeist auf unbedarfte Anwender abzielt, die sich im Sachen Abonnement leicht in die Irre führen lassen.
Die Anwendungen, die Avast dabei im App Store aufgespürt hat, kommen aus den Bereichen Bildbearbeitung, Antistress-Training und Horoskop-Apps und fallen allesamt durch horrende Abo-Gebühren und aggressive Marketing-Taktiken auf, die teils suggerieren, dass selbst zum schnellen Testen der App ein Probeabo abgeschlossen werden muss.
Dabei berechnen einige Anwendungen Abo-Preise von bis zu 3.432 US-Dollar pro Jahr, die auch fällig werden können, wenn die App schon länger nicht mehr auf dem eigenen Gerät installiert ist, da Apple die Abrechnung unabhängig von der Installation der entsprechenden Apps verwaltet.
Insgesamt schätzt Avast den durch die Fleeceware-Apps verursachten Schaden auf 365 Millionen US-Dollar, die diese über aufgepresste Abos bislang generiert haben sollen.
Mehr als 60% weiterhin verfügbar
Über ein Jahr nach der von Avast veröffentlichten Liste stellt sich nun heraus, dass über 60 Prozent der damals angekreideten Downloads nach wie vor im App Store verfügbar sind.
Insgesamt 84 der damals gelisteten Fleeceware-Anwendungen lassen sich noch immer aus dem App Store laden. Allein im Juni sollen diese gemeinsam 7,2 Millionen Downloads und einen Umsatz von 8,6 Millionen US-Dollar generiert haben. Jährlich bringen es allein die seit über einem Jahr bekannte Apps damit auf einen Umsatz von satten 103 Millionen US-Dollar, von denen 30 Prozent an Apple gehen.
Das spielt den Sideload befürworten natürlich gut in die Karten.
Und Apple verliert mit ihrem nicht handeln, immer mehr Argumente des sicheren und geprüften AppStores…
Na ja aber das Problem wird mit Sideload ja nur noch schlimmer weil die Abos dann halt nicht mehr zentral verwaltet werden. Ich sehe hier vor allem den Kunden in der Selbsfürsorge und da macht es ein zentrales System (mir jedenfalls) einfach den Überblick zu behalten. Ich bin seit 20 Jahren in der Apple Infrastruktur zugange und hab es nie bereut und nichts vermisst
Sideloads können aber das Apple Abrechnungsystem nicht benutzen.
Folglich sind andere Abläufe nötig, bzw. Nicht so fix wie ein Apple Abschluss .
Sideloads nur mit gültiger Signatur .
Wenn sich die Kunden des Stores aufgrund Apples Versprechen in trügerischer Sicherheit wiegen, passen sie nicht mehr so auf wie sie eigentlich sollten und müssten – und so kann es für sie unsicherer werden
Oli und genau so ist es ja auch. Was ich in meinen Umfeld mitbekomme sind mittlerweile nicht mehr die ältere Generation betroffen von Phising und Abzock Abos sondern die Digital Nativs. Die Navi sich auf die Sicherheiten Ihres Smartphones verlassen und für jeden Mist eine App Laden und sich dorten dann auch noch mit ihren Persönlichen Daten anmelden.
Insbesondere geht es ja weniger um Abo’s sondern eher um Schadsoftware was die Appstore Sicherheit angeht. Bei Abo’s bin ich immer noch selber Herr der Lage, entsprechende nicht anzunehmen
Wobei hier Apple auch schon oft genug gezeigt hat, dass sie bei den Kontrollen eher in die finanzielle Richtung schauen als auf den Rest.
So ist es. Apple geht es IMMER nur ums Geld!
Apple ignoriert nicht, Apple kassiert.
+1
Hab ich mir auch gedacht, ist doch ganz im Sinne von Apple. Wahrscheinlich haben die Manager bei der News nur gedacht „Ja geil“
Quelle?
Quelle? App-Store Vertrag der Entwickler.
Für ein Abo muss ich immer noch meine Fresse vors Handy halten und den Knopf 2x betätigen, im Grunde versteh ich das Problem gar nicht.
Der AppStore ist nunmal ein sicherer Ort für Kunden um an geprüfte, virenfreie Apps zu kommen, damit man dann Apple bis zu 30% an fragwürdige, völlig überteuerte Abos und InApp-Käufe abdrücken darf.
Ach so, hatte ich schon erwähnt, wie sicher, geprüft und virenfrei diese Apps sind?
Ist das jetzt die Kurzbeschreibung für die, die den Artikel nicht gelesen haben?
Wie lässt sich sowas denn berechnen? Sind das alles Vermutungen, oder gibt es dafür handfeste Zahlen? (Downloads, Schaden…)
Apple verdient an jedem Betrüger
Betrug ist relativ. Wenn Menschen nicht schauen was sie tun… außerdem ist der „Beitrag“ „nur“ hoch, oder funktioniert die App etwa nicht? Mir ist noch nie klar geworden warum der App Store Anbieter Schuld sein soll an zu hohen Preisen eines Abo’s. Denn die Sache gilt ja im Grunde für alle Abo‘ die man im Netz oder gar auch an der Haustür abschließt
Der große Unterschied ist bei allen anderen „Abos in der Wildbahn“, dort sind die Anbieter der Abos alleine für die Preisgestaltung verantwortlich. Apple gibt hier jedoch immer noch die Rahmenbedingungen vor und verdient selbst an den 30% mit. Würde Apple sich hier raus halten würde ich dir recht geben. Da sie aber selbst an dem System mitverdienen trifft sie hier eine Mitschuld. Denn angeblich sorgen sie sich ja um die Sicherheit ihrer Kunden (da gehört eben auch dieses Problem dazu).
Ich bin auch dafür, vor allem unerfahrene Anwender besser zu schützen. Aber immer die Store-Anbieter gleich als schwarze Schafe darzustellen finde ich auch schwer.
Ist zwar sehr weit hergeholt, aber der Staat verdient auch bei der Mehrwertsteuer mit und „freut sich“ wenn Produkte mehr kosten. Die mwst hätte auf Nahrungsmittel schon längst gesenkt werden können. Oder auch auf andere Produkte. Aber sehr oft wird angeführt, wie viel Geld dann flöten geht
Dein Beispiel zeigt halt wunderbar auch den Gedankengang von Apple auf. Ich selbst hab damit auch kein Problem (die paar Abos die ich habe sind auch so gewählt), als Aktionär erst recht nicht. Von der sozialen Schiene her aber halt maximal verächtlich wenn man Geld über die Fürsorge legt. Da Apple sich ja gerne entsprechend fürs Marketing positioniert kann man ihnen das halt auch gut vorhalten. Bei anderen Store Betreibern sieht es halt anders aus, dort wird keine aktive Bevormundung vom Marketing ausgeschlachtet und dementsprechend hat man da auch einfach die „mach halt selbst“ Haltung auch für die Kunden etabliert. Ich denke wenn Apple hier einfach genauso ehrlich kommunizieren würde, wäre es keine Schlagzeile wert.
Wo genau wird hier betrogen? Außer dass ein abartiger Preis fürs Abo verlangt wird? Ich sehe nicht, dass eine falsche Angabe gemacht wird oder sonstiges. Wer das abschließt, ist demnach selber schuld.
an dieser Stelle ein kleiner Tipp: es gibt viele Apps, die in der App das schlechteste Abo anbieten. Dann einfach mal, während des Testzeitraums in den AppStore gehen, zu den Abos, auf die App und schauen, ob es andere Abopreise gibt. Oft kann man dort nämlich statt 4.99€ die Woche (o.ä.) auch die “Angebotspreise” von 12.99€ im Jahr auswählen. Wenn die versuchen zu bescheissen, kann man das ebenso.
Ich seh das exakt genauso. Betrug ist das nicht. Nur über den Preis kann man diskutieren. Aber das man das quasi „aus versehen“ kauft weise ich grundsätzlich ab. Wer das noch nicht begriffen hat mit Gesicht und Doppelklick oder aber Finger sollte wirklich kein Smartphone nutzen und Fehler auch nicht auf andere schieben nur weil Apple mitverdient. Das Thena ist ja ein ganz anderes und hat mit der Abo Funktion erstmal nix zugrunde
@George magst du dass noch einmal genauer erklären?
Im AppStore kann ich unter den paar Apps die ich jetzt ausprobiert habe zwar mehrere Abos und inApp Käufe sehen aber nicht auswählen.
In den Einstellungen unter Abonnements habe ich welche gefunden. Dort sind aber im Vergleich zum AppStore weniger aufgelistet.
Danke
Jetzt muss man auch noch eine neue Kategorie von Malware erfinden, um die Sideloading-Befürworter zu unterstützen?
Wieviel Apps mit Abos gibt es denn für Windows oder Mac, bei denen man nicht einmal das Abo widerrufen, innerhalb eines Zahlungszeitraums wieder kündigen oder sogar trotz Kündigung weiterhin Geld abgebucht bekommt? All das gibt es im AppStore nicht.
Preislich überhöhte Apps sind keine „Malware“. Photoshop ist auch preislich völlig überhöht – würde aber wohl niemand als Malware bezeichnen.
Der AppStore ist keineswegs perfekt – aber besser als alle Alternativen beim Schutz vor Malware.
Genau deshalb haben doch die“dating-Apps“ Anbieter in den Niederlanden doch geklagt. Nicht wegen der 30% die Apple bekommt, sondern weil denen die Abo-Laufzeiten zu kurz waren. Für eine App zur Partnersuche ist es nun mal ganz schlecht, wenn man innerhalb eines Monats den Partner gefunden hat. Kann ja nicht sein, dass der Kunde dann kündigt… Deshalb versucht man ihn mindestens 1 Jahr zu knebeln – nur leider klappt das im AppStore nicht.
Es gibt recht wenig Abbomodelle außerhalb der Handywelt
Öhm… in welcher Welt??
Als Entwickler kannst du doch selbst angeben welche Laufzeit du haben möchtest für deine Abos? Habe grad auch nirgends die Vorschrift seitens Apples gesehen, dass es mind. das Monats Abo geben muss?
Ich denke für jedes Abo grösser 100€ könnte ein Mitarbeiter prüfen, ob es sich hier wirklich um Leistungen handelt, die das rechtfertigen. Zudem muss bei deinstallaion auch das Abo ab spätestens dem Folgemonat beendet sein.
Teurere Abos könnten auch über einen 2nd Faktor abgesichert werden. Downloads grösser 100 MB aus dem Mobilfunknetz wurden früher ja auch hinterfragt. Wenn Apple wollte, gäbe es viele Möglichkeiten. Es scheint wirklich nicht mehr der Konzern zu sein, der er mal war.
Beim ersten Punkt: was sind die Kriterien dafür ob es den Preis rechtfertigt oder nicht?
Die anderen Punkte sind aber wirklich sinnvoll und würden Apple für ihre „gegen sideloading“ Argumente dienen. Gerade der Punkt: deinstalliert (hier sollte dann auch das „in die cloud verlagert“ drunter fallen, wenn die App entsprechend lange nicht genutzt wurde).
Zum ersten Teil, wer soll das differenziert prüfen?? Das würde ja schon an Zensur Grenzen. Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage
Ein Hammer sind die Bildbearbeitungs App. Teilweise 15€ im Monat oder einfach mal 200€ im Jahr. Mich wundern die Bewertungen unzählige feiern die App.
Vielleicht auch eine clevere Variante der Geldwäsche?